Römische Philosophie
Lucius Sabbatius Sebastianus
Geschichtliche Entwicklung:
Zu Beginn des zweiten Jahrhunderts v. Chr. nahm in Rom die Bedeutung des Staatkults ständig ab. Nur in den ländlichen Gebieten und in den Provinzen, in denen Kolonisten aus Italien wohnten blieb der Staatkult teilweise erhalten und hatte noch Bedeutung.
In Rom passte die bäuerliche Religion nicht mehr zu den neuen großstädtischen Lebensbedingungen. Durch Zuwanderungen aus dem Orient änderte sich auch die Zusammensetzung der Bevölkerung. In der römischen Oberschicht führte die Berührung mit der hellenistischen Welt zu radikalem Rationalismus. Alles, was mit dem Verstand nicht fassbar war, lief Gefahr, angezweifelt zu werden. Um die Lebenshaltung der aristokratischen Oberschicht zu rechtfertigen wurde anfangs die griechische Philosophie benutzt. Im Verlauf des fortschreitenden Verfalls der alten Lebensordnung empfand man die Philosophie als festen Rückenhalt in kritischen Lebenslagen. Die politischen und philosophischen Arbeiten Ciceros (106-43 v. Chr.) dazu gehören 'De re publica', 'De officiis', 'De legibus' u.a, stellen den Versuch dar, wesentliche Elemente der griechischen Philosophie in Rom heimisch zu machen und die Ideologie der römischen Führungsschicht zu erneuern. Aus der Kopie und Übertragung der griechischen Philosophie erwuchsen die geistige Auseinandersetzung, das Bewusstsein eigener Art und eigener Werte, die Profilierung und Artikulation des spezifisch Römischen. So stellte sich für die Römer jetzt die Frage nach der Bedeutung der einzelnen Person (individuum) und nach deren Einordnung in Staat und Gesellschaft (commune). Die römische Philosophie sah es als ihre Aufgabe an, dem Menschen hilfreich zur Seite zu stehen. Der Schwerpunkt der Philosophie verlagerte sich damit von der Spekulation über die Natur und deren Hintergründe auf die Ethik: Auf die Lehre vom praktischen Handeln und den dafür gültigen Begründungen. Die Philosophie vollzog durch Rom eine "ungriechische" Hinwendung zum einzelnen Menschen und wird zu einer Form von Seelsorge. Vorwiegend für Gebildete war die Philosophie Religionsersatz. In der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhundert v. Chr. (150-100 v. Chr.) fand die Philosophenschule der Stoa große Beachtung. Die Lehre Epikurs hatte nur in den Wirren der ausgehenden Republik viele Anhänger, als sein Grundsatz, das öffentliche Leben zu meiden, aktuell war. Zu Beginn des ersten Jahrhunderts v. Chr. bildete sich die Richtung der Neupythagoreer. Sie war mehr eine Sekte als eine Philosophenschule. Der Einfluss ihrer Zahlenmystik und Theologie (unter anderem Seelenwanderung, Unterweltsgericht) auf die augusteische Religiosität und Dichtung (besonders auf Ovid) war sehr groß.
Die philosophische Schule der Stoa
Die Schule der Stoa wurde gegen 300 v. Chr. in Athen durch Zenon eröffnet. Das Schullokal war eine Säulenhalle (griechisch: Stoa). Der Ausbau zu einem geschlossenen philosophischen System erfolgte durch Chrysip (281-208 v. Chr.). Die Hauptvertreter der 'mittleren Stoa' waren Panaitos (um 180-110 v. Chr.) und Poseidonios (131-51 v. Chr.). In der Physik (=Naturphilosophie) denken die Stoiker materialistisch. In der Natur herrscht eine strenge Gesetzmäßigkeit, die sie 'Logos' - also Vernunft - oder 'Gott' nennen. Da Gott in allem ist, geschieht alles sinnvoll, ist unabänderliches Schicksal, eine Folge göttlicher Vorsehung. Die Betrachtung der wohlgeordneten Welt sollte den Menschen erbauen und außerdem mahnen, in Übereinstimmung mit der Harmonie der Natur zu gelangen. Da der Mensch mit seiner Vernunft Teil des 'Logos' der gesamten Natur ist, kann er die göttliche Gesetzmäßigkeit erkennen und sein Leben danach ausrichten. Naturgemäßes Leben ist gleichzeitig vernunftgemäßes Leben und bedeutet Glückseligkeit. In der Frage, auf welche Weise Erkenntnis gewonnen wird, sind die Römer Empiriker. Der menschliche Geist ist bei der Geburt "eine unbeschriebene Tafel" (tabula rasa). Die stoische Dialektik erörtert, wie man zu wahren Erkenntnissen kommen kann und wie man diese als solche beweist und von falschen unterscheidet.
Der Schwerpunkt der Stoa liegt in der Ethik. Die Tugend ist der oberste Wert. Alles andere ist unwichtig!
Die Ethik bildet sich aus der Erkenntnis eines einzelnen Menschen oder einer Gesellschaft, dass bestimmte Verhaltensweisen nützlich und gut, andere aber schädlich und schlecht sind. Die Tugend bestimmt das richtige Handeln im ethischen Sinn. Jede Tugend ist eine "Disposition", die den Menschen befähigt, seine Handlungen sittlichen Motiven unterzuordnen.
Die Tugenden veranlassen, dass die richtige Entscheidung getroffen wird. Sie sind jedoch nicht angeboren, sondern müssen durch Lernen, Erfahrung und Wissen, also durch die Vernunft erworben werden.
Tugend ist nur dann möglich, wenn man die Gesetzlichkeit der Natur und die Stellung des Menschen darin erkennt. Der Mensch handelt nur dann naturgemäß, wenn er seiner in ihm angelegten Vernunft (als Teil des Weltlogos) gehorcht. Richtige Erkenntnis kann nur dann gewonnen werden, wenn die Leidenschaften ausgeschaltet werden. Sie behindern den Menschen in seinem vernunftgemäßen Handeln und lassen Minderwertiges als wertvoll und Wertvolles als minderwertig erscheinen. Sind sie überwunden, ist der Mensch im Zustand der 'apatheia', der Leidenschaftslosigkeit. Das ermöglicht es ihm 'weise' zu sein: Er sieht das Notwendige ein und führt es auch durch, er steht über allem und ist souverän. Leidenschaften sind alle Empfindungen, bei denen Lust oder Schmerz gefühlt werden, also: Begierde, Zorn, Angst, Neid, Freude, Liebe, Hass oder Missgunst. Die Vernunft des Menschen erlaubt es, diese 'Leidenschaften' als Zorn, Schmerz oder Mitleid zu empfinden.
Höchstes Ideal der Stoa ist es, ein 'Weiser' (sapiens) zu sein. Der 'Weise' lebt in völliger "stoischer" Leidenschaftslosigkeit: er ist im Besitz der Tugend (des virtus) und dadurch des Glücks. Für ihn zählt nur das moralisch Gute oder Schlechte. Der 'Weise' entscheidet sich nur dann für das 'Vorteilhafte' (zum Beispiel Gesundheit, Besitz, Ehre), wenn es mit seiner Tugend (z.B. den Sinn für Gerechtigkeit) vereinbar ist. Das Glück, das er empfindet, wird auch nicht durch 'Unvorteilhaftes' (zum Beispiel Schmerz, Krankheit und Armut) beeinträchtigt. Allein auf der Bewahrung der Tugend beruht das Glück. Mit anderen Worten: Was der gewöhnliche Mensch als minderwertig oder schlecht betrachtet (Alter, Krankheit, Tod etc.) oder als kostbar ansieht (Leben, Ehre, Besitz etc.), das ist für den Stoiker weder gut noch schlecht. Es ist 'gleich-gültig'. Das Glück des 'Weisen' wird auch dann nicht beeinträchtigt, wenn er im Gefängnis verhungert oder grausam gefoltert wird. In den Wechselfällen des Lebens ist er innerlich frei. Brutus und Cato Uticensis, die schärfsten Gegner Cäsars, bezogen angesichts der - ihrer Meinung nach - herrschenden 'Willkür eines Tyrannnen' aus der stoischen Philosophie das Gefühl innerer Freiheit
Im Zuge der römischen Ausprägung der Stoa wird das 'Ideal des Weisen' mit dem großen Ganzen in Zusammenhang gebracht, in dem das Individuum nur ein Teil ist und dem gegenüber es Pflichten zu erfüllen hat. Bestimmte Gegebenheit werden aus dem Bereich des 'Gleich-Gültigen', des weder gut noch Schlechten, herausgenommen und erhalten einen Stellenwert: Ehe, Familie, Staat. Der starke Einfluss der Stoa auf die führenden Schichten Roms beruhte auf deren Anerkennung politischer Tätigkeit, vor allem aber auf der Möglichkeit, römisches Sendungsbewusstsein und römische Weltherrschaft stoisch zu interpretieren (Rom vertritt den 'Logos', die Weltvernunft, indem es überall für Friede, Ordnung und Gesetzmäßigkeit sorgt!).
Die wichtigsten Vertreter der Stoa waren während der Kaiserzeit die Römer Seneca (4 v. Chr.- 65 n. Chr.), Epiktet
Sim-Off:(60-140 n. Chr.) und Kaiser Marc Aurel (reg. 161-180 n.Chr.)
Mit seinen belehrenden Dialogen und Briefen war Seneca in erster Linie ein wichtiger römischer Vermittler der Philosophie der Stoa. Im Mittelpunkt seiner philosophischen Schriften standen die Fragen der Ethik. Mit großem Pathos und rhetorisch sorgfältiger Stilisierung versuchte er zur inneren Unabhängigkeit des Individuums hinzuführen, nicht zuletzt die Bedeutung des Todes für die menschliche Existenz zu relativieren. Die humane Grundhaltung, die Seneca in Rom verbreitete, führte letztendlich zur vollen Anerkennung der Sklaven als Menschen.
Epiktet, ein ehemaliger Sklave, bekennt: "Wir sind alle Brüder und haben in gleicher Weise Gott zum Vater". Dies verpflichtet zu Gerechtigkeit (Rechtsgleichheit), Humanität und Nächstenliebe. An anderer Stelle heißt es: "Ich bin frei und habe kein Ding und keinen Menschen über mir".
Der Epikureismus
Gründer dieser philosophischen Schule war Epikur aus Samos (341-270 v. Chr.). Wie bei Zenon, dem Begründer der Stoa, liegt der Zweck der Philosophie nicht so sehr in der Wahrheitsfindung, sondern in der Wegweisung zum Glück für den einzelnen Menschen. Weitere Gemeinsamkeiten mit der Schule der Stoa sind: 1) Einziges Mittel der Erkenntnis ist die Vernunft 2) Tugend und Seelenruhe sind Voraussetzungen der Glückseligkeit 3) Geringschätzung der Güter dieser Welt.
Epikur will den Menschen vom Druck des verhängten Schicksals (fatum) befreien. Die Weltanschauung der Stoiker, dass das Leben durch das Schicksal bestimmt wird, lehnt er ab. Durch die Einsicht in die Gesetze der Natur sollen die Menschen von aller Angst befreit, jedoch auch ihre Grenzen aufgezeigt werden. Nach der Philosophie der Stoa herrscht in der Natur (Welt) eine strenge Gesetzmäßigkeit, die sie 'Logos' oder 'Gott' nannten. Da sie Gott in allem sahen, war alles, was geschah, unabänderliches Schicksal. Nach der Naturlehre des Epikurs gibt es unzählige Welten, die aus Atomen zusammengefügt sind, die der unseren teils ähnlich, teils unähnlich sind. Auch Körper und Seele bestehen aus ihnen. Die Götter wohnen in den Bereichen zwischen den Welten, ohne auf diese und die Menschheit einzuwirken. Kein Gott hat die Welt geschaffen und kann in ihren Ablauf eingreifen. In dem Weltprozess läuft nicht alles nach dem Kausalitätsprinzip ab, es gibt auch Zufälle. Damit fügt Epikur der Atomlehre Demokrits etwas entscheidend Neues hinzu. Auf den Menschen übertragen, bedeutet die Möglichkeit eines Zufalls, dass die Willensfreiheit nicht verloren geht. Ein Verlust der Willensfreiheit würde nach Epikur eine erhebliche Störung des Lebensgenusses zur Folge haben. Die Naturlehre Epikurs sollte den Menschen außerdem die Furcht vor den Göttern und einem ungewissen Jenseits nehmen.
Nach Epikur ist alles, was die Sinnesorgane aufnehmen, wahr. Aus wiederholten Wahrnehmungen bilden sich Allgemeinvorstellungen und Begriffe. Wahrheitskriterien sind bei der Beurteilung eines Tatbestandes die durch die Sinneswahrnehmungen zurückführbaren Lust- und Unlustgefühle. Letztendlich beruht jede Erkenntnis auf den Wahrnehmungen der Sinne (= Erkenntnistheorie des Epikur).
Mit Hilfe seiner Erkenntnistheorie erkennt Epikur die Lust als den höchsten Wert. Lust ist der Zustand der Freiheit von körperlichem Schmerz und seelischer Unruhe. Epikur sprach davon, dass man den geistigen Genüssen den Vorzug geben solle vor den körperlichen. Außerdem dürfe man nicht blind und gierig den nächst besten Genüssen nachgeben, sondern müsse eine "Messkunst" anwenden, die auf das Ganze des Lebens ausgerichtet ist. Er warnt davor, sich mit einer momentan gierig ergriffenen kleinen Lust eine in Aussicht stehende größere Lust zu verscherzen. Das Wort des Horaz "Carpe diem" (Pflücke, genieße den Tag) meint nicht die Unersättlichkeit des Lebensgenusses, sondern die Aufgeschlossenheit für die Werte des Daseins. Diese Werte drohten im harten Pflichtensoll der Stoa verloren zu gehen. Die Kernaussage der Ethik Epikurs lautet: Das sittlich Gute besteht in der Lust. Die entsprechende praktische Anweisung ist: "Begehre und genieße!" Was 'gut' ist, ergibt sich aus dem Begehren: "Weil mir etwas gefällt und Lust bringt, deswegen nenne ich es gut; weil etwas mir nicht gefällt, deswegen nenne ich es nicht gut". (Aristoteles sagte es genau umgekehrt: "Weil etwas gut ist, darum gefällt es mir".)
Um frei von innerer Unruhe zu sein, muss man tugendhaft leben. Ferner sollte man so besonnen sein, um herausfinden zu können, welches 'Lustgefühl' kein späteres 'Unlustgefühl' bewirkt. Jeder Mensch gewinnt so die Freiheit, sein Leben selber zu gestalten. Materielle Güter sind nicht erforderlich. Um Glückseligkeit zu empfinden, muss man ganz in der Gegenwart aufgehen können. Furcht vor der Zukunft braucht man nicht zu haben. Auch die Todesfurcht ist unbegründet. Körper, Geist (animus) und Seele (anima) stellen für die Dauer des Lebens eine Einheit dar. Da die Seele unsterblich ist und sich Sterbliches nicht mit Unsterblichem verbindet, existiert beim Eintritt des Todes kein Subjekt mehr das darüber Schmerz empfinden könnte. Epikur: "Solange wir noch da sind, ist der Tod nicht da. Stellt sich aber der Tod ein, sind wir nicht mehr da."
Epikur betrieb seine Schule in einem Garten. Seine Schüler, zu denen auch Siron, der Lehrer Vergils gehörte, nannte man "die aus dem Garten". In Rom wurde der Epikureismus im wesentlichen durch den Dichter Lukrez (95-55 v. Chr.) verbreitet. In seinem unfertigen Lehrgedicht 'De rerum natura' (=Über das Wesen der Welt) verkündet er die Lehre Epikurs. In den Wirren der 'Späten Republik' fand sie in den Kreisen um Horaz, dem jungen Vergil und Maecenas (Freund und Berater des August, Förderer der Dichter; nach ihm spricht man heute noch vom Mäzenatentum) fand sie rasch Anklang. Insbesondere beeindruckte in dieser Zeit die Aussage Epikurs, das öffentliche Leben zu meiden. Im Gegensatz zur Lehre der Stoa hinterließ der Epikureismus im Christentum keine Spuren.
Der Eklektizismus - der skeptisch auswählende Mensch
Die Lehren der griechischen Philosophenschulen wurden in Rom nicht widerspruchslos hingenommen. Dies lag insbesondere an der Abneigung der Römer gegen starre theoretische Systeme. Wer sich für Philosophie interessierte, wählte aus den verschiedenen Systemen pragmatisch das ihm richtig Erscheinende aus (Eklektiker = Auswählende). Bei der Auswahl spielte es eine Rolle, ob die philosophischen Aussagen zur praktischen Orientierung und zum Ziel gerichteten Handeln benutzt werden konnten.
Sowohl die Stoiker als auch die Epikureer verwendeten eine dogmatisch festgelegte Methode. Diese starre Regelung löste bei den Römern Skepsis aus. So treffen wir in der Philosophie römischer Ausprägung den Skeptizismus, greifbar in der Mittleren und Neueren Akademie. Die Skepsis der Akademie richtet sich auf die Fragen: Wie können wir zu einer absoluten Wahrheitsfindung kommen? Wie ist das Verhältnis von objektivem Wahrheitswillen und der praktischen Verwirklichung? Im Jahre 155 v. Chr. waren durch eine Gesandtschaft von griechischen Philosophen in Rom diese Fragen aufgeworfen worden. Karneades (214-129 v. Chr.), einer der Väter des Skeptizismus, hielt an einem Tag eine Rede zum Lob der Gerechtigkeit, der man wegen der einleuchtenden Beweise beipflichtete. Am nächsten Tag hielt er eine Rede gegen die Gerechtigkeit, die man ebenso einleuchtend fand, obwohl Karneades daraus folgerte, dass es überhaupt keine Gerechtigkeit gebe und sogar forderte, die Römer müssten ihre Eroberungen schleunigst herausgeben. - Angesichts der Schwierigkeit, zu einer objektiven Wahrheitssicherung zu kommen, verlegte man sich auf eine auf Ausgleich bedachten Haltung gegenüber allen Systemen. Man hielt es für gut und wahr, was man Gutes in den Systemen fand. Typisch für diese Haltung war Cicero (106-43 v. Chr.).
Cicero rechnet sich in seiner Erkenntnislehre zur Akademie gehörig. In seinen ethischen Anschauungen überwiegt das stoische Denken, ebenso in seinen Betrachtungen zu menschlichen Fragen. In seinen Werken fließen die Gedanken der verschiedensten Schulen zusammen. Ciceros Verdienst ist es, das philosophische Gedankengut an das allgemeine Bewusstsein vermittelt und damit das praktische Verhalten der Zeitgenossen tief beeinflusst zu haben.