Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    "Ein Hispanier?"


    Blickte Furianus verwundert auf. Er erinnerte sich an die Worte des Vaters, welcher ihm so fantasievoll von den hispanischen Verwandten schilderte, den Ärger, welchen sie in gewissen Abständen bereiteten.
    Mit Skepsis und Vorbehalt stand er schließlich auf und begab sich ins Atrium, wo er den Besucher - trotz Ungewissheit und Unsicherheit - freundlich begrüßte.


    "Salve, Caius Flavius Aquilius. Was führt dich hierher?"

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Auf diese Frage hatte ich nur gewartet.
    "Die Wertkarte gilt für sämtliche Mitglieder einer Gens, die innerhalb einer Provinz leben. Also...wenn du Verwandte in Germanien hast, können sie die hiesige Wertkarte leider nicht nutzen", erklärte ich und lächelte en Aedilis zuversichtlich an.
    "Wertkarten für Familien gibt es in der Größe zu 25 Sz, 50 Sz, 100 Sz und 250 Sz."


    Leicht seufzend...


    "Schade."


    Jaja, man wollte nur an das Geld. ;)


    "Dann wähle ich eine Wertkarte zu 100 Sesterzen, denn mit der, der 60 Sesterzen, dürfte sie ausreichend sein."


    Sim-Off:

    Geld überwiesen.

    Über das Aufschrecken lächelnd erhob sich Furianus.


    "Nun denn, ich werde deine Zeit nicht weiterhin beanspruchen."


    Seine Zeit war wohl teurer, als die des Furianus, da Quarto einer der Wenigen war, die den Kaiser jeden Tag antrafen, sich mit ihm beratschlagten. Würde man den Kaiser warten lassen - aufgrund einiger Tölpel, wie es Furianus in diesem Augenblicke war - so würde man automatisch Rom behindern, gar Schaden zufügen.
    Furianus hatte nun sowieo erst einmal den obligatorischen Gang auf die Märkte zu absolvieren, denn die Marktsünder schliefen nie und nutzen Gelegenheiten wie diese recht gekonnt aus.


    "Mögen die Götter weiterhin wohlwollend über deine Schulter blicken, möge der Kaiser sich weiterhin guter Gesundheit und einem sehr regem Geist erfreuen. Vale bene, Senator Quarto."


    Und mit einem abschließenden, wohlwollenden Nicken ging er auch zur Tür hinaus.


    Der Magister Domus Augusti schien in Gedanken, so dass Furianus diese Zeit nutzte ein wenig nachzudenken...über die Welt, den Kaiser, Rom.


    Anschließend räusperte er sich, da die peinliche Stille ihm gewahr wurde.

    Furianus, wieder die neu lieb gewonnen Muscheln verzehrend, sieht auf.


    "Gewiss, doch in seiner Funktion als Praefectus Praetorio hinterlässt er einen Verlust, einen großen. Ich könnte mir derzeit nicht vorstellen, welch Römer diesem Posten gewachsen sein könnte."


    Sein Blick wandert dabei zu Hungaricus.


    "Gibt es denn schon einen Nachfolger?"


    Gut, es gab immer zwei Praetorianerpräfekten, doch der Diktatur eines Einzigen musste so schnell wie möglich vorgebeugt werden.

    Furianus, der gerade von dem Gang auf die Latrinen zurückgekehrt war, schnappte einige Brocken des Gesagten auf.


    "Senator Hungaricus wird sich zur Ruhe setzen?"


    Fragte er erstaunt in die Runde hinein.


    "Welch Verlust für Rom, welch Verlust für den Kaiser."


    Sagte er etwas nachdenklich und nahm wieder seinen ursprünglichen Platz ein.

    "Das Gesetz wurde geschickt übergangen, auf Kosten der Ehre. Dies mag wohl nicht im Sinne der Urheber sein, nicht im Sinne unserer Sitten und Moral."


    Furianus hätte parteilichkeit den Senatoren vorwerfen können, doch dies wäre zu viel des Guten und so wandte er sich den weiteren Ausführungen zu.


    "Meine Neutralität und die volle Unterstützung meines Schwagers kann ich anbieten, pflege dies auch ohne deine Ermahnung. Meine Kritik an Honoria galt nicht ihr als Frau, sondern als Politikerin, die sich anmaßte die Aufgaben besetzter Ämter und hoher Personen einzunehmen. Hätte dies ein Mann gemacht, so hätte ich sicherlich auch ihm das Gleiche vorgeworfen. Neutralität heißt nicht, dass ich mich nicht einmische, dass ich meinen Mund halte, auch wenn mein Gewissen und mein Herz dagegen pochen, Neutralität in anbetracht der Geschlechterfrage werde ich immer wahren. Eigentlich dürfte dies auch als ein indirektes Kompliment von mir angesehen werden, dass ich Tiberia Honoria nicht auf ihr Geschlecht reduzierte, sie jedoch wie einen Politiker behandelt habe, so, wie ich es bei mir auch wünschen würde."

    "Nicht ihre Leistungen zweifel ich an, sondern das schlichte Urteil, welches sie mitunter entschied. Dies Urteil kränkte mich ungemein, wie du dir vorstellen kannst. Glaube mir, würde man meine Ahnen mitunter beleidigen, ich hätte anders entschieden."


    Furianus erhob sich ebenfalls.


    "Meine Unterstützung, auch wenn sie nicht meinen Ansichten entsprach, bezüglich meines zukünftigen Schwagers scheinst du nicht besonders zu gewichten, sondern nur meine Absage bezüglich Tiberia Honoria. Du gewichtest diese Thematik zu sehr, denn ich habe niemals gesagt, dass ich die Frau, die Gens Tiberia, öffentlich in Verruf bringen werde. Nein, im Gegenteil, ich werde meinen zukünftigen Schwager stets zur Seite stehen, doch was die weiblichen Mitglieder und ihre politische Zukunft anbelangt, so will ich mich neutral halten und nichts versprechen, was mir mein Gewissen verwehrt. Sehe es aus meiner Sicht."


    Es war ihm unklar, warum Flaccus diese unterlassene Hilfestellung bezüglich eines Mitgliedes so stark gewichtete. Furianus hatte bisher nichts verlangt, keine Kontrareaktionen auf die Kandidatur Honorias oder Livias unternommen, mehr konnte man von ihm nicht verlangen, als öffentliche Distanz und Neutralität.


    Sim-Off:

    Da bin ich sowieso auf Toilette, schmeiß doch, schmeiß doch. :D

    "Ich darf dich daran erinnern, dass Tiberia Livia das Urteil anführte, in welchem ich gegen die frevlerischen Worte, gegen die Beleidigungen meiner Ahnen, sowie auch denn deinen, mit Tiberius Durus klagte. Eben jene Tiberia Livia, ich weiß, dass sie nicht alleine diese Entscheidung getroffen hat, hat diese anklage zurückgewiesen. Aus Gründen, die in meinen Augen lächerlich erscheinen hat man diese Schandtat ungestraft gelassen. Mein Herz blutet nicht Flaccus, denn ich sehe deine Schwester nicht auf der Sella Curullis sitzen, denn mir wird der Senat verwehrt, sowie auch dir. Möge man mich in den Senatorenstand rufen, so werde ich bluten."


    Sagte er doch deutlich leiser.

    "Weil ich Römer bin, Flaccus. Mein Herz würde bluten, müsste ich mit ansehen, wie eine Frau auf dem mir heiligen kurulischen Stuhl Platz nimmt und über Entscheidungen urteilt, deren sie sich nicht mächtig sein kann. Möge sie noch so verdient, noch so bereichernd sein, ich kann und will es mir nicht vorstellen. Die Vorstellung Roms in meinen Augen, das Rom unserer Vorfahren, es schwankt, ist betrübt und umhüllt."


    Sagte er nicht echauffiert, doch in Ruhe und einer gewissen Leidenschaft in seinen Worten.

    "Ich kann zwar nicht für die gesamte Gens sprechen, doch du sagst es selbst, so man die Interessen unterstützen kann, so wird man es auch sicherlich tun. Bezüglich Vitamalacus kann ich dies, keine Frage, doch was deine Cousine angeht, mag sie eine wunderbare Person sein, kann ich es nicht."


    Ein pikantes Thema, in das sich Furianus nicht gerne hineinsteigern wollte.


    "Es würde meinen Interessen gänzlich widersprechen. Jedoch unterstütze ich das öffentliche, beleidigende, Vorgehen einiger Mitglieder unseres Standes nicht."

    Die morgendliche Salutatio der Klienten war der Indikator für einen herrlichen Tag. So wie auch heute das Atrium die turba togata ("in Togen gehüllte Menge") beherbergte.
    Klienten sprachen, lachten und warteten auf den Patron, welcher hoffentlich kleine Geldgeschenke in seiner Güte verteilte.


    Die salutatores humiles warteten, wie immer, vor dem Haus, denn nur den amici war die Ehre vorbehalten bis vor das Cubiculum des Patrons geleitet zu werden.


    So war es auch vor dem des Furianus.
    Dieser Morgen war ziemlich frisch, doch nicht minder schön. Furianus stand auf, gähnte kurz und begab sich noch müde zu der Schüssel Wasser, in der er seine Katzenwäsche verrichtete und sich sogleich mit einem Leinentuch abtrocknete.
    Danach fing das obligatorische Anlegen der Toga an, was jedoch durch die Anzahl der vielen Sklaven recht schnell von statten ging und nur eine halbe Stunde benötigte.
    "Beeilt euch, die Klienten warten schon."
    Gab Furianus mürrisch von sich und nahm sogleich das Duftfläschchen, was natürlich nicht fehlen durfte. Mit ein wenig Blei im Gesicht, damit die Bräune verschwand, begab er sich schließlich vor die Tür seines Cubiculums.
    Dort wurde er mit Umarmungen und einer Reihe von "Salve"-Grüßen empfangen, welche seine engsten Klienten zu pflegen wussten.
    Danach begab man sich natürlich ins Atrium, wo eine weitere Flut von Salve-Grüßen Furianus herzlichst empfang.
    Dieser lächelte, wie immer, jenen Männern zu und durchschritt das Getümmel in Richtung Porta. Dies nicht ohne Gefahr, denn jeder zupfte an ihm, klopfte ihm auf die Schulter. Man könnte meinen, dass Furianus dies als Plage sah, doch die Klienten waren ein Statussymbol, welches er sich nicht nehmen lassen wollte.
    Vor der Porta wartete schon die dreifache Anzahl an Begrüßen, welche wieder einmal eine Salve-Flut auslösten, die über die ganze Straße erklang.
    "Verteile sportula für die treuen Männer."
    Sagte er nebenbei einem Sklaven, der sich sofort aufmachte die Geschenkkörbe mit den anderen Sklaven zu verteilen.
    Danach ging es wieder durch das Atrium...

    Vor Sonnenaufgang versammelten sich - wie immer - die Salutatores zur Salutatio des Patrons.
    Es war so üblich, schon seit hunderten von Jahren, dass die Klienten das minimum officium (geringste Leistung) am Morgen darbrachten - bei Wind, Wetter und dem überaus langen Prozess des Togaanlegens.
    Die vulgares (ärmere Klienten) wurden jedoch nicht ins Haus eingelassen, leisteten ihre Salutatio in Form des kollektiven Auftretens vor der Villa ab.
    Die humiles (Klienten mit engerem Verhältnis) wurde jedoch der Eintritt gewährt und die Porta stand - wie an jedem Morgen - für diese Auserwählten offen.
    Die letzte Gruppe, welche einen besonderen gradus dignitatis (Grad des Verhältnisses) inne hatte, wurde gar bis zu Furianus`Cubiculum vorgelassen und hatte das Privileg ihn zuerst begrüßen zu dürfen.


    Die Porta stand offen.


    Sim-Off:

    Alle Klienten und die, die es werden wollen, einfach durchgehen, da die Porta am Morgen sowieso immer offen stand. :)