Der Senator wartete bedächtig ab und hörte erst einmal zu. Also bei Piso vorher gearbeitet und nun keine Verwendung mehr - das konnte auch eine einfach Umschreibung für eine Untauglichkeitserklärung sein.
Der Flavier nahm eine Traube in den Mund, zerbiss diese kurz und fing an auszuführen.
"Nun ja, ich habe mehr erwartet.", fing er dann an und kaute weiter. "Meine Ansprüche werden weit über den des Flavius Piso liegen. Alleine der Umstand, dass ich nicht mehr der gesündeste bin und daher viel Wert auf Korrespondenz lege, wird eine Mehrarbeit nach sich ziehen. Ich verkehre auch ausschließlich mit Menschen meines Standes - Pedantilismus ist da sehr angebracht und mein Anspruch auf eine angemessene Gestaltung jeglicher Korrespondenz ist hoch.", er hielt inne und blickte dem jungen Mann scharf in die Augen.
"Mein langjähriger Sklave für Organisatorisches ist vor ein paar Tagen verstorben, so dass du dich in dieser Hinsicht auf neue Herausforderungen wirst einzustellen haben. Das heißt Festivitäten, Gelage, Zusammenkünfte planen und überwachen - das ist niemals meine Aufgabe und wird es auch nicht sein. Darin erwarte ich vollkommene Perfektion.", die nächste Traube wanderte in den Mund.
"Vor allem erwarte ich bedingungslose Loyalität und Verschwiegenheit.", er schluckte und blickte abermals in die Augen des Peregrinus.
"Und ich bin gewillt dies einzufordern und durchzusetzen - mit allen Mitteln. Verstanden?"
Beiträge von Lucius Flavius Furianus
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Flavius Furianus hatte im hortus bei leichtem Sonnenschein die neusten philosophischen Ergüsse der stoischen Lehrer gelesen, als man ihn störte. Für gewöhnlich stellte er selten persönlich Leute ein, aber da nun sein vertrauter Sklave Cleonminios gestorben war, vertraute er dem neuen nicht so ganz und machte sich auf den Weg den Scriba personalis zu begutachten.
Der Gast wurde derweil selbstverständlich im Atrium mit Wein und Obst versorgt, als der Consular ihn erblickte.
"Salve, Senator Flavius Furianus.", stellte er sich kurz vor und begab sich zu einer Cline. Der Mann war recht jung und so etwas machte den Flavier nicht gerade zuversichtlich ob dessen Kompetenz und Erfahrung in einigen Belangen.
"Du willst also bei mir vorstellig werden? Ich brauche tatsächlich neues Personal, muss ich eingestehen, der Zeitpunkt konnte nicht günstiger für dich sein.", fuhr er fort, nachdem er sich hingelegt und den Sklaven bedeutet hatte ihm etwas zu essen zu bringen. -
"Quintus Flavius Flaccus, so so.", entgegnete der Flavier verwundert. Ein Name, den er noch nie gehört hatte. Mekrwürdig.
"Wessen Sohn ist er, wo kommt er her, wo war er die letzten Jahre? Und was macht er hier?", kam dann sofort nach einigen Herzschlägen nachgeschossen.
Dann musste er auflachen. "Und auch Griechisch kannst du nicht.", antwortete der Flavier in perfektem Griechisch. Der Sklave konnte nicht wissen, dass der Römer insgesamt mehrere Jahre hatte in Griechenland gelebt und stets griechische Sklaven um sich hatte.
"Antworte auf Griechisch, es ist besser so für alle Beteiligten.", forderte er ihn auf und streckte sich. Sänften waren zwar bequem, aber Clinen eindeutig eine Steigerung an Komfort. -
Freut mich, dass es noch Konstanten gibt.
Ich bräuchte vllt. einen Sklaven unter der Hand...zum Freundschaftspreis.
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Flavius Furianus stieg bedächtig aus der Sänfte aus und ging, nachdem der Sklave voraus geeilt war, diesem nach. Eigentlich konnte er abbiegen, wohin er wollte, schließlich war er nicht Gast dieses Hauses, es war sein Haus. Zumindest das seines Vaters und da man als Römer direkte und geradlinige Abkömmlinge schätzte, war er also Eigentümer geworden und räumte allen anderen ein Wohnrecht ein.
Aber er fügte sich bereitwillig dem Umstand und ging in´s Atrium. Das Angebot eine bequeme Cline zu nehmen, schlug der Flavier nichtssagend aus und legte sich auf die Cline, die dem Standeshöchsten und Hausherrn zugedacht war.
"Was?", entgegnete der Flavier nach der doch obsoleten Vorstellung des Sklaven. Und das gebrochene Latein rundete den Eindruck ab.
"Es ist mir gänzlich egal wie du heißt. Aber merke dir meinen Namen: Senator Lucius Flavius Furianus. Wenn du nicht sputest, wirst du mich kennen lernen." Und eigentlich war es auch nicht seine Aufgabe die Sklaven zu erziehen - zumindest damals nicht, als er hier lebte. Dafür gab es spezielle Sklaven oder Familienmitglieder mit einer gewissen Folterlust, die er aber auch ab und an mal hatte.
"Dir sollte man vorerst anständiges Latein beibringen! Wer ist dein direkter Dominus?" Und eigentlich gehörte der Hausrat jedem, aber er wollte den Verantwortlichen sowieso wissen. Bei Gracchus konnte er sich so etwas nicht vorstellen.
"Eine Schande sowas, bring mir was zu trinken. Verdünnten Wein. Und sage den Zuständigen ich beziehe mein Zimmer für ein paar Tage. Man soll es herrichten." -
Werden im IR eigentlich noch regelmäßig Sklaven versteigert?
Fand ich damals immer interessant...
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Furianus lächelte milde.
"Die zufälligen Begebenheiten sind mir die liebsten.", antwortete er keck und blickte sich umher.
"Roms Gerüchteküche funktioniert also noch genau so gut wie damals. Ich dachte daran mich ein wenig unter aktuellen Begebenheiten und Ereignissen verstecken zu können, um meine Verhältnisse hier zu ordnen - daraus wird wohl nichts. Erst heute kam ein Bote des Senates ich solle mich anmelden.", eine grässliche Pflicht als Senator. Obgleich, derzeit waren ohnehin Senatsferien und er damit ein freier Mann, der auch mal außerhalb Roms reisen konnte, ohne danach fragen zu müssen.
Nun wandte er sich wieder seiner bezaubernden Begleitung hin.
"Ja, ein Opfer für die Gesundheit. Man kann es mir wohl leicht ansehen, dass ich diese Notwendigkeit habe.", ein Lächeln huschte über sein Gesicht, doch dieser Satz war ein klägliches Eingeständnis seiner verlorenen Anziehungskraft. Zumindest sah er dies so. Auf der anderen Seite eröffnete diese Art von Auftritt andere Facetten in seinem Leben. Während er als junger Spund gar latent von seinen ästhetischen Vorteilen hatte profitieren können, konnte er als Consular, als im sprachlichen Gebrauch gemachter Mann, nun gerne darauf verzichten. Nun galt es überwiegend die erreichte Autorität zu festigen, in Arbeit zu ergehen und versuchen seinen Namen in die Annalen der Geschichte mit größeren Lettern zu meisseln. Oder auch über die körperliche Anziehungskraft von einer Frau die geistige zu erreichen.
"Und wie ich erfreulich festzustellen vermag, hat die Zeit dich vollkommen übersehen. Du bist so schön wie damals.", flüsterte er den letzten Satz, während er sich leicht zu ihr beugte.
"Willst du mich ein Stück begleiten?", wandte er dann etwas lauter ein. -
Er verharrte ein paar Herzschläge in der bedächtigen Pose und nur in der Hoffnung nicht zu früh gegangen zu sein. Doch wenn er zu lange wartete und die gemeinsame Geschichte an diesem Tag endgültig durch ihre Abwesenheit besiegelt worden wäre, käme er sich recht dumm vor - also ging er ruhig hinaus.
In Gedanken erreichte er den Treppenabsatz und blickte hinunter. Menschenmassen. Und da, eine Dame höheren Standes, deren Gesicht er zu erkennen nicht vermochte. Von der leisen Hoffnung sie habe es angenommen, schritt er pochenden Herzens hinunter und erkannte die so ähnliche Silhouette und nach ein paar Schritten mehr das Gesicht der Frau, die ihm Musestunden schenkte.
"Salve, Tiberia.", grüßte er distanziert und doch mit einem diffizielen Lächeln auf seinen Lippen. Vielleicht war Vertraulichkeit nun nicht mehr geboten und der Anstand zwang sie hierhin.
Der Umstand, dass sein Äußeres durch die Krankheit und die dahin laufenden Jahre merklich abgenommen hatte, machte die Situation für ihn nicht sicherer. Die Wangen waren eingefallen, tiefe Falten gruben sich in das Gesicht und das damals so üppig schimmernde Haar hatte sich fast zur Gänze zurück gezogen - zumindest oberhalb der Stirn.
Und doch, er war genau so stolz wie vorher und würde eine Abweisung nicht in Betracht ziehen. Einen kühlen Rückzug ihrerseits, aber keine Abweisung. Dafür war er viel zu sehr er selbst geblieben. -
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...und daher war es für ihn das Beste das Größtmögliche zur Erhaltung seines Gesundheitszustandes beizutragen nun ein Opfer zu vollbringen.
Da man jedoch Politiker war, verband man gerne die eine Sache mit der anderen und einen neutralen Raum hatte er stets gesucht.
Geopfert hatte er viel, blutig wie auch unkonventionell nicht. Ein Lamm wurde vom Tempeldiener herein gebracht, welches zuvor der Flavier hatte mit prüfendem Blick begutachten können. Ein strammes Tier war es, makellos weiß von außen, die Zunge feurig rot und die Augen klar wie das baiaesche Wasser.
Die Gewohnehit, welche sich allerorts zur Routine heraus bildet, hatte sich auch hier eingeschlichen und den heiligen Opferakt in einem schier enormen Tempo vollzogen. Natürlich folgte dem Gebet ein "Litatio!" und der Flavier war zufrieden.
Wie konnte er es nicht sein, hatte er doch genug dafür gezahlt.
Das Lungenleiden war besser, er konnte reisen, spazieren gehen und längere Gespräche führen, ohne Schweißperlen auf seiner Stirn zu fühlen. Doch nach Genesung sah dies nicht aus.Eine kleine Nachricht ward, bevor er sich zum Tempel aufgemacht hatte, losgeschickt worden. Eine geheime Nachricht zu dem Teil seines Lebens, der ihm viele glückliche Stunden gegebem hat und er sich weitere Gaben nur wünschen konnte.
Sim-Off: reserved
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Furianus war an nichts weiter interessiert als am Erhalt seines Genmaterials.
Und Avarus, ich freue mich, dass dir die Vorliebe von Furianus nach frischen Trauben noch im Gedächtnis geblieben ist. Ich wusste stets, dass du mich aufmerksam liest.
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Wohnort zu Misenum ändern und Schreibrechte im Senat bräuchte ich auch.
Danke.
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Ein kleiner Tross bahnte sich schon seit Stunden den Weg durch die engen Gassen Roms. Aufgebrochen bei Sonnenschein war man vor einigen Stunden aus einem Latifundium nahe Roms, welches der Familie gehörte. Die Sänfte schaukelte hin und her, wurde bedächtig herunter gelassen und ein Sklave lief voraus.
"Salve, Ianitor, melde den Senator Lucius Flavius Furianus und hole Flavius Gracchus oder Flavius Piso herbei. Am besten gleich beide.", meldete der junge Sklave, welcher Acanthus nicht kennen konnte. Dessen schroffe Art war ja recht einzigartig.
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Sommerloch - da war was. Na, ob ich mich im Senat auslassen werde sei dahingestellt, mal schauen.
Ja, nachdem ich mich bei Tiberius Durus erschreckt habe, wie alt jener geworden ist, war es die logische Konsequenz, dass Furianus ebenfalls um einen Deut "reifer" wird. Außerdem ist man als gesetzter Senator an der Frauenwelt nicht mehr so interessiert, sondern eher am Erhalt des eigenen Lebens und der schönen Restjahre. -
Danke, nur ging das damals relativ schnell mit der Freischaltung.
Ich muss mich wohl an einiges gewöhnen. -
Bitte reaktiviren.
Danke.
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Schön, dass man sich auf diese Art und Weise neu organisiert hat.
Wenn ich hier ab und an lese, und das mache ich zu meiner Schande sehr selten, entwickelt es sich immer noch mit der eigenständigen IR-Dynamik immer etwas. Dafür ein großes Lob.
Das Angebot den Vorstand mal in Wien aufzusuchen werde ich vielleicht auch mal in Anspruch nehmen. Derzeit bin ich jedoch in Shanghai sesshaft und froh, dass es keine regelmäßigen Vereinssitzungen gibt, an denen jeder partizipieren muss - ach ja, ich bin ohnehin kein Mitglied.
Also viele Grüße auf diesem Wege an alle!
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Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
Könnte man bitte all meine Grundstücke dem geliebten Eheweib Claudia Catilina überschreiben?
Wenn mein Char sowieso in Baiae krank das Bett hütet, wird sie sich darum kümmern müssen.Danke schonmal.
Ah ja: Frohe Weihnachten!
Ich verweise nochmals darauf, da es mir nicht anders möglich ist. Schließlich kann ich weder PN´s empfangen, noch welche versenden.
Daher mache ich es hier öffentlich... -
Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
Ich habe diesen Schritt stets gefürchtet, doch bei meiner derzeitigen Distanz diesem Spiel gegenüber, welches mich so oft erfüllt und begeistert hat, sehe ich keine anderweitige Konsequenz als jene diesen Charakter in´s Exil zu schicken.Der plötzliche und krankheitsbedingte Schritt, welchen Flavius Furianus nun macht, ist sicherlich kein guter Schluss, doch aufgrund meiner jetzigen Umstände wohl der beste. Ein gutes Exil, möchte ich meinen.
Ich möchte mich bei allen entschuldigen, welche noch offene Handlungsstränge mit Flavius Furianus haben mögen, denn es fehlt mir nicht nur die Zeit, sondern ebenso die erforderliche Kreativität hier aktiv partizipieren zu können. Ich wünschte es wäre anders.
Meiner Abwesenheit von diesem Spiel möchte ich keinen zeitlichen Rahmen geben, hoffe jedoch, dass er für eine weitere Rückkehr nicht allzu groß ausfallen wird. Nun ja, hoffentlich packt es mich irgendwann wieder hier ein wenig mitzugestalten - es hat schließlich über viele Jahre hinweg Spaß gemacht.
Danke für die tolle Zeit und hoffentlich bis bald!
PS.
Könnte man bitte all meine Grundstücke dem geliebten Eheweib Claudia Catilina überschreiben?
Wenn mein Char sowieso in Baiae krank das Bett hütet, wird sie sich darum kümmern müssen.Danke schonmal.
Ah ja: Frohe Weihnachten!
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Ich habe diesen Schritt stets gefürchtet, doch bei meiner derzeitigen Distanz diesem Spiel gegenüber, welches mich so oft erfüllt und begeistert hat, sehe ich keine anderweitige Konsequenz als jene diesen Charakter in´s Exil zu schicken.
Der plötzliche und krankheitsbedingte Schritt, welchen Flavius Furianus nun macht, ist sicherlich kein guter Schluss, doch aufgrund meiner jetzigen Umstände wohl der beste. Ein gutes Exil, möchte ich meinen.
Ich möchte mich bei allen entschuldigen, welche noch offene Handlungsstränge mit Flavius Furianus haben mögen, denn es fehlt mir nicht nur die Zeit, sondern ebenso die erforderliche Kreativität hier aktiv partizipieren zu können. Ich wünschte es wäre anders.
Meiner Abwesenheit von diesem Spiel möchte ich keinen zeitlichen Rahmen geben, hoffe jedoch, dass er für eine weitere Rückkehr nicht allzu groß ausfallen wird. Nun ja, hoffentlich packt es mich irgendwann wieder hier ein wenig mitzugestalten - es hat schließlich über viele Jahre hinweg Spaß gemacht.
Danke für die tolle Zeit und hoffentlich bis bald!
PS.