Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Ich hatte bereits gesagt, dass es sich um (m)eine Entlassung aus dem Militär handelt!"


    Callidus war etwas irritiert, als der Claudier das "dimissio (m)ea" nun auch noch merkwürdig lullte. Oder meinte er "dimissio ea"? Diese Entlassung? Seine Entlassung? Irgendwie war es doch amüsant. Aber vielleicht war es sicherer, ihm einen Praetorianer zur Seite zu stellen, man wusste bei solchen Persönlichkeiten ja nie.


    > Du wirst also um deine Entlassung bitten? Damit wirst du Rom einen großen Dienst erweisen...ähm, also ich meine, du hast Rom sicher einen großen Dienst erwiesen. <


    Sicher ein Versprecher des magister, officium praestetit und praesteterit klangen ja auch irgendwie gleich.


    > Prätorianer! <


    ...rief er, bevor sich Callidus wieder dem Claudius Vesuvianus zuwandt.


    > Du wirst deine Audienz erhalten. <

    Nach einem peinlichen Augenblick der Stille, und als die letzten Reste des Huhnes verschwunden waren, stellte er den Teller ab und wusch sich die Hände in einem eigens dafür aufgestellten Tongefäß.


    > Es tut mir leid, ich hätte dir natürlich etwas übrig gelassen, wenn ich gewusst hätte.... nunja, du musst Aelia Vespa sein, Lucius erzählte von deiner Ankunft. Wie du sicher bemerkt hast, bin ich sehr selten hier anzutreffen. Mein Name ist Marcus Aelius Callidus, ein Großcousin von Aelius Quarto. Es freut mich, dir nun auch persönlich zu begegnen. <

    > Nein, bisher ließ meine Zeit es kaum zu. Als Duumvir weilte ich nicht in Rom, als Comes war meine Zeit auch beschränkt. Nun, als magister officiorum und gleichzeitiger Rector der schola, habe ich noch viel wenier Zeit dafür, gesellschaftiche Anlässe zu besuchen. Meine Muße, die es abseits des Palatin nur begrenzt gibt, verbringe ich in der regel in den Bibliothek der Schule. Du siehst, öffentliche Anerkennung und hohe Ämter bringen auch Schattenseiten mit sich, doch wem sage ich das, deine Ämterlaufbahn wird dir ebenso wenig Zeit gewähren, wie ich vermute. Verfolgtest du nicht damals bereits familiäre Pläne? <


    Callidus glaubte sich zu erinnern, dass der Senator aus eben diesen Gründen auch Misenum verließ und zur advocatio ging. Sicher war er sich jedoch nicht, dafür war es einfach schon zu lange her.

    Zitat

    Original von Furia Stella
    "Ich werde versuchen Deine Aufträge so schnell wie möglich zu erledigen.
    Lass den Brief nach Germanien hier... sobald ich das Schreiben nach
    Hispania fertig habe, werde ich die beiden Briefe verschicken..., so wie Du gesagt hast..."


    > Ich danke dir. Meinen Kommentar zu den Epigrammen erhältst du bald. <


    Er lächelte noch einmal und verließ dann das officium, um die scriba nicht weiter zu stören.

    Viel zu naschen gab es hier wohl nicht mehr, denn ein Knöchelchen ragte aus dem Mund von Callidus und er kaute gerade auf dem Rest des Geflügels, als Vespa eintrat. Er stoppte zu kauen und schaute sie etwas verlegen an. Erwischt. Aber nach der Arbeit in schola und Verwaltung überkam ihn einfach desöfteren der Hunger, so dass die gallische Köchin sich mittlerweile darauf eingestellt hatte und Callidus in der Küche immer noch etwas bereit hielt.


    > Salve! <


    ...sagte er, nachdem er das meiste schnell heruntergeschluckt hatte.

    Zum drittmächtigsten Mann? Callidus lachte ein wenig auf. Ihm fielen auf Anhieb ein Dutzend Männer ein, deren Einfluss bei weitem größer gewesen wäre. Aber es war ein kunstvoll angebrachtes Kompliment des Tiberiers.


    > Gewiss überschätzt du meine Tätigkeit am Palast ein wenig, Senator Tiberius Durus. Aber ich muss sagen, dass ich selbst in höchstem Maße überrascht war, dass der Kaiser diese Entscheidung traf; vermutlich in seiner Weitsicht, da zu diesem Zeitpunkt auch der neue Comes bestimmt werden musste. Hierzu berief er Aurelius Cicero und mit meinem Ruf an den Palatin umging er so einen Konflikt. <


    Dass Callidus sich damals an Quarto wandte, um dessen Einfluss auf den Kaiser zu nutzen, brauchte er an dieser Stelle ja nicht zu erwähnen, es war ja auch irgendwie vollkommen belanglos.


    > Als eques und in der Verwaltung kundiger Mann war dieses Amt eine besondere Herausforderung für mich, so dass ich es natürlich auch nicht ablehnte. Und über den Weg bis zu meinem Arbeitsplatz brauch ich dir vermutlich nichts zu erzählen.
    Wie ich verfolgen konnte, verlief deine Karriere nicht weniger steil. Du hast dir in kürzster Zeit einen Namen gemacht, wurdest gar in den Senat berufen. Ich sehe den Tag, an dem ein Tiberier das Konsulat innehaben wird. <

    Callidus verzog ein wenig gekünzelt die Augenbrauen. Dass er ein umfangreiches Wissen hatte, daran zweifelte keiner weniger als er selbst, seit wann sein Wissen aber ausreichte jedem Qintus und Rufus eine Audienz beim Kaiser zu verschaffen, wusste er nicht, schon gar nicht sah er einen Zusammenhang darin.


    > Die Notwendigkeit des Gespräches besteht darin, dass du mir dein Anliegen mitteilst, und ich dieses nicht aus kryptischen Aussagen heraus errate. <

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "MHm," machte er und nickte erneut. "Sei so gut und gedulde Dich einen Moment, ich werde mir die Listen einmal ansehen. Möchtest Du etwas Trinken?." Er drehte sich um und sah unter Rom nach. Die Listen waren noch nicht die Aktuellsten, aber damit würde man wohl arbeiten können. Eine Weile hörte man dann, wie Tabula geöffnet und wieder geschlossen wurden, wie auch die Schriftrollen.
    HIer hätte ich eine kleine Insula in der zweiten Querstraße zur VIa Latina. Allerdings ist sie sehr renovierungsbedürftig."


    > Gern nehme ich einen Schluck. <


    Callidus sah sich im officium um, während der Quästor in den Unterlagen wühlte. Es war ihm nicht allzu unbekannt, da die meisten Räumlichkeiten des Palatin, insbesondere der Verwaltungstrakt, doch recht ähnlich ausgestattet waren.
    Als er dann das Angebot des Quästors hörte, verzogen sich seine Mundwinkel ein wenig.


    > Die via Latina liegt außerhalb der Stadt und ich wusste nicht einmal, dass sich an ihrem letzten Zipfel überhaupt noch Häuser befinden. <


    Das war weniger das, was sich Callidus vorgestellt hatte, vor allem, da es von Aventin und Esquilin weit entfernt war. Und dann noch renovierungsbedürftig? Nicht gerade verlockend, auch wenn dies das kleinste Problem darstellen würde.


    > Sind zum Verkauf stehende Häuser tatsächlich so rar? <

    Das Standesbewusstsein, des Tiebriers war durchaus ausgeprägt :D, womit Callidus aber keine Probleme hatte. Man war nicht sonderlich eifersüchtig auf diesen Stand, wenn man auf dem Palatin wohnte.


    > Ja, Aelius Quarto ist für die Anstellungen und derlei mehr verantwortlich. Ich denke aber auch, dass er mein Wort als magister officiorum in gewisser Weise berücksichtigen wird.
    Ich werde ihm deine Grüße ausrichten, Senator Tiberius Durus. <

    > Ich will dir zwei Dinge mitteilen. Zum einen sende einen Brief an die schola Hispania. Es reicht ein Standardschreiben, da die Schule dort von einem Sklaven des Flavius Furianus geleitet wird. Entrichte ihm meinen Gruß, er soll nur vom neuen Rector der Schule hören. Einen zweiten sende nach Germanien, diesen habe ich bereits selbst verfasst.
    Du kannst beide über die Wertkarte der schola verschicken.
    Ein weiteres Anliegen sind meine Studien. Ich werde dir bald einige Schriften für die Bibliothek geben, die ich kommentiere. Bitte ordne diese mir dem curator libris ein. <


    Das war eine ganze Menge, und Callidus schaute die junge Frau an, ob sie mitgekommen war.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    ....[I]"Tue das du wirst ein willkommener Gast in meiner Casa sein."


    Vorerst waren sie wohl am Ende. Er trank noch einen Schluck und erhob sich dann.


    Auch Callidus erhob sich, um den Senator und Ratsherrn zu verabschieden.


    > Ich danke dir für deinen Besuch und die Erledigung der Postangelegenheiten. Auf bald, Germanicus Avarus. <

    Callidus Lächeln wurde breiter und er nickte.


    > Ein Mann in deiner Stellung kann es sich wahrlich nicht erlauben, sein Wort für jeden Luftikus in die Wagschale zu werfen. So hältst du große Stücke auf Tiberius Iuvenalis, wenn du ihn so offen hier unterstützt. Aber wie ich sagte, kann auch ich über nichts Negatives sprechen.
    Ich werde mich umhören, mit meinem Verwandten, ja, mit dem Kaiser sprechen, wenn es sich ergibt. Sollten auch deren Meinungen so tadellos sein, wird dein Verwandter sicher auch zu eine größere Verantwortung übernehmen können. Doch das letzte Wort hierbei spreche nicht ich, sondern der magister domus Augusti. <

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er hörte ihm aufmerksam zu und lehnte sich etwas zurück. "Ich verstehe," meinte er nachdenklich. "Eine Insula in Rom. Hast Du spezielle Wünsche, was den Stadtteil betrifft?"


    Callidus nickte, denn dazu hatte er sich gewiss schon Gedanken gemacht.


    > Am Fuß des Aventin wäre sie sicher gut gelegen, so habe ich sogar einen Blick darauf. Doch auch an den unteren Hängen des Esquilin wäre sie mir recht. Nicht allzu sehr in den Gebieten, die einen schlechten Ruf haben, wenn du verstehst.
    Gibt es Objekte dieser Form, die zu veräußern sind? <


    Es war eine Gradwanderung. Die armen Leute meckerten nicht, es fielen kaum Renovierungen an. Doch konnte man in diesen Gegenden nur wenig verlangen, manchmal lief man den Mieteinnahmen gar hinterher. Häuser in besseren Gegenden wiederum mussten gepflegter sein, und intakt, doch dafür hatte Callidus ja mittlerweile seinen eigenen Bautrupp. Wenn man es aber richtig anstellte, waren die insulae eines allemal, nämlich lukrativ.

    Callidus schaute den Tiberier etwas unschlüssig an.


    > Ich kenne Tiberius Iuvenalis, er ist einer der primicerii. Ja, er arbeitet in dem für die Post zuständigen officium der Kanzlei.
    Ich habe bereits desöfteren mit ihm zu tun gehabt und von dem, was ich weiß, kann ich nur sagen, dass er seine Arbeit schnell und äußerst zufriedenstellend erledigt. Negative Erfahrungen mit ihm sind mir zur Gänze unbekannt.
    Nun, du selbst sprichst dich für eine Beförderung innerhalb des Dienstes im Palast aus? <


    Zumindest hatte Callidus die Worte von Durus so verstanden.

    > Es ist gut zu wissen, dass du der schola Atheniensis auf dem Gebiet der Architektur erhalten bleibst. Ich habe jüngst eine Dissertation über eben dieses Gebiet erhalten. Ich werde es mir zunächst genau durchlesen und dich dann auch wegen deiner Meinung aufsuchen. <


    Über die Dissertationen wollte Callidus so oder so noch sprechen, dies dann aber zu gegebener Zeit in den privaten Räumlichkeiten des Rates.

    Auch auf den Lippen von Callidus zeichnete sich ein Lächeln ab.


    > Der Herr über den Palatin ist der princeps, der oberste Beamte mein Verwandter Aelius Quarto. Du siehst also, ich bin nur ein einfacher Mann. <


    Da es derzeit mehrere officia gab, in denen jeweils um die dreißig Personen arbeiteten, war es schwierig, jeden genau zu kennen. Doch Callidus hatte sich die meisten Gesichter jetzt doch merken können und auch die Namen waren eingeprägt.


    > Nun, Vieles ist natürlich vertraulich, doch sag mir zunächst, um wen es sich dabei überhaupt handelt. <


    Er drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass ein Sklöave im Hintergrund war, dann wandte er sich wieder an den jungen Senator.


    > Darf ich dir etwas Wein bringen lassen? Obst vielleicht? <

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Wir sollten uns unterrichten, wenn es neue Kursthemengebiete gibt. Ich erinnere mich da nur ungern an vergangene Aktionen, wo es am Ende auf dem ersten Blick einen Gewinner und einen Verlierer gab, auf dem Zweiten jedoch wurde uns bewußt, das wir zwei Energien vergeudet hatten, um ein Thema abzugrasen. Hätte man sich von Anfang an abgesprochen, wie wäre es wohl gekommen.... ;) "


    > Ein Ansinnen, dass ich nur voll und ganz unterstützen kann. Die Briefe, die ich an die praeceptores verschicken wollte und gerade erwähnte, sollen diesem Ziel ebenso dienen. Ich will über eventuelle Ausarbeitungen informiert sein und werde ebenso meine Planungen offenlegen. Der folgende Kurs wird mir eher eine Antrittsvorlesung sein.
    Derzeit habe ich einfach viele Ideen, die ich bearbeite. Rhetorik, Literatur, aber auch ein geschichtliches Thema will ich einmal zu meinem Stoff zählen und vorbringen. Dem Rat, und damit auch dir, werde ich natürlich berichten. <


    So viel reden trocknete den Hals aus, so dass auch Callidus nun zum Becher griff und einen Schluck trank.