Beiträge von Marcus Aelius Callidus

Direkt zum Beginn einer Sitzung ergriff Callidus das Wort.

> Werte Mitglieder der Curia Italica, kürzlich suchte Lucius Sabbatius Sebastianus, Tribun der cohortes urbanae, mich auf und bat um die Aufnahme in diese Hallen.
Sebastianus lebt in Rom und kommt daher nur als Beisitzer in Frage. Es gab jedoch bei den letzten Diskussionen dieser Art Meinungen, die weitere Beisitzer neben den Senatoren für unnötig hielten, so ich mich recht entsinne. Daher möchte ich fragen, wie der Beisitzerstatus nun gehandhabt werden soll, und ob Lucius Sabbatius Sebastianus aufgenommen wird. Ich bitte zunächst um eure Meinungen bezüglich der Beisitzer im allgemeinen. <

> Sehr gut, ich danke dir, Vinicius Seneca. Teil mir mit, sobald du etwas in Erfahrung gebracht hast! <

Ein nuntius kam von der Kurie in Rom herübergelaufen und warf einen Brief ein, was ihm der princeps curiae so aufgetragen hatte.

Callidus erhob sich, um den Sabbatier zu verabschieden.

> Du wirst von mir Nachricht erhalten, das verspreche ich. Vale, Tribun! <

> Selbstverständlich, Sabbatius Sebastianus. Wenn es eine Entscheidung gibt, werd ich dir diese sofort in einem Schreiben zukommen lassen. <

Callidus notierte noch kurz die wichtigsten Daten des Mannes auf einem Papyrus.

> Gibt es sonst noch etwas, das ich für dich tun kann? <

Callidus schaute mit leerem Blick auf seinen Schreibtisch.

> Nun, wenn du in Rom wohnst, so kannst du keinen Status eines Vollmitgliedes erhalten, dies regelt die Lex de administratione Provinciae Italiae. Als Beisitzer kämst du in Frage, obwohl zu diesem Thema bei der letzten Diskussion geteilte Meinungen aufkamen. So gab es Begründungen, nach denen es keinen Sinn mache, neben den Senatoren noch weitere Beisitzer zu bestellen. Du kannst dir aber gewiss sein, Sabbatius Sebastianus, dass ich dein Anliegen in der nächsten Sitzung zur Diskussion stellen werde. Nach einer Anhörung über dieses Thema wird es eine Abstimmung geben, die darüber entscheiden wird, ob du als Beisitzer der Kurie beiwohnen kannst. <

Callidus erhob sich von seinem Stuhl.

> Salve, Sabbatius Sebastianus! Bitte, setz dich. Du möchtest dich also um einen Platz in der Kurie bemühen. Nun, die Städte stellen die Mitglieder bei festgelegten Wahlen und schicken sie nach Rom. In manchen Fällen wird über die Platzverteilung an Magistrate auch neben den Wahlen entschieden. Deinen Namen jedoch kenne ich nicht, darf ich also fragen, aus welcher der italischen Städte du kommst? <

Callidus erhob zum Abschied die Hand und widmete sich dann den Bürgerlisten, um festzustellen, ob es noch Verwandte gab, die Anspruch auf die Gärten der Flavierin hatten.

Callidus, der zu jenem Zeitpunkt in Rom verweilte, blickte von seinen Unterlagen auf.

> Bitte, tritt ein! <

Callidus trat ein und grüßte seinen Optio mit einem Nicken.

> Salve, Vinicius Seneca! Ich habe etwas, das ich nun besser dir als Durus anvertrauen kann. Es geht um dies hier... <

Callidus zog ein Schreiben hervor.

> Nun, die siphones und auch die vigiles kamen nicht in Misenum an und ich möchte, dass du dich über deren Verbleib informierst. Schreibe einen Brief, oder wenn du alles hier organisiert hast, reise selbst nach Rom und sprich mit Caecilius Crassus! <

> Ich halte es so, dass ich meine Mitarbeiter für ihre Arbeit auch entsprechend entlohne. Und dein Fleiß soll auch nicht ungelohnt sein. Nun, weiter gibt es nichts. <

Callidus wartete noch ab, ob Durus noch etwas hinzuzufügen hätte.

Callidus war den Gang der Kurie entlanggelaufen und stand nun, vor dem officium des neuen Optio. Er klopfte.

Callidus schaute kurz aus dem Fenster, dann wieder zu Durus.

> Nein, Durus. Sobald ich etwas Neues weiß, unterrichte ich dich. Wenn es etwas von deiner Seite gibt, so sag mir einfach Bescheid. <

Callidus machte eine kurze Pause und sah wieder aus dem Fenster.

> Es gibt noch etwas, Durus. Ich hörte, dass du dich eigenständig um die städtische Bibliothek gekümmert und deren Bestand erweitert hast. Ich befürworte dieses Projekt und werde bald selbst noch schauen, was fehlt und welche Ordnung am besten wäre. Ich habe mir die Freiheit genommen, dich dafür gesondert zu entlohnen, und dir eine gewisse Summe für deine Arbeit zukommen lassen. <

> Sollten sich auch die größeren Grundstücke verkaufen lassen und sich einige reiche Römer hier niederlassen, so wird die Stadtkasse die Finanzierung einer porticus übernehmen können. Die Aufforstung der Sträucher und Bäume, die Bereinigung der Wege und das Zurückschneiden der Gräser wird nicht ins Gewicht fallen. Sobald Apollonius, dem ich bereits schrieb, hier eintrifft, werde ich ihn fragen, ob er diese Arbeiten ebenfalls plant. Sollte er zusagen, so kannst du dies als deinen Arbeitsbereich auffassen und alles weitere auch hier mit ihm absprechen. <

Oh, hier bin ich zu spät. Trotzdem alles Gute, Macer!

> Eines großen Hauptquartieres bedarf es nicht, da die einfachen vigiles in Misenum ja Bürger sind, die nicht einkaserniert werden müssen. Ich habe aber nichts dagegen einzuwenden, wenn sie Räumlichkeiten erhalten, sofern diese nicht das Stadtbild stören. Am Hafen wäre dafür aber sicherlich ein guter Ort.
Was die Gärten betrifft, die nach meinen Erkundigungen von der verstorbenen Senatorin Flavia Messalina Oryxa errichtet wurden, so sollen sie aufgeforstet und auch mit kleinen Lauben und porticus versehen werden. Die würde unter Umständen etwas mehr kosten, wäre aber für unsere Zwecke in Misenum ein ansprechendes Bauwerk, besonders in Bezug auf die Villen. <

Callidus schaute auf.

> Setz dich, Durus! Der Optio der vigiles hatte bereits einige Dinge angesprochen. Solange die Baugrundstücke nicht verkauft sind, ist die Stadtkasse für größere Projekte nicht genug gefüllt, auch wenn der amtierende Ädil der Stadt großzügige Spenden hat zukommen lassen. <

Ein Mann, es mag wohl der Hausverwalter gesen sein, trat nach draußen und erblickte die vigiles und den alten Griechen vor der Tür.

> Was kann ich für euch tun? <

fragte der Mann mit einem irritierten Gesichtsausdruck, angesichts des zahlenmäßig hohen Besuches vor seiner Tür.

Wieder klopfte es an der Tür und Callidus kam sich vor, als würde er eine der größten Städte des Reiches verwalten müssen, so viel war in letzter Zeit in Misenum los.

> Bitte, tritt ein! <

> Ja, sollte der Senat genauere Informationen brauchen, so sollte es der Kurie mitgeteilt werden. Aber die Einkünfte und die Auflistung der Ausgaben müssten derzeit genügen, um dem Senat ein Bild von der Finanzlage der regio zu geben. <