Obgleich die Augusta wie stets Anmut und Grazie ausstrahlte, so wirkte sie doch an diesem Tage ein wenig fragil, was in Anbetracht ihres Opferanlasses - welcher immerhin nicht weniger als eine mögliche Zukunft Roms bestimmte - zweifelsohne nicht verwunderlich war, ob dessen der Flavier indes in seiner Funktion als Pontifex um so mehr ihr eine sichere Brücke zu den Göttern mochte errichten.
"Wir können beginnen"
, entgegnete er darob zuversichtlich und wies auf den Eingang des Tempels hin. Wenige Stufen nur waren es empor bis zu der großen Porta, welche bereits geöffnet war. Gracchus hatte angeordnet, dass im Inneren mehr Feuerschalen und Kerzen als üblich waren entzündet worden, so dass kaum eine Ecke nur im mystischen Dunkel verharrte, welche sonstig oft die Cellae ausfüllte. In einem Becken mit Wasser - welches zuvor war erwärmt worden, um beim Eintritt in das Reich der Göttin kein Frösteln aufkommen zu lassen - wuschen sie sich die Hände, sodann legte der Pontifex eine Falte seiner Toga über das Haupt. Während er der Augusta mit einem Wink bedeutete vor das prächtig bemalte Kultbild der schönen, fraulichen Iuno hinzutreten, verharrte er selbst ein wenig an der Seite, war doch das Gespräch mit den Göttern eine durchaus persönliche Angelegenheit. Gleichsam trug er dafür Sorge, dass zur rechten Zeit die Opferhelfer die Gaben anreichten - die Räucherung aus Dammar, Galbanum und Rosenweihrauch zuerst, hernach fünf weißfarbene Lilien, ein Kuchen, welcher noch warm war und in seinem köstlichen Duft mit der Räucherung konkurrierte, sowie eine Amphore gefüllt mit Wein aus Pannonien - von welchem man sich stets besondere Gunst der Iuno versprach.
Beiträge von Manius Flavius Gracchus
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"Ich sehe dem ebenfalls bereits mit Freude entgegen"
, quittierte Gracchus wiederum die Einladung.
"Und sei dir noch einmal dessen versi'hert, dass für dein Opfer alles bereitet sein wird. Mögen die Götter bis dahin dich mit ihrem Wohlwollen bedenken."
Er erhob sich und verabschiedete sich mit einem
"Vale bene, teuerste Augusta Veturia Serena"
von der Kaiserin, um sodann ihre Gemächer, wiewohl den Palast zu verlassen. -
Augenscheinlich hatte der Kaiser sich gerade bereit erklärt, dem Aesculapius einen Tempel zu errichten, was den Pontifex pro magistro bereits darüber nachdenken ließ, wie sich diese Generösität des Pontifex Maximus gewinnbringend einsetzen ließe - in geeigneter Weise propagiert würde dies allfällig die Kranken noch eher überzeugen, das außerstädtische Heiligtum aufzusuchen.
"Selbstredend wird das Collegium einen geeigneten Platz auswählen können"
, beantwortete Gracchus die Frage des Augustus.
"Sofern es ihre Zeit zulässt, würde ich dazu gerne die Hilfe Plinias in Anspru'h nehmen, so dass wir die Kriterien eines Kultplatzes mit den Notwendigkeiten eines ... medizinischen Behandlungsplatzes kombinieren können." -
Da der flavische Consul nurmehr etwas in seinen nicht vorhandenen Bart grummelte, was nicht weiter verständlich war, fragte Clodius Crispinus in den Senat:
"Gibt es weitere Anmerkungen oder Fragen bevor wir zur Abstimmung kommen?" -
Selbstredend erschien der flavische Consul, wenngleich auch das Schreiben, respektive die darin angekündigte Causa ihn durchaus kurzzeitig hatten in Versuchung geführt schlichtweg eine Unpässlichkeit vorzugeben und so kurz vor dem Ende seiner Amtszeit die Stunden auszusitzen bis dass diese beendet und die Causa an den nächsten Consul überantwortet wäre. Indes war das Einladungsschreiben des Imperators nicht an die Person des Consuls, sondern die des Flavius gerichtet, gleichwohl die Antezedenz zu diesem Gespräch in Hinblick auf die in Aussicht gestellte Causa allfällig weniger eine staatliche war als mehr seiner eigenen Historie geschuldet - eine Historie, welche er nur allzu gerne in den tiefen eines mundus hätte verbannt gewusst. Doch wie auch die Unterwelt Roms von Zeit zu Zeit offen stand und die gräulichen Geister der Verdammten auf die Erde empor ließ, so schien auch dieses dunkle Kapitel Gracchus' eigener, wiewohl römischer Geschichte immer wieder einmal in die Welt der Lebenden empor zu kriechen, dass dem nicht zu entkommen war.
"Ave, Imperator Caesar Augustus!"
grüßte er diesen und neigte einen Augenblick lang leicht den Kopf. Gracchus war sich nicht dessen gewiss, was Severus über die Geschehnisse der damaligen Zeit wusste, war sich nicht einmal dessen sicher wie genau das Bild der Öffentlichkeit, respektive des Senates über die damaligen Geschehnisse derzeitig aussah, suchte er dies doch stets selbst alles schlichtweg zu vergessen, wiewohl sich in sein eigenes Bild stets zu viele Geheimnisse und Schrecken mengten, an deren Wahrheit er selbst bisweilen zweifelte - oder zweifeln wollte. Er war daher wenig geneigt Initiative zu zeigen, hoffte gleichwohl dass dieses Gespräch nicht mehr als an der Oberfläche aller Lügen würde kratzen.
PONTIFEX - COLLEGIUM PONTIFICUM
PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM -
Ein schmales Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen über die Emsigkeit, welche in den Worten seines Neffen mitschwang.
"Der jugendliche Pfli'hteifer steht dir wahrlich gut zu Gesichte, Scato, doch vergiss nicht, dass die Muse von Untätigkeit divergiert, wiewohl kaum je etwas Überragendes entstanden ist ohne eine Muse - nicht in Kunst, doch ebenso wenig in Politik."
Gracchus' eigene Muse der Politik war Antonia gewesen, und nun war es Prisca - denn wenn auch die Pflicht seiner Familie und Herkunft ihn stets hatte angetrieben, so hatte ihn doch die Ehe mehr noch angespornt seine Ziele ein wenig höher zu stecken, seine Vorsätze ein wenig weiter zu fassen.
"Hab Dank für deine Gratulation"
, fügte er sodann hinzu und wiegte ein wenig unbestimmt den Kopf.
"Nun, ich denke mein Consulat ist wohl akzeptabel. Unbezweifelt gab es bessere, doch zweifels..ohne auch mäßigere. Letztendlich ist wie stets in solchen Ansinnen die Zeit stets zu knapp für all jene Pläne, welche ich zuvor gefasst hatte. Doch aufgeschoben ist in diesem Falle nicht unbedingt aufgehoben, denn während ein Mann inmitten seiner Laufbahn sich stets in A'ht nehmen muss, niemandem durch Überschwang auf die Füße zu treten, braucht ein Consular hierauf nurmehr wenig Rücksicht zu nehmen. Doch genug hiervon"
, hob er fragend seine Braue.
"Dies ist doch nicht, weshalb du mich aufsu'hst?" -
Ein Tag noch - nicht mehr und nicht weniger - trennten den Consul Flavius Gracchus davon, sein Amt an seinen Nachfolger weiter zu geben und als Consular sich zurückzulehnen und von einer gänzlich neuen, zweifelsohne etwas entspannteren Perspektive das Geschehen in Rom zu betrachten. Ein Tag und eine Audienz. Eine Audienz, welche kaum mehr Unbehagen in ihm könnte evozieren.
"Der Consul Manius Flavius Gracchus zur Audienz beim Augustus", meldete der flavische Vilicius Sciurus seinen Herrn bei der Palastwache an und wies das Schreiben der Administratio vor, während Gracchus noch einmal suchte ein wenig frische Luft durch die Nase zu ziehen, um welche herum er noch ein wenig blasser als war als die partizische Blässe ohnehin vorsah.
PONTIFEX - COLLEGIUM PONTIFICUM
PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM -
Ich bin bis mindestens 12.06. im Urlaub und werde voraussichtlich kaum online sein.
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[Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/redner.jpg]
"Auch dieser letzte Beitrag reiht sich ein in die Serie wunderbarer Verteidigungsreden dieses Tages! Applaus für Quintus Petilius Rufinus!"
Wie der Elan der Reden hatte auch die Begeisterung des Publikums nicht nachgelassen.
"Vielen Dank Quintus Petilius Rufinus!"
Calpetanus blickte dem jungen Mann hernach und sodann wieder in das Publikum.
"Hochverehrtes Publikum! Ja, bedauerlicherweise haben wir nun alle Beiträge dieses Wettbewerbes gehört! Aber das große Finale steht noch aus - die Entscheidung darüber wer am heutigen Tage als Sieger der Redekunst hervorgeht, wer als neuer Super-Redner Roms die Gespräche der nächsten Wochen - ja vielleicht sogar Amtsjahre - bestimmen wird! Wer konnte unsere Iudices überzeugen mit seiner analytischen Beweisführung, wer konnte sie mitreißen und anrühren mit seinem Appell, wer konnte sie fesseln mit seiner wortgewandten Rhetorik? Es kann nur einen Sieger geben und die Iudices werden sich nun einige Augenblicke zurückziehen, um über ihr Urteil zu beraten. Vergnügt euch indes, Bürger Roms, gewährt euch Speise und Trank, bildet euch euer eigenes Urteil und spekuliert über den Gewinner!"
Zweifelsohne würde es auch einige Wetten auf diesen geben.
"Geduldet euch ein wenig und habt keine Sorge, dass ihr etwas verpassen könntet, die Fanfaren werden euch rechtzeitig zur Urteilsverkündung zurückrufen!"
Calpetanus wollte sich ebenfalls eine kleine Pause gönnen während im Hintergrund die Juroren bereits miteinander tuschelten.Sim-Off: Ich hatte gehofft, dies vor meinem Urlaub abschließen zu können. So indes hat auch Serapio noch genügend Zeit für seine Stimmabgabe, gleichwohl erhöht sich die Spannung ... Daher bitte ein wenig Geduld.
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"Gut"
, sandte Gracchus seinen Vilicus mit einem flüchtigen Wink hinfort, so dass dieser das Schreiben stante pede aufsetzen konnte. Mit einem Nicken forderte er einen der Sklaven auf, die Olivenschale aufzufüllen. Dies war kaum geschehen als Sciurus mit dem Schreiben zurückkehrte und es seinem Herrn vorlegte und eine mit Tinte benetzte Feder anreichte. Gracchus setzte mit der Linken seine Unterschrift unter den Text und zog sodann den flavischen Siegelring von seinem rechten Ringfinger, um ihn an den Vilicus zu reichen, welcher für die Versiegelung Sorge trug.
Praefectus Urbi Publius Stertinius Quartus
Praefectura Urbis, RomaManius Flavius Gracchus Pontifex Publio Stertinio Quarto Praefecto Urbi s.d.
Mit diesem Schreiben entsende ich dir meinen Klienten Caius Terentius Geminus und empfehle ihn für die Cohortes Urbane.
Bereits sein Großvater Marcus Volusianus ließ sein Leben im Dienste Roms als Soldat der IX. Legion, und auch sein Vater, Gaius Primus, fiel in Ausübung seiner Pflicht als Kommandeur der Ala II Numidia in Germania. Im Zuge seiner Ausbildung wurde Caius Geminus selbstredend auf den Militärdienst vorbereitet, widmete bisherig seine Tatkraft jedoch dem Wohl römischer Bürger außerhalb des Exercitus. Nun indes ist es ihm ein tiefes Bedürfnis, sich ganz in den Dienst Roms zu stellen und für die Sicherheit und das Wohlergehen der Stadt Sorge zu tragen.
Mögen die Götter dir und den deinen stets wohlgesonnen sein!
Das Schreiben reichte der Sklave sodann an Geminus, den Ring seinem Herrn mit den Worten: "Genucius Cipus ist eingetroffen."
"Ah, der Flamen Martialis! Die Amtsgeschäfte rufen, Terentius, und diesem Ruf muss ich folgen."
Selbstredend konnte er es sich erlauben, den Flamen warten zu lassen sofern er dies wünschte, denn letztendlich kam Genucius in eigener Angelegenheit, doch eine Flamen war ein Flamen.
"Falls dies Schreiben nicht zum ge..wünschten Ergebnis führen sollte, lasse es mich wissen."
Gracchus erhob und verabschiedete sich von Geminus, um sodann sich in Richtung seines Officium zu absentieren. Ein Sklave wartete pflichtbewusst, doch unauffällig und geduldig, dass der Terentius sich ebenfalls erhob, um ihn sodann zurück zur Porta zu geleiten. -
"Du möchtest die Wahl des Tribunus Plebis an den Senat ziehen, begründest das Amt mit dem Recht des einfa'hen Volkes gegenüber dem Senat politisch vertreten zu sein, stellst gleichsam die Frage, wieviele Patrizier wohl das einfache Volk vertreten. Die Frage sollte viel eher lauten wieviele Senatoren überhaupt das einfache Volk vertreten? Wie groß ist der Anteil der plebejischen Senatoren am einfachen Volk? Söhne und Enkel von Senatoren, ehemalige Tribune und Legaten, Landbesitzer und Collegiumsmitglieder oder auch nur gewesene Duumvire - wie viel näher sind diese Männer am einfachen Volk? Den ein oder anderen mag es geben, unbezweifelt, ins..besondere in den Reihen der Quaestorier - doch weshalb sollte ein Senat bestehend aus der politischen Elite Roms eben diese Männer in ein Amt wählen, welches ihnen die Macht zur Unterbindung jeglicher Beschlüsse gibt? In einer idealen Utopie des Staates allfällig, doch nicht in Rom, Iulius Dives, nicht in Rom."
Gerne hätte Gracchus an diesen Senat und seine Entscheidungskompetenz geglaubt, doch er lebte bereits zu lange, hatte zu viele aus Machtgier, Ignoranz oder Feigheit getroffene Entscheidungen des Senates gegen das Wohl Roms miterlebt.
"Die Wahl der Tribuni Plebis durch die Mehrheit des Senates gibt eben jenem die Macht in die die Hand, Beschlüsse des Imperator Augustus durch eine senatorisch gewähltes Veto außer Kraft zu setzen - Beschlüsse, welche allfällig im Sinne des einfachen Volkes und gegen den Senat getroffen werden. Diese Änderung wäre somit mitni'hten im Sinne des Volkes, sondern schlichtweg eine Machterweiterung des Senates."
Der Consul fragte sich durchaus was der Imperator Augustus von dieser Änderung halten mochte.
"Wenn es weiterhin einen Volksvertreter braucht, welcher die Interessen des Volkes gegen den Senat ver..treten soll, dann muss dieser Vertreter durch das Volk bestimmt sein und nicht durch den Senat!"
Gleichwohl zweifelte Gracchus kaum daran, dass dieser Senat auch diese Änderung beschließen würde wenn es zur Abstimmung kam, denn das Wohl Roms oder das des Volkes war letztlich oftmals nur dann von Interesse wenn es zufällig mit dem Interesse der Senatoren koinzidieren - insbesondere der plebejischen. -
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"Die Aufgaben des Tribunus Plebis stammen indes aus einer anderen Zeit, Senator Iulius, einer Zeit der Republik in welcher dieser Schutz allfällig angebra'ht war - da die plebejischen Interessen im Senat aufgrund der geringen Anzahl plebejischer Senatoren schlichtweg unterrepräsentiert waren, wiewohl es auch keinen Augustus gab, welcher über das Wohl und die Interessen beider Stände gleichermaßen wachte. Diese Aufgabe nun explizit in einem Gesetz des Codex Universalis zu konstatieren würde schlichtweg implizieren und auch nach außen hin suggerieren, dass wir gegenwärtig, in unserer heutigen Zeit die Not..wendigkeit hierfür gegeben sehen - dass plebejische Interessen noch immer oder wieder eines besonderen Schutzes bedürfen."
Mit den folgenden Worten adressiere er weniger den Iulius, als mehr den gesamten Senat.
"Wenn wir also über die Änderung eines Gesetzes beratschlagen, so sollten wir diese Änderungen nicht für eine Zeit entwerfen, welche längst vergangen ist, sondern für die Gegenwart. Und in dieser ist das Amt des Tribunus Plebis in seiner ursprüngli'hen Form nicht nur durch die Verschiebung der Ständeverhältnisse im Senat überflüssig geworden, sondern insbesondere durch die Übertragung seiner Rechte und Pflichten auf den Imperator Augustus. Entweder also wir erachten das gesamte Volkstribunat als überflüssig, so dass es schlichtweg abgeschafft werden sollte, oder aber wir sehen durchaus den Bedarf eines Volksver..treters, welcher in diesem Falle indes ein Tribunus Populi sein muss, aus und von beiden Ständen gewählt - gleichwohl ich der Ansicht bin, dass ein jeder Senator diese Position bereits einnimmt, der einzige Unterschied somit das Vetorecht wäre, welches indes in Händen des Imperator Augustus bestens bewahrt ist." -
Augenscheinlich waren die Senatoren entweder durch die Masse an Gesetzestexten erschlagen oder aber sie gingen mit den Änderungen bereits konform, was die einen durch ein wenig ratlose Mienen, die anderen durch Kopfschütteln oder Schulterzucken anzeigten.
"Nun gut, da es bereits ein wenig spät und die Änderungen durchaus umfassend sind verschieben wir die Abstimmung auf die morgige Sitzung, so dass ein jeder Gelegenheit erhält sich diese noch einmal vollumfängli'h zu Gemüte zu führen. Senator Iulius, ich möchte dich bitten, die Änderungen mit einem der Senatsschreiber noch einmal zusammen zu fassen, so dass uns eine endgültige Version vorliegt."
In einer Abschrift seines persönlichen Schreibers würde so jeder Senator sich die Cena durch ein wenig Arbeit versüßen können. MIt dem üblichen Ritus beendete Consul Flavius die Sitzung für diesen Tag und wie angekündigt wurde Abstimmung mit der durch Iulius Dives erstellten Vorlage am nächsten Tage durchgeführt. -
Da die Consuln an jedem Tage ihren Vorsitz über den Senat wechselten, war es Clodius Crispinus, welcher die am Vortag angekündigte Abstimmung über die durch Iulius Dives angestrebten Änderungen bezüglich der Bezeichnung der "Vollsenatoren", sowie des Ordo Senatorius leitete.
"Wir stimmen ab über die Änderung der Paragraphen 7, 10 und 16 des Codex Universalis, sowie Paragraph 42 des Codex Iuridicialis. Die angestrebten Änderungen lauten wie folgt."
Woraufhin der Consul die Änderungen verlesen ließ.
Codex Universalis
Pars Prima - Allgemeines§ 7 Consultum Senatus
1) Das Consultum Senatus wird ausschließlich vom Senat beschlossen, um auf diesem Wege Leges und Mandata zu erlassen.5) Stimmberechtigt sind bei der Abstimmung alle Senatoren der Curie, ausgenommen sind der Imperator Caesar Augustus und jeder Beisitzer des Senates.
6.1) Der Senat ist nur beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Senatoren anwesend sind.
8)Eine Anhörung zu einem Consultum Senatus können nur Senatoren sowie der Imperator Caesar Augustus einbringen.
Codex Universalis
Pars Prima - Allgemeines§ 10 Senat
gestrichen, siehe § 16
Codex Universalis
Pars Prima - Allgemeines§ 16 Senat und Ordo Senatorius
(1) Die Mitglieder des Ordo Senatorius bilden die politische Elite des Imperium Romanum.
(2) Allein der Censor hat das Recht, römische Bürger in den Ordo Senatorius zu erheben, wie es auch nur ihm obliegt, römische Bürger als Senatoren in den Senat zu berufen.
(3) Senatoren haben zum Zeitpunkt ihrer Berufung in den Senat mindestens zwei Grundstücke in ihrem Eigentum vorzuweisen.
(4) Die Größe des Senates ist auf 300 Senatoren beschränkt.
(5) Der Senat tagt im Normalfall in der Curia Iulia in Roma, in Ausnahmefällen kann dies auch im Tempel der Fides in Roma geschehen.
(6.1) Senatoren haben das Recht auf einen ihrem Rang entsprechenden Sitz in der Curia Iulia.
(6.2) Ein Beisitz im Senat steht allen Reichspräfekten zu, die nicht bereits als Senatoren über einen Sitz in der Curia Iulia verfügen. Reichspräfekten sind die Praefecti der Cohortes Praetoriae, Cohortes Urbanae und stadtrömischen Vigiles.
(7) Standesabzeichen der Mitglieder des Ordo Senatorius sind der Latus Clavus und spezielle rote Schuhe mit einer Sichel als Schmuck. Zu den Standesabzeichen der Senatoren zählt zudem der Senatorenring.
(8) Senatoren ist es verboten, Reisen zu unternehmen, die über die Grenzen Italias hinausgehen. Ausnahmen hiervon sind die Provinciae Sicilia und Gallia Narbonensis. Nur der Censor kann hierüber hinausgehende Ausnahmen bewilligen.
Codex Iuridicialis
Pars Secunda - Allgemeine Prozessordnung§ 42 Appellatio
2) Gegen ein ordentliches Gericht oder sein Urteil kann vom Angeklagten oder Kläger an den Senat appelliert werden, wenn der Angeklagte selbst Senator ist. Die Appellation ist an einen der amtierenden Consuln zu richten. Nach Prüfung kann dieser die Appellation abweisen, oder die laufende Verhandlung abwenden, oder beenden, oder ein bereits ergangenes Urteil aufheben und eine Neuverhandlung in Form einer Anhörung im Senat unter seiner Leitung ansetzen. Das Senatsurteil erfolgt in Form eines Consultum Senatus."Ich bitte um Handzeichen der Zustimmung oder Ablehnung."
Sim-Off: Letzte Stimmabgabe am 30.05.2016 um 23:59 Uhr
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Aus gegebenem Anlass möchte ich diesen Thread ausgraben. Wäre es nicht allfällig möglich, die Editierfunktion im Senat - und wenn nur für 5 Minuten - ebenfalls wieder zu reaktivieren? Innerhalb dieser wird wohl kaum jemand einen Beitrag in seinem Sinn auf eine nachgehende Antwort ändern können, wiewohl es für eine Korrektur vergessenen Inhaltes zweifelsohne ausreicht.
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Obgleich Gracchus versuchte der langen Rede in allen Details bis zu ihrem Ende zu folgen blieben seine Gedanken bereits bei den Änderungen des Paragraphen 54 hängen, gleichwohl seiner Meinung nach sich alle weiteren Diskussionen erübrigen würden können.
"Senator Iulius, bereits in der Diskussion über das Amt des Aedilis Curulis hast du dich auf den Ständeausgleich berufen, auf die Notwendigkeit dessen und darauf diesen Ausgleich der Stände nicht aufs Spiel zu setzen. Am heutigen Tage willst du - bitte korrigiere mich, sofern ich dies missverstanden habe - durch deinen geänderten 2 Satz dafür sorge tragen, dass die Tribuni Plebis dediziert für den Schutz der plebejischen Bürger Roms und ihrer Interessen Sorge tragen."
Der flavische Consul hoffte, dass bereits hier sein Verständnisfehler zu finden war.
"Dies scheint erneut zu implizieren, dass plebejische Bürger und ihre Interessen derzeit in Gefahr sind. Weshalb und vor wem genau benötigen plebejische Bürger und ihre Interessen Schutz, insbesondere einen solchen, welchen patrizische Bürger augenscheinlich nicht benötigen? Insbesondere in Zeiten, in welchen eine plebejische Mehrheit im Senat vorherrscht, welche einzig durch eine Entscheidung des Augustus gefährdet werden könnte? Müssen die plebejischen Interessen also etwa vor den Entscheidungen des Augustus geschützt werden? Denn weshalb sonst sollte dieser Schutz durch den Augustus - in dessen Funktion als Tribunus Plebis - nicht bereits ausreichend gewährleistet sein?"
Er ließ dem jungen Senator keine Gelegenheit bereits zu antworten, sondern schob noch ein Überlegung sowie Frage hernach.
"Es scheint mir beinahe als solle diese Verlagerung der Wahl des Trebunus Plebis in den Senat schlichtweg die bereits vorherrschenden Machtbefugnisse des plebejischen Standes im Senat übermäßig stärken. Wäre es nicht allfällig an der Zeit das Volkstribunat gänzlich abzuschaffen, da durch des Augustus' Schutz aller römischer Bürger und Interessen, sowie die für die Interessen plebejischer Bürger ebenso zahlreiche offene Ohren plebejischer wie für die Interessen patrizischer Bürger offene Ohren patrizischer Senatoren für alle Belange hinreichend Sorge getragen und damit das ganze Amt redundant geworden ist?"
Letztlich hatte wohl auch die Häufigkeit volkstribunischer Intervention in den zurückliegenden Jahrzehnten diese Redundanz offenbart, denn nicht einmal dann als ein Veto unter dem Usurpator allfällig angebracht gewesen wäre, war es ausgesprochen worden. -
"Kommandeur der Ala II - dies ist doch durchaus bereits bea'htlich!"
kommentierte Gracchus die Herkunft Geminus', denn ein solches Kommando erhielten durchaus nicht viele Männer - allein schon aufgrund der begrenzten Anzahl römischer Einheiten.
"Wiewohl auch nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Vater und Großvater im Dienst für Rom ihr Leben ließen. Gleichwohl du dein eigenes Licht nicht unter den Scheffel stellen solltest, Terentius. Der offizielle Dienst an Rom mag die Kür einer Karriere sein, doch ab..gewehrte Piratenüberfälle und Rettung aus Seenot - der Dienst somit am Leben römischer Bürger - sind keinesfalls unspektakulär."
Für das Leben eines Flavius wäre es zweifelsohne zu wenig, doch Gracchus saß nicht im politischen Elfenbeinturm und war sich durchaus dessen bewusst, dass ohne die Leistung tausender und abertausender Bürger, welche tagtäglich ihren bürgerlichen Pflichten nachgingen, das Reich nicht würde bestehen können, geschweige denn florieren.
"Notiere, Sciurus, an den Praefectus Urbi, das übliche."
Er hob die linke Hand an die Lippe, um sie nachdenklich zu kneten, ehedem er fortfuhr.
"Mit diesem Schreiben entsende ich dir meinen Klineten Caius Terentius Geminus und empfehle ihn für die Cohortes Urbane. Bereits sein Groß..vater Marcus Volusianus ließ sein Leben im Dienste Roms als Soldat der IX. Legion, und auch sein Vater, Gaius Primus, fiel in Ausübung seiner Pfli'ht als Kommandeur der Ala II Numidia in Germania. Im Zuge seiner Ausbildung wurde Caius Geminus selbstredend auf den Militärdienst vorbereitet, widmete bisherig seine Tatkraft jedoch dem Wohl römischer Bürger außerhalb des Exercitus. Nun indes ist es ihm ein tiefes Bedürfnis, sich ganz in den Dienst Roms zu stellen und für die Si'herheit und das Wohlergehen der Stadt Sorge zu tragen."
Gracchus blickte zu Geminus.
"So in etwa?"
Er wollte Geminus' Leben nicht übertreiben, schlichtweg seine Vorzüge hervorheben. -
Petilius Rufinus basierte seine Verteidigung nicht nur auf römische Gesetze, sondern mehr noch auf den tief verwurzelten Wert der römischen Familie, was in Hinblick auf den Vorwurf der Anklage zweifelsohne überaus sinnvoll war. Gleichwohl er es durchaus geschickt verstand, das Publikum durch die Identifikation mit dem Angeklagten zu Sympathie zu verleiten, denn letztendlich würde auch das Wohlwollen des Volkes durchaus Einzug in die Entscheidung der Iudices finden - zumindest sofern es nicht allzu weit von deren eigenem Votum entfernt war.
"Wir danken dir für deine Rede, Quintus Petilius Rufinus! Einen derartigen Helden zu verurteilen wird uns unbezweifelt schwer fallen. Wir haben keine weiteren Fragen zu deiner Verteidigung."
Einen kurzen Augenblick hatte es Gracchus in den Fingern gejuckt nun bei diesem letzten Kandidaten das Muster zu durchbrechen - schlichtweg des Überraschungsmomentes wegen - doch im Zuge der Gerechtigkeit und da ihm ohne den Kontext einer zuvor durchlebten Gerichtssitzung ohnehin keine Frage in den Sinn gelangte, dies verworfen. -
"Vielen Dank, Augustus! Dies wünsche ich dir ebenfalls. Vale und mögen die Götter über dein Wohlergehen wa'hen!"
empfahl sich der Flavier und absentierte sich sodann, um den Augustus seinen zweifelsohne zahllosen Aufgaben zu überlassen und selbst zu jenen Pflichten zurückzukehren, welche das Consulat mit sich brachte.