Zwei Monate. Julia war nun zwei Monate hier und kümmerte sich um den kleinen (B)engel namens Gabinianus.
Das gute Essen hatte ihr gut getan, die Seereise war wieder wett gemacht. Außerdem hatte sie viel von Kiara über Kinder und Kochen gelernt. Sie mochte vielleicht nicht besonders gebildet sein, aber in den Richtungen kannte sie sich aus.
Zu Julias Glück schlief der Kleine noch fast den ganzen Tag, auch wenn er sich manchmal grausame Zeiten aussuchte, um wach zu sein. Und dann war er auch manchmal noch so frech! Aber Julia durfte sich ja nicht beschweren...
Außerdem musste sie sich ja nur beinahe die ganze Zeit um den jungen Herr kümmern, wenn dieser bei Kiara zum Stillen war hatte Julia quasi eine kurze Zeit frei und die nutzte sie.
Sie war vor etwa einen Monat einem Schreibsklaven über den Weg gelaufen und diesen so lange bedrängt, bis er ihr zumindest gezeigt hatte, wie ihr Name geschrieben wurde. Das hatte sie immer wieder im Sand, oder auf dem Boden im Staub geübt. IVLIA. Und ab da hatte sie den Schreibsklaven immer wieder bestürmt. DIDIVS und KORON und GABINIANVS waren nur einige der Worte, die sie hatte wissen wollen. Nun würde sie gerne ausprobieren, ob sie auch anders zusammen gesetzte Worte lesen konnte, nur sie wusste nicht wie.
Heute hatte sie mal wieder den jungen Herr auf dem Arm und trug ihn in den Innenhof um dort mit ihm etwas im Schatten zu spielen. Kiara hatte ihr ein paar Kinderspielchen gezeigt und diese machte sowohl ihr als auch dem Kleinen Spaß.
„Na? Was wollen wir heute machen?“, fragte sie Gabinianus und setzte ihn verkehrt herum auf ihren Schoß, so dass er sie anschauen konnte. „Wollen wir die Katze auf den Baum steigen lassen, oder willst du wieder reiten? Oder ganz was anderes“