Beiträge von Caius Furius Helios

    Bevor ihm die Schweißperlen nicht die Stirn herunter gleiten würde, eher würde er nicht aufhören.
    So wurden seine Bewegungen immer schneller und schneller, die Stiche des Probaten ungenauer.
    Und bevor dieser ihm vor den Beinen wegsackte, da hielt er plötzlich inne.


    "Nun, somit kannst du deine Grundausbildung als erfolgreich ansehen. Du hast bestanden. Gehe nun ins Bad und gönn dir ein paar Stunden der Besinnung. Doch du gehst ins Bad, nicht in irgend eine Taberna, wo du feiern kannst, denn das kannst du später, wenn du mir nicht mehr unterstellt bist. Ab mit dir."


    Sagte er lächelnd und klopfte dem Mann auf die Schulter. Der Befehl zum Wegtreten war nun etwas eigenartig formuliert, doch durchaus so gewollt. Der Zwang war weg, der Mann nun frei. Und Helios, der hatte eine Sorge weniger. ;)

    Als er angekommen war, nickte ihm Helios zu.


    "Ein wenig lang, dein Lauf."


    Doch dann machte er sich missmutig auf nach vorne, zu den Holzphalen und zückte seine vitis.


    "Dort, wohin ich mit meinem Stock zeige, dorthin stichst du. Vorab sollte ich dir sagen, dass ich dorthin zeige, wo auch du einen Menschen treffen solltest. Diese Stellen wären der Hals und der Bauch. Warum? Weil sie weich sind, denn wir werden gezielt auf weiche Stellen stechen, um den größtmöglichen Schaden anzurichten. Überall anders sind Knochen dazwischen, so dass man das Fleisch des Gegners nicht gerade effektiv verletzt. Das üben wir nun. Sei jeoch schnell, wer zögert, der stirbt."

    Helios lachte mit. Zwar übertrieb er ein wenig, doch das mit einer Woche wäre abzuwarten und die verschiedensten Komponenten mussten da auch mitspielen.


    "Eine Woche ist zwar übertrieben, doch wenn ich dir unter dir Arme greife und du tüchtig bist, dann könntest du schon bald Optio werden. Zur Zeit herrscht nämlich etwas Personalmangel, besonder gute Leute sind schwer zu finden."


    Noch immer betrunken, doch wesentlich ernster sprach er nun. Ihm lag viel an seiner Zenturie, auch wenn sie derzeit nicht voll besetzt war, was ihn ja daher zunehmend ärgerte.


    "Ich meine es ernst, ein gutes Wort könnte ich für dich einlegen, so denn du dich als tüchtig und wert genug dazu erweist."


    Ein großer Schluck folgte dem Gesagten und sein Lächeln ward verschwunden. Leute abzuwerben lag zwar nicht in seinem Interesse, aber es war noch immer verträglicher, als Rom aufgrund Vigiles-Mangel abbrennen zu lassen.

    "Na dann."


    Sagte er knapp und wandte sich um.


    "Wir gehen."


    Teilte er dem Vigilen mit und ging schonmal voraus. Der ganze Weg von der Castra bis hierher, umsonst.
    Als sie schon ein wenig gegangen waren dreht er sich nochmals um.


    "In welchem Valetudarium liegt er nochmal?"

    "Soso."


    Ließ er verlauten und nahm einen Schluck.


    "Und wie ist es so bei euch? Bei uns würdest du innerhalb einiger Wochen Optio werden können, wenn du nur willst."


    Sagte er lächelnd, genehmigte sich noch ein Schlückchen. Irgendwas fehlte. Ja, er hatte schon lange nichts mehr gegessen und schon suchten seine Augen den Wirt.


    "Das weiß ich nicht, jedoch wurde ein Mann aus meiner Einheit angegriffen und mir ist sehr viel daran gelegen zu erfahren weshalb man ihn angriff und wie mit dem Angreifern verfahren wird."


    Sagte er ruhig und gelassen, denn das Gähnen des Miles hätte ihn beinahe angesteckt.

    Nachdem eine neue Runde kam, griff er sogleich nach dem Becher.


    "Wie lang bist du schon Miles, Miles?"


    Komische Wortwahl, wie er nach dem Aussprechen feststellte, doch nun war es zu spät und er lächelte darüber.

    Helios war schon mehr als leicht angetrunken und nahm noch einen kräftigen Schluck, bevor er im Sitzen und mit einem Grinsen militärisch Grüßte.


    "Ich bin der Centurio, den man fürchtet."


    Und sogleich lachte er los, was sich nach ein paar Augenblicken wieder besserte und er noch immer lächelnd antwortete.


    "Gaius Furius Helios, Centurio Vigilum, mein junger Freund."


    Sogleich drehte er sich um, doch der Wirt war nicht zu sehen. So riss er seinen Becher in die höhe und Schrie, was eher einem Befehl gleichkam, als einer Bitte.


    "Hey, Wirt! Ich will mehr!"


    Danach knallte der Becher auf den Tisch, zum Glück jedoch aus Metall gemacht.


    "Und was führt dich hierher, in diese Spielunke?"

    Helios war gerade in seinen Tagträumen, als ihn jemand an die Schulter fasste.
    Ruckartig drehte er sich um.


    "Was willst du!"


    Doch dann bemerkte er, was der Mann von ihm wollte und lachte.


    "Entschuldige, natürlich darfst du dich setzen."


    Er musterte den Mann ein wenig, während dieser sich hinsetzte und nahm nach einer Weile des Stillschweigens die Gelegenheit wahr.


    "Wer bist du?"

    Ein Vigil wurde nach dem Probaten geschickt, denn der Centurio erwartete ihn auf dem Übungsplatz, wie am gestrigen Tage.


    Helios stand ruhig und geduldig vor den Holzphalen und zählte in Gedanken wie lange der Probat bis hierher brauchen würde.

    Zitat

    Original von Sebastianus Germanicus Reverus


    Nun ja, ich kann ihn noch nicht richtig beurteilen. Schließlich bin ich ja noch nicht lange hier. Und was eine Beförderung angeht, so halte ich es so, dass mich die Soldaten ersteinmal von sich überzeugen müssen. antwortete Sebastianus dem Prätorianer Praefecten.


    Sein neuer Präfekt schien von ihm nicht überzeugt genug zu sein. Das machte ihm zu Denken, doch er kam zu dem Entschluss, dass dieser Helios noch nicht allzu lang kannte und seine Leistungsfähigkeit und Bereitschaft schon bemerken würde, früher oder später.
    Doch nun vermochte er kein Wort auszusprechen, welches die Stille messersgleich durchschneiden würde, nein, er wartete ab.

    Zitat

    Original von Marcus Didianus Gabriel
    Irgendein Vigil


    Aus der Castra Vigilum kommend, schritt Gaius neben seinem Centurio auf die Castra Praetoria zu, vor der sich eine Menge Reiter und Soldaten befanden, die aber eine gänzlich andere Uniform trugen. Was war das hier für ein Auflauf, fragte sich Gaius. Und überhaupt war er noch niemals hier gewesen und war ziemlich neugierig.
    Er überliess aber seinem Centurio das Reden, der kannte sich sicherlich besser aus. Immerhin bahnte er ihm und sich einen Weg durch die vielen Soldaten und Pferde.


    Helios war sich in seiner Situation als Centurio bewusst, was nun zu tun war.
    So ging er zu einem der wachhabenden Milites und fragte nach.


    "Salve, Centurio Vigilum, Caius Furius Helios. Ich bin hier, um über die Geschehnisse und den inhaftierten Mann, welcher einen meiner Vigiles angegriffen hat, zu erfahren."

    "Du scheinst heute nicht bei Kräften. Gehe in die Unterkünfte und ruhe dich aus. Morgen geht es weiter."


    Er sah, dass dem Mann nun Schweiß über die Stirn bis zu den Augen lief. Natürlich war er streng, aber er wusste auch wann genug war.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Schön.


    Crassus dankte abermals und sah sich dann etwas im Officium um. Viel Zeit hatte der neue Praefectus Vigilum ja noch nicht ehabt, um das Officium an seine Ansprüche anzupassen. Bei eben diesem Umschauen, blieb auch sein Blick an kurz Helios hängen:


    Sag mal, wie macht sich bei dir der Centurio dahinten? Furius Helios, mein ich also. Zu meiner Zeit war er noch der heißeste Anwärter für den Posten des Praefectus Castrorum...


    Helios verharrte noch immer ruhig auf seinem Stuhl, den Becher in der Hand haltend.
    Wahrlich ein Kompliment, welches der Praefectus Praetorio von sich gab, er war geschmeichelt, doch ein Lächeln wusste er noch immer zu unterdrücken, schien es doch nun nicht angebracht.

    Der Strafe schien nun genug zu sein.


    "Ruh dich aus."


    Sogleich kam ihm eine Idee. Vielleicht war diese Erschöpfung ja nur gespielt. Der Mann sah aus, als wäre er sicherlich noch zu mehr fähig. Helios würde dies noch zu untersuchen wissen und betrachtete ihn kritisch.

    Helios sah den verschwitzten Mann, der nun seinen Kräften beraubt schien.


    "Keiner hat dir gesagt, dass du aufhören sollst, Probat."


    Erklang es nun ruhiger aus seiner Kehle. Befehle waren da, um sie zu vollführen und nicht, um eigenständig deren Aufhebung zu erwirken, indem man einfach aufhörte.