Beiträge von Caius Furius Helios

    Helios kam den teils sehr wortkargen Offizieren zuvor und postierte sich vor dem Kaiser.


    "In dieser Castra wirkt sich die Umstellung nur insoweit aus, dass ich vor wichtigen Entscheidungen, wie Ernennungen, den Rat des Praefectus Urbi einhole. Alle anderen Entscheidungen werden primär von mir, wie es auch unter den Praefecten der Vigiles üblich war, selbst getroffen. Bisher ergaben sich keinerlei Probleme, der Ablauf ist immer noch der alte, die Patrouillen verrichten ihren Dienst, wie auch jeder von uns."


    Mit einem leichten Blick zur Seite versicherte sich Helios, dass der Praefectus Urbi dies auch selbst gehört haben musste.


    "Sofern du es wünscht, Augustus, könntest du in die jüngst vollzogenen Ernennungen der Vigiles Einsicht nehmen, ich habe sie dir zusammen gestellt."


    Richtete er sich wieder dem Kaiser zu und wartete ab, ob dieser wünschte oder dem Verzicht den Vorzug gab.

    Dieser stand mit seinem Adjutanten, der die letzten Ernennungen und Tagesberichte unter dem Arm hielt, vor dem Schauspiel noch auf dem kleinen Podest, welches für eine etwaige Ansprache des Kaisers aufgestellt worden war, befand sich nun an der Seite des Oberbefehlshabers und verbeugte sich leicht.


    "Mein Kaiser, ich begrüße dich im Namen der ganzen Einheit, besonders dieser Cohors, in unserer Castra.
    Wenn du mir bitte folgen würdest."


    Sogleich schwenkte der Praecetus mit seinem Arm zwischen die aufgestellten Männer, die im Spalier den Weg zu der Ehrentribüne des Kaisers säumten. Die Tribune der anderen sieben Cohortes sollten den Oberbefehlshaber dort erwarten.

    Helios machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Er hatte geglaubt, dass das persönliche Auftreten des Kaisers Willenbekräftigen und ihn selbst stolz machen sollte diesem einen Mann treu gedient zu haben, dem war nicht so. Ebenfalls hatte er sich auf eine klare Antwort vorbereitete, auch dem war nicht so.


    "Ich danke dir für die Mitteilung. Dann werde ich der Entscheidung harren und mich im Warten üben."


    Die Enttäuschung lag ihm in der Stimme, denn er sprach nun leiser. Die Enttäuschung hatte auch das anfängliche Lächeln weichen lassen.

    "Natürlich, bitte setze dich doch."


    Und er wies mit der Hand auf die Sitzgelgenheit ihm gegenüber. Angespannt war Helios sehr, schließlich ging es hier um seine Zukunft und falls der Augustus schon so einen hohen Amtsträger des Hofes schickte, musste dies etwas bedeuten.


    Gespannt wartete er also auf die Mitteilung.

    "Das ist erfreulich."


    Sagte er lächelnd und trank noch einen Schluck.


    "Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, ob ich nicht ein kleines Domus außerhalb der Mauern Roms kaufen sollte. Rom und die sommerliche Hitze ergeben zusammenaddiert die Qual, die man schon jetzt fast spüren kann. Es wird einfach zu heiß und stickig."

    "Naja, eine gewisse Grundtendenz deines Unterrichts sollte schon in die Richtung von Disziplin hinführen. Schließlich sind wir hier nicht auf einer Theaterbühne oder beim Spiel mit Freunden, die Männer müssen für den Ernstaffl gewappnet sein - ansonsten wirst auch du für ihr Leben verantwortlich gemacht, wenn du sie ohne Kenntnisse und Schulung in die Welt des Feuers und der Verbrecher entlässt."


    Seine Miene war nun eine ernste, denn eine gute Ausbildung rettete den manch oder anderen vor dem sicheren Tod. Und die Ausbildung war daher nichts spaßiges, sondern eine Erfordernis, die der strengsten Sorgfalt unterliegen musste.


    "Schlau machen? Nun, in unseren Archiven kannst du ein wenig nachforschen, ein paar Übungen und Vorgehensweisen wirst du wohl finden können."

    Sim-Off:

    Archive = Posts und Threads von den Ausbildern zuvor lesen ;)


    "Der Werbetext, nun, das dürfte wohl zu spät sein, denn die neuste Ausgabe der Acta ist jüngst erschienen und bis zu den Spielen ist es auch nicht mehr lange. Man wird es nicht vor den Spielen veröffentlichen können, falls du den Werbetext für die Militärwettspiele meinst. Falls du jedoch einen allgemeinen Werbetext für die Vigiles im Auge hast, so ist das erfreulich."

    Zitat

    Original von Appius Tiberius Iuvenalis
    Zum ersten mal seit er wieder in Roma war stand er vor der Castra der Vigilies. Er grüßte die Wache und gab sein Anliegen bekannt.


    Salve! Ich möchte zum Praefectus Castrorum. Er ist doch zur Zeit in der Castra nicht?


    Er hoffte nur das er den Weg nicht für lau auf sich genommen hatte.


    Die Wache sah den Mann schon von Weitem und wie immer bewegte sich Brutus zu ihm.


    "Salve, ja natürlich. Bitte folge mir."


    Und gab mit einem Handzeichen seinen Kameraden zu verstehen, dass sie seine Lücke schließen sollten.
    Den Gast führte er höchstselbst zum Officium des Praefekten.

    Ad
    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus


    Ave Augustus,


    Zum ersten Male wende ich mich direkt an dich als meinen Oberbefehlshaber. Ich habe Rom schon über 20 Jahre meines Lebens bereitwillig geschenkt und aufopferungsvoll die Küsten Italias wie auch die urb aetaerna mit meinem Leben beschützt.
    Dir und Rom diente ich in der Classis Misenensis und anschließend bei den Vigiles unter den Kommandeuren Gaius Caecilius Crassus, dem derzeitigen Praefectus Praetorio und dem jüngst verstorbenem Sebastianus Germanicus Reverus. Seitdem ich die Classis als Nauta verlassen habe, diene ich den Vigiles bis heute als Praefectus Castrorum. Meine Dienstzeit ist schon rum, dennoch gewährte mir der Praefectus Urbi bis nach den bald ausgetragenen Militärwettspielen weiterhin meinen Dienst zu verrichten. Dieser gewährten Bitte werde ich mich jedoch nicht allzu lange erfreuen können, denn nach meiner ehrenhaften Entlassung liegt mein Weg in Unbekanntem.
    Während meiner Tätigkeit als Praefectus Castrorum erwarb ich viel Wissen in der Organisation eines Castellums, habe einheitsübergreifende Erfahrung wie auch ein Verständnis für die Verwaltung erworben. In deiner Güte, o Augustus, hast du mich in den Ordo Equester erhoben und dir, wie auch meinem Patron Marcus Vinicius Hungaricus, der dich auf meine Wenigkeit aufmerksam gemacht hat, gilt mein Dank.


    Die Jahre in den Einheiten haben mich geprägt und gezeichnet, ein Schatz, der nicht jedem zuteil werden kann. Kein einziges Jahr würde ich missen wollen. Doch bald schon bin ich, Caius Furius Helios, ohne Tätigkeit und Aufgabe.
    Falls du, Imperator, mich einer Verwendung zuführen kannst, sei diese in der Verwaltung oder im Militär, wäre ich dir sehr verbunden. Durch meine Erfahrung sehe ich mich imstande Verwaltungsaufgaben zu meistern, wie auch dem weiteren militärischen Weg der Militia equestris, als Tribun in einer deiner Legionen oder als Subpraefectus der Vigiles, zu dienen und meinen Dienst auszufüllen. Hierzu lege ich dir, mein Kaiser, meine vita bei.


    Hoffnungsvoll der Antwort harrend,


    Caius Furius Helios



    Vita des C. Furius Helios


    - ANTE DIEM III NON MAR DCCCLVII A.U.C. (5.3.2007/104 n.Chr.)
    Eques


    - ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLVI A.U.C. (18.11.2006/103 n.Chr.)
    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus


    - ANTE DIEM XIV KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (18.9.2006/103 n.Chr.)
    Praefectus Castrorum - Vigiles


    - ANTE DIEM VIII ID AUG DCCCLVI A.U.C. (6.8.2006/103 n.Chr.)
    Candidatus Cursu Rei Vulgarium - Schola Atheniensis


    - ID IUL DCCCLVI A.U.C. (15.7.2006/103 n.Chr.)
    Student (Examen Primum + nautischer Teil) - Academia Militaris Ulpia Divina


    - NON IUN DCCCLVI A.U.C. (5.6.2006/103 n.Chr.)
    SimOff-Verwalter - Gens Furia


    - NON IUN DCCCLVI A.U.C. (5.6.2006/103 n.Chr.)
    Gensmitglied - Gens Furia


    - ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLVI A.U.C. (2.6.2006/103 n.Chr.)
    Centurio - Vigiles


    - ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVI A.U.C. (8.5.2006/103 n.Chr.)
    Optio - Vigiles


    - ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLVI A.U.C. (4.5.2006/103 n.Chr.)
    Verleihung des Bürgerrechts


    - ANTE DIEM VI NON MAI DCCCLVI A.U.C. (2.5.2006/103 n.Chr.)
    Vigil - Vigiles


    - ANTE DIEM VI NON MAI DCCCLVI A.U.C. (2.5.2006/103 n.Chr.)
    Wohnort - Vigiles


    - ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLV A.U.C. (21.11.2005/102 n.Chr.)
    Nauta - Classis Misenensis


    - NON NOV DCCCLV A.U.C. (5.11.2005/102 n.Chr.)
    Probatus - Classis Misenensis


    - NON NOV DCCCLV A.U.C. (5.11.2005/102 n.Chr.)
    Wohnort - Classis Misenensis

    "Nicht ganz vom Dienst ausschließen, nur ein wenig zurücktreten."


    Beschönigte er sogleich, um Gabriel nicht unnötige Ängste zu bereiten.


    "Solange du dich noch unwohl fühlst und der Medicus keine Erklärung oder Lösung dafür hat, solltest du dich bei Einsätzen ein wenig Zügeln, also keine Einsätze bei Nacht, nicht mehr jeden Tag. Dafür wirst du dann primärer Ausbilder und kannst in der Principa aushelfen, unter anderem bei Bewerbungen und Sonstigem. Ich hoffe du verstehst mich.
    Und deine Kenntnisse werden natürlich herangezogen, wenn Bedarf ist."


    Bei dem letzten Satz war ein schelmisches Grinsen auf den Lippen des Praefectus aufgelegt und er versuchte die Situation zu entspannen.

    Zitat

    Original von Helvetia Laevina
    Laevina blickte auf den Mann, sein Lächeln war ihr ein wenig nicht geheuer. So breitgrinsend selbstgefällig, aber vielleicht täuschte sie sich? Ihre rechte Hand machte eine einladende Geste und die samtige leise Stimme bot dem Caius Furius Helios den Platz an. Hier ist ein öffnetlicher Ort und ich kann dir den Platz nicht verwehren Sie lächelte verstohlen. Plötzlich hörte sie, wie der Germane aufschrie und warf einen angespannten Blick in die Arena. JA! Zeig ihm seine Krallen! sagte sie halb laut. Welch ein wunderschönes Tier! Was für eine geballte Kraft! Laevina sah das Blutbad mit faszinierenden Augen. Ihr Körper spannte sich und sie schien mit dem Tier gemeinsam zu fühlen. Erst beim Biß schloß sie kurz die Augen und atmete aufgeregt auf und ein.


    "Danke."


    Entgegnete er mit einem sympathischen Lächeln und nahm Platz. Solchen Schauspielen wohnte er gerne bei, denn hier traf nicht nur die Kraft, sondern auch das Animalische zusammen, welches nur im Krieg oder hier so gut spürbar war. Die Frau neben ihm hätte er jedoch anders eingeschätzt. Eine fragile Blume, eine Schönheit und dazu diese Begeisterung, das passte irgendwie nicht und er lachte auf.


    "Du scheinst doch recht stark fasziniert zu sein, hast du denn schon Geparde gesehen? Ahja, ich bin Caius Furius Helios."

    "Dennoch, Schwester, aus einer rationalen Entscheidung kann die irrationale Abhängigkeit wachsen. Könntest du dir vorstellen, nicht aus Liebe, sondern aufgrund einer guten gesellschaftlichen Stellung und einem ehrenvollen Mann zu heiraten?"


    Wie sie dies aufnahm, würde er besonders beobachten müssen. Schließlich kannten sie sich noch nicht lange und er war noch immer dabei sie kennen zu lernen. Zum Anderen musste er, als Bruder, für sie sorgen, wie auch für ihre Zukunft. Normalerweise war dies eigentlich die Aufgabe des Vaters, aber dieser war verstorben und dafür Helios nun Oberhaupt der Gens geworden.


    "Eine unverheiratete Frau wird in Rom nicht gerade geachtet, man wird sich auch leicht den Mund zerreissen können."

    "Falsch, Gabriel."


    Antwortete Helios mit dem selbigen schelmischen Grinsen und bedeutete ihm mit der flachen Hand sich zu setzen.


    "Erst einmal müssen wir an deiner Meldung etwas korrigieren. Ab heute heißt es nun Optio Didianus Gabriel. Und nun müssen wir etwas abklären."


    Er wusste nicht, ob dies ihrer Freundschaft schaden würde, doch er musste es auf den Punkt bringen und Beschönigungen waren hier fehl am Platze.


    "Wie schon des öfteren, habe ich bemerkt, dass deine Kondition nicht mehr die selbe ist. Mit anderen Worten, zweifle ich bei dir, ob du den aktiven und physischen Dienst gerecht werden kannst. Ich bin kein Medicus, doch ich habe es nicht nur hier in der Castra gehört, sondern auch bei einem guten Becher Wein beobachten können. Könntest du dir also vorstellen ein wenig zurück zu treten und Aufgaben in der Präfektur zu übernehmen, wie auch die Ausbildung, die dir als Optio sowieso obliegen wird?"

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "Natürlich Praefectus! So wie du es für besser hältst. Wenn es sonst keine Befehle gibt, dann werde ich mich sofort an die Arbeit machen."


    Der Präfekt hatte bestimmt Recht damit, dass einiges an Arbeit auf den jungen Mann zukam. Immerhin war dies keine alltägliche Angelegenheit und für einen Besuch des Kaisers sollte alles perfekt sein und die Einheit sich von ihrer besten Seite zeigen können. Da Silanus damit rechnete, dass für den ersten Moment alles gesagt war, erhob er sich wieder und nahm eine stramme Grundstellung ein.


    "Eines noch, Tribun."


    Sagte er noch schnell, bevor der junge Mann verschwunden war.


    "Der Praefectus Urbi würde dich gerne persönlich kennenlernen, du solltest dich in der Castra Praetoria melden. Sonst gäbe es nichts mehr an dich heran zu tragen."


    Natürlich hätte er am liebsten den ganzen Schreibkram auf den jungen Mann geladen, doch das ging schon über alle Grenzen hinaus - so gemein konnte keiner sein.


    "Herein."


    War es von innen zu hören.


    "Gut, ich werde bis nach den Militärwettspielen bleiben, Praefectus."


    Auf die weiteren Befehle hin nickte er nur stumm, hatte er doch dazu nichts besonderes zu sagen oder zu kritisieren. Der Überraschungsbesuch, der eigentlich keiner war, machte ihm schon mehr Sorgen, denn vorab musste er alles inspizieren und eventuelle Korrekturen machen lassen. War wieder Arbeit, die er nicht gerne verrichtete.

    "Ja, dass du wohl aufgrund deines Auftrages vom eigentlichen Dienst befreit sein wirst. Natürlich kannst du, sofern du Zeit hast, einige Patrouillien organisieren und auch leiten, doch du weißt, dass eine Parade immense Zeitansprüche an dich stellen wird, bis es reibungslos läuft. Zumal du ja auch nicht viel Zeit hast.
    Aber sonst, nun, müsste ich dich eigentlich noch den Männern vorstellen. Angesichts der Tatsache, dass der Praefectus Urbi und der Augustus kommen, machen wir dies am besten nach dem Besuch."


    Er hoffte, dass die Planung bei dem jungen Mann auf Sympathie stand, zumindest, dass er es nachvollziehen und verstehen konnte nicht sogleich vorgestellt zu werden und den täglichen Dienst aufnehmen zu können.