Beiträge von Kaya

    Sie führte Xeones in den Garten. Zugegebenermaßen hatte se keine sonderlich erfreulichen Erinnerungen an den Garten, hatte sich hier doch ein Katz - und Mausspiel abgespielt. Kaum dass sie den Garten betrat wurde ihr unbehaglich, doch dieses Mal war sie ja nicht allein. Sie bedeutete Xeones, dass er sich doch ruhig auf eine der Bänke setzen dürfte und lächelte leicht. "Ich hoffe du hast noch ein wenig Zeit um mein ödes Verweilen etwas zu verschönern." sagte sie freundlich. Und zugleich hoffte sie inständig, dass Callidus sie nicht bei ihrer Muße erwischen würde. Und wenn - in Xeones Anwesenheit würde er es nicht wagen, sie zu schlagen. Instinktiv ging ihre Hand zu der verheilenden Wunde an ihrer Schläfe, die Callidus ihr zugefügt hatte.


    "Möchtest du vielleicht etwas Wein?" bot sie mit freundlicher Stimme an. Das Mädchen im Atrium hatte sie beinahe vergessen, doch es war jetzt auch nicht wichtig. Sie sah sich kurz und beinahe gehetzt um, aber er arbeitete gewiss. Sie strich sich über ihre schlichte Tunika und dachte an den Tag zurück, an welchem sie Xeones das erste Mal getroffen hatte. Es war der gleiche Tag, an dem sie den Ärger mit Callidus hatte. Sie spürte wie unterwürfig sie sich benahm, nur mit Mühen verkniff sie sich das 'Hrr' gegenüber ihres Freundes.

    Kaya musterte die auf dem Bett liegende Helena. Ja, was mochte vorgefallen sein? Vorhin kam sie wie in Trance daheim an, Callidus hatte sich ihrer angenommen. Aber mehr hatte Kaya auch nicht gesehen oder gehört. Noch immer hoffte sie, dass es sich um Metellus drehte. In dieser Hinsicht wünschte Kaya der Geliebten ihres Liebsten alles erdenklich schlechte, mochte sie auf anderer Hand wieder ein guter Mensch sein. "Die Herrin war schon heute morgen so vollkommen aufgelöst." meinte Kaya neutral. "Und als Publius kenne ich ihren Sohn, ihren ehemaligen Adoptivvater, ihren Mann.. ja es gibt gewiss noch einige diesen Namens, aber dies wären die ihr am nächsten stehenden." gab Kaya eine nicht sonderlich zufriedenstellende Antwort.


    "Oh sieh!" versuchte sie abzulenken und die gerade aufgekeimte Stille zu ersticken, wobei sie auf Helena deutete, die sich langsam wieder regte. Oh hoffentlich würde sie völlig ausser Gefecht gesetzt. Andererseits: Vielleicht war dies auch nur eine Finte, damit Metellus sich um sie sorgte. Diesen Gedanken schob Kaya wieder hinfort, denn das traute sie nicht einmal der Herrin zu. "Wo hast du sie aufgefunden, Xeo?" fragte sie mit einem Blick direkt in seine Augen, doch sonderlich interessiert klang ihre Frage nicht.

    Kaya musste seufzen - wieder Helena. Doch mittlerweile sah sie selbst sich nicht mehr als eine einfache Sklavin, sondern als eine Frau und sie wollte nicht mehr vor Helena buckeln. Sie würde Metellus gehorchen, Romanus... Notfalls auch Callidus aber nicht mehr dieser... Person. Sie öffnete die Türe weit und bat auch das junge Mädchen freundlich herein. "Folge mir!" wies sie Xeo freundlich an. Sie schloss die Porta wieder und schritt durchs Atrium, wo sie das Kind anwies zu warten, und machte einen Schlenker nach links in Richtung von Helenas Cubiculum.

    Kaya führte Xeo, welcher Helena auf seinen Armen trug, in Helenas Cubiculum. Sie wünschte sich ja, dass Xeo lieber ihretwegen hier wäre, aber das würde wohl niemals so sein. Sie würde immer im Schatten ihrer Herrin stehen, das würde sich nicht ändern. Schließlich war sie nur eine Sklavin. Kaya huschte rasch voran und schlug die Decke von Helenas Bett herunter. Offenbar hatten vor nicht allzu langer Zeit zwei Leute hier gesessen - und zum Glück taten sie es jetzt nicht mehr. Sie sah zu Xeo.


    "Lege sie hier nieder, dies ist ihr Bett." wies Kaya überflüssigerweise an. Das hätte er sich wohl schon denken können.. Na, auch nicht weiter wichtig. Sie musterte ihn. Er wirkte noch immer genauso besorgt wie damals am Strand zum mare internum. Ob sie ihn vielleicht darauf ansprechen sollte? Nein! Nein, besser nicht hier, ehe Callidus es sah. Gewiss würde er sie für die Muße wieder unten im Keller einsperren und das wollte sie nicht.

    Kaya mäherte sich der Porta mit zögerlichen Schritten. Sie war noch immer etwas schwach auf den Beinen, aber das sollte sie nicht davon abhalten ihre Pflicht zu tun. Vielleicht hatte sie ihre Strafe - aus rein objektiver Sicht - ja tatsächlich verdient. Aber es war doch auch ihr gutes Recht zu lieben. Und war es denn nicht normal, wenn der Geliebte eine andere hatte, dass man dieser dann zürnte? Noch immer mit diesen Gedanken beschäftigt öffnete sie die Tür mit einem falschen Lächeln. Ihr Herz hoffte, doch sobald die Tür offen war, wünschte sie einem anderen diese Arbeit überlassen zu haben. Helena.


    "Xeo!" begrüßte sie ihn freundlich und nickte. Ihn zu sehen war eine Überraschung und auch eine Freude. "Wie schön dich zu sehen, was kann ich für dich tun?" fragte sie. Sie kam sich ein wenig hohl vor, doch ohne Hoffnung, wie sollte man sich da sonst fühlen? Sie warf einen weiteren kurzen Blick auf Helena und auch wenn sie sich des Gedankens schämte - sie hoffte die Nachricht war schlimm genug, dass sie mehrere Tage außer Gefecht gesetzt war und vielleicht sogar Metellus Abschiedsworte bedeutete.

    Hätte sie die Kraft, wäre sie bei ganz normalem Bewusstsein, hätte sie ihm am liebsten hinterhergespuckt. Nie hatte sie solche rebellischen Gefühle gehegt, doch die Ungerechtigkeit, die ihr hier wiederfuhr war unerträglich. Sie war froh, als sie Kassandra sah und ließ sich gern von ihr helfen. Das, was sie noch spürte, verursachte ihr Schmerz und so schleppte sie sich mithilfe ihrer Freundin in die Sklavenunterkünfte, wo sie sich verarzten ließ. "Bastard." murmelte sie schwächlich.

    Sie spürte langsam wieder Wut. Wollte er sich über sie lustig machen? Wie sie hier am Boden lag, wehrlos? Von all dem kostbaren, so wertvollen Wassers bekam sie kaum etwas in ihren Mund geflitert, es lief an ihr herunter. "Bitte... Herr.." murmelte sie gegen ihren Willen, aber jetzt war ihr alles gleich. Sie wollte nur noch hier raus. "Verzeih..." Das wollte er doch? Sie wusste nicht, weshalb, sie hatte wieder kaum einen Sinn hinter seinen Worten vernommen, aber das war es doch?

    Sie verstand noch immer nicht so recht, was er von ihr wollte und seufzte nur leise. Aber er hat das Wort "Wasser" verwendet. Sie wandte den Kopf wieder erschöpft in seine Richtung. Die Wunde an ihrer Schläe hatte noch immer das Aussehen wie vom ersten Tage hier unten und war eitrig. Ihre Haut war aufgeschürft von den vielen Versuchen, jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Sie wusste auch nicht mehr, wieviele Nächte sie hier unten zugebracht hatte. Sicher war Helena schon da. "Ja.." murmelte sie nur, hoffend dass diese Antwort zu seiner Befriedigung war. "Herr." fügte sie noch schlaff an. Das wollten doch alle Herren immer hören.

    Ihr war schwindlig, denn seit sie hier unten saß, hatte sie weder zu Essen noch zu Trinken gehabt. Ihr war entsetzlich kalt und der Kopf dröhnte. Alles schien zu Dröhnen, wenn sie nur diese kargen Mauern sah, keine Stimmen und nur gute Gerüche von oberhalb vernahm. Da endlich hörte sie die Tür, wie sie sich langsam öfnete und nur mühsam erkannte sie eine Silhouette. Sie schloss kurz wieder die Augen, um sie kurz darauf wieder zu öffnen. "Hmm..." kam es nur unbestimmt und müde über ihre Lippen. Se wusste nicht, was sie sagen sollte, denn sie hatte auch nicht recht verstanden, was diese Gestalt da von ihr wollte, die ja offensichtlich dieser Callidus war. Sie hatte nur einzelne Worte wahrgenommen, die für sie aber noch keinen Sinn ergaben. "Wasser." murmelte sie und ließ den Kopf wieder in die vorige Position sinken.

    "Na warte!" erwiderte sie lachend und huschte in seine Richtung. Als sie bei ihm anlangte, grinste sie ihn an. "Na ich will doch hoffen, dass ich genug Holz habe. Aber darf ich dir einen Rat geben? Die meisten Steine wirst du im seichten Meereswasser finden." grinste sie, als sie seine ergebnislose Suche registriert hatte. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so ausgelassen werden könnte...

    Nun, da bereits wieder der Abend dämmerte, war sie an einem Punkt angelangt, wo sie sich vor Callidus auf die Knie fallen lassen würde und um Gnade flehte. Doch diese Möglichkeit erhielt sie nicht und das machte sie schier rasend vor Verzweiflung. Sie streckte sich auf dem steinernen Boden und barg ihr Gesicht in den schmalen Händen. Sie hatte Hunger, ihre Kehle brannte. Doch weit mehr noch schmerzte ihr Herz. Sie ertrug es nicht, eingesperrt und von allen abgeschnitten zu sein. Lautes Schluchzen drang aus ihrer Kehle, welches von Würgen gefolgt wurde. Das Kratzen in ihrem Hals verursachte ihr Übelkeit.


    Sie wälzte sich auf die Seite und starrte in Richtung der Tür, die begann in der Dunkelheit zu verschwinden. Oh würde sie sich doch nur öffnen, doch diesen Gefallen tat sie ihr nicht. Sie blieb roh und drohend - und verschlossen. Vage Hoffnung hatte von ihr Besitz ergriffen - oder war es schon der Wahnsinn? Sie richtete sich matt auf ihre Knie um auf diesen zur Tür zu rutschen und hängte sich an den Griff, drückte ihn langsam und mit pochendem Herze herunter - vergeblich. Verzweifelt rüttelte sie mit aller ihr verbliebenen Macht an der Tür, presste die Klinke immer wieder herunter, doch all das änderte nichts an ihrer Einsamkeit und Abgeschiedenheit.


    "LASST MICH RAUS!" rief sie laut und mit sich überschlagender Stimme. Sie spürte Hsterie in sich aufstiegen und stand auf. Heftig pochte sie gegen die Tür, doch noch immer geschah nichts. Tränen rannen ihr über die Wangen und über die sich entzündende Wunde. Lautes Schluchzen, unbestimmte Schreie - all dies rang sie sich unter Qualen ab. "Hier raus..." kam es nur noch aus heiserer Kehle in einem hellen, verzweifelten Ton. Die Dunkelheit, der Hunger, der Durst und die Einsamkeit - oh sie würde jetzt gewiss nicht das widerspenstige Biest spielen. Doch...


    Leise wandte sie sich von der Tür ab und schlurfte still in eine Ecke, in welche sie sich kauerte. In die andere Ecke, in welcher sich noch kein Unrat befand, den sie bis vor wenigen Stunden hatte zurückhalten können. Doch glücklicherweise zog ein wenig durch den Spalt an der Decke ab. Die Übelkeit blieb trotz Allem. Und langsam schlief sie ein...

    Sie stemmte entrüstet ihre Arme in die Hüfte und wäre ihm am liebsten mit einem spaßigen Seitenknuffer gekommen - aber das wagte sie nun auch wieder nicht. "Das ist überhaupt nicht wahr! Ich fürchte mich nicht vor dem Wasser, doch ich habe keine Lust völlig unbekleidet durch die Gegend zu laufen!" lachte sie.


    Oh oh - wenn das ihre Herren wüssten. Sie trieb sich statt zu Arbeiten hier am Strand herum und nun stand auch noch ein Besäufnis in Aussicht. Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf. Aber man würde sie schon nicht erwischen und warum sollte man ihr diesen Spaß verweigern? Noch ahnte sie ja nicht im Geringsten, was sie durch solches Benehmen erhalten sollte. "Nagut, auch wenn ich mir manche Geschichte vielleicht ausdenken muss!" lächelte sie. Dann, als er sich schon aus dem Staub gemacht hatte, blickte sie sich nachdenklich um. Nun, da musste wohl Treibholz herhalten.. Und so schlenderte sie am Wasserrand umher und sammelte hier und da reisig auf, um es in ihren Armen zu stapeln. Manch etwas dickeres Scheit Holz war dabei, doch nicht alle waren trocken. Sie ging den Strand hinauf und ließ das Holz in den Sand plumpsen und trabte nun in Richtung Landinneres um hier noch ein wenig Holz aufzusuchen - erfolgreich. Sie trug es ebenfalls zu dem kleinen, bereits vorhandenen Stapel und sah sich suchend nach Zissou um.

    Gezwungernermaßen muss ich täglich joggen - aber kann ja nur gut sein ;) Ansonsten habe ich mal Fußball gespielt, aber wisst ihr eigentlich wie unfair Mädels spielen können? :D Aber bald statte ich unserem hiesigen Fitnesscenter regelmäßige Besuche ab, dann hat es sich mit dem Fast - Müßig sein ^^

    Sie musste lachen - so ernst er auch dreinschaute. "Auf was für Ideen ich komme? Du meinst wohl eher auf was für Ideen du kommst! Liebe auf den ersten Blick... Bezeichnest mich als dumme Nuss und willst mich zu Puls schlagen - aber fantasiere schön weiter!" Sie schüttelte lachend den Kopf und strich sich eine Strähne aus ihrem Gesicht.


    Sie musterte ihn, mittlerweile war ihr Lachen zu einem warmen Lächeln geworden. "Ich ziehe mich nicht um - ich habe grundsätzlich keine geeignete Kleidung um Baden zu gehen!" winkte sie ab und zwinkerte ihm zu. "Von daher kannst du auch gern wieder deine Augen vor meinem Antlitz öffnen!" scherzte sie.

    Sie war etwas erstaunt solche Worte zu vernehmen und blickte ihn mit eben dieser regung an. "Ich danke dir, Xeo!" sagte sie leise und musste lächeln. Sie hatte kein Problem damit, als Sklavin bezeichnet zu werden, denn dies war sie nun einmal und es auch schon immer gewesen. Und doch erfüllte es sie mit einer gewissen Art von Genugtuung und auch mit Stolz, dass er sie als 'Kaya' sah, auch wenn diese Kaya ebenfalls nur Sklavin warm, die niemals den Geschmack der Freiheit hatte kosten dürfen.


    Da sprach er wieder von diesem Vertrauen - und seine Reaktion überraschte sie. Sie hätte erwartet, dass er sich gar ewig den Kopf darüber zerbrach. Mit leiser Stimme fragte sie, in einem annähernd sanften Tonfall: "Wielang musst du schon hier sein, wenn du zu einer solchen Erkenntnis gekommen bist?" Sie selbst wäre sicher erst nach einigen Tagen darauf gekommen und womöglich auch auf eine falsche 'Lösung'. Langsam begann eine Frage in ihr zu reifen, doch wollte sie dieser die Zeit geben, zu einer vollendeten Frucht heranzuwachsen.


    "Rediviva Helena und Redivivus Romanus." sagte sie leis. Eigentlich hätte sie auch Metellus als ihren Dominus nennen können, doch für sie war er mehr. Vielleicht sogar mehr, als er rechnete. War das alles wahrlich nur Trug und Schein? Oder konnte sie auf ihren Gefühlen aufbauen? "Sie sind stets gut zu mir, doch ich fühle mich mittlerweile dennoch nicht mehr wohl." fügte sie leise wahre Worte ohne Zusammenhang an und senkte den Blick, der eben noch stolz auf dem Meere lag, während das Haar ihre zarten Gesichtskonturen untermalt hatte, zu Boden.

    Sie sah ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Amusement an. Sie war also eine dumme Nuss... Hm, das konnte sie doch ebensogut. Auf ihren Stand schien er jedenfalls nicht zu achten. Grinsend setzte sie zu einer Entgegnung an. "Ja der Strand ist breit! Aber vielleicht trugen mich meine Füße ebenso wie deine aus einem bestimmten Grund hier entlang. Glaubst du ich habe eine bösartige Attacke auf dein Lager wagen wollen?" Und doch musste sie lachen. "Aber danke - auf das Schwimmen verzichte ich besser. Ich schätze ich bin nicht angemessen gekleidet!" schmunzelte sie.

    Sie hob eine Braue auf, während sie ihn beobachtete. Er spielte sich auf wie ein eingesperrter Löwe. Sie schüttelte leicht den Kopf. "Einen wunderschönen guten Morgen! Ich bin über deine äusserst deplazierten Kleider gestolpert - ich käme nicht im Traum darauf sie berühren zu wollen." erwiderte sie kühl. Alle Angst war mit einem Mal verschwunden und sie strich sich ihr Haar zurück.

    Da hatte sie eine Gestalt in den Blick gefasst, die auf sie zustapfte. Angst hämmerte in ihrem Herzen, doch sie unterdrückte den Reflex fortzulaufen. Und als diese - mittlerweile ulkige - Gestalt sich ihr näherte erkannte sie ihn, wusste aber nicht mehr den Namen zuzuordnen. Kühl sah sie ihm entgegen, doch noch sagte sie nichts.

    Sim-Off:

    Das hier spielt noch vor Kayas Festsetzung :) nur wir wollen den guten Mann ja etwas beschäftigen :D


    Kaya schlenderte nachdenklich am Strand entlang. Noch war es recht frisch, doch die Wärme des neuen Jahres zeigte sich immer häufiger - wie heute auch. Und während sie in Gedanken am Strand entlangschlenderte, nachdenkend wann wohl wieder Erdbeerzeit wäre, stolperte sie etwas und landete beinahe auf dem Boden, konnte sich allerdings noch gerade so fassen. "Was..." brummte sie missmutig und blickte sich um. Da lag eine Decke, die nun leicht verzogen war. Skeptisch runzelte sie die Stirn - um diese Jahreszeit? Ihr Blick wanderte zum Meere hin...

    Kaya war nach all den Tränen erschöpft eingeschlafen und dies noch aus ihrer sitzenden Position heraus. Dass sie zur Seite weggeschwankt war, hatte sie gar nicht recht mitbekommen. Und diese Erschöpfung hielt solange an, dass sie selbst den nächsten Morgen verschlief. Ein sanftes Klopfen an der Türe weckte sie letztlich gegen die Mittagsstunde und erschöpft richtete sie sich auf. Sämtliche Glieder schmerzten und sie fror. Selbst im Sommer würde sie hier frieren, denn der Boden war bestialisch kalt. "Ja.." kam es aus ihrer trockenen Kehle. Sie schmerzte und fühlte sich spröde an. Wielange hatte sie geschlafen? War es gar der nächste Tag? Oder waren es nur wenige Stunden gewesen?


    Kaya vernahm eine leise Stimme hinter der robusten Holztür. "Bist du dort drinnen, Kaya?" fragte diese leise flüsternd und Kaya glaubte zu erkennen, wer dort sprach. "Ist alles in Ordnung mit dir? Der Herr ist furchtbar wütend gewesen." wisperte die junge Sklavin, von welcher Kaya mittlerweile sicher war, dass es sich um Pentesilea handelte. Kaya seufzte schwer und murmelte: "Bitte, Kassandra, bring mir etwas zu trinken. Bitte." Sie konnte nicht mehr, das alles setzte ihr fürchterlich zu. Und in Anbetracht der Zeit, die sie hier unten noch verbringen würde, war es eine schwache Leistung, schon jetzt aufzugeben.


    "Ich kann dir nichts bringen." vernahm Kaya die niederschmetternde Antwort der Kassandra. "Der Herr hat den Schlüssel, sonst würde ich es nur zu gern tun." Doch diese Worte hallten nur in Kayas Kopf wieder. Ja, jeder würde gerne, täte gerne, hätte gerne - aber wurde irgendwann einmal ein Mensch auch tätig? Selten. Und so seufzte sie nur ergeben, als sie einen erschrockenen Laut vernahm und davoneilende Schritte das einzige Geräusch neben ihrem Atem waren - bis vollendete Stille eintrat.