"Ja Herrin?"
Ich war schnell hergeeilt, vor Allem als ich die Schmerzensschreie der jungen Frau vernommen hatte. Ich konnte erahnen was Sache war und sah meine Herrin aufmerksam an.
"Ja Herrin?"
Ich war schnell hergeeilt, vor Allem als ich die Schmerzensschreie der jungen Frau vernommen hatte. Ich konnte erahnen was Sache war und sah meine Herrin aufmerksam an.
Ich versuchte keine Miene zu verziehen, als er mich nasspritzte. Ich war mir nicht ganz klar darüber, ob dies Absicht oder Versehen war, doch ich dachte nicht weiter darüber nach. Bei seinen Worten hätte ich ihn beine entsetzt angesehen, doch ich verkniff es mir.
"Nein, Herr. Das heißt, schon, aber sie waren in einem eher jüngeren Alter. UNd ob es nun so sei oder nicht, es ziemte sich nicht, wenn ich dich ansehen würde, Herr. Ich nehme an du fragst deshalb?"
Ein Mauseloch, wo war ein Mauseloch? Doch ich wusste dass diese Suche kein Ergebnis haben würde und so ließ ich abermals ein leises Seufzen hören. Ich versuchte eilends das Thema zu wechseln.
"Soll ich den Wein leicht verdünnen? Ob des Bades und deiner Verletzung würde es sich anbieten..."
Ich bemerkte wie sich in mir der Wunsch danach vergrößerte, endlich gehen zu dürfen. Die ganze Situation beängstigte mich ein wenig und ich war bedacht darauf den Herrn nicht anzusehen. Mir steif in eine andere Richtung gerichteten Blick trat ich auf ihn zu und reichte ihm meine Hand. Mein Lächeln wirkte ein wenig fehl am Platze, da mein Blick insgesamt ziemlich ernst geraten war.
"Selbstverständlich, Herr."
antwortete ich. Allerdings geschah dies in einem warmen Tonfall.
Der Herr hatte von Bestrafung gesprochen? Vorangehend betrat ich nun das Bad. Ich sah mich mit gemischten Gefühlen um. Warum sollte ich mitkommen? Das alles war völlig neu und jetzt erkannte ich, was er vielleicht wollen könnte. Aber das war ausgeschlossen, das war noch niemals der Fall und würde es sicherlich auch jetzt nicht sein. Nein. Und ich würde es ohnehin nicht wollen. Konnte und durfte ich mich wiedersetzen? Ich schob diese Gedanken beiseite.
"Herr?"
ich wies lächelnd auf das Wasser.
"Ich hoffe die Temperatur ist genehm. Kann ich noch etwas für dich tun?"
Ich hoffte man merkte mir meine Nervosität nicht an.
Ich musste mich verhört haben. Ich starrte ihn kurze Zeit unverhohlen an, ehe ich dann verwirrt zurücklächelte. Das hatte er sicherlich nicht gesagt. Oder doch?
"J.. Ja, Herr, selbstverständlich kann ich Verbände anlegen."
Ob es wirklich so selbstverständlich war? Ich wusste es nicht, doch für mich war es etwas völlig normales. Ich sah ihn noch immer verwirrt an, ehe ich meine Unverschämtheit bemerkte und den Blick wieder gen Boden sinken ließ.
Ich kam wieder aus dem Bad und lächelte ihn, wieder einigermaßen gefasst, an.
"Das Wasser ist bereit, Herr. Soll ich dich begleiten oder hast du eine andere Aufgabe für mich?"
fragte ich höflich.
"Nein, Herr, nein! So war das nicht gemeint!"
Ich errötete. Nein, den Überfall hatte ich gewiss nicht als Missgeschickt bezeichnet. Eher die Tatsache dass ich alles allein tragen musste. Doch das wollte ich jetzt auch nicht weiter erläutern, denn ich wollte ihn nicht verärgern. Ich sah beinahe angespannt zu Boden.
"Ich werde sogleich nachschauen und sollte dies nicht der Fall sein für ein baldiges Erwärmen des Wassers sorgen. Doch ich glaube schon, dass es soweit ist."
Ich war so durcheinander dass ich nciht einmal auf seine entlassenden Worte wartete sondern sogleich hochroten Kopfes hinausging.
"Ich habe bereits deine Verletzung gesehen und mich deshalb auch nicht weiter um dieses... ich nenne es Missgeschick gekümmert. Dein Auftreten her, wirkte zu dieser Aufgabe in einem ziemlich krassen Gegensatz!"
lächelte ich, ehe ich weitersprach.
"Ich werde mich sogleich um ein Bad kümmern. Wünscht du, dass ich für ein Bad in deinem Zimmer sorge?"
Ich betrat gemeinsam mit dem Herrn sein Cubiculum, wir kamen aus dem Atrium. Er war vorangegangen und ich arme Frau musste sein Gepäck tragen. Zu Anfang war es problemlos gegangen, doch langsam zeigte sich schon dass mein zierlicher Körperbau nicht sonderlich geeignet war. Ich stellte die Sachen auf dem Boden ab und sah zu ihm.
'Na, ein Charmeur war er scheinbar nicht' ging es mir grinsend durch den Kopf doch selbstverständlich sagte ich nichts weiter. Stattdessen nahm ich sein schweres Gepäck und folgte ihm. Als wir aus dem Atrium hinaus waren meinte ich:
"Du fragtest mich, Herr, wie es mir hier gefällt. Es gefällt mir sehr gut, wenn auch alles, vor Allem von der Behandlung her, sehr fremd ist."
antwortete ich wahrheitsgemäß, während wir in Richtung seines Zimmers gingen.
Ich konnte mir das Hochziehen einer Augenbraue nur sehr schwer verkneifen. Stattdessen nickte ich nur leicht und lächelte ihn warm an.
"Wenn du dies wünscht, Herr, sehr gerne!"
Er wirkte sehr freundlich und wohl auch ein wenig ausgelassen. Er bezeichnete mich als exotisch? Soso... Ich war mir nicht sicher ob ich diese Bemerkung mochte, doch ich ließ sie so stehen wie sie gefallen war.
"Ich bin mir sicher, die Herrin wird sehr erfreut über dein kommen sein. Wenn du mir bitte folgest...?"
Ich ging voran um sie in den Festsaal zu geleiten.
"Ja Helena."
lächelte ich sie munter an und machte mich aus dem Staub um weitere Gäste willkommen zu heißen.
"Ich bin im römischen Reich geboren, Herr. Doch da du so genau nachfragst, wirst du anhand meiner Hautfarbe anderes vermuten. Meine Mutter kommt aus Aegyptus."
Von meinem Vater sprach ich wie meistens nicht.
"Herr."
fügte ich schnell und verlegen dreinschauend an.
Mittlerweile war ich dreist geworden. Zu Anfang war ich ziemlich überrascht gewesen, dass er mich nicht direkt angesprochen hatte, ich war in diesem Hause einfach zu sehr verwöhnt worden.
"Ich heiße Kaya, Herr. Und es tut mir leid, Herr, ich kenne deinen Namen nicht."
beschämt wandte ich meinen Blick gen Boden.
Neugierig hatte ich den jungen Herrn ankommen sehen. Ich wusste nicht, wer er war. Nicht einmal vermuten konnte ich es. Doch meinem geschulten Auge fiel sofort der Verband um seinen Knöchel auf. Er selbst sah auch sehr geschafft aus und so huschte ich recht bald ins Atrium wo ich die beiden Herren antraf.
"Salve, die Herren!"
Grüße ich den Herrn Agrippa und den mir unbekannten.
Ich war eilends zur Tür gehetzt. Mittlerweile war ich von der festlichen Stimmung angesteckt und ich war froh, dass heute abend nicht allzu sehr auf die Stände geachtet werden würde. Fröhlich sah ich die an der Tür stehenden Herrin an.
"Salve, ich vermute auch zum Fest der Bona Dea hier, Herrin?"
"N...Nein das nicht. Dies hier ist die letzte Casa für heute für die meine Herrin mich beauftragt hat. Aber scheinbar sind alle an den richtigen Plätzen gewesen. Aber ich denke dennoch, dass ich mich beeilen sollte, vielleicht gibt es anderes zu tun. Könntest du vielleicht dafür sorgen, dass dieser Brief unter die Frauen in der Casa kommt?"
Ich sah ihn ein wenig erwartungsvoll an, musste dann allerdings schmunzeln.
Ich musterte ihn weiterhin, mittlerweile ein wenig unverhohlen. Dann bemerkte ich meinen aufdringlichen Blick und senkte schnell die Augen.
"Ich diene der Helena Matinia. Und welchem Herrn dienst du, auch wenn ich ihn vermutlicherweise nicht kennen werde? Darf ich vielleicht auch deinen Namen erfahren? Ich bin Kaya."
Ich blickte wieder lächelnd zu ihm auf. Vielleicht hatte die Herrin recht und ich sollte etwas weniger unterwürfig sein.