Beiträge von Kaya

    "Keine Angst, niemand hat sie bisher überschritten!"


    lächelte ich leicht und sah ihn an. Ich drückte leicht seine Hände, ließ sie aber dieses Mal in den Seinen. Es war ein seltsames Gefühl, er ließ mich überhaupt nicht spüren, dass ich eine Sklavin war und in mir regte sich auch kein Unwohlsein.


    Als seine Hände durch mein Gesicht fuhren schloss ich die Augen und öffnete leicht den Mund. Die Augen hingegen ließ ich geschlossen, auch als ich seine Finger sanft mit meinen Lippen berührte.

    Ein weiteres Lächeln huschte über meine Lippen und ich entzog ihm rasch wieder meine Hand, die ich nun alleinig über seinem Rücken kreisen ließ, nur mit den Fingerspitzen. Soweit war ich es gewohnt und doch gefiel es mir im Gegensatz zu früher, wo ich dies immer völlig gleichgültig getan hatte. Und doch gelang es mir nicht völlig, die Distanz abzulegen, viel zu sehr war ich mir meinem Status bewusst. Daran würde Helena sicherlich noch einmal verzweifeln...


    Wieder neigte ich mich vor und setzte vorsichtig einen, zwei, drei Küsse auf seinen Rücken, jeder von ihnen eher einem Lufthauch gleich.

    Ich legte sanft nachdem er ausgesprochen hatte meinen Finger auf die Lippen, hielt ihn kurz dort und fuhr dann mit meiner Hand zu seinen Augen hinauf und legte sie auf diese um seinen Blick zu verdunkeln um ihn dazu zu bringen die Augen zu schließen. Doch ich vertraute ihm nicht und ließ die Hand dort liegen, während ich ihn sachte auf die Schulter küsste. Ich hatte eine Grenze, aber auch einen Weg der bis dorthin führte.


    "Ich sagte bereits, dass ich niemanden je bloßgestellt habe und auch nicht vorhabe es zu tun."


    Mit meiner anderen Hand kam ich seiner Aufforderung wieder nach. Ich griff wieder nach dem sich davonstehlenden Schwamm und strich ihm wieder damit über die Brust.

    "Darf ich ehrlich sprechen? Ich bin bereit dir viele Wünsche zu erfüllen, solange ich dabei nicht meine Unschuld verliere, die für mich in manchen Bereichen gilt. Dafür würde ich selbst mit meinem Leben zahlen. Denn ohne einen einzigen Wert wäre es für mich sinnlos!"


    Lächelte ich leise und arbeitete mit den Fingerspitzen seine Brust hinauf und hinunter, ehe ich mich an seinen Schläfen zu schaffen machte.

    "Vielen Dank! Für deine Aufforderung und dein Lob, Herr."


    Ich freute mich ehrlich und das Lächeln auf meinen Lippen war schon lange nicht mehr gespielt. Auch ich entspannte bei diesem angenehmen Gespräch und der schönen Atmosphäre, auch wenn ich wieder diente. Doch ich mochte den Herrn sehr gerne. Auch wenn er ziemlich eindeutig... mehr wollte... als ich es duldete. Stellte ich zumindest mit einem Blick an seinem Körper hinab fest. Ich begann mit meinen Händen über seine Brust zu streichen, doch dies immer noch mit einem festen Massagegriff.


    "Ich hoffe, es gefällt dir wirklich? Hast du besondere Wünsche, Herr?"

    "Herr, da scheinst du mich tatsächlich missverstanden zu haben. Aber ich hätte mich verständlicher ausdrücken können!"


    Ich ließ den Schwamm im Wasser treiben und begann mit Fingerspitzengefühl seine Schultern leicht zu massieren, jedoch ganz vorsichtig und zärtlich und gesittet auf meine Finger sehend, auch wenn mir der Blick in andere Gegenden offen stand.

    Ich sah, dass es ihm gefiel, doch da er mit dem Rücken zu mir stand konnte ich nicht sehen 'wie' es ihm gefiel. Also ging ich unschuldig auf seine Worte ein, von denen ich dachte er wäre in der letzten Zeit dort gewesen.


    "So? Dann warst du sicherlich lange fort, nicht wahr? Doch ist es dort so gefährlich, dass du dich derart verletzt, Herr?"

    "Nein, oder bin ich näher auf die Feier mit deinem Vater eingegangen? Ich erzähle nicht groß etwas weiter, es sei denn ich werde dazu aufgefordert. Man bringt sich unnötig in Schwierigkeiten und hat auch nichts davon."


    Ich nahm den Schwamm entgegen und stakste um ihn herum. Die Trägheit des Wassers und wie es in sachter Strömung meine Beine umspielte war ein schönes Gefühl. Als ich hinter ihm stand tauchte ich den Schwamm abermals ins Wasser und begann seinen Rücken damit zu waschen, fuhr allerdings sacht immer mit meiner Hand die Linien nach, die der Schwamm machte.


    "Wo bist du eigentlich gewesen, Herr? Wen ich das fragen darf.."


    Mir fiel es schwer über meinen Stand mit einem Freien zu sprechen, vor Alllem in einer Situation wo ich nicht wusste ob ich 'frei' sprechen durfte oder eher nicht.

    Ich musste leise lächeln.


    "Herr, ich habe niemals Ärger aufgrund von Befehlsvereigerung oder derlei Dingen gehabt. Ich akzeptiere meine Stellung die ich seit meiner Geburt habe und darum habe ich mich auch daran gewöhnt. Es ist nur, dass mir andere sehr leid tun. Ich selbst habe ein sehr gutes Leben, schon immer gehabt und fühle mich hier auch sehr wohl, wobei ich meinen alten Haushalt doch ein wenig vermisse."


    Irgendwie war mir danach, mich zurückzulehnen, doch ich wagte es nicht. Seine Berührungen taten so unendlich gut und ich genoss es sehr, dass erste Mal in meinem Leben so behandelt zu werden. Ich drehte mein Gesicht zu ihm und lächelte ihn an.


    "Soll ich...?"

    "Herr, ich möchte mir nicht anmaßen, deine Worte zu bestätigen, da ich so gegen viele Dominii sprechen würde, doch ich wünschte viele mehr hätten diese Einstellung. Darf... ich etwas sagen...?"


    Ich hatte Angst so offen zu sprechen, doch ich beschloss es zu tun. Seine Berührungen taten gut, auch wenn ich es mir nur schwer eingestand. Wie das warme samtene Wassr meinen Rücken hinunter lief fühlte sich so gut an.


    "Ich denke Sklaven sind Menschen wie jeder andere auch. Mich hat man nie fühlen lassen, dass ich nach Recht nur ein Gegenstand wurde. Mein Herr von damals hat mich geliebt wie seine eigenen Töchter. Doch viele andere haben es so schlecht..."

    "Naja, Herr.. Eben eine solche Situation erlebt man nicht besonders häufig..."


    lächelte ich leise und doch ziemlich nervös. Ich sah wie er um mich herum ging, doch ich machte keine Anstalten mich mitzudrehen. Ich beschloss, ihm einfach einmal zu vertrauen.


    "Ja, Herr ich kenne die Saturnalien. Doch hier ist beinahe jeder Tag wie jene zu dieser besonderen Zeit. Mit dem Unterschied dass man an seine Pflichten gebunden ist und nicht entscheiden kann."

    Ich hatte seine Blicke beobachtet und arges Herzklopfen bekommen, noch ehe ich ins Wasser gestiegen bin. Es war mir unangenehm, dass er mich so anstarrte. Ich mochte das nicht. Da begann er wieder zu sprechen und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.


    "Bitte verzeiht, Herr. Ich dachte, es sei mir gestattet wenn ich ins Wasser käme.."


    Ich beobachtete ihn, er kam auf mich zu. Mein Blick wurde nun auch ein wenig verängstigt und vor Allem fragend.


    "Was denn, Herr?"

    Massieren? Im Wasser? Ich zog eine Braue hoch und das nur aus dem Grund dass er in diesem Moment nicht zu mir sah. Doch ich sagte nichts weiter dazu und schluckte kurz. Ich löste meine Fibel und ließ die Tunika zu Boden gleiten. Mir war das alles nicht geheuer und mittlerweile kam ich mir fast wie bei dem Sklavenhändler vor - bei ihm war man sich auch nie sicher was nun kam. Mit langsamen Schritten bewegte ich mich die restlichen zwei, drei Schritte auf den Beckenrand zu, hockte mich hin und ließ mich ins Wasser gleiten. Es fühlte sich wie Seide an und damit unheimlich gut. Ich schloss kurz meine Augen. In einer Sache war es mir egal, ob ich eine Sklavin war und er der Herr: Wehe er käme ZU nahe.


    Ich drehte mich zu dem Tablett um und goss ihm unverdünnten Wein ein, mir selbst eilends Wasser ehe er etwas sagen konnte :P Allerdings schwieg ich mich aus.

    "Herr, Bitte... nein... Herr!"


    Ich sah ihn entsetzt an. Ich hatte auf diese Feinheit nicht geachtet, ich hätte mich nicht so locker neben ihn setzen dürfen. Ich zog rasch wieder meine Beine aus dem Wasser, so wie es sich gehörte. Ein wenig geknickt ergänzte ich:


    "Bitte verzeih, Herr."


    Ich sah in seinen Worten einen versteckten Vorwurf, auch wenn er 'beteuerte' dass dies nicht so wahr. Ich sah ihn bedrückt an. Ich sollte zu ihm ins Wasser? Ich sah darin kein Problem außer jenem, dass er keine Frau war.


    "Herr... wie?"


    Ich wollte meine Tunika nicht ausziehen aber es wäre nicht sonderlich hyngienisch wenn ich sie anließe. Da kam das Gespräch wieder auf Agrippa und ich antwortete mit einem Hauch von einem Grinsen:


    "Ja, doch. Auch wenn das Verhältnis nicht ganz war, wie es sein sollte. Ein sehr netter Herr."


    Doch ich wollte den Herrn Proconsul nicht bloßstellen und verschwieg wie er uns behandelt hat.

    "Herr, erlaubst du, dass ich nicht trinke? Als dein Vater mir Wein in die Hand drückte habe ich bemerkt, dass ich diesen kein bisschen leiden kann. Reicht es, wenn ich Wasser trinke?"


    Bittend sah ich ihn an. Die Erinnerung an den ziemlich ausgelassenen proconsul war allerdings auch wieder ziemlich lustig. Hat den Sklaven für seine Sklaven gespielt. Ich grinste.


    "Und nein, die Herrin ist nicht im Haus. Für gwöhnlich wäre ich es auch nicht, aber heute sollte ich hier bleiben. Doch ich gehe Rasch den zweiten Becher holen..."


    Während ich durch die Gänge huschte bekam ich einen trockenen Blick. Ich hatte schon wieder nicht auf Genehmigung gewartet. Na, er schien ja recht nett zu sein und es würde keine Probleme geben. Nach kurzer Zeit kam ich mit einem Becher zurück und setzte mich an den Beckenrand. Allerdings nicht ohne meine Tunika vorher ein klein wenig hochzuziehen, damit diese nicht nass würde.

    Ich hörte seine Worte und Erleichterung machte sich in mir breit. Meine Mühen waren also nicht umsonst gewesen, dass er mich lobte. Ein wenig komisch fühlte ich mich schon, wie ein hechelnder Hund der nach Leckerchen verlangt. Andererseits...

    "Danke, Herr."


    Ich lächelte ihn warm an, auch wenn es nicht wirklich ehrlich war. Ich hatte nicht viel Grund zum lächeln. Was tat man nicht alles um den Herren zu gefallen...


    "Selbstverständlich, Herr."


    Ich kniete mich nun an den Rand des Beckens und nahm eine der Trauben von dem Teller und legte ihm diese sanft auf die Lippen. Ich musste nun doch irgendwie grinsen. Warum wurde ich das dumme Gefühl nicht los, dass er sich nur so stellte? So schlimm würde der Geschmack nicht verfälscht, schließlich haben die Trauben eine Haut...


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Herr?"

    "Ja, Herr!"


    entgegnete ich ausweichend. Mir waren seine Blicke durchaus aufgefallen. Wenn ich eines bei meinem alten Herrn gelernt hatte war es aufmerksames Beobachten. Das war besonders bei meinem Händler sehr hilfreich gewesen. Ich wusste wann ich weggehen musste... Mein Blick verfinsterte sich bei dem gedanken an dieses lüsterne Ekelpaket und ich ging schnell hinaus.


    Nach kurzer Zeit kam ich wieder, hatte ein Tablett mit einem Becher und zwei Karaffen dabei, ebenso ein Schälchen mit roten Trauben. Ich kniete mich neben das Becken, wobei ich meine Reize ein wenig spielen ließ, wie ich es gewohnt war. Auch wenn es mir genauso schwer wie früher fiel.


    "Herr, ich habe dir auch ein paar Trauben mitgebracht!"


    Nein, das konnte er natürlich auch nicht sehen...

    Ich lauschte seinen Worten, doch ich gab wie immer bei diesem Thema keine Antwort. Es war auch ohne mich darein zu steigern schwer genug mein altes Benehmen beizubehalten wenn ich hier so verzogen wurde.


    "Nein, Herr, ich habe noch nie in meinem Leben geritten. Aber ich würde Dir sehr gerne meine Künste beweisen. Sofern dies dein Wunsch ist, Herr!"


    fügte ich noch schnell an, um nicht unhöflich zu klingen.

    "Ich gehöre in den Haushalt, Herr."


    antwortete ich sittig, wähend ich noch immer leicht errötet auf die Wasseroberfläche und die langsam versiegenden Wellen sah. Dann schoben sich meine Augen leicht nach links um ihn anzusehen.

    "Aber ich möchte dich bitten, Herr, nur einen Becher unverdünnt zu trinken. Und ja, ich kann massieren. Meine Mutter war eine Meisterin darin und hat mich vieles gelehrt..."


    Der Anflug eines Lächelns kam auf meine Lippen.


    "Wer ist deine Cousine, Herr?"

    "Sehr wohl, Herrin!"


    Ich ging hinüber zu der Fremden und bot ihr meinen Arm und meine Schulter als Stütze dar, während ich zugleich Fausta hilfesuchend ansah. Alleine würde ich es sicherlich nicht schaffen. Gemeinsam stützten wir sie bis wir in ihrem Gästezimmer ankamen.