Beiträge von Petronia Arria

    Arria wurde nun endgültig aus ihren Tagträumen gerissen, als sie angerempelt wurde. Etwas erstaunt blickte sie den Mann an, der sie auch sogleich als Priesterin erkannte. War sie etwa schon so bekannt, dass sich herumgesprochen hatte, dass sie Sacerdos war? Wohl kaum, sie hatte zwar die Cerealia geleitet, aber keine Schüler oder ähnliches.


    Innerlich zuckte sie mit den Schultern, dann setzte sie ihr hinreißendstes Lächeln auf.


    "Ach bitte, lass die vielen Entschuldigungen. Ich bin auch nur Gast unter vielen heute und wohne der Weihe des Tempels bei", antwortete sie mit einer wegwischenden Handbewegung.

    Lange stand Arria in Gedanken versunken dort, bis sie das Gefühl nicht mehr loswerden konnte, dass sie irgendwie am falschen Ort war, um nachzudenken. Und so fand ihr Blick zurück in die Gegenwart, sie sah Helena dort oben (vorne) stehen und lächelte ihr unwillkürlich zu.

    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Von mir auch alles gute zum Geburtstag ihr zwei. :)


    Nur zur Klarstellung ^^ ich hab erst Übermorgen geburtstag ;) Nur nachdem da frei ist und ich morgen eh in der Schule / beim Reiten bin, feiere ich meinen letzten "Teenie-Tag", ehe ich zu den "Twens" gehöre ;)

    Zitat

    Original von Secundus Flavius Felix


    [size=7]Wenn er wirklich 22 wär wär er auch kein alter Sack. :D[/size]


    [size=7]Ach die 5 Jahre, die kann man beruhigt untern Tisch kehren :D Lassen wir ihm doch die Illusion ;)[/size]

    Ein Sklave kam in das Büro und brachte einen Brief von Petronia Arria vorbei.


    Sergia Messalina
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Messalina!
    Bitte, bitte verzeih mir, dass ich so lange nicht geschrieben habe! Ich werde dir gleich darlegen, warum es dazu kam und hoffe, dass du einer alten Frau wie mir noch einmal vergeben kannst.


    Es ist viel geschehen, seit ich aus Rom weggezogen bin. Schon in unserer Stadt bin ich in den Cultus Deorum eingetreten und kann nun stolz berichten, dass ich inzwischen Sacerdos Cerealis bin. Ich bin sehr glücklich, diesen Weg eingeschlagen zu haben, bereitet mir der Dienst an meiner Göttin doch sehr viel Freude. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst und dich den Göttern ein wenig zugetan fühlst, kann ich dir nur dazu raten, dem Cultus Deorum beizutreten. Gerne würde ich auch deine Lehrerin sein.


    Ich habe vor einiger Zeit, noch in meiner Zeit als Scriba von Ostia, einen Mann kennengelernt, Messalina, du wirst es nicht glauben, aber er ist unglaublich! Und leider bin ich nach wenigen Tagen, die wir gemeinsam in Rom verbrachten, wieder von ihm getrennt, da er nach Germania gegangen ist, ich nach Tarraco zurück musste. Ich hoffe, bald seine Frau zu sein und dann bei ihm bleiben zu können - allerdings ist es gut möglich, dass es mich dann in das kalte, unherzliche Germanien verschlägt. Sein Name ist übrigens Titus Claudius Imperiosus Iulianus, er ist Sacerdos Mercuris, vielleicht hast du ja von ihm gesehen oder ihn sogar einmal bei den Tempeln getroffen?!?


    Aber sicher hast du bereits gemerkt, dass ich in Rom war. Ja, ich war dort und leider fand ich keine Zeit, dich zu besuchen, denn der einzige Grund, aus dem ich dort war, waren die Floralia, die ich geleitet habe. Vielleicht warst du ja ebenfalls in Mantua, wenn nicht, kann ich dir sagen, dass du ein großartiges Fest verpasst hast! Aber keine Sorge, die nächsten Floralia kommen ganz bestimmt. Und den meisten Spaß haben ohnehin die Männer, die sich mit den dort anwesenden Lupae vergnügen können.


    Ich hoffe, dir ist es gut ergangen, kleine Messalina, und dein Leben ist nicht aus den Fugen geraten! Ich freue mich schon auf eine Antwort von dir. Meine Anschrift hier in Hispania ist Petronia Arria - Casa Petronia - Tarraco.


    Vale bene
    Arria


    "Ich soll diesen Brief aufgeben", meinte er ruhig zu seinem eigenen Herrn.

    Arria hatte sich im Atrium einen bequemen Platz gesucht und lächelte fröhlich vor sich hin, als sie die Pergamentrolle und ihr Tintenglas sowie die Feder hervorholte und sich daran machte, einen Brief an ihre Freundin Messalina in Rom zu schreiben. Lange hatte sie sich nicht mehr bei ihr gemeldet und jetzt war sie auch noch in Rom gewesen und hatte nicht die Zeit gefunden, sie zu besuchen.



    Sergia Messalina
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Messalina!
    Bitte, bitte verzeih mir, dass ich so lange nicht geschrieben habe! Ich werde dir gleich darlegen, warum es dazu kam und hoffe, dass du einer alten Frau wie mir noch einmal vergeben kannst.


    Es ist viel geschehen, seit ich aus Rom weggezogen bin. Schon in unserer Stadt bin ich in den Cultus Deorum eingetreten und kann nun stolz berichten, dass ich inzwischen Sacerdos Cerealis bin. Ich bin sehr glücklich, diesen Weg eingeschlagen zu haben, bereitet mir der Dienst an meiner Göttin doch sehr viel Freude. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst und dich den Göttern ein wenig zugetan fühlst, kann ich dir nur dazu raten, dem Cultus Deorum beizutreten. Gerne würde ich auch deine Lehrerin sein.


    Ich habe vor einiger Zeit, noch in meiner Zeit als Scriba von Ostia, einen Mann kennengelernt, Messalina, du wirst es nicht glauben, aber er ist unglaublich! Und leider bin ich nach wenigen Tagen, die wir gemeinsam in Rom verbrachten, wieder von ihm getrennt, da er nach Germania gegangen ist, ich nach Tarraco zurück musste. Ich hoffe, bald seine Frau zu sein und dann bei ihm bleiben zu können - allerdings ist es gut möglich, dass es mich dann in das kalte, unherzliche Germanien verschlägt. Sein Name ist übrigens Titus Claudius Imperiosus Iulianus, er ist Sacerdos Mercuris, vielleicht hast du ja von ihm gesehen oder ihn sogar einmal bei den Tempeln getroffen?!?


    Aber sicher hast du bereits gemerkt, dass ich in Rom war. Ja, ich war dort und leider fand ich keine Zeit, dich zu besuchen, denn der einzige Grund, aus dem ich dort war, waren die Floralia, die ich geleitet habe. Vielleicht warst du ja ebenfalls in Mantua, wenn nicht, kann ich dir sagen, dass du ein großartiges Fest verpasst hast! Aber keine Sorge, die nächsten Floralia kommen ganz bestimmt. Und den meisten Spaß haben ohnehin die Männer, die sich mit den dort anwesenden Lupae vergnügen können.


    Ich hoffe, dir ist es gut ergangen, kleine Messalina, und dein Leben ist nicht aus den Fugen geraten! Ich freue mich schon auf eine Antwort von dir. Meine Anschrift hier in Hispania ist Petronia Arria - Casa Petronia - Tarraco.


    Vale bene
    Arria


    Als Arria geendet hatte, las sie sich noch einma alles durch und reichte den Brief dann einem Sklaven, der ihn zu ihrem Vater ins Officium in der Regia bringen sollte.

    Arria seufzte leicht. Sie war mit ihren Gedanken wirklich noch woanders. Auf andere mochte sie einen unnahbar-unfreundlichen Eindruck machen, aber wie sollte sei auch lachen, wenn sie schon wieder halbe Ewigkeiten von ihrem Geliebten getrennt sein würde? Selbst die Besprechung über den Beginn der Zeremonie verpasst sie...

    Arria sah ihn einen Moment stumm an, dann schüttelte sie leicht den Kopf.


    "Helena braucht meine Hilfe hier in Tarraco, Vater. Sie hofft auf meine Unterstützung. Und Imperiosus - er ist nicht mehr in Rom sondern in Germania. Er ist zum Pontifex befördert worden", antwortete sie. Es war wirklich belanglos geworden, ob sie nun hier in Hispania oder in Roma war.

    Arria lächelte ihren Vater an und rieb sich den Schlaf aus den Augen.


    "Kurz, aber ansonsten sehr gut", antwortete sie ehrlich, denn es kam ihr vor, als wäre sie lediglich zehn Minuten weggedöst gewesen. Kurz überlegte sie, was sie ihrem Vater im Schnelldurchlauf alles erzählen musste, dann entschied sie sich für die Schmalfassung. "Die Floralia waren sehr anstrengend und Imperiosus ist derselbe liebe Mann als den ich ihn verlassen habe", antwortete sie und lächelte ihren Vater abermals an. "Aber erzähl du doch erst einmal."

    Gerade noch rechtzeitig hatte sich Arria eingefunden. So bekam sie noch ein wenig von der Einweihung des Capitols mit. Dennoch hielt sie sich dezent im Hintergrund, befürchtete sie doch, sofort wieder eingespannt zu werden.

    Arria kam völlig erschöpft von der Reise zu Hause an. Das Gepäck trugen selbstverständlich Sklaven in ihr Zimmer.


    Sofort ließ sie sich auf ihr Bett fallen und war auch kurz darauf eingeschlafen.

    Auch Arria wandte sich dem "Ausgang" zu, sprich, sie verließ den Platz. Ihre Aufgabe war erfüllt, noch heute würde sie nach Tarraco zurück reisen, war Imperiosus - Iulianus doch schon nach Germania unterwegs...


    Arrias Gesicht wurde sofort von einer leichten Röte überzogen und sie senkte ihren Blick.


    "Da gibt es nicht so viel zu erzählen, aber wenn du etwas wissen willst, werde ich es dir gerne berichten", erwiderte sie verlegen und versuchte, dann ihn abermals anzulächeln.

    Arrias Gesicht hellte sich sichtlich auf und lächelte nun fröhlich vor sich hin. Immerhin würde sie noch einige Tage mit ihrem Geliebten verbringen können.


    "Vielleicht darf ich ja auf deine Gesellschaft bei einem Gläschen Wein hoffen?", fragte sei freundlich.

    Arria hörte durch den Gedankennebel hindurch ein Räuspern und wandte sich mit einem halben Lächeln an den Mann, der vorhin schon ein paar Worte an das Volk gerichtet hatte.


    "Kann ich dir helfen?", fragte sie höflich und versuchte, das Lächeln etwas natürlicher wirken zu lassen.

    Arria stand nach wie vor hinter dem Altar und blickte auf die Menge der Feiernden. Noch war für sie die Zeremonie nicht beendet, sie hatte das Gebet nicht abgeschlossen. Still verharrte sie und wartete, bis die Menge ihr nicht mehr zusah, dann versank sie in ein stilles, bittendes Gebet. Sie wollte die Göttin noch einmal ganz persönlich um eine gute Ernte bitten und hoffte, deren Aufmerksamkeit noch für sich zu haben.


    Anschließend wandte sie sich nach rechts und verneigte sich leicht. Erst jetzt war für sie die Gebets- und Opferzeremonie vorbei und ihr Blick klärte sich regelrecht wieder, während sie ihre Augen über die Menge schweifen ließ. Tief holte sie Luft und seufzte einmal. Bald würde sie nach Hispania zurückkehren und ihre Arbeit als Sacerdos an Helenas Seite aufnehmen - wieder weit weg von Imperiosus.