Sim-Off:Entschuldigt die lange Wartezeit
"Rom also... auch mich zieht es dorthin. Lange genug habe ich auf dem Stützpunkt meinen Dienst getan...", sprach ich gelassen und doch mit einer Spur Missbilligung.
Man konnte sagen, was man wollte. Die Flotte Germaniens war zu einem Transportdienst degradiert worden, der niemand mehr interessierte. Als Nauarchus war ich zwar Stabsoffizier, aber im Vergleich zur Legio doch ein kleines Licht. Verdrieslich trank ich den Wein.
"Ich weiß nicht, wie deine Meinung dazu ist, aber die Classis hat ihren Zweck vielleicht in Britannien erfüllt, aber hier am Rhenus sind wir nichts besseres als der Zustelldienst für den Statthalter."
Noch während ich dies sagte, stieg ein süßlicher Duft in meine Nase. Aber es war nicht der Wein, der hatte einen anderen Geruch. Suchend sah ich mich leicht um und erblickte den Becher, den Aquilia hielt. Konnte das wirklich Met sein? In einem römischen Haus...
Das Getränk war süffig und äußerst geschmackvoll. Ich selbst trank es mit Wonne. Doch von einer Römerin hätte ich es nicht erwartet. Neugierig sah ich sie an und sah dann die Sorgenfalten in ihrem Gesicht, als sie von den Germanenkriegen sprach. Ich musste das Thema also behutsam behandeln.
"Ja, ich bin Soldat. Ein Offizier der Flotte. An den Kriegen gegen die Germanen war ich glücklicherweise nicht beteiligt. Viele gute Männer auf beiden Seiten ließen ihr Leben. So etwas sollte sich nicht noch einmal wiederholen. Aber nun sind die Grenzen gesichert und es scheint so, dass zumindest derzeit Frieden herrscht. Aber dein Gesicht spricht für sich. Du missbilligst die Kriege. Ich kann das nachvollziehen. Aber nun leben wir weitestgehend in Frieden und sollten die Profite sehen, die beide Seiten daraus gewonnen haben."
Profite... ein Volk mehr, das die dekadente Hand des Roms berührt und vereinnahmt hatte. Das freie Germanien lag weitab meines Wissens. Und das jetzige befriedete Germanien war nur eine billige Kopie römischen Vorbilds. Fette Senatoren und Verwalter, die Profite machten. Aber das wahre Gesicht Roms wollte ich hier nicht offenbaren, hatte ich es doch oft genug mit dem Schwert verteidigt und meine Hände mit Blut beschmutzt.