Ich bog gerade um die Ecke einer Insula, als ich sie erblickte: Annaea Helena, die Tochter des Praefectus. Ich ging lächelnd auf sie zu und sprach erst kurz vor ihr:
"Salve, Helena!"
Ich bog gerade um die Ecke einer Insula, als ich sie erblickte: Annaea Helena, die Tochter des Praefectus. Ich ging lächelnd auf sie zu und sprach erst kurz vor ihr:
"Salve, Helena!"
Ich ging durch die Straßen Colonias und betrachtete die Häuser. Das erste Mal seit einigen Wochen fand ich wieder Zeit, um etwas auszuspannen. Ich ging in einem gemächlichen Tempo und ließ die Natur, die alles umgab, auf mich einwirken.
Ich sah, wie ein Familienmitglied den Ahnen eine Frage stellte und dann ein Opfer machte. Ich wollte nicht unnütz herumstehen und ergriff die Initiative.
"Wenn es erlaubt ist, würde ich gern als nächstes eine Frage stellen!"
Ich ging dorthin, wo der Mann, der vor mir gefragt hatte, zuvor gestanden hatte. Dann kniete ich nieder und sprach leise.
"Ihr ehrwürdigen und tapferen Ahnen des germanischen Geschlechts. Ich habe nur eine Frage an euch:
Wird dieser Konflikt, der zwischen unseren Völkern schwelt, irgendwann zuende sein und werden wir dann in Eintracht leben können? Ich weiß, wir Römer sind die Verursacher des Ganzen!"
Ich tat ebenfalls ein Blutopfer und versank etwas in Gedanken.
"Ja, natürlich! Doch auch ich möchte noch mit deinem Vater reden, denn ohne ihm 'Viel Glück' zu wünschen, werde ich nicht gehen. Man sieht sich also. Auf Wiedersehen!"
Ich lächelte sie liebevoll an. Dann ging ich weiter in die Casa und verschwand unter den anderen Gästen. Schließlich erblickte ich den Praefectus, wie er dort mit seiner Verlobten stand. Ein Centurio redete gerade mit ihm. Also wartete ich abseits und beobachtete die Gesellschaft.
"Ebenfalls danke!", sprach ich leise.
"Warum gehen wir nicht an ein Plätzchen, wo wir wieder in normaler Lautstärke reden können?"
"Das ist doch bestimmt der Sinn dieses Festes; sich selbst zu finden und mit sich selbst ins Reine zu gelangen, indem man seine Ahnen ehrt."
"Ich weiß es nicht genau. Doch den Reden nach zu urteilen, die er schwang, scheint er sehr von sich und damit von unserer eigenen Kultur zu sein. Doch ich will mir kein vorschnelles Urteil erlauben. Wenn du es willst und es sich einrichten ließe, würde ich dich gern der Familia Duccia vorstellen. Deine Aufgeschlossenheit wird ihnen sympathisch sein. Wie sie auch mir sympathisch ist..."
Ich sah sie mit einem verlegnen Lächeln an.
"Wir können uns ruhig dutzen!", sagte ich grinsend.
Dann machte ich eine geheimnisvolle Miene und antwortete.
"Nun, ich kenne den Duumvir Mogontiacums noch aus meinen Tagen als Scriba. Und er ist der Pater familias einer romanisierten Germanenfamilie. So besuchte ich hin einmal und durfte Zeuge eines Ritus werden, den sie Winternacht nennen. Sie ehren dabei die Vorfahren und befragen sie über Probleme, die sie haben. Es war sehr interessant.
Im Übrigen sind die Germanen, die ich bisher antraf, von einem großen Ehrgefühl erfüllt und sind sehr freundlich, wenn man ihnen mit Neugier, Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit begegnet. Manchen..."
Ich blickte unmerklich zum Legatus.
"...geht diese Aufgeschlossenheit ab. Sie sind konservativ und sehen nur Barbaren in der germanischen Bevölkerung."
ZitatOriginal von Annaea Helena
"Oh, ich liebe Germanien! Ich wollte schon immer einmal hierher reisen. Allerdings habe ich noch nicht allzuviel davon gesehen. Lebt Ihr schon lange hier?"
"Etwas länger, ja! Und was die Bevölkerung angeht..."
Ich beugte mich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr, sodass es der Legat nicht hören konnte.
"...nichts von dem, was man sich so in Rom erzählt, stimmt. Die Germanen haben eine eigene Kultur. Ich durfte selbst Zeuge sein bei einem Ritus! Doch erzähl es nicht weiter!"
"Natürlich nicht! Ich werde unsere Familie nach außen hin würdig vertreten. Semper Fidelis et vale!"
Ich stand auf, um ihn zu verabschieden.
"Das ist wohl wahr. Leider..."
ZitatOriginal von Appius Terentius Cyprianus
Hmm ja ist auch besser so. Politk ist ein schmutzige Geschäfft;) Bleiben wir lieber bei dem was wir können: Dem Militär :D"
Nungut hast du noch Fragen an mich oder Wünsche die du vortragen?!"
"Nein, eigentlich nicht...hast du es denn so eilig!?", fragte ich ihn etwas traurig.
ZitatOriginal von Appius Terentius Cyprianus
Hast du denn vor in die Politik zu gehen?
"Nein, eigentlich nicht. Ich werde wohl dem Kaiser weiterhin als Militär dienen, wie es der Tradition unserer Familie am meisten entspricht. Zumal in der Flotte noch immer Personalmangel herrscht, muss ich helfen, unseren "flüssigen Limes" sicher zu machen."
"Danke!"
Ich ging zusammen mit dem Legaten und dessen "Hofstaat" herein. Der Legat ging weiter ins Haus und ich stand nun allein mit Helena.
"Und, wie gefällt es dir hier in Germanien?", fragte ich lächelnd.
Ich sah, wie Britannia auf mich zukam.
"Nun, ich würde nicht sagen, dass es komisch ist. Es scheint mir ungewohnt und neu. Aber ich finde es gut. Wie geht es dir denn bisher?", fragte ich lächelnd.
"Ich beglückwünsche dich nochmal nachträglich. Ich hoffe doch, dass du der Legio noch die Treue hälst und nach nicht für immer nach Rom verschwindest."
Ich sah sie etwas erstaunt an. Dies war also die Tochter des Praefectus.
"Ich bin Publius Terentius Pictor. Ich diene unter deinem Vater bei der Flotte.", sagte ich schelmisch grinsend.
Sie hatte ein wunderbares Lächeln und war mir sympathisch. Wie das wohl der Praefecuts sehen würde?
"Das werde ich...mit kleinen Abweichungen. Vielleicht sage ich, dass du ihn als einen alten und gebrechlichen Mann bezeichnet hast. Nein, Spaß beiseite. Wie ist es dir politisch in Rom ergangen? Du hast ein Magistrat erhalten..."
Stolz blickte ich ihn an.
Ich sah, wie die Tür geöffnet wurde und erblickte eine wunderschöne Frau, die uns begrüßte. Ich ging auf sie zu.
"Salve!", sagte ich lächelnd.
Etwas verlegen blickte ich sie an.
"Er arbeitet noch immer als Verwalter hier in Colonia. Aber ich muss zugeben, dass ich ihn erst einmal hier angetroffen habe; und auch nur kurz. Er ist wahrscheinlich sehr beschäftigt."