Beiträge von Gaius Pompeius Niger

    Zitat

    Original von Germanica Aelia
    Demonstrativ schüttelte ich mich.
    "Ich glaube, die wringen einfach die alten Putzlumpen des Reinigungspersonals aus und kippen ein bisschen Wein dazu, wegen der Farbe.", mutmaßte ich und beäugte den Inhalt meines Bechers kritisch.


    Froh stimmte mich der ´Wein´in meinem Becher auch nicht.


    "Morgen bringe ich uns etwas besseres mit.", sagte ich deshalb.


    "Diesen ´edlen´ Tropfen hier lassen wir für Larius und Fusculus.", grinste ich.


    "Wo treiben sich die beiden eigentlich herum? Ich sah sie bisher noch nicht."

    "Importiert die Verwaltung das Gesöff extra aus Germanien, des niedrigen Preises wegen?", fragte ich Aelia, nachdem ich mich vom ersten Schluck erholt hatte.


    "Selbst dort trank ich kaum Schlimmeres."


    Noch ein Schluck.


    "Wir werden wohl die Karaffe leeren müssen, um den Geist dieses Weines zu erfassen..."

    "Je mehr wir davon trinken, desto besser wird er uns sicherlich schmecken.", grinste ich sie an.


    Dem Schranke, wo die Karaffe gefunden ward, entnahm ich zwei Becher.


    "Du gestattest sicher...", hatte ich die Karaffe entstöpselt und unsere Becher gefüllt.


    "Auf nicht allzu trockene Zeiten miteinander.", reichte ich Aelia einen der Becher.

    "Salve Princeps Curiae.", begrüßte ich diesen.


    "Gaius Pompeius Niger ist mein Name. Der Comes ernannte mich zum Magister Scriniorum und mich vorzustellen, dass ist mein Wunsch."


    Lächelnd fügte ich hinzu, "Sicher werden wir oft miteinander zu tun haben."

    Das Marktgewimmel stockte, während sich der Trauerzug über die Mercatii bewegte und viele brachten den trauernden Angehörigen ihr Beileid entgegen.


    Hinter uns jedoch ging das bunte Treiben, das Gefeilsche und Geschachere rasch wieder weiter. So ist der Lauf des Lebens, dachte ich.

    Der neue Tempel, von dem Didius Falco in seiner Trauerrede gesprochen hatte und den Rom der verstorbenen Flaminca zu verdanken hatte...


    Erstmals sah ich ihn nun und es war ein gar prachtvolles Beiwerk. Am Tage der Eröffnung hier zu sein, dass nahm ich mir vor, und zur Venus zu beten um die Erfüllung meiner eigenen Liebe...


    Weiter zogen wir und in jeder Straße durch welche wir kamen, schlossen sich weitere Menschen dem Trauerzug an.

    Um keinen Preis der Welt hätte ich heute tauschen mögen wollen mit den Männern dort vorn, welche die Bahre trugen und denen das Herz voller Schmerz saß.


    Egal, ob die Liebste verloren oder die Schwester, dazu so jung. Die Tiefe ihrer Trauer konnte ich ermessen, dachte ich an Antiochia zurück.

    Zitat

    Original von Sextus Pompeius Trogus
    Was hältst du davon, wenn wir einen schönen Becher Wein gemeinsam leeren?


    "Unser Pater meint ohnehin wir sollten feiern...."


    ...aber was wollte dieser Praetorianer schon wieder hier und vernahm ich richtig, dass er nach Perilia fragte?

    "Nette Idee...", entgegnete ich und ergänzte Aelias Vorschlag lachend, "...und wenn ich mich dann dem Schrank mit den wirklich brisanten Sachen nähere, rufst du warm oder heiß..."


    Bevor ich aber die Absicht hatte, mich am Aktenstaub zu verschlucken, stand mir der Sinn nach anderem.


    "Doch sag vorher, wo hast du den Wein versteckt? Wir sollten auf gute Zusammenarbeit anstoßen, Aelia."

    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio


    "Glückwunsch, seit wann bist du Magister Scriniorum?"


    "Adaraaaaaaa, hol uns Wein!!! Wir müssen was feiern."


    "Danke, Trimalchio.", sagte ich. "Seit gestern. Und Wein ist eine gute Idee."

    Zitat

    Original von Germanica Aelia
    "Genau das ist es auch.", seufzte ich. "Allerdings erfahren wir so auch ab und an Dinge, die den normalen Bürgern verborgen bleiben...ich könnte dir da Sachen erzählen...*räusper* Naja, du wirst sehen." :D


    "Erzähl mal was... Ich mag anrüchige Geschichten...", sagte ich grinsend. Außerdem schadete es nie, wenn man die kleinen Geheimnisse anderer Leute kannte, dachte ich.



    Zitat

    Original von Germanica Aelia
    "Abliefern...hm...ich weiß nicht genau, wie das nun nach der Umstellung der Verwaltung läuft. Der Legat wollte immer alle 3 bis 4 Tage einen neuen Bericht, allerdings ist es manchmal so, dass es nach dieser Zeit einfach noch nicht wirklich etwas zu berichten gibt. Bisher habe ich es so gehalten, dass ich mein Geschreibsel dann abgeliefert habe, wenn ich eine Schriftrolle voll hatte und bisher scheint das in Ordnung zu sein, denn es hat sich noch keiner beschwert.
    Was die Aufteilung angeht...mit deinem Vorgänger, Stephanus, hatte ich es so gehalten, dass er sich um das Offizielle und ich mich um das weniger Offizielle kümmere. Aber wenn du willst, können wir es auch anders aufteilen. Wie du willst." :)


    "Du schreibst also Klatsch und Tratsch und ich die seriösen Sachen... Einmal in der Woche werden wir schon was zusammenbekommen."

    Zu ihren Worten über Sinona nickte ich.


    "Oft denken wir Menschen erst dann über jemanden richtig nach, wenn es zu spät ist. Aber lassen wir das Thema..."



    Ich schaute mich im Raume um. Große Aktenschränke standen herum, in denen reichlich Staubfänger lagerten. Dann beantwortete ich Aelias Frage.


    "Es hört sich nach viel Lesen und Schreiben an, aber nach nicht sonderlich viel Abwechslung."


    Wie ich mich kannte, würde mir aber etwas einfallen, was den Job interessanter werden ließe.


    "Unsere Berichte, wann müssen wir die abliefern?" , fragte ich. "Und wer schreibt über was? Wir wollen uns ja keine Doppelarbeit antun."

    "Ich vermutete vorhin schon, dass der Tod seiner Verlobten der Grund für die Abwesenheit des Comes sein würde. Denn ich selbst überbrachte die traurige Kunde, die ich von einem Seemann erfuhr, einer Venuspriesterin. Didia Fausta, einer Verwandten Sinonas. Diese erzählte mir, dass Aventurinus der Verlobter der Flaminca war.", sagte ich und fragte, "Kanntest du sie?"

    "Ich werd´s aushalten...", sagte ich mit einem Augenzwinkern.


    "Der Comes selbst ist ja heute nicht in seinem Officium...", den Grund dafür ahnte ich, "...so fällt wohl dir die angenehme Aufgabe zu, mich etwas einzuweisen und mir über die vor uns stehenden Aufgaben zu berichten."


    Ein Lächeln begleitete meine Worte.

    "Ich werde mir die beiden Vögel erstmal anschauen. Rausschmeissen können wir sie immer noch."


    Als Aelia dann die Möglichkeit ihres Weggangs andeutete ,sagte ich mit ehrlichem Bedauern in der Stimme,"Oh, dass wäre aber schade.", fand ich die Collegin doch eigentlich recht nett.


    "Was hast du zukünftig vor? Möchtest du die Karriereleiter ein Stück nach oben klettern?"