Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Dann werde ich wohl erst einmal viele tage damit zubringen müssen, die städtischen Archive zu durchforsten und zu ordnen. Sollte die finanzielle Lage der Stadt dazu führen, dass ich nicht in vollem Umfang handeln kann, kann ich dann mit einer Finanzspritze deinerseits rechnen?, fragte ich höflich. Ich wollte mich ja absichern, falls die Stadt schon dem Bankrott nahe stand.

    Ich nickte den beiden grinsend zu.


    Dann werde ich das in Corduba so weitergeben. Der Proconsul fordert mehr Glücksspiel!, sagte ich grinsend.


    Aber Spaß beiseite. Zumindest finde ich, dass wir ein Auge aufs Glücksspiel haben sollten. Das ist ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor. Aber das nur inoffiziell gesagt.

    Wie gesagt, ich bin erst seit einigen Tagen in dieser Stadt. Die Ermittlungen laufen also schleppend. Hast Du schon einmal versucht, Deine Ermittlungen aus dem Senat heraus auf die Märkte und den Hafen zu verlegen? Vielleicht wurde die Statue ja dem Schwarzhandel zugeführt.

    Ich las das Geschriebene und gab die Tafel dann an Glabrio weiter.


    Schweres Thema. Da bin ich geteilter Meinung. Einerseits habe ich selbst manche Stunde mit Glücksspiel verbracht und schätze die gesellige Runde, in der man würfelt oder dergleichen. Andererseits läuft es der Tugend der Mäßigung zuwider. Was meinst Du, Glabrio?

    Ich nickte.


    Soso, verstehe. Kein Problem, Dein Misstrauen ist ja nicht unberechtigt. Vielleicht wäre aber auch ein Schild am Eingang mit der Aufschrift "Potentielle Verdächtige bitte in einer Reihe aufstellen!" geeigneter, um Besucher des Tempels zu vergraulen..., sagte ich grinsend.


    Du führst hier also Untersuchungen. Darf man fragen, ob dabei schon etwas herausgekommen ist?

    Und weiter...?, fragte ich, während meine Augenbraue weiter nach oben wanderte.


    Erstens bin ich ziemlich neu in der Stadt und habe erst vor kurzem von diesem Diebstahl erfahren. Und zweitens ist es mir selbst überlassen ob und wann ich den Marstempel aufsuche. Daran kann auch der Regionarius nichts ändern.

    Auch hier konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, etwas Mars zu opfern. So kniete ich vor seiner Statue nieder und opferte einige kleinere Lebensmittel. Kurz murmelte ich ein Gebet und sah mich dann etwas im Tempel um. Da ich Zeit übrig hatte, schlenderte ich etwas zwischen den Säulen umher.

    Ich nickte gespielt anerkennend. Da hatte aber jemand wirklich mal seine Hausaufgaben gemacht.


    Eine Bildungsreise also. Dieses Reiseziel sollte ich auch noch einmal in Angriff nehmen. Aber zum Christentum. Es ist nun mal meine feste Auffassung, dass ich an die römischen und griechischen Götter glaube. Sie decken beinahe alle Lebensbereiche ab und begleiten mich somit auf Schritt und Tritt.
    Ein einziger Gott, der auch noch den Anspruch erhebt, der einzige zu sein und keinen neben sich zu dulden... solch ein Gott ist gefährlich. Die Anhänger dieses Glaubens verweigern den Dienst am Kaiserkult und spucken damit einer jahrelangen Tradition ins Gesicht.


    Sollte man sie deswegen diplomatisch behandeln, ihnen entgegenkommen? Das mag gut möglich sein, doch die Zeit dafür ist nicht gekommen. Sie haben sich ihren Glauben weise ausgesucht, somit haben sie auch ihr Schicksal weise gewählt.

    Ich sah ihn ungläubig an. Wen hatte ich da vor mir? Einen Bischof dieser Abtrünnigen? Aber ich musste diplomatisch bleiben.


    Natürlich sollte das nicht zum Regelwerk eines Verwalters gehören. Jedoch sind diese Menschen vom rechten Glauben abgekommen und müssen dafür geläutert werden. Das ist eher eine Reinigung denn eine Strafe für sie. Märtyrer erheben sie zu Helden. Wir tun ihnen damit doch nur einen Gefallen...

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio


    "In welchen politischen Dingen würdest du denn die Christen benutzen wollen?? Ich kann mir nichts vorstellen."


    Stell dir vor, in Corduba brennen mehrere Stadtteile lichterloh, weil die Vigiles keine ausreichende Kapazität besitzen, um alle Brandherde zu bekämpfen. Welcher Duumvir würde sich das eingestehen und damit sein Ansehen und vor allem seine Karriere gefährden?


    Stattdessen fingiert er Beweise bewusst so, dass nur der Schluss bleiben kann, die Christen hätten die Brände gelegt. Somit wäre er aus dem Schneider. Keine besonders rühmliche Taktik, aber sie ist doch recht beruhigend als Geheimwaffe.

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa


    "Du meinst also diese Statue ist gar nicht mehr in Spanien? Sondern steht wahrscheinlich schon in der Villa eines Senators oder Ritters?"


    "Du denkst also ich benutze die Christen als universelle Sündenböcke?"


    Ich nickte Agrippa lächelnd zu. Hoffentlich würde er mich nicht der Unhöflichkeit bezichtigen.


    Nun ja, das ist gut möglich. Schließlich hätte jeder gern eine solche Statue bei sich zu stehen. Aber eine Untersuchung am Hafen würde Gewissheit bringen. Auch sollte man an die hiesigen Händler herantreten.


    Die Christen als Sündenböcke zu benutzen hilft nur manchmal. Sie sind ein gutes Druckmittel, um bestimmte politische Entscheidungen zu den eigenen Gunsten zu entscheiden.
    Bei Dingen, die die Pax Deorum betreffen, wäre ich jedoch sehr vorsichtig.

    Nun, ich habe unter Meridius als Magister Officiorum gearbeitet. Dabei konnte ich wichtige Erkenntnisse über Verwaltungsabläufe intern sowie extern erfahren und bin recht versiert darin geworden.


    Deswegen würde ich gern wieder in der Verwaltung arbeiten. Vorzugsweise in einer etwas höheren Position. ;)