Beiträge von Decimus Pompeius Strabo

    Zitat

    Original von SPIELLEITUNG

    Sim-Off:


    - Der Onkel von Kaiser Iulianus, der verstorbene Kaiser Traianus, wurde in Baetica geboren.
    - Nach dem im IR gespielten Putsch der Republikaner separierte sich Hispania und bot dem damaligen Legatus Legionis Iulianus Zuflucht und die Ressourcen um den Thron zu besteigen. (nachzulesen u.a. hier: http://www.imperiumromanum.net/cms.php?a=v&p=258)


    Hispania, und ganz besonders Baetica, wurde hier immer als kaisertreu angesehen. Daß urplötzlich halb Hispania die Republik will ist absolut unrealistisch. Bitte informiert euch, bevor ihr ganze Miliz Armeen aus dem Boden stampfen wollt (die im Übrigen nichts anrichten können, weil ihr keine Erlaubnis für dieses Ereignis erhalten habt).
    Diesmal noch im Guten: bleibt in einem realistischen Rahmen.


    Sim-Off:

    In Ordnung. Wir reduzieren die Miliz auf tausend Mann, das ist meiner Meinung nach realistisch. Wenn nicht, sagen!

    Ich hörte interessiert die Worte des Auguren. Ich lächelte nur gütig. Sicher, er war an seine stupiden Traditionen gebunden und konnte nicht erkennen, dass neue Zeiten angebrochen waren. Jedoch musste ich die Fassung und vor allem die Maskerade behalten. So hob ich beschwichtigend die Arme und nickte dem alten Mann zu.


    Ehrenwerter Augur, ich danke Euch für die weisen Worte. Schon lange hat kein weise Seher mehr in diesem Gremium gesprochen. Und ich respektiere Eurer Wort, denn es hat großes Gewicht.


    Jedoch möchte ich Euch darauf hinweisen, dass sich bereits seit Jahren in Hispania nichts mehr bewegt. Kein wirtschaftlicher Fortschritt. Wir verharren auf einem Stadium der Zivilisation und Dekadenz. Der Senat jedoch kümmert sich nicht darum.


    Oder seht ihr hier das Werk des Senats? Ich sehe hier das Werk der Bürger Tarracos, die allesamt beigetragen haben zu dieser Stadt und dieser Curia.


    Mit salbungsvoller Stimme sprach ich und lächelte weiter gütig. Dahinter überlegte ich jedoch. Wenn der Cultus Deorum nicht hinter den Putschisten stand, konnte das Auswirkungen auf die Moral der Kämpfenden haben.


    Nun sagt mir aber, ehrenwerter Augur, sprecht Ihr für den gesamten Cultus Deorum Tarracos?

    Decimus Pompeius Strabo. Ja, ich bezeichne ihn so. Warum herrschen denn jetzt nicht die patrizischen Familien, wo sie doch so nobel sind? Ich sehe wohl, dass du Patrizier bist. Und du könntest soviel mehr sein, wenn man dich nicht niederdrücken würde.

    Nach Italien also. Viel Glück dort. Die Legio I hat Priorität. Vielleicht findest du unzufriedene Soldaten.


    Am besten treffen wir uns in Rom. Den genauen Zeitpunkt können wir ja schriftlich aushandeln. Der Schlüssel ist der Buchstabe im Alphabet um 3 Stellen weiter versetzt. Das dürfte an Codierung reichen.


    Die Ausbildung der Männer wird sich noch etwas ziehen. Ich hoffe, dass Tarraco und Carthago Nova schnell folgen.

    Ich drehte mich um und erblickte Sulla. Lächelnd ging ich auf ihn zu.


    Du scheust keine Mittel, um sie an uns zu binden. Das ist gut.


    Während wir durch das Lager gingen, redete ich weiter.


    Wenn wir diese Miliz in ganz Hispania aufgestellt haben, sodass sie im Notfall verteidigen kann, möchte ich weiter nach Germanien. Die Legionen dort sind der Knackpunkt, der alles ins Wanken geraten lassen könnte. Wirst du hier bleiben oder selbst reisen?


    Nein, ich meine... du kennst fast nichts anderes als das Leben einer Sklavin. Als Freie hast du andere Verpflichtungen und Probleme.


    Ich sah sie grinsend an und nickte nur. Die Berührung nahm ich so hin. Es war ja nichts schlimmes dabei.


    Nun, das wäre nicht schlecht. Auch wenn es derzeit nicht viel zu lachen gibt in dieser Welt. Ich freue mich, dass du hier bist. Gewöhne dich erst einmal an alles.

    Am Morgen schwang ich mich auf mein Pferd und machte mich zusammen mit einer Hand voll Leibwächter auf den Weg hinaus aufs Feld vor der Stadt. Schon länger ging ich nicht mehr ohne Leibwache aus dem Haus.


    Vor der Stadt sah ich bereits die riesige Ansammlung von Zelten und Feuern. Die vielen Männer hatten keinen Platz in der Stadt gefunden und mussten so vor ihr kampieren. Vorräte hatte ich genügend heranschaffen lassen.


    Ruhig lächelnd stieg ich vom Pferd und ging zur Mitte des Zeltlagers. Dort stieg ich auf eine Erhöhung. Vor mir sammelten sich zehn kräftige Männer, denen man ansah, dass sie Veteranen waren. Jedoch konnte wohl keiner ausmachen, warum sie dort standen und die Männer vor sich musternd beäugten. Alsbald würde ich das Rätsel lösen.


    Salvete, Männer Baeticas! Aus allen Ecken dieser Regio seid ihr gekommen. Der Grund eures Kommens sollte das Aufstellen der neuen Vigiles Truppe sein. Dies ist aber nur die halbe Wahrheit. Ihr werdet eine Miliz bilden.
    Ihr seid die einzige Hoffnung, die diese Regio noch hat, um sich gegen die Ungerechtigkeit zu wehren, die aus Rom kommt! Ihr bildet den Grundstock für eine Armee aus tüchtigen Bürgern, die es zum Ziel hat, die Provinz zu schützen und eine REPUBLIK einzusetzen!


    Die Männer johlten. Zwar nicht alle, aber die Masse hatte ich hinter mir.


    Die Veteranen, die ihr hier vor euch seht, werden euch ausbilden und später in den Kampf führen! Über ihnen stehe nur ich, jedoch wird jeder von euch Kritik an ihnen oder an mir üben können. Wer dies tun will, soll es offen tun oder schweigen. Kein Offizier wird euch deswegen bestrafen. Wenn doch, so tut er es aus Disziplinargründen oder wird von mir deswegen bestraft werden.


    Wer gehen möchte, soll es tun. Ihm wird nichts geschehen.


    Ich wartete ab. Eine Hand voll Männer verließ den Platz und ritt davon. Der Rest blieb stehen und blickte mich neugierig an.


    Ihr werdet euch nun auf die Offiziere verteilen, die euch auf Herz und Nieren prüfen! Viel Glück und willkommen in einem neuen, goldenen Zeitalter!


    Der Pulk johlte wieder. Lächelnd stieg ich von der Erhöhung und genoss das Bad in der Menge. Schließlich ließ ich die Offiziere allein und machte mich auf zum provisorischen Lager, das errichtet worden war. Noch immer kamen Handelskarren vom Hafen hinauf und luden Kisten ab. Ich ließ eine Kiste öffnen und erblickte unter Tüchern glänzende Gladii und Pugii. In den anderen Kisten waren weitere Ausrüstungsgegenstände. Alles in allem konnte ich damit gut und gerne Ausrüstung für tausend Mann zusammenstellen. Das Geld dafür stammte einerseits aus meiner Tasche, andererseits hatte ich die kaiserlichen Steuereintreiber entamten lassen, um ihren Besitz zu pfänden. Es konnte also beginnen.

    Am nächsten Tag stand ich während der Sitzung auf, ging zur Mitte der Halle und zeigte folgenden Aushang den Anwesenden.


    MENSCHEN TARRACOS



    WER BEHERRSCHT EUCH WIRKLICH? EUER BRUDER AGRIPPA?



    WEHRT EUCH GEGEN DEN BASTARD AUS ROM! ORGANISIERT EUCH SELBST!



    DEM SENAT IST DAS SCHICKSAL DER STADT EGAL! BOYKOTTIERT SENATSBESCHLÜSSE! LASST AN EUREN VERSTAND APPELLIEREN!



    FÜR EINE SELBSTBESTIMMTE VOLKSHERRSCHAFT UND EINEN NEUEN SENAT!



    Braucht ihr wirklich einen Kaiser?



    Mit gespielt nachdenklicher Miene äußerte ich mich dazu. Ich setzte darauf, dass nur die wenigsten unter ihnen überhaupt diesen Aushang mit mir in Verbindung setzen würden.


    Dieser Aushang wurde gestern abend angeschlagen. Er zeigt, wie es in dieser Stadt scheinbar bestellt ist. Besonders die letzte Zeile lässt mich stutzen.


    BRAUCHT IHR WIRKLICH EINEN KAISER?, schrie ich ins Plenum, woraufhin einige der Sodales unangenehm berührt zusammenzuckten und mich aufgeregt ansahen.


    Dem Punkt, der den Senat betrifft, kann ich nur zustimmen. Haben wir jemals Konstruktives aus dem Senat erhalten? Nein!


    Im Gegenteil. Wie ich in der Acta, diesem kaiserlichen Schundblatt, lesen durfte, wird Agrippa kritisiert, wo es nur geht. Ja, es laufen sogar Gerüchte um, man wolle über seine Absetzung debattieren.


    Was hat sich dieser Mann zuschulden kommen lassen, dass er im Kreuzfeuer der Eitelkeiten steht? Ich sage euch, da läuft etwas gehörig schief. Jemand, der sich zu senatorischen Traditionen bekennt, wird von seinen eigenen Brüdern niedergemacht. Dieser Senat in Rom ist schon lange nicht mehr das Instrument des Volkswillens.


    Leider hat dieser Aushang in diesem Thema recht.


    Was den Kaiser betrifft... nun ja, da stelle ich die Frage an euch, die ihr hier sitzt und anhört, was ich zu sagen habe.

    Auch in Carthago Nova näherte sich ein Bote dem Aushang auf dem Marktplatz.


    MENSCHEN CARTHAGO NOVAS



    WER BEHERRSCHT EUCH WIRKLICH? EUER BRUDER AGRIPPA?



    WEHRT EUCH GEGEN DEN BASTARD AUS ROM! ORGANISIERT EUCH SELBST!



    DEM SENAT IST DAS SCHICKSAL DER STADT EGAL! BOYKOTTIERT SENATSBESCHLÜSSE! LASST AN EUREN VERSTAND APPELLIEREN!



    FÜR EINE SELBSTBESTIMMTE VOLKSHERRSCHAFT UND EINEN NEUEN SENAT!



    Braucht ihr wirklich einen Kaiser?

    Am Abend kam eine kleinere Gestalt, gehüllt in einen weiten Mantel auf den Platz und näherte sich dem Aushang. Sich vorsichtig umsehend nahm der Mann eine Pergamentrolle aus seinem Mantel und schlug sie an die Holztafel.


    MENSCHEN TARRACOS



    WER BEHERRSCHT EUCH WIRKLICH? EUER BRUDER AGRIPPA?



    WEHRT EUCH GEGEN DEN BASTARD AUS ROM! ORGANISIERT EUCH SELBST!



    DEM SENAT IST DAS SCHICKSAL DER STADT EGAL! BOYKOTTIERT SENATSBESCHLÜSSE! LASST AN EUREN VERSTAND APPELLIEREN!



    FÜR EINE SELBSTBESTIMMTE VOLKSHERRSCHAFT UND EINEN NEUEN SENAT!



    Braucht ihr wirklich einen Kaiser?

    Ich setzte mich und bestellte eine Runde Wein für den Tisch.


    Lasst ihn euch schmecken. Geht auf meine Rechnung!


    Nun zu Agrippa. Warum äußert ihr euren Frust nicht öffentlich? Agrippa würde es verstehen. Und Agrippa ist nur das Symbol für die Dekadenz desjenigen, der in Rom auf dem Thron sitzt und uns knechtet.

    In Ordnung. Du kümmerst dich also um die Bevölkerung Cordubas.


    In Baetica können wir mit Glück viertausend bis fünftausend Männer aufstellen. Ich denke da können wir ruhig in unsere Taschen und in die Taschen der Verwalter der Regio greifen. Die Stadtmagistrate werden sicher gern etwas beitragen.


    Diese Truppe dürfte reichen, um die Städte einigermaßen zu verteidigen. Für einen Angriff gegen gut ausgebildete Legionäre werden sie nicht genügen, jedoch können wir die Städte damit bestens verteidigen. Ich setze darauf, dass es nicht zum Kampf gegen Legionsverbände kommt. Auf ganz Hispania hochgerechnet dürften wir mit einer Milizstreitmacht von zehntausend bis zwölftausend Männern rechnen. Auch Reiterei muss inbegriffen sein.


    Nachdem wir Hispania auf unsere Seite gebracht haben, müssen wir uns trennen. Ich werde nach Germanien reisen und dort unsere Arbeit fortsetzen. Die Legionen müssen infiltriert werden.

    Ich ließ mir die Ideen durch den Kopf gehen und nickte dann nachdenklich.


    Gute Ideen. Jedoch weiß ich nicht, inwieweit Rom damit einverstanden sein wird, wenn wir den Peregrini und Liberti mehr Rechte zugestehen...


    Zur anderen Idee kann ich nur zustimmen. Wie sieht es eigentlich mit Gladiatorenschule aus? Kann sie Gladiatorenkämpfe organisieren?

    In Ordnung. Aber die Plünderung der Speicher muss letztendlich kontrolliert ablaufen, damit der Mob nicht auch noch die umliegenden Handelsgebäude plündert, die wichtig sind. Ich denke dafür können wir die Vigiles benutzen.


    Was die Miliz angeht... ich habe einen Trupp von zwanzig Elitekämpfern unter meinem Kommando. Diese kann ich aber höchstens als Leibwache für uns beide einsetzen.


    Wie stellst du dir diese Miliz vor? Ich denke, es werden sich genug Männer finden lassen. Jedoch werden wir Waffen brauchen. Sehr gute Waffen und eine sehr gute Ausbildung.

    Ich ging auf Sulla zu und erhob meinen Becher.


    Auf die Republik! Lass uns diesen Bastard auf dem Kaiserthron stürzen!


    Ich nahm einen großen Schluck und stellte den Becher dann auf den Schreibtisch. Schließlich wandte ich mich wieder Sulla zu.


    Nun, mein Vater wurde unter dem letzten entmachtete und ins Exil geschickt. Diese Staatsintrigen am Kaiserhof müssen aufhören.


    Nun denn. Unser langfristiges Ziel ist es also, den Kaiser abzusetzen, den jetzigen Senat zu enthaupten und für geregelte Verhältnisse in einer neuen Republik zu sorgen.


    Das wird ein langer, steiniger Weg. Zuerst müssen wir die wichtigen Ebenen des Staates infiltrieren. Dazu brauchen wir Spitzel überall. Und dazu werden viele Reisen nötig sein.

    Ich schloss vorsichtshalber die Tür hinter uns.


    Nun, Valens. Ich muss zuerst wissen, woran ich bei dir bin. Und ich weiß, dass du nicht im Ruf stehst, zu diesen speichelleckenden Kaisertreuen zu gehören, die in Rom hofieren gehen. Liege ich da richtig? Sollte ich mich irren, so entschuldige.


    Neugierig sah ich ihn an. Sollte ich hier scheitern, würde es schwieriger werden.

    Ich erblickte vor mir Valens und grinste. Dankend trat ich ein.


    Salve Valens. Schön hast du es dir hier eingerichtet...


    Als ich weiter ins Atrium ging, erblickte ich auch Alienus, den Regionarius.


    Alienus, sei gegrüßt. Ich beglückwünsche dich zur Lösung des Mars-Falles...


    Langsam ging ich zu Valens und nahm ihn etwas zur Seite.


    Können wir... unter vier Augen reden?