Mit ernster Miene stand ich neben dem Miles und wartete geduldig.
Beiträge von Decimus Pompeius Strabo
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"Es geht um eine Nötigung laut Strafparagraphen §46 und §47 sowie §52 des Codex Militaris, demnach möchte ich mit ihm darüber sprechen, da er der nächste Vorgesetzte des Täters sein müsste."
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"Decimus Pompeius Strabo. Derzeit noch Optio der Vigiles, falls das wichtig ist."
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"Du willst mich schon so schnell hinausschicken? Nun gut, aber ich erwarte baldigst Antwort!"
Ich lächelte ihr zu und verließ dann die Casa.
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Finster lächelnd sah ich ihr nach und ging wieder zur Büste des alten Senators Anton. Nachdenklich schaute ich ihm ins Gesicht. Dieser Titus Octavius Dio schien mir übel nachreden zu wollen.
Ich hatte es hier wirklich mit einer großen Sache zu tun. Kurz atmete ich durch und setzte mich dann wieder unter den Baum. -
"Gut, wenn du nicht über Dio reden willst, dann reden wir lieber über Anton. Wie lebte er so? Und zu welchen wichtigen Leuten hatte er Kontakt?"
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Ich blickte mit geweiteten Augen auf die Statue und sah sie mir gut an. Mit dem Auge fuhr ich die Konturen des markanten Gesichts ab und blickte die Sklavin dann mit leicht erhobenem Zeigefinger an, als mir ein Geistesblitz kam.
"Was kannst du mir über Titus Octavius Dio erzählen? Er soll irgendwo in Germanien sein."
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Ich betrachtete den Baum und fuhr über die Rinde.
"Wie hat sich der Weg der Gens dann verstreut? Es gibt Mitglieder in allen Teilen unseres Imperiums..."
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Mittlerweile war es mir egal und ich nickte lächelnd.
"Gut, führ' mich ruhig herum. Und wegen meinem Geruch, nunja..."
Verlegen senkte ich den Kopf und grinste.
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Ich roch an der Militärtunika und musste feststellen, dass ich ein gründlicheres Bad gebrauchen konnte. Verlegen lächelnd folgte ich der Sklavin in den Garten und nahm Platz auf einer Bank unter einem großen Olivenbaum.
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Erwartungsvoll trat ich ein und wurde in die Empfangshalle geführt. Hier wartete ich geduldig. Die Ereignisse der vergangenen Stunden hatten Spuren hinterlassen und in mir kochte die Wut.
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"Decimus Pompeius Strabo, Optio der Vigiles. Reicht dir das?"
Zum ersten Mal konnte er den Gedanken nicht abschütteln, dass Sklaven ihr Schicksal wirklich verdient hatten.
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Die Tür wurde einen Spalt geöffnet.
"Salve, ich möchte zu Gaius Octavius Victor. Ist er zu sprechen?"
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Schweren Herzens kam ich vor der Casa an und klopfte daran. Ich musste unbedingt Gaius Octavius Victor sprechen.
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Ausdruckslos kam ich vor der Porta an und atmete durch. Der Praefect, dem ich soviele Monate treu gedient hatte, würde sich verantworten müssen. Ich kam an die Wache heran.
"Salve, ich möchte zum Praefectus Praetorio, es geht um ein Verbrechen im Bereich des Codex Militaris."
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Die Schläger wollten gerade wieder loslegen, als ich mein Gesicht freiwischte und über den Platz pfiff. Eine Centurie kam gerade zum Exerzieren und blickte sich um. Grinsend zeigten sie mit dem Finger auf mich.
"Verdammt nochmal, wollt ihr mir wohl helfen!"
Die Männer vergaßen den Witz der Situation und kamen langsam näher. Die Schläger wurden in Gewahrsam genommen und mir gab man etwas zum Anziehen.
Zwei Vigiles behielt ich als Zeugen zurück. Sie würden mir später aussagen, dass der Praefect selbst den Befehl vollstreckt hatte.Ich wusch mich schnell und machte mich dann auf zur Castra Praetoria.
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Ich wurde von den Schlägern aus der Castra geprügelt und landete neben der Wache. Ich stand trotzdem wieder aufrecht. Zum Glück war mein Gesicht verschmiert mit den Exkrementen, sodass ich nicht zu erkennen war. Bewegungslos stand ich vor der Castra und wartete ab. In meinem Kopf ratterte es.
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"Praefectus, Ihr werdet mich wohl steinigen oder aus der Castra prügeln müssen. Ich habe hier Dienst. Und der ist noch nicht vorbei."
Ich stand weiterhin stramm vor ihm und erwartete die weitere Strafe.
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Ich kam wieder auf der Latte heraus und nahm Haltung vor dem Präfekt ein.
"Präfekt, ich habe mich gewaschen, wie Ihr es gesagt habt!"
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"Jawohl, Praefect!"
Ich ging zur Holzlatte und steckte wie befohlen meinen Kopf hinein. Dass ein Praefect persönlich sich dazu herabließ, einem einfachen Soldaten eine Strafe zu erteilen, ließ mich wiederum grinsen.