Beiträge von Caius Octavius Sura

    An einem Abend brachte ich mal wieder ein wenig Arbeit aus dem officium in mein Arbeitszimmer. Es waren zwei Briefe nach Rom, die den letzten Schliff noch benötigten. Ich setzte mich an den fast leeren Schreibtisch und entzündete eine Öllampe, da die Sonne wohl auch nicht für immer scheinen sollte. Ich ließ mich in den angenehm weichen Stuhl zurückfallen, im Gegensatz zu den harten Holzstuhl, den ich im Officium hatte, wenn auch mit Absicht, da er mich vor dem Einschlafen bewahrte. Ich bewegte meinen Rücken ein wenig und befand, dass ich wieder mehr Training brauchte. Jedoch davor sollte das hier mal beendet werden. Ich winkte der Sklavin mir einen guten Wein zubringen und tunkte die Feder in die Tinte, bevor ich anfing weiter zu schreiben.

    Ich nickte nur und nahm auch die, wenn auch indirekte, Kritik zur Kenntnis, zumindest interpretierte ich so, seinen Tipp. Und selbst, wenn es nicht so gemeint war, es spornte mich an. "Der Bericht wird innerhalb der nächsten Woche auf deinem Schreibtisch gesendet werden.", versprach ich. "Bevor ich jedoch gehe, hätte ich noch eine persönliche Angelegenheit. In der letzten Zeit habe ich nicht wirklich viel für unser Patron-Klientel-Verhältnis getan. Nimm jedoch dies als Geschenk einer immer noch währenden Beziehung an." Ich holte eine kleine Box aus einem Beutel, der an meinem Gürtel befestig war hervor. Darin war eine ovale eiserne Platte, die mit Gold verziert einen Übungsmarsch der Ala darstellte. Mit Liebe zum Detail hatte ein guter Goldschmied, den ich kannte die Pferde, sowie die Soldaten dargestellt. Auf der Rückseite war eingetragen:


    C OCTV SURA PR ALA II NUM AEQ
    M VIN LUCI LAPP SEN
    DD


    Was soviel heiß wie: Caius Octavius Sura, Praefectus Ala II Numidia, Eques; gab dieses Geschenk; Marcus Vinicius Lucianus, Legatus Augusti Pro Praetore, Senator. Gespannt und lächelt wartete ich ein Kommentar von meinem Patron ab.

    "Ja, die Glaseinheiten, die mein Vorgänger bestellt hatte, die den Haupteil der Kritik des Quästors ausmachte, wurden abbestellt. Der Handel für die Einheit wurde auf das Nötigste beschrenkt und die persönlichen Verträge auch auf persönlicher Ebene ausgeführt.", meinte ich versichernd.

    "Ah, Duplicarius.", begrüßte ich ihn freundlich. "Darf ich vorstellen? Magistratus Duccius Marsus - Duplicarius Justinianus Cupidus; Duplicarius Justinianus Cupidus - Magistratus Duccius Marsus. Magistratus, das ist ihr Mann. Erklären sie ihm ihr Plan." Da ich zu faul war ihn zu wiederholen, aber dass musste ja nicht laut gesagt werden, lächelte ich vor mich hin. Ich bot dem Duplicarius einen Platz an, und ein Glas Wasser, während ich meines und das meines Besuchers auch wieder halb auffüllte.

    Ich wollte gerade zu einer zeitschindenden Antwort ansetzten, als der für den ich zeitschinden wollte wohl anklopfte. "Herein!", rief ich folglich. Ich wollte die beiden nur noch schnell bekannt machen, und dann konnte der Magistratus noch sein Plan erklären, bevor wieder alle drei getrennte Wege gehen konnten – für eine gewisse Zeit zumindest.

    "Vernünftig.", grinste ich, nachdem ich mein 'Entschuldigung-so-habe-ich-das-nicht-gemeint'-Gesicht aufgesetzt hatte, nachdem mein Gegenüber sich doch ein wenig empört hat, wegen meiner Unterstellung. Auch wenn ich es für ein wenig unvernünftig hielt nur einen Eques mit zu nehmen. Deswegen beschloss ich im Vorraus, ihn einfach einen Duplicarius mit zugeben, während die Eques nur die normale Patrullie darstellen sollten. "Dann habe ich genau den Mann für dich." Ich deutete dem Scriba mir den Duplicarius Justinianus Cupidus zu holen. Es sollte eine kleine Abschiedsmission für ihn werden, war ja irgendwo auf dem Schreibtisch das Schriftstück für den Kaiser, das sein Beförderung vorschlug. "Wann soll es losgehen?"

    Gruppe II
    Der Eques nickte nur und deutete auf einen seiner Reihe, dass er kommen sollte. Die anderen, wenn auch ein wenig geschockt und nicht mehr ganz in Kampflaune gaben den Decurio ein Vorsprung, bevor auch sie von der anderen Seite angreifen sollten.
    Der Eques beugte sich über über Hierax, und blickte über sein Körper. Reglos, er schien nicht mehr bei Besinnung zu sein. Nichtsdestotrotz deutete er seinem Kameraden ihn lieber von hier wegzunehmen.


    Gruppe I
    Währenddessen auf der anderen Seite des Lagers stürmte die erste Gruppe immer näher. Der Erste 'Barbar' erreichte schon fast die Gruppe. Natürlich war auch zu seiner Sicherheit die Waffen der Probati auch nicht die besten, und auch nicht diejenigen, mit denen die baldigen Eques auch einmal echte , aber mit einer gewissen Schlagkraft konnten sie schon ein paar blaue Flecken hinterlassen. So aber auch die Waffen der Angreifer, in Form einer kleinen Keule. Hier sollten die Probati mal unter Beweisstellen, was sie gelernt hatten.

    "Der einfachste Weg die Ala zu verständigen, ist sie dabei zu haben.", meinte ich nur. "Ansonsten... nunja, was meinst du mit aufräumen? Die Curia sollte eher mit Worten als mit Blut gefüllt werden." Auch wenn ich wusste, dass der mir gegenüber Sitzende keinen Massenmord, sondern eher einen politischen Massenmord, vorhatte, wollte ich lieber noch einmal nachfragen, bevor mir noch jemand anhängt, ich hätte etwas zugelassen, was nicht so hätte sein sollen.

    Ich nickte nur. In den Händen der Götter... wohl wahr.
    "Oh ja. Es ist ein angenehmes Klima in der Einheit, und gute Männer mit einigen Qualitäten. Es ist eine gute Erfahrung, und trotzdem anspruchsvoll.", versuchte ich meine Zeit zusammenzufassen. "Und nicht zuletzt mein Reiten hat sich verbessert.", fügte ich noch grinsend hinzu. "Ein letzter Punkt jedoch noch: Am Anfang meiner Dienstzeit überprüfte der Quästor die Konten, jedoch ohne weiteren Ergebnisse. Die Handelsverträge, die er bemängelte, wurden jedoch schon zu diesem Zeitpunkt neu ausgehandelt."

    "Dann sollte das in Ordnung sein.", antwortete ich ohne Zögern. "Wenn du willst kannst du die Begleitung einer Patroullie haben." Denn ansonsten hatte ich nicht eine Idee, wie er mich schnell kontaktieren könnte, sollte er auf die Duumviri losgehen, oder jemand auf ihn. "Wie willst du jedoch vorgehen?", fragte ich noch.

    Ich nahm noch einen Schluck Wasser und meinte dann trocken: "Was genau meinst du mit 'Unterstützung'?" Ich wollte nicht nicht behilflich sein und sollte man mich darum bitten, würde ich auch gerne Patroullien ausschicken, aber die Eques waren keine Auftragsmörder, noch Einschüchterer. Und sie waren auch nicht dafür geeignet, mit der Ausnahme von ein oder zwei, die ich allerdings schon als meine Leibwache bestellt hatte.

    "Um ehrlich zu sein, hatte ich bisher nicht viel mit der Stadtverwaltung zu tun. Was geht denn vor?", fragte ich unwissend und trank einen Schluck Wasser. Jedoch weiterhin fragte ich mich, was das wohl mit mir zu tun haben sollte. Sicherlich ist es nicht so schlimm, dass man schon militärische Macht braucht um die Verwaltung zu stoppen. Aber man konnte ja nie wissen.

    "Sie liefen schon einmal besser.", grinste ich. "Nunja, ich weiß nicht, inwiefern du es mitgekriegt hast, aber wir hatten eine Mission. Diese ist jetzt – wenn auch nicht umbedingt erfolgreich – beendet. Aber nichtsdestotrotz denke ich, dass ansonsten alles im Lot ist." Ich schenkte ein wenig Wasser in zwei Gläßer, da ich gerade auf ein Weinloch gestoßen war. Ich hatte wahrscheinlich noch ein wenig in meinem Haus, aber das officium war inzwischen Alkoholfrei. Ich bot meinem Gegenüber das Glas an. "Wie kommt es, dass du nun hier bist?", fragte ich zurück, um den Kleinsprech fortzusetzen.

    "Ich erinnere mich durchaus, nicht zuletzt, weil dein Name erst neulich wieder in der Acta stand.", grinste ich und stand auf, bevor ich ihm den Platz anbot. "Willkommen in Confluentes." Bis dahin hatte ich nie sehr viel mit den Magistratus der Stadt zu tun gehabt. Ich tat mein Ding, und sie ihrs. Mal sehen, wie es mit dem Neuen werden sollte.

    "Immer herein", antwortete ich freundlich, dann je energischer das Klopfen, um so wichtiger der Rang, der dahinter stand. So war meine Faustregel. Und wehe dem der nicht wichtig genug war energisch anzuklopfen! Wobei, die jenigen die nicht wichtig genug waren, waren meistens auch nicht stark genug energisch anzuklopfen. Während dieses Gedankengangs, überlegte ich, ob ich nicht ein Buch über die Kunst des Klopfens schreiben sollte, stellte dann aber fest, dass ich doch genug andere Dinge zu tun hatte, wie eine Einheit am Laufen zu halten.

    Die erste Gruppe merkte, dass sich im Lager etwas regte. Der Duplicarius hatte jedoch keine Ahnung von dem tragischen Fall des Probati auf der anderen Seite des Lagers. Mit seinen Männern bewegte er sich vorwärts. Als sie befehlartige Schreie aus dem Lager hörten blickten sie sich gegenseitig an und der Duplicarius nickte nur. Mit ihren gefälschten Barbarenwaffen - man wollte ja niemand verletzen - rannten sie nun schreiend auf das Lager zu.


    Auf der anderen Seite jedoch, bei der Zweiten Gruppe sammelte sich jetzt eine größere Gruppe, auch der Decurio kam. Als dieser die Eques dazu aufforderte sich um den Probati zu kümmern, nickten sie nur stumm. Nur einer reagierte schnell genug und zündete eine Fackel, so dass sie das Ausmaß des Verletzten sehen konnte. "Übungseinheit, Barbarenangriff.", meldete sich der Eques beim Decurio nur knapp und blickte ein wenig hilflos in seine Richtung.

    Ich grinste mit meinem Patron und nickte dann, legte die Wachstafel zur Seite und öffnete die Nächste. "Noch einen kurzen Bericht über die Probati. Die Ausblidungsturma steht kurz vor ihrem Abschluss und vor der Beförderung zu Eques. Jedoch gab es einen Vorfall bei einem Übungsritt. Ein Probati fiel unglücklich vom Pferd und auf einen Stein und vestarb. Warum er genau fiel, wird noch heraus gefunden werden." Mein Gesicht war ernster geworden, und wieder einmal wartete ich einen Kommentar ab, bevor ich meinem letzten Punkt loswerden konnte.