Sim-Off:Nur, damit noch mal klar ist, warum ich mich an dem Begriff so aufhänge: Das lat. "taberna" bedeutet "Laden, Werkstatt, Wirtshaus, Schaubude, gewerblicher Raum in einer Insula, Hütte" (siehe hier). Wenn ich Dich richtig verstehe, dann meinst du vor allem die Bedeutung "Laden" - allerdings würde ich das lateinische Wort nicht so eng sehen, zumal es eben sim-technisch Grauzonen gibt wie meinen Steinbruch, der SimOn kein richtiger Laden ist, aber eben doch auch öffentlich verkauft... Wenn das nicht das Problem ist, sag Bescheid.
Achja, und bitte die Ruppigkeit nicht persönlich nehmen, die gleich folgen wird 
Der Alte traute seinen Ohren kaum, als Pacatus ihn so unsachlich von der Seite anmachte - an Freya Mercurioque hatte er nicht gedacht, aber selbst wenn, dann betraf es ja seinen Steinbruch und seinen Schneiderhandel genauso! Entsprechend unfreundlich fielen seine Kommentare aus:
"Also das ist nun wirklich absoluter Blödsinn, Matinius! Ich habe nichts gegen dieses Konsortium, ich bin sogar ein Kunde von ihm! Hier, Duccius Marsus, ist der Curator des Konsortiums und dazu quasi mein Schwiegersohn!"
Freya Mercurioque war nun wirklich ein Kampf, den er vor Jahren aufgegeben hatte! Er sah noch einmal auf den Entwurf und entdeckte etwas, was seine Position vielleicht klarer machen konnte:
"Mir geht's schlicht und ergreifend darum, dass wir klären, worüber wir eigentlich reden! Du redest hier immer von öffentlichem Handel und so - was ist denn das genau? Oder genauer gesagt - was ist nichtöffentlicher Handel? Wo genau findet der statt?"
Einer der Decuriones meldete sich zu Wort, der offensichtlich ein wenig genervt war:
"Das sagte Aedil Matinius doch bereits, Petronius: Der Handel in einem Kontor oder private Verträge, die nicht auf dem Forum geschlossen werden!"
"Und was ist dann mit einer Werkstatt? Ist die Hütte von Willigis in meinem Steinbruch dann eine Taberna im Sinne der Marktordnung? Oder das Lagerhaus, von dem aus ich meine Schneiderware verkauf'? Manche Leute kommen direkt dahin. Andere kommen aber zu mir nach Hause und schließen dort den Vertrag ab - dass es einmal unter die Marktordnung fällt und einmal nicht, ist doch Quatsch!"
Nun meldete sich Tarquitius Bacillanus, ein ehemaliger Aedil, in der Hoffnung, die Lage etwas zu beruhigen:
"Fakt ist doch, dass jeder Handel nur von einem behördlich konzessionierten Betrieb aus erfolgen darf, siehe § 4 Lex Mercatus. Dort ist allerdings nicht definiert, inwiefern Räumlichkeiten zu so einem Betrieb gehören und wo Verträge entsprechend abzuschließen sind. Die Anmeldung eines Jagdbetriebes erlaubt es der Freya Mercurioque eben den Bären zu verkaufen - wo auch immer sie will. Und wenn wir uns Matinius' Entwurf zur Marktordnung ansehen, dann ist das auch völlig irrelevant, denn das Geschäft selbst wird weder besteuert, noch sonst irgendwie reguliert. Es geht einzig und allein die Anmeldung und die Gebühren für den Unterhalt von Ständen und Tabernae. Die Frage, was genau wir unter Taberna verstehen, ist dafür allerdings schon relevant - geht es lediglich um Geschäfte, die direkt am Forum liegen unter besagtem Porticus aus Artikel VI (2)? Oder eben auch der Verkaufsraum eines... sagen wir Bäckers mitten in den Canabae oder Petronius' Lagerhaus im Vicus Navaliorum, das nicht direkt am Vicinalmarkt liegt?"
Einen Moment war Crispus verwirrt - die Juristerei war definitiv nicht seine Stärke. Aber wenn er so darüber nachdachte, machte es doch irgendwie alles Sinn, was der Tarquitier gesagt hatte.
"Meine ich ja!"
Diesen wenig qualifizierten Kommentar überging Bacillanus allerdings, sondern lieferte auch gleich einen Vorschlag:
"Ich sehe somit zwei Optionen: Entweder wir sagen genau, für welche Art von Tabernae die Regularien vorliegen müssen, indem wir sie nach Branche - etwa nur reine Handelsbetriebe ohne Werkstatt -, Lage - etwa sämtliche öffentlich zugänglichen Verkaufsräume innerhalb der geschlossenen Siedlung oder auch nur die direkt an Foren und Vicinalmärkten - oder Baulichkeit - etwa alle freistehenden Verkaufsgebäude - eingrenzen. Oder wir lassen die Baulichkeiten von Tabernae generell unreguliert und verlegen uns lieber darauf, etwa die Konzessionierung von Betrieben allgemein mit Gebühren zu belegen. Das wäre etwas, was die Frage von öffentlich-privat erübrigt. Und ob Petronius' Hütte am Steinbruch nun 15 Fuß oder 13 breit ist, ist ja nun wirklich nicht entscheidend. Oder nicht?"
Er sah fragend zu Pacatus, wohin auch Crispus blickte, der allerdings noch immer verärgert war wegen der unsachlichen Unterstellung, die der Matinier ihm an den Kopf geworfen hatte.