Es war gar nicht so schwierig gewesen das Haus des Ducciers zu finden - oder genaugenommen des Accius Damio, bei dem der duccische Senator noch immer wohnte - zum Glück war er bis vor kurzem noch Aedil gewesen, sodass die Stadtwachen ihn nach und nach an den richtigen Ort gelotst hatten. Inzwischen war es dunkel geworden und sie waren abgestiegen, um ihre Tiere besser zwischen den überall herumstehenden Karren hindurchbugsieren zu können.
Schließlich sprach Crispus einen Ladenbesitzer an, der gerade die Lieferung von Weinamphoren überwachte.
"Äh, Entschuldigung?"
Der Besitzer ignorierte ihn, sondern brüllte etwas zu einem der Arbeiter, der unter größter Anstrengung eine riesige Amphore über die Schwelle zerrte.
"Entschuldigung!"
versuchte der alte Petronier es nochmal, diesmal etwas lauter und deutlicher. Der Ladenbesitzer würdigte ihn tatsächlich eines kurzen Blickes.
"Siehst du nicht, dass ich arbeite?"
fragte er unfreundlich und ging zu dem Fuhrknecht hinüber, der scheinbar eine Art Lieferschein bereit hielt. Crispus blieb ihm auf den Fersen.
"Ich suche die Casa Accia, wo der ehemalige Aedil Duccius Vala wohnt. Wo finde ich die denn?"
"Wen?"
gab der Ladenbesitzer zurück - scheinbar hatte er gar nicht richtig zugehört. Überhaupt las er die Tabula nun und machte schließlich sein Zeichen darunter.
"Titus Duccius Vala. Ich bin-"
"Der wohnt doch bei Accius Damio! Hier, direkt vor deiner Nase! Und jetzt stör nicht weiter - ich muss arbeiten!"
schnitt er ihm das Wort ab und deutete mit dem Stilus auf das Hause schräg gegenüber. Verwirrt blieb Crispus stehen und sah zu dem eindrucksvollen Haus hinüber - nicht, dass es das größte Anwesen war, das sie gesehen hatten, seitdem sie die halbe Stadt durchquert hatten - oder genaugenommen fast die ganze. Aber es war doch auch nicht grade das kleinste...
Schließlich nickte er, murmelte ein
"Danke."
und deutete selbst hinüber, wobei er sich an seine beiden Gefährten wandte:
"Also, da wohnt er scheinbar - klopfen wir mal!"
Er gab die Zügel seines Maultiers an Haakon und ging auf die Pforte zu, wo er mit der Faust dagegen hämmerte.
*POCHPOCH*