Beiträge von Marcus Petronius Crispus

    "Wir benötigen einen Beleg dafür, dass du bereits so lange in Mogontiacum wohnst. Dafür sind zulässig-"


    "-zwei Zeugen oder ein amtliches Dokument."


    ergänzte der Accensus eifrig, sodass der Duumvir nur noch nicken konnte.


    "Als Peregrina kannst du selbstverständlich auch das Bürgerrecht erwerben. Allerdings musst du in diesem Fall eine Gebühr von 50 Sesterzen zahlen. Der Bürgereid ist ebenfalls zu schwören."


    Wie automatisch begann der Accensus auch schon wieder den Bürgereid abzuspulen, sodass Alpina ihm nur noch würde nachsprechen müssen:


    " "Ich, Susina Alpina, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."

    Sim-Off:

    Ich muss das hier leider ein wenig beschleunigen, damit ich die Wähler für die Wahlen in 2 Wochen im Wahlsystem registrieren kann. Wer nicht mitwählen will (bzw. noch keinen SOKM hat, kann sich natürlich Zeit lassen... ;)

    "Davon bin ich überzeugt!"


    erwiderte Crispus, obwohl er sich doch ein wenig unsicher war, ob sein Neffe nicht ein wenig vorschnell seine Pläne änderte - als Kommunalpolitiker konnte er sich den Jungen momentan nämlich nicht so recht vorstellen. Andererseits war auch Lucius nicht unbedingt der geborene Redenschwinger gewesen und hatte es trotzdem ganz ordentlich gemacht...


    "Denk' einfach nochmal drüber nach!"

    "Keine schlechte Hütte, muss ich sagen..."


    antwortete Crispus mit einem schiefen Grinsen, während er Marsus' Hand ergriff.


    "Ist das ein kompletter Neubau? Oder stand hier schon was?"


    Der alte Petronier hatte gerade nicht im Kopf, wie es vorher gewesen war - auf dem Weg nach Vicus Novus war er zwar schon x-mal an dem Anwesen vorbeigekommen, hatte aber nie so genau darauf geachtet...

    Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Nach und nach wurden die Bürger Mogontiacums bei den Duumviri vorstellig, schworen ihren Eid und wurden in die Listen aufgenommen. So kamen nun endlich auch die Offiziere der II. an die Reihe, für die Vespa, der als erster in der Reihe stand, das Wort ergriff.


    "Decurio Titus Vibius Vespa sowie einige weitere Offiziere der Legio II Germanica."


    grüßte er in gewohnter Knappheit den petronischen Duumvir.


    "Ah, die Männer der Secunda!"


    grüßte Crispus sichtlich erfreut zurück - zwischen all den langweiligen Zivilisten, die teilweise auch noch ausschweifend mit ihm zu plaudern versuchten, war die militärische Kürze des Vibiers sehr angenehm. Und außerdem waren die Soldaten der Secunda natürlich potentielle Wähler... auch wenn er die Spitze des städtischen Cursus Honorum schon erreicht hatte...


    "Hast du einen Beleg dafür, dass du bereits ein Jahr hier in der Stadt wohnst?"


    "Zulässige Beweismittel sind zwei Zeugen oder ein amtlicher Beleg."


    ergänzte sein Accensus die Details.

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    Langsam aber sicher schmolz die Schlange der Wartenden zusammen und als sich die Tür zum Officium des Petronius Crispus öffnete, war nur noch der Soldat vor ihr. Erleichtert, dass sie wohl zu Crispus Kollegen gehen konnte, wollte Alpina schon durchatmen. Doch dann schob sie der Soldat nach vorne. Er schien mitgehört zu haben, dass es Alpina nicht gut ging. "Geh du zuerst", sage er.


    Nun blieb kein Weg zurück mehr. Alpina atmete tief durch und machte dann die letzten Schritte bis vor den Schreibtisch des Duumvir. Sie bemühte sich, Marcellus zu ignorieren, der die Listen führte. Den Blick sittsam zu Boden gerichtet, grüßte sie den Duumvir.


    "Salve, Duumvir Petronius Crispus. Mein Name ist Susina Alpina. Ich möchte mich als Municeps registrieren lassen."


    Nach einer Reihe von Offizieren der Ala trat ein schmächtiges Mädchen vor dem Duumvir, das ihm recht bekannt vorkam - das war doch diese Medica, die seinen alten Bruch behandelt hatte! Und war sie nicht auch Octavenas Hebamme gewesen? Und hatte Marcellus sich nicht auch in sie verguckt? Sicher, er hatte sie nur ein einziges Mal erwähnt - aber wenn er es sich recht überlegte, machte der Junge seither einen etwas komischen Eindruck auf Crispus... Gespannt sah er hinunter zu ihm, der ja das Protokoll führte und die Namen in die Bürgerliste eintrug - aber er schien nicht besonders beeindruckt zu sein von der Präsenz des Mädchens...


    "Susina Alpina, gehe ich recht in der Annahme, dass du keine römische Bürgerin bist?"


    fragte er schließlich nach einer kurzen Pause, während der er überlegt hatte, ob er Alpina auf seinen Neffen hätte ansprechen sollen. Aber was sollte es - Marcellus hatte bestätigt, dass er diese Beziehung beenden würde, also war es vielleicht gar nicht nötig.-Außerdem ging das niemanden etwas an - auch nicht seinen Accensus und die anderen Wartenden!

    Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus, Numerius Duccius Marsus, Caius Duccius Callistus, Duccia Silvana und Petronia Octavena
    "Ich, [...], schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    Sim-Off:

    Ich nehme an, die anderen beiden können wir mitschleifen ;)


    Nach und nach sprach ein Duccier nach dem anderen den Eid, der sie nicht nur zum Gehorsam gegenüber Crispus, sondern auch dem Municipium gegenüber verpflichtete. Der Alte hatte diese Worte heute inzwischen tausendmal gehört, sodass er gar nicht mehr richtig zuhörte - lieber flirtete er mit der heute ziemlich stillen Camelia, die putzig, wie nur Babys sein konnten, auf dem Arm ihrer Mutter um sich blickte.


    Gerade hatte er ihr verhalten gewunken, als er bemerkte, dass alle Duccier ihren Eid geleistet hatten. Rasch ließ er seine Hand sinken, richtete sich auf und sah noch einmal allen vor ihm in die Augen.


    "Dann erkläre ich euch und eure angenommenen Kinder hiermit zu Municipes des Municipium Cornelium Mogontiaciensis!"


    Er sah hinüber zu Marcellus, der irgendwie ein bisschen abwesend wirkte - was hatte der Junge nur schon wieder? Irgendwas stimmte mit ihm nicht in letzter Zeit...

    Aufmerksam hörte Crispus zu, was sein Klient getrieben hatte - es klang fast ein bisschen wie ein Urlaub bei der Familie. Für den alten Petronier lag es Jahrzehnte zurück, dass er die Gefilde seiner Jugend besucht hatte - genaugenommen war er fortgegangen und nie wieder zurückgekehrt. Aber sein Vater war auch verstorben und sein Onkel nach Rom gezogen...


    "Jaja, daheim isses immer noch am schönsten!"


    bemerkte Quintilius währenddessen und blickte verträumt in die Ferne. Crispus dagegen schob diese Gedanken beiseite und beantwortete lieber Haakons Fragen:


    "Uns geht's gut. Lucius ist ja wie du weißt in Rom geblieben, um Eques zu werden. Das hat inzwischen auch geklappt - obwohl ich sonst nicht so viel von ihm höre.


    Hier in Mogontiacum läuft auch alles hervorragend: Unser Bündnis mit den Ducciern hat Früchte getragen - Octavena hat eine Tochter bekommen. Die Duccier hatten allerdings weniger Glück: Ihnen ist die Casa abgebrannt und sie mussten einen neuen Landsitz bauen - ist jetzt vor den Toren der Stadt, aber ziemlich majestätisch, kann ich dir sagen! Marsus und Octavena haben so lange hier in meiner Casa gewohnt und dort ist auch Camelia geboren. Außerdem ist der Sohn meiner Schwester Fabia hierher gekommen. Er heißt Marcellus und geht mir jetzt ein bisschen zur Hand - er will Soldat werden!"


    So weit, so gut... - allerdings hatte der Alte wohl doch etwas vergessen:


    "Und der Junge hilft dir in deinem Amt - vergiss' mal nicht, dass du jetzt auch Duumvir bist!"


    warf Quintilius deshalb ein, was den alten Petronier schief grinsen ließ.


    "Ach ja, genau... und 'nen Gedenkstein hat unsere Gesandtschaft auf dem Forum auch bekommen...ganz nebenbei..."

    Der Archivar war gerade damit beschäftigt, einen Haufen Rollen abzustauben und mit neuen Etiketten zu versehen, als Curio auf ihn zutrat. "Was gefunden?" fragte er, als er im Schatten der Lampe das Papyrus in Curios Händen sah.

    Sim-Off:

    Hoppla, da ist mir aber was völlig durch die Lappen gegangen...

    Der Weg war tatsächlich steinig - wahrscheinlich sogar ziemlich steinig! Aber das würde er so und so werden... und da Marcellus noch schlechtere Startbedingungen hatte als Lucius, war es dem alten Veteranen am klügsten erschienen, sich im Militär einen Namen zu machen. Abgesehen davon hatte der Alte sich schon darauf gefreut, einen richtigen Praktiker in der Familie zu haben, denn Lucius war ja weit weg und schrieb nie...


    Als die ganze Erklärung dann mit einer Liebeserklärung endete, wurde Crispus aber doch ein wenig verlegen - er war einfach kein Mann großer Gefühlsausbrüche (mit Ausnahme von Zorn vielleicht) und wusste nicht recht, wie er damit umgehen sollte...


    "Danke - äh - Du bist ein guter Junge, Marcellus! Rede mit Marsus, der hat's schließlich selbst zum Eques gebracht! Und tu, was du für richtig hältst."


    erwiderte er schließlich ein bisschen unsicher. Aber wenn er hier schon als Vater tituliert wurde, dann wollte er doch auch noch seinen Senf dazugeben:


    "Aber wenn du meinen - naja - väterlichen Rat hören willst: Wissen ist das eine - Erfahrung is' aber noch wichtiger! Und Verantwortung für die Truppe lernst du, indem du sie schrittweise bekommst - zum Beispiel eben als Optio oder Duplicarius zum Einstieg... Wenn Marsus und ich dich unterstützen, kannst du bestimmt direkt als Unteroffizier einsteigen, dann vielleicht Centurio werden und von dort mit dem Geld auch noch weiter!"


    Der alte Petronier war ein Mann der Praxis, der trotz allem Respekt für die Herren Stabsoffiziere nie verstanden hatte, warum sie als Grünschnäbel altgediente Centurionen hatten herumkommandieren können. Sicher war ein Einstieg wie bei Lucius die Luxus-Variante, mit der man richtig hoch hinaus konnte. Aber trotz allem Potential war der Fall bei Marcellus doch anders gelagert: der Junge hatte weder Geld noch Grundbesitz - und so sagenhaft reich war auch Crispus nicht, um gleich zwei Petroniern so einen Aufstieg zu finanzieren! Also würde Marcellus froh sein können, irgendwann einmal den Ritterring zu bekommen - als Krönung seiner Karriere quasi!

    Während rund um Alpina einige Scherereien entstanden und ein paar junge Unteroffiziere der Legion ihre Muskeln spielen ließen, wickelte der Duumvir die Einbürgerung einiger weiterer Stadtbewohner ab. Die Reihe ging so immer weiter...


    Sim-Off:

    Da ich eure Handlungsstränge nicht unterbrechen will, bitte ich euch von selbst, zu beschreiben, wie ihr vor mir steht (bzw. dem zu entgehen versucht), sobald ihr abgefertigt werden wollt! ;)

    Der Aufbruch von Crispus verspätete sich ein wenig, da der Duumvir noch ein Gespräch mit seinem Amtskollegen hatte zuende bringen müssen - doch dann war auch er zur neuen Villa Duccia aufgebrochen, die er bisher noch nie besucht hatte. Bereits der Eintritt durch das Tor hatte ihn schon tief beeindruckt - die alte Casa Duccia war auch kein schlechter Bau gewesen, doch das hier war wirklich so herrschaftlich, wie es nur sein konnte! Eine halbe Ewigkeit musste er der schnurgeraden Straße folgen, ehe er endlich die Villa erreichte - um ihn dann aber doch um das typisch römische Gebäude herum in den hinteren Bereich zu geleiten.


    Schade eigentlich - den Alten hätte es schon interessiert, wie das Gebäude innen aussah. Aber dafür war nach dem Opfer sicherlich noch Zeit. So raffte er seine Toga (auch wenn das hier ein germanisches Opfer werden sollte - er war eben kein Germane!) und kam schließlich endlich an dem Gebetsfelsen an - den er natürlich überhaupt nicht als solchen identifizierte. Dass aber auch sonst ein Lararium oder ähnliches fehlte, wunderte ihn auch nicht - er wohnte lange genug in dieser Gegend um zu wissen, dass Germanen so etwas nicht benutzten...

    Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus
    "CRISPUS ... CRISPUS ... CRISPUS ... CRISPUS"


    Und im Sturm der Begeisterung grinste auch der hinterhältige Vidibus. Für ihn hatte sich der Aufwand definitiv gelohnt. Heute würde er noch schnell einen Reibach machen und dann mit dem Geld verschwinden. Diese dummen und arroganten Reichen die sich weiß Gott was einbildeten.


    Marcellus beobachtete aber auch die nicht so feine Seite der Medaille. Die Helfer unten in der Arena räumten die Sauerei auf und ließen überraschend schnell alle Dinge verschwinden die nicht gesehen werden sollten. Die wenigen überlebenden Gladiatoren nahmen sich nun gegenseitig in die Arme und ließen sich von den Zuschauern bejubeln. Ein unglaubliches Tosen erfüllte das kleine Theater und für wenige Momente dachte sich der junge Petronier er war in Rom im Zirkus und lauschte.


    Nach einiger Zeit gelang es dem alten Duumvir doch, sich ein wenig auf diese Spiele einzulassen und sich nicht die ganze Zeit Sorgen zu machen. Natürlich verlief hier nicht alles nach Plan - aber vielleicht hatte es ja schlicht und einfach eine Planänderung gegeben. Und im Gegensatz zu Marcellus und einigen anderen Zuschauern war er doch beeindruckt, wie die Gladiatoren fochten (wenn auch nicht in Formation). Einige von ihnen verstanden ihr Handwerk definitiv - auch wenn Crispus sich nicht vorstellen konnte, dass alle alte Veteranen waren, so wie sie sich abschlachten ließen. Wahrscheinlich waren die hier extra angekarrt worden, um sie in der Arena sterben zu lassen... das zumindest konnten einige von ihnen hervorragend!


    Irgendwann war der Kampf aber vorbei. Es zeigten sich noch freunschaftliche Szenen zwischen den Gladiatoren - doch die Menge hatte offensichtlich sofort erkannt, wem sie für dieses Spektakel danken mussten. Und so nutzte der alte Petronier natürlich die Gelegenheit, aufzustehen und sich noch einmal zum Publikum zu wenden, um huldvoll in die Menge zu winken.

    Crispus staunte nicht schlecht, als er diese Neuigkeit von Marcellus erfuhr - was war mit seinen Plänen geworden, in die Legion einzutreten und dort Ruhm und Ehre zu erringen, wie es sich für einen Petronier gehörte?


    "Warum gehst du nicht zur Legion? Du hattest dir das doch immer gewünscht..."


    fragte er deshalb ein wenig verständnislos.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    So zählte Witjon die Namen seiner Verwandten auf, die als Municipes eingetragen werden sollten:
    "Da sind zunächst mein Vetter Decimus Duccius Verus sowie seine Tochter Duccia Silvana.
    Des Weiteren Lucius Duccius Silvanus und Duccia Venusia, letztere in Begleitung ihrer Kinder Decima Sevilla und Lucius Decimus Secundus.
    Und natürlich mein Sohn Caius Duccius Callistus sowie meine Frau Petronia Octavena und unsere Tochter Duccia Camelia."


    Während Marsus seine Sippe aufzählte, blickte Crispus von einem Duccier zum anderen. Inzwischen kannte er alle zumindest vom Sehen - aber so wirklichen Kontakt hatte er eigentlich nur mit Marsus und seiner Nichte, obwohl auch Silvana in ihrem Haus gewohnt hatte.


    "Gegen die Einbürgerung der Duccii liegen keine Einwände vor. Ihr könnt also den Bürgereid sprechen und seid damit offiziell Municipes Mogontiaci."


    Wieder war der Accensus an der Reihe:


    "Ich, Numerius Duccius Marsus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    In der gleichen Weise kamen alle anderen volljährigen Duccii an die Reihe. Die Minderjährigen - allen voran seine "Nichte", die kleine Camelia, waren natürlich nicht gezwungen. Stattdessen beugte der gute Onkel Crispus sich zwischendurch ein wenig vor und versuchte in das Bündel zu spitzen, das Octavena auf dem Arm trug.


    "Wunderbar. Dann erkläre ich dich hiermit offiziell zum Municeps Mogontiaci. Du wirst in die Bürgerrolle eingetragen werden."


    bestätigte der Duumvir zufrieden und nickte. Damit war der Fall Helvetius Curio abgehandelt - der nächste war an der Reihe!

    "Naja, mein Sohn hat schon einige Opfer für die Lares Vicani finanziert, wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudern darf..."


    gab Crispus zu bedenken, bevor sich jemand anders melden konnte. Doch auch Albius Varus war rasch zur Stelle:


    "Und meinen Geschäften kann ich auch nicht nachgehen, solange ich Streitigkeiten vor Ort schlichte oder die Einhaltung der Decreta Decurionum kontrolliere!"


    "Das ist ja das Gute: Ich will jedenfalls nicht von jemandem herumgescheucht werden, der von seiner eigenen Hände Arbeit leben muss! Und überhaupt: Wenn jemand wirklich drauf angewiesen ist, dann wird seine Werkstatt ohne ihn eingehen, wenn er ein Jahr fehlt - egal, ob mit oder ohne ein paar Sesterzen mehr!"


    Der Duumvir legte die Stirn in Falten - beide Seiten hatten ihre guten Argumente...

    "Na, wenn Verus das ausdrücklich möchte, werden wir es tun. Schreiten wir also zur Abstimmung."


    Die Abstimmung verlief erwartungsgemäß ziemlich eindeutig: Alle Decurionen erhoben sich und begaben sich zusammen mir Marsus und Crispus selbst auf die eine Seite der Curia. Gegenüber stand nur ein kleines Grüppchen stadtbekannter Duccier-Gegner (zu denen der alte Petronier früher einmal selbst gezählt hatte). Heute aber hatten sie keine Chance...


    "Ich stelle fest, dass Duccius Verus mit der Mehrheit unserer Stimmen wieder zum Pontifex und Decurio gewählt wurde!"


    Er trat auf den Kandidaten zu.


    "Herzlichen Glückwunsch!"


    "Helvetius, genau... dein Bruder dient bei den Adlern, nicht wahr?"


    bestätigte der Duumvir gut gelaunt - eine Familie von Götterdienern und Soldaten war ihm natürlich stets sympathisch!


    "Wie geht deine Ausbildung voran?"


    fragte er noch, blickte dann aber über den Discipulus hinweg in die Menge der Leute, die auch auf die Einschreibung wartete - vielleicht verschob er diesen Plausch doch noch...


    "Aber kommen wir zu den Formalitäten: Zeugen dafür, dass du schon seit einem Jahr hier wohnst, brauchst du keine - du bist mir ja persönlich bekannt. Als römischer Bürger musst du auch keine Gebühr entrichten - sehr wohl aber einen Eid."


    Er sah seinem Accensus Arminianus Rufus, der heute auch die Aufgabe hatte, den Bürgereid zu verlesen:


    "Ich, Iullus Helvetius Curio, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    Nun musste Curio den Eid nur noch nachsprechen - dann war er ein Municeps!