Zitat
Original von Marcus Petronius Crispus
Crispus kannte so etwas aus seiner eigenen Erfahrung als Verwaltungschef. Berichte konnten unglaublich lange bei irgendwelchen Scribae verweilen, ehe endlich jemand die Freundlichkeit hatte, es weiterzureichen. Irgendwie beruhigend, dass dies nicht nur beim Militär passierte...
"Naja, wie dem auch sei! Genießen wir das Essen!"
Nun nahm sich Crispus ein Stück vom Huhn und biss zufrieden hinein. Wenn Crispina nicht wieder so respektlos gewesen wäre, hätte er sich vorgenommen, ihr später zu dieser Meisterleistung zu gratulieren. Doch so schmeckte es ihm gar nicht mehr.
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Sim-Off:Um mal zum Ende zu kommen 
Schließlich kam das Essen zum Ende. Die Herren füllten die Verdauungspausen zwischen den Gängen mit belanglosen Plaudereien über dieses oder jenes Gerücht, das in Mogontiacum umging, doch letztendlich brachte es nichts wirklich Interessantes hervor. Scheinbar waren alle sehr gespannt, was der zweite Teil des Treffens bedeuten würde.
Nachdem die Sklaven und Crispina abgeräumt hatten, räusperte sich Crispus. Er hatte sich einige Gedanken zu der Gesellschaft gemacht, die heute gegründet werden sollte. Eigentlich waren sie nicht schlecht gewesen, doch in Anwesenheit des Statthalters war es doch nicht so einfach, derartige innovative Ideen zu äußern. Dennoch zwang er sich, den Mund aufzumachen:
"Kommen wir also zum Geschäftlichen: Ihr alle wisst, warum wir hier sind, deswegen nenne ich die Dinge am besten gleich beim Namen. Reatinus und ich hatten die Idee zu einer Handelsgesellschaft, wir haben Ruch ja schon davon erzählt. Trotzdem fasse ich das ganze vielleicht noch einmal zusammen, so wie ich mir das vorgestellt hab':
Ich habe mir gedacht, dass wir unsere wirtschaftliche Kraft nutzen, um Kosten zu sparen und größere Projekte gemeinsam anzugehen. Dabei denke ich, dass jeder größtmögliche Freiheit haben sollte und wir nur in Sachen, die uns alle angehen, zusammenarbeiten. Diese Dinge sollten vor allem der Handel der Produkte aus unseren Betrieben sein. Wenn wir zum Beispiel zusammen Handelszüge ausstatten, könnten wir Organisation und vor allem Kosten sparen. Wenn wir uns außerdem gegenseitig unsere Produkte zu einem fairen Preis verkaufen, hätten wir alle sicherere Käufer, aber auch Anbieter - je nach dem.
Für gemeinsame Projekte habe ich mir gedacht, dass jeder eine gewisse Menge Geld bereithält, mit dem man sich dann gegenseitig unterstützen kann und das gemeinsam ausgegeben werden kann. Man könnte es zum Beispiel in einer gemeinsamen Kasse aufbewahren.
Alles, war wir als diese Societas machen, sollte meiner Meinung nach einstimmig entschieden werden, also in völliger Gleichberechtigung aller Sodales. Das gilt für Projekte, Neuaufnahmen und Ausgaben aus der gemeinsamen Kasse. Wie gesagt, sollte deswegen aber trotzdem jeder für sich entscheiden können, wie viel, was, zu welchem Preis nach außen oder wo er produziert. Nach innen würde ich außerdem vorschlagen, dass wir unsere Produkte gegenseitig höchstens zum staatlich empfohlenen Preis handeln - ich denke, das ist das fairste.
Was haltet ihr davon?"
Inzwischen hatte Crispus kleine Schweißperlen auf der Stirn. Seine Rede war etwas lang geworden und er glaubte, sich wiederholt zu haben. Aber besser, er sagte etwas doppelt, als dass er es vergaß - hoffentlich hatte er nichts vergessen!