"Ich bin...moment..." er hatte sich schon lange nicht mehr überlegt, wie alt er war. Er konnte seine Geburtstage ohnehin nicht feiern! Und ein lateinisches Datum konnte er auch nicht entschlüsseln.
"...vielleicht...25? Ich weiß es nicht genau. Und du?"
Es war schon seltsam, wie sehr man als Sklave das Zeitgefühl verlor...
Beiträge von Iason
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"Oh, das ist traurig. Ich war einst der Sohn eines griechischen Adligen. Wir hatten alles! Sogar selbst Sklaven!" seine Miene verdunkelte sich etwas
"Aber dann beteiligte mein Vater sich an einer Verschwörung gegen die Römer. Einer der Verschwörer jedoch hielt nicht dicht und alles flog auf. Mein Vater wurde hingerichtet, unser Vermögen eingezogen und meine Mutter und ich als Sklaven verkauft - an verschiedene Herren natürlich! Ich war vorher noch bei einem anderen Herrn - einem sehr Widerwärtigen! Dann ist der jedoch zum Glück gestorben und hat keine Erben hinterlassen - wen wunderts! Ich bin dann an Herrn Varus gegangen - einem sehr guten Herrn. Er hat mich noch nie geschlagen. Ich wüsste gar nicht, dass er jemals einen Sklaven geschlagen hätte in der Zeit, in der ich hier war. Aber sein Bruder - Cinna - ist von einem anderen Schlag. Er benimmt sich wahrlich wie ein Barbar und hat kurz nach seiner Ankunft bereits Miriam auspeitschen lassen. Nicht, dass Miriam das nicht provoziert hätte, aber dennoch..."
Puh, er hatte lange geredet. Aber jetzt wusste sie alles, was man so über ihn wissen konnte... -
Eine Germanin also...eine Barbarin? Aber für eine Barbarin war sie fast zu hübsch...Und seltsam, dass sie ihre Heimat nicht kannte! Aber wer wusste schon, was sie bereits erlebt hatte?
"Seit Jahren. Es dürften bereits mehr als zehn sein! Aber Sklave bin ich schon, seit ich sieben war!
Wo warst du vorher?" -
Iason drehte sich zu ihr und sah sie freundlich an.
"Andraste? Ein schöner Name! Wo kommst du her? Und wie kommst du zu uns?" -
Da war die Neue auch schon wieder. Und genau zum richtigen Zeitpunkt! Gerade hatte er überlegt, wie er allein das ganze Haus auf Vordermann bringen sollte - Miriam fehlte tatsächlich spürbar, ihre Arbeit jedoch nicht.
Trotzdem - erst einmal vorstellen!
"Hallo. Ich bin übrigens Iason - aus Graecia.
Ich hätte schon etwas Arbeit für dich - Miriam ist ja fortgelaufen. Du könntest also ihre Arbeit übernehmen. Gekocht haben wir ja schon, aber sie ist außerdem Cubicularia. Also wenn du vielleicht das Zimmer vom Herrn kehren könntest?" -
Iason sah der neuen Sklavin zu. Sie war sehr fleißig, wie er feststellte.
Natürlich arbeitete er selbst währenddessen auch ein bisschen, allerdings lange nicht so effizient, wie er das sonst tat - er wollte gern mehr über sie erfahren...naja, vielleicht heute bend in der Unterkunft...
Dann war sie auch schon wieder weg, um sich neue Arbeit zu beschaffen. -
Iason kam wieder zurück.
[I]"Der Herr lässt bitten. Folge mir, ich bringe dich zu ihm."Mit diesen Worten ging er Crassus voraus, um ihn ins Officium zu führen
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Iason nickte und verschwand.
Kurz darauf brachte er den Fremden in das Büro. Sein Herr mochte ihn scheinbar nicht sonderlich...
Bevor es Ärger gab, ging er deshalb sofort wieder. -
Iason klopfte an und trat dann ein.
"Ein gewisser Lucius Didius Crassus möchte dich sprechen, Domine!"
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Kaum war der Herr in Rom, schon liefen sie ihm die Tür ein!
Naja, wenigstens tat sich wieder etwas in der Casa.
"Gut, ich werde dich melden! Du kannst solange hier warten!"
Damit öffnete er die Tür und bat Crassus ins Vestibulum, wo einige Bänke herumstanden.
Er selbst huschte ins Büro des Pater Gentis -
Iason öffnete die Tür und fand davor einen unbekannten Mann.
"Salve. Wie kann ich dir helfen?" fragte er höflich. -
Jetzt musste er es wohl erfahren...
"Noch immer keine Spur von ihr. Aber sonst läuft alles wie erwartet! Wir werden wohl um eine neue Sklavin nicht herumkommen!"
Dann nahm er den Seesack, um ihn rasch in das Cubiculum seines Herrn zu bringen.
Außerdem musste er noch das Wasser einlassen. Das wohl besser zuerst... -
Iason lief rasch zur Tür, um seinem Herrn aufzumachen, dessen Stimme er vernommen hatte. Endlich war er da und richtete hoffentlich wieder alles!
An der Tür sah er ihn. Er sah etwas müde von der Reise aus, fand Iason. Und bald wohl noch müder, wenn er erfuhr, dass Miriam noch nicht wieder da war...
"Salve, Domine!" -
Iason wurde von Ria in die Stadt gezerrt. Sie liefen die Häuser entlang und blickten in jede Gasse, sogar jeden Spalt. Nach einiger Zeit blieb Iason stehen
"Es hat so keinen Sinn! Wir brauchen irgendeinen Anhaltspunkt!" -
Als Ria auch noch in Tränen ausbrach, strich er ihr übers Haar
"Ach, Unsinn! Cinna hat dir doch bis jetzt auch noch nichts getan und du bist doch so diplomatisch!"
Dabei sah lächelte er aufmunternd.
"Und außerdem finden wir sie bestimmt!"
Dann beobachtete er mit Staunen, wie sich Rias Stimmung änderte und sie ihn wieder voller Tatendrang an der Hand packte und ihn mitzog. -
Iason war vollkommen überrascht, als Ria sich ihm an die Brust warf. Reflexartig nahm er sie in die Arme und überlegte, was er wohl am besten sagen würde, ohne Miriam zu sehr zu beleidigen...
"Ach, Ria! Mach dir keine Sorgen! Du kannst nichts dafür und sie wird bestimmt...wieder zurückkommen!"
Eigentlich war sich Iason nicht sicher, ob sie Miriam jemals wieder sehen würden. Eigentlich glaubte er es kaum. Entweder hatten sie irgendwelche Banditen abgestochen oder sie war längst über alle Berge...aber so etwas konnte man Ria ja nicht ins Gesicht sagen...Nach einer Weile meinter er schließlich
"Komm, wir gehen einfach mal in die Stadt und sehen nach!"
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Iason und Ria standen im Vestibulum. Ihm fiel plötzlich auf, dass er seit Ewigkeiten nicht mehr in der Stadt gewesen war. Und noch nie in der Dämmerung!
Dann dachte er wieder an seine Aufgabe
"Ria, was glaubst du, wo Miriam hingegangen wäre?" -
Iason nickte rasch.
Cinna war also nun der Herr. Das konnte ja heiter werden.
Er nahm die Zettel. Iason konnte zwar nicht lesen, aber das Gesicht Miriams war unverkennbar.
Dann sah er Ria an "Gehen wir!"
und zu seinem Herrn "Vale, Domine!"
Dann nahm er Ria an der Hand und zog sie in Richtung Vestibulum. -
In Iason kam nun auch wieder etwas von der Panik auf, die ihn vorhin befallen hatte. Würde der Herr vielleicht wütend werden und sie bestrafen?
"WEG! Sie ist einfach verschwunden! Nicht mehr da! Ihr Bett ist leer!"
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Iason ließ Rias Hand los und öffnete die Tür. Seine Anspannung kehrte wieder zurück, als er Varus' unwillige Antwort hörte.
Dann platzte er frei heraus
"Miriam ist verschwunden!"
Es würde keinen Sinn machen, drumherum zu reden...