Mela seufzte leise und schüttelte den Kopf.
"Nein, es ist nicht gelungen. Ich habe ihn eine Weile aufhalten können, aber dann hat er mich erwischt. Hier", sagte Mela und deutete auf die Stelle seiner Tunika, unter der auf der rechten Seite die gut fünfzehn Zentimeter lange, waagerechte Wunde verborgen war.
"Naja. Bevor ich das Bewusstsein verloren habe, konnte ich diesen Kerl noch von ihr runterziehen. Er hat sie mit seinen Drecksfingern angefasst, weißt du... Dann kamen Soldaten der CU und das nächste was ich weiß ist, dass ich im Lazarett wieder aufwachte und man mir sagte, ich hätte eine Woche mit Fieber auf der Pritsche gelegen und viel Blut verloren."
Er sah auf den Boden, schloss dann kurz die Augen, ehe er den Blick wieder hob und Marcella ansah.
"Eigentlich hätte ich es schon wissen sollen, als sie mich in den drei Wochen nicht besucht hat. Aber nein, heute Morgen haben sie mich entlassen und ich musste unbedingt gleich zu ihr. Immerhin wusste ich nicht, wie es ihr ging. Ihre Verwandte hat mir dann gesagt, dass sie das alles sehr mitgenommen hätte, hat mir gesagt, dass es nicht ehrenhaft gewesen sei, sie ohne Begleitung mitzunehmen...und mich dann mit der Wahrheit abserviert."
Melas Blick war nun eine Mischung aus Enttäuschung, Schmerz und Trauer, als er Marcella ansah. Ihm fiel aber zugleich eine Art Stein vom Herzen, weil er endlich alles los geworden war, was geschehen war. Noch dazu hatte er den Eindruck, dass Marcella sich nicht wie Crispus darüber lustig machen würde. Er sah sie an und lächelte kurz.
"Ziemlich verrückte Sache, hm?" machte er sich dann selbst darüber lustig.