Die Probati setzten ihre Übungen fort, vorsichtiger und etwas nervöser als vorher. Auch Lucius ritt wieder gegen die Puppe an, wo er wieder nur die Brust traf. Aber naja, man musste ja nicht alles perfekt können. Er war heilfroh dass er sich besser im Sattel halten konnte wie die meisten andren und dass er wenigstens genug von Pferden verstand um nicht abgeworfen zu werden...
Beiträge von Lucius Albius Decius
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Lucius trieb erneut sein Tier an, wieder zum Galopp. Eine Schlappe wie eben wollte er sich nicht leisten. Schon beim Anreiten hielt er den Griff des Schwertes fest umschlossen, riss es dann in der genannten Distanz aus der Scheide und führte einen etwas weniger heftigeren Schlaf als den ersten gegen die Puppe. Diesmal war der 'Aufprall' annehmbar, nicht so hart und etwas gezielter, wenn die Klinge nun auch immernoch nicht den Hals sondern den Kopf der Puppe traf. Etwas ungeschickt steckte er die Waffe wieder ein und wendete dann sein Tier.
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Lucius beobachtete Scaevolas Ritt mit einem Ausdruck von Sympathie auf dem Gesicht, dann tätschelte er seinem Tier kurz den Hals und trieb es zum Galopp an. Die Puppe kam auf ihn zu und er zog sein Übungsgladius beinahe schon etwas zu spät. Die Gefahr vom Pferd zu fallen bestand nicht für ihn, aber den Schlag musste er ersteinmal hinbekommen. Er führte den Hieb ein Stück zu tief, traf die Puppe auf die Brust und verlor beinahe das Schwert weil es gegen den Holzbalken schlug der die Puppe aufrecht hielt. Aber die Klinge blieb in seiner Hand, die durch den Schlag ein wenig taub wurde. Im nächsten Moment galt es, den Gescheckten zu bremsen und in einen langsamen Trab zu bringen, in dem er ihn zum Rest der Gruppe zurücklaufen lies.
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Wieder begannen alle auf den Holzpferden herum zu schaukeln. Viele der Probati handhabten ihre Waffen schon recht gut, allerdings gab es auch das eine oder andere Geräusch von Metall auf Holz. Lucius hatte kein Problem die Waffe zu ziehen, aber das Scheiden wollte nicht gleich klappen. Er versuchte es zunächst langsam und dann schneller, immer bemüht, weder das Holz noch sein Bein zu treffen.
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Lucius vollführte die Übungen ein paar mal und steckte die Waffe dann wieder zurück. ,,Die Gefahr das Tier beim Scheiden der Waffe zu verletzen ist recht groß nicht ? Gibt es da auch einen Trick oder ist das Übungssache ?''
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,,Wenn ich beim Ziehen der Waffe nur den rechten Arm verwenden kann würde ich versuchen, sie mit einer runden Bewegung zu ziehen oder dergleichen.'' Lucius war sich der Blicke der andren Probati wohl bewusst und schluckte einen Klos im Hals herunter.
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,,Decurio, ich könnte auch ohne Stehhilfen auf dem Pferd aufstehen, aber das ist im Kampf wohl kaum so leicht möglich und noch weniger ratsam.''
Lucius versuchte die Scheide am Gurt zu verdrehen und so besser an das Spartha zu kommen. Dann schaute er den Decurio fragend an.
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Lucius zügelte sein Tier. ,,Man steht im Sattel auf ?''
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Die Probati nahmen ihre Übungswaffen zur Hand und spornten ihre Tiere an. Noch sah es nicht wirklich wie ein Angriff aus. Lucius, der nach wie vor kein Poblem hatte sich bei Manövern im Sattel zu halten vollführte ein paar Bewegungen mit dem Gladius und zerschnitt die Luft links und rechts von ihm während er in raschem Trab einige Runden ritt.
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Lucius ließ sein Tier in einen leichten Trab fallen, schwang sich dann mitten im Lauf aus dem Sattel, rannte einige schnelle Schritte neben ihm her und sprang wieder auf. Das wiederholte er ein paar mal, dann nahm er sein Übungsgladius zur Hand und wiederholte die Übungen damit, nicht ohne ein paar kleine Formfehler, denn allmählich wurde der Schmerz in den Muskeln, der vom gestrigen Training auf dem Übungsplatz herrührte, unerträglich...
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Lucius ritt seine Runden und versuchte sich vorzustellen, wie er die Waffen im Kampf wohl handhaben würde. Sicherlich bestand die Kunst des Kampfes vom Pferderücken auch daraus, den Kopf des Tieres vor Hieben und Stichen zu schützen. Er fragte sich insgeheim wie wohl die Ausbildung der Tiere aussah, denn so dumm die Probati sich auch anstellten, es schien keines von ihnen aus der Ruhe zu bringen.
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Lucius lenkte sein Tier an den Rand der Bahn und beobachtete den Decurio von seinem Rücken aus. Ohne es wirklich zu merken streichelte er dem Tier leicht über den Hals und kraulte es ein wenig. Ein Blick in die Runde lies ihn schmunzeln, denn auch wenn nun alle es schafften, aufzusitzen, so hatten doch immernoch einige Probleme, oben zu bleiben bzw. das Tier überhaupt mal dazu zu bringen, sich zu bewegen...
Schließlich hob er die Arme und lies den Gescheckten hinter seinem Offizier hertraben. Er schaffte es ohne Schwierigkeiten, mit dessen Wallach mitzuhalten und die Position - oder Formation - zu halten.
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Lucius nickte eifrig und tat wie ihm geheissen. Irgendwie schien der Gescheckte etwas unruhig zu sein und so beugte er sich gleich als er auf dem Rücken des Tieres saß nach vorn, tätschelte ihm den Hals und redete ihm ein paar Herzschläge lang gut zu bevor er wieder absaß um die Übungen fortzusetzen. Viel zu üben gab es aber nicht, denn er hatte ähnliche Dinge sein halbes Leben lang zum Spass gemacht...
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Zum Glück konnte Lucius schon seit seiner Kindheit mit einer Hand aufsitzen. Also war das kein Problem, auch mit dem Schwert nicht. Erst als das Schild dazu kam gab es das eine oder andere Geräusch von Holz auf Holz als er übte.
Nun begriff er auch wieso zuerst auf diesen ziemlich seltsam anmutenden Holzpferden geübt werden sollte. Schließlich klappte die Sache ohne dass das Schild irgendwo gegenschlug. Stolz saß er ein paarmal auf und blieb schließlich mit zufriedenem Gesichtsausdruck sitzen...bis ihm klar wurde dass er auf einem Holzpferd saß und er hastig wieder auf den Boden sprang... -
,,Wie ich das sehe Decurio sind wir also, sollten wir unseren Schild im Kampf verlieren,an den Beinen völlig ungeschützt ?''
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Lucius hatte keine größeren Probleme mit den Übungen, denn jetzt mit den Pferden war er in seinem Element. Schon nach dem dritten oder vierten Versuch gelangen ihm alle Bewegungen fast perfekt, nicht zuletzt weil das Tier das er sich ausgesucht hatte offenbar sehr gut trainiert worden war. Einziges Problem war der Muskelkater, den er schon seit Tagen ohne Unterbrechung hatte. Als er alles gut eingübt hatte und seine Arme zu sehr schmerzten um die Übungen im gleichen Tempo weiter zu vollführen gab er den anderen Probati hier und da kurz Hilfestellung, allerdings ohne die Übungen zu unterbrechen und den Decurio im Auge zu behalten da er sich dachte dass dessen Reaktion darauf wohl kaum positiv ausfallen würde...
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Lucius ging mit forschendem Blick die Reihe der Pferde entlang bevor er vor einem gescheckten Hengst stehenblieb und ihn genauer beäugte. Mit geübter Hand tastete er den linken Vorderlauf des Tieres ab und hob schließlich den Huf an um ihn zu überprüfen. Dann streichelte er dem Tier langsam über die Stirn und klopfte ihm leicht auf den Hals. Er nickte dem Mann der das Tier hielt zu und nahm die Zügel entgegen. Kurz überprüfte er Zaumzeug und Sattelgurt, dann stellte er sich neben dem Hengst auf und wartete.
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Die Männer traten an und schafften es mittlerweile eine wirklich professionelle Formation einzunehmen. Nur ganz vereinzelt tanzte mal einer aus der Reihe. Viele schienen angespannt zu sein und man konnte vermuten dass das wohl jene waren, die noch niemals ein Pferd von Nahem gesehen hatten. Sicherlich, allen war klar gewesen dass sie bei der Ala reiten mussten, aber offenbar hatten es einige bis heute noch nicht realisiert. Lucius gehörte nicht zu den nervösen Männern der Gruppe, er musste sich sogar ein Lächeln verkneifen als die Pferde auf den Platz geführt wurden. Er lies seinen Blick über die Tiere wandern und stellte schon dabei einen Teil ihrer Eigenschaften fest - Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit...
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Lucius meldete sich.
,,Besteht für einfache Männer wie uns die Aussicht, eines Tages der Cohors Praetoria anzugehören ?'' -
Niemand schien Fragen zu haben und in der entstehenden Stille rutschten nur ein paar der Probati unruhig auf ihren Sitzen hin und her.