Beiträge von Severus Albius Scaevola

    Scaevola hatte keine größeren Probleme, und machte sich recht gut mit dem Holzpferd. Auch wenn er sich dabei etwas lächerlich vorkam.
    Sein Tier, dass nur daneben stand und mit den Ohren wackelte, schnaubte, als Scaevola am Anfang hängen blieb.
    Du sei mal ganz ruhig! Als ob du das besser könntest. Außerdem muss ich das später auf dir machen, also lass mich üben.
    Und Scaevola machte weiter.
    Als der Decurio sie aufforderte das alles mit dem Gladius zu machen, schaute Scaevola sein Tier warnend an, ehe er es sogleich mit der Waffe versuchte.
    Es tat einen dumpfen Klang, als die Waffe gegen das Holz der Atrappe schlug und Scaevolas Pferd schnaubte wieder.
    Pass lieber mal auf! Das wirst demnächst du sein!, murrte Scaevola, ehe er es noch mal versuchte, diesmal, ohne das hölzerne Tier zu schlagen.

    Scaevola konnte nur ansatzweise den Kopf schütteln.
    Er sah auch aus den Augenwinkeln, wie viele andere, ebenfalls auf diese Art 'antworteten'. Andere schauten nachdenklich, als ob sie das eine oder andere schon mal probiert, oder zumindest mit dem Gedanken gespielt hatten.
    Doch in seinem Blickfeld konnte Scaevola keinen erkennen, der bestätigend nickte, aber er sah ja auch nicht sehr viele, dort wo er stand.

    'Auf einem Holzpferd? Auf und absteigen?', wollte es schon verwundert aus Scaevolas Mund kommen, doch dieser hielt sich zurück.
    Der strenge Blick zeigte ihm deutlich, dass er durch die Antwort nicht grade Punkte gemacht hatte... Konnte er jetzt auch nicht mehr ändern.
    Irgendwie gespannt wartete er ab, was sie jetzt genau mit diesen Holzviechern machen sollten, wo sie doch die echten Tiere neben sich stehen hatten.
    Vorallem aber verstand er nicht, weshalb sie unbedingt das Auf und Absteigen noch mal üben mussten...

    Scaevola überlegte. Er ritt einfach, wie sollte man das erklären?
    Nun ja. Es ist besser, wenn das Tier schon auf den Druck eines Schenkels anspringt, als wenn man es mit aller Gewalt am Zügel rumreißt. Um gut aufeinander zu reagieren müssen sich Pferd und Reiter aber recht gut kennen...
    Scaevoa wieder stand dem Drang sich am Kopf zu kratzen.
    Und je besser Pferd und Reiter miteinander hamonieren, um so weniger Aufwand braucht man. Und das versuche ich zu erreichen.
    Arg, was für eine schauerliche Erklärung!, ging es ihm durch den Kopf, aber irgendwie schaffte er es nicht besser.

    Doch er schien Glück zu haben.
    Scaevola wusste auch nicht wie, aber irgendwie war sein Zeug wohl doch nicht so schlimm...
    Schwein brauchte der Mensch.
    Die Inspektion ging vorüber, und noch drei andere Probati mussten sich zu Oktavius gesellen. Der Rest fiel wieder in ihre Betten, sobald es ihnen möglich war.

    Scaevola schaute fast erschrocken auf den Decurio. Er hatte gehofft, dass dieser sich noch eine Weile mit Decius beschäftigen würde, oder mit sonst wem, aber nicht mit ihm.
    Na... jetzt war es ja auch egal.
    Scaevola überlegte kurz, dann antwortete er:
    Das ist schwer zu beschreiben... Ich versuche mich den Bewegungen des Tieres anzupassen und es mit möglichst wenig Aufwand zu führen.

    Scaevola glaubte verrückt zu werden. Erst die 30 Runden, die er grade so überstanden hatte. Er hatte versucht unter den vorderen fünf mitzulaufen, es irgendwie auch geschafft, war danach aber schon verdammt erschlagen gewesen.
    Zu allem Übel erwartete sie diesmal nicht ein einfaches rechts, links, vor und zurück marschieren. Nein, ausgerechnet heute hatte sich Alienus was ganz besonderes für sie ausgedacht.
    Als sie das letzte Mal aufstehen sollten, glaubte Scaevola schon als einziger liegen zu bleiben. Er wuchtete sich hoch, und sah, dass auch andere ihre Probleme hatten. Kurz darauf kam zum Glück das erlösende "Probati abite".
    Scaevola löste sich grade noch so von der Trainingsausrüstung und schlurfte zum Rand des Platzes ehe er sich dort auf den Hosenboden fallen lies und erst mal durchatmete.
    Na ja, durchatmen ist etwas übertrieben... Er lechzte grade zu nach Luft und Ruhe.
    Er fiel auf den Rücken und breitete die Arme aus.
    Trotz der kalten Jahreszeit und dem kalten Boden lief ihm der Schweiß in Strömen herunter. Und heuet Abend hatte er nochmal mit dem Gladius üben wollen? HA!
    Aber vielleicht sollte er lieber wieder aufstehen?

    Scaevola ging ebenfalls zu denen, die schon reiten konnten.
    Es hatte ihm nie wirklich jemand beigebracht, wie es ging. Er hatte nach dem Prinzip "Aus Fehlern lernen" es sich selbst beigebracht.
    Er lief einige Zeit unschlüssig an den Tieren entlang, ehe ihm ein braunschwarzes ins Auge fiel. Es sah etwas ungestüm aus, aber auch ausdauernd und schnell.
    Scaevola sah dem Tier eine Zeit lang in die Augen, klopfte ihm dann den Hals und streichelte dessen Mähne und nahm die Zügel des Tieres in die Hand.
    Als er die kurze Rede anhörte, merkte er, dass er sich da auch ein sehr neugieriges Tier eingehandelt hatte. Es schnupperte an Scaevolas Ohr, doch dieser lies es gewähren. Sie mussten sich ja erstmal kennen lernen. Da würde Abweisen ganz am Anfang sicher nicht gut tun.
    Interessiert beobachtete er, wie Decius hervorgerufen wurde.

    Scaevola hörte interessiert zu.
    Ihn würde es schon interessieren, ob er einmal das Zeug dazu hätte, glaubte aber nicht wirklich daran.
    Aber Fragen fielen ihm momentan auch keine ein. Es war zum verzweifeln, er wollte ja mitarbeiten, aber wie, wenn er nichts zu fragen hatte?

    Auch Scaevola meldete sich.
    Praefectus ich hätte eine Frage. So wie ich das jetzt verstanden habe ist die erwähnte Cohortes Urbanae für die Aufsicht bei öffentlichen Veranstaltungen und für Unruhen zuständig. Aber das kann doch nicht alles sein, oder? Ich hoffe ich habe damit jetzt nicht vorgegriffen.

    Training hier, Training da...
    Scaevola brauche dringend mal eine Auszeit, aber es sah nicht so aus, als würde die bald kommen.
    Und so stellte er sich brav in die recht grade Linie.
    Ja, wenn Alienus es nicht gar zu eng sah konnte er zufrieden mit ihnen sein.

    Ja, wir werden sehen..., dachte sich Scaevola, nicht sehr optimistisch.
    Die Ankündigung, dass sie von nun an mit Pferden arbeiten könnten, hellte seine Stimmung etwas auf.
    Er mochte die stolzen Tiere irgendwie. Außerdem waren sie verdammt nützlich. Aber dass dies nicht gleichzeitig hieß, dass sie weniger exerzieren oder rennen durften gefiel Scaevol schon wieder weniger. Das hieß dann wohl noch mehr training an einem Tag...

    Scaevola stand sofort ein bisschen gräder da und versuchte ruhig zu atmen.
    Ganz gut, ich half öfter bei berittenen Kurirdiensten aus. Decurio.
    Wie er sich allerdings in voller Rüstung und mit Waffen und dem ganzen Brimbamborium anstellen würde... Daran wollte er lieber nicht denken.

    Scaevola stand etws außer Atem da.
    Er rannte meist so schnell es ging, dem zu folge war er auch etwas schneller außer Atem.
    Aber wie sollten sie sich jetzt melden? Scaevola blickte seine Nachbarn an, die seinen Fragenden Blick erwiderten.
    Dann blickte er fragend zum Decurio.
    Sollte jeder durcheinander brüllen, ob er es konnte?
    Die Männer, Scaevola m,it inbegriffen schwiegen jedoch und warfen sich nochmal fragende Blicke zu. ?(

    Auch Scaevola ging in die Grundstellung. Anfangen wollte er nicht unbedingt und da tat Decius ihm schon den Gefallen und griff an.
    Den ersten Schlag blockte er mit dem Scutum. Den zweiten wehrte er auf die gleiche weise ab. Mit dem Schild ging es wirklich viel leichter!
    Dann versuchte er seinerseits einen Angriff. Ein einfacher Schlag von rechtsoben, während dem er versuchte seine Deckung mit dem Scutum zu wahren.

    Mit dem Scutum kam Scaevola seltsam gut zurecht.
    Er beobachtete, wie bei manch anderen das Schild einem Schlag im Weg war, oder wie ihnen der Arm langsam lahm zu werden schien. Nicht so bei Scaevola, das Schild schien ihm viel einfacher zu benutzen als das Gladius.
    Und da hatte er auch so langsam ein paar Grundschläge drauf. Die Bewegung war zwar nicht hundertprozentig, aber besser als am Anfang zu sein, dessen konnte sich Scaevola schon rühmen, ein bisschen besser.
    Als sie gegeneinander kämpfen sollten schaute Scaevola in ein Gesicht nach dem anderen. Gegen wen sollte er antreten? Er hatte keine Ahnung, wer ungefähr gleichstark wie er war.
    Schlussendlich blieb sein Blick an Decius hängen und er sah diesen fragend an.
    Nach dem Motto: Wollen wir?

    Ein Bett vor ihm wurde Quintus Oktavius rausgeschickt, das registrierte Scaevola grade noch, der blinzelnd und leicht wankend neben seinem Bett stand.
    Er war wieder länger aufgeblieben, als die meisten anderen, um die Bewegungsabläufe zu wiederholen. Und nun, nun würde er am liebsten auf der Stelle wieder nach hinten fallen und weiter schlafen.
    Als dei ersten reingekommen waren hatte er sich noch nicht mal bewegt gehabt, erst ein Rippenstoß von eben dem Quintus Oktavius hatte ihn aus den Federn geholt. Und dafür war er ihm verdammt dankbar.
    Doch die Ausrüstung?!?! Scaevola wurde mit einem mal um einiges wacher.
    Oh... Scheiße!, schoss es ihm durch den Kopf.
    Auf der Zunge kauend wartete Scaevola nicht grade sehnsüchtig, dass Honorius, oder der Eques, nun zu ihm kam.