Beiträge von Decimiana Miriam

    Miriam strich ihr sanft die Strähnen aus dem Gesicht und wusste nicht mehr weiter. Sie hätte nicht gedacht, dass sie selber das alles so mitnehmen würde aber doch tat es das. Vorsichtig wichte sie die Tränen der schlafenden Freundin weg und hielt sie einfach stumm in ihren Armen. Sie wusste es würde schmerzhaft werden wenn sie weg ginge.

    Miriam konnte sich auch nicht mehr zurückhalten und weinte ebenfalls. Vielleicht würde sich noch einmal nachdenken aber wahrscheinlich würde sie ihre Pläne beibehalten um sich nicht brechen zu lassen. "Scht, nicht weinen." Sie nahm ihre Freundin in den Arm und bette ihren Kopf auf ihren Schoß. Die Wunden auf dem Rücken spannten sich zum zerreissen und sie unterdrückte einen Schmerzenslaut. In ihren Augen funkelte immer noch etwas Wildes neben den Tränen die immer mehr wurden. "Ich werde dafür Sorgen, dass dir nichts geschehen wird bevor ich gehe. Ich gebe dir mein Wort darauf." Sie hoffte inständig, dass sie dieses Wort auch halten konnte. "Ich werde auch über den Tod hinaus bei dir sein und du hast Iason, auch wenn ich mich mit ihm nicht verstehe so wird er immer für dich da sein wenn du ihn brauchst."

    Miriam schluckte ziemlich hart über die Geste von Turia. Sie überlegte fiberhaft was sie sagen sollte und rang sichtlich mit den Worten. "Ich kann auch nicht Ria. Ich hoffe du verstehst mich irgendwie. Ich kann nicht mehr hier bleiben es geht nicht mehr. Ich weiß selber, dass es nicht gut ist wie ich mich verhalte, aber ich schaffe es nicht mehr anders. Ich habe solch einen Hass auf diese Menschen hier. Es tut mir leid wenn ich dich entäusche oder dir weh tu. Ich bitte dich nur um eines verrate mich nicht und halte mich nicht auf wenn es soweit ist." Sie wusste nicht ob Turia sich daran halten würde. Sicher wenn sie Miriam verraten würde, dann würde man sie bestrafen und einsperren, würde sie aber fliehen und vorher noch etwas anstellen könnte sogar der Tod auf sie warten, aber darüber wollte Miriam nicht nachdenken. "Schlimmstenfalls der Tod Ria. Und der wäre vielleicht sogar eine Erlösung."

    Miriam war ziemlich gefangen von ihren Plänen, die sie nicht aufgeben wollte auf keinen Fall und für nichts auf dieser Welt, denn sie wollte hier weg. "Dann komm mit mir Ria. Komm mit mir und lass dein Sklavendasein hinter dir. Wir können es schaffen. Zuerst meine Rache und dann die Flucht. Ich verspreche dir sie werden uns nicht bekommen, ganz sicher und wenn doch, dann sagst du es war meine Idee und ich hätte dich gezwungen. Aber sie werden uns nicht bekommen. BITTE!"

    "Sie ist seine Frau, also hat sie damit soviel zu tun wie er selber" zischte sie zurück. Miriam war bereit für Rache und Freiheit fast alles zu machen und sie würe einen Weg finden so sehr hatte sie sich schon verrannt. "Hast du eine bessere Idee?" Miriam sah ihr in die Augen und drückte ihre Hand fester. Sie wusste, dass Turia recht ängstlich war, aber ihr würde nichts geschehen, dafür würde sie schon sorgen. "Hey...dir wird nichts passieren, ich werde das schon hinbekommen, wenn du deinen Mund hälst."

    Miriam lächelte etwas, aber es war eher schon fast ein kleines Grinsen. "Ich weiß es nicht Ria, aber ich will meine Rache. Vielleicht passiert ja seiner Frau ganz zufällig etwas." In ihren Augen leuchtete es auf und es lag kein Zweifel daran, dass ihre Worte ernst gemeint waren. "Ich hoffe du wirst deinen Mund halten oderß"

    "Ich glaube das wäre das letzte was ich tun würde, ihnen das Essen auf einem silbernen Tablett zu servieren." Miriam ergriff die Hand von Ria und sah sie eindringlich an. "Ich versuche mich ja zusammen zu nehmen, aber bitte sag mir: Bist du glücklich hier? Vor allem jetzt wo dieser Cinna hier ist? Er wird auch sicher dich eines Tages in seine Finger bekommen, lass einmal etwas fallen und er hat einen Grund."
    Langsam ließ sie wieder ihre Hand los. "Er sollte einmal eine Abreibung bekommen, er soll sich schlecht fühlen und Schmerzen haben wir es Sklaven haben die unter ihm leiden."
    Ihre Gedanken begannen sich zu überschlagen und sie suchte verzweifelt nach Plänen. "Wie kann man ihn treffen ohne, dass ein Verdacht gleich auf mich fällt Ria?" Miriam dachte an seine Frau und ihre Augen funkelten.

    Miriam erwiderte nichts mehr auf Iason. Sie hatte genug von ihm und sie fand, dass er fast nicht besser war als die anderen. Sie griff mit ihren Händen in die Decken auf dem Lager und blieb so sitzen, als Ria kam. "Er meinte sich wieder aufspielen zu müssen. Er macht mich dafür verantwortlich, dass Cinna solche Drohungen ausspricht. Aber ich werde deswegen nicht auf ewig hier bleiben und mich so behandeln lassen Ria. Ich will Rache und ich werde sie bekommen egal wie." Der kühle Lappen war eine reine Wohltat und sie seufzte auf, aber nicht vor Schmerz, oder fast nicht vor Schmerz.

    "Alles ist besser als hier zu sein." Miriam bedachte ihn mit einem anklagenden Blick, aber was wollte sie eigentlich von ihm, Hilfe??? Es war doch klar, dass er so reagierte, sie hätte es wissen müssen. "Dir kann es egal sein, was aus mir wird. Ich werde das tun was ich für richtig halte, alles andere ist mir egal. Ich brauche euch nicht."

    "Ich werde auch verschwinden." Miriam hatte nicht weiter entgegen zu setzen. Es tat irgendwie weh was er sagte oder eher noch wie er es sagte. Sie spürte, dass er ihr das nicht zutraute, dass sie abhauen würde, aber sie würde und das wusste sie. Vielleicht nicht heute oder morgen aber irgendwann und dann würde sie frei sein.
    Erschöpft ging sie die drei Schritte zu dem Lager zurück um sich wieder zu setzen. Auf ihrem Rücken hatte einige Striemen wieder begonnen zu bluten, aber es war ihr egal.
    "Kommt mit und euch wird nichts geschehen" flüsterte sie dann plötzlich als sie vor sich hinstarrte.

    "Ich weiß nicht was ich tun werde, es kommt au die Situation drauf an" musste sie zugeben.
    "Aber ich werde nicht weiter zusehen wie er mich oder auch andere so behandelt. Ich werde abhauen, aber davor wird er es bereuen mir das angetan zu haben."
    Sie hatte sich noch keine Gedanken gemacht wie sie sich an ihm rächen würde, aber an seine Frau hatte sie doch schon einmal einen Gedanken verschwendet, aber sie durfte nicht zu weit gehen, wollte sie doch nicht ihr Leben verlieren.

    "Er ist aber nicht MEIN Herr!!!" Miriam wurde trotz allem langsam aufbrausend und wenn sie nicht solche Schmerzen hätte dann wäre sie nur zu gerne auf Iason los gegangen. "Dann küss ihm weiter die Füße und krieche ihm hinter her. Ich werde es bei den Göttern nicht tun NIEMAL ich hoffe das geht endlich in deinen Kopf und du wirst mich an rein gar nichts hindern können was ich machen werde oder nicht."
    Ihre eine Hand balte sie zu einer Faust. "Oder wilst du gleich hinrennen und petzen wie ein kleines Kind, dass Miriam ja vor hat, dass sie etwas plant? Hmmm?" Feuer loderte in ihren augen. "Versuche es und ich setze dich auf meine Liste."

    Miriam sah zu Turia. Sie seufzte kaum hörbar. Ja sie mochte sie und wollte sicher nicht, dass ihr etwas passierte aber deswegen würde sie ihre Pläne auf keinen Fall aufgeben.
    Sie kniff ihre Augen etwas zusammen und fixierte Iason förmlich.
    "Ach! Was willst du dagegen tun? Ich werde mich von dir sicher nicht aufhalten lassen. Und spielt dich hier nicht immer so auf, du bist auch nichts weiter als ein Sklave."
    Miriam wünschte sich ihrer Wut mehr Ausdruck geben zu können, aber um zu schreien oder für andere Dinge war sie einfach noch zu schwach und musste sich weiter festhalten um nicht auf den Boden zu sinken.
    "Er kann soviel drohen wie er will, aber er hat hier keine Narrenfreiheit und wenn bekomme ich den Ärger nicht ihr. Vergiss nicht wer dein Herr ist, es ist nicht Cinna."

    Ein schwaches Lachen entrann ihrer Kehle und ihre Hand rutschte über die Wand, als sie ein, zwei Schritte ging.
    "Nein, ich denke ihm würde es sicher Spaß machen dies zu tun. Aber glaubst DU ich werde ihm eine Gelegenheit dazu lassen?" Miriam schüttelte den Kopf, was sie sogleich bereute, als ihr schwindelig wurde und sie das Gefühl bekam er würde gleich platzen.
    "Sicher wird er hier bleiben und unser Leben ist somit schon vorbei. Ich werde diesem Menschen nicht dienen. Ich werde keinem mehr dienen."
    In ihren Augen blitzte etwas auf, es war nicht deutbar.
    "Ausserdem will ich Rache" fügte sie leise bei.

    Miriam war erschrocken bei seinen lauten Worten und starrte ihn an. Ein wenig sackte sie in sich zusammen aber wollte nichts zurücknehmen was sie gesagt hatte. Sie dachte gar nicht daran, denn sie hatte es ernst gemeint, jedes einzelne Wort davon.
    "Das wäre noch nicht einmal eine schlechte Idee." Miriam rutschte vom Lager runter und seufte wegen dem Ziehen auf dem Rücken, als sich ihre Haut unter der Bewegung spannte. Mit der rechten Hand suchte sie Halt an der Wand neben sich, denn sie schwankte etwas.
    "Ausserdem übretreibst du mal wieder IASON" seinen Namen spie sie ihm fast vor die Füße.

    "Vielleicht hättest du das, ja" gab sie ihm patzig zurück. "Du würdest Cinna doch sogar die Füße küssen wenn er es verlangen würde." Miriam verzog ihr Gesicht wegen der Schmerzen, ihr Rücken schien in Flammen zu stehen, aber sie blieb so sitzen wie sie saß. Mit der einen Hand tastete sie über ihr Gesicht, das sicher schlimm aussehen musste. Die Wunden waren verkrustet und taten auf alle Fälle weniger weh, als der Rücken.

    Ja das würde sie und zwar auf das Übelste. "Ich werde schnell wieder zu Kräften kommen, das verspreche ich Dir." Miriam sah Ria an und brachte sogar ein schwaches Lächeln zusammen, dann versuchte sie sich zur Seite zu drehen, denn sie wollte aufstehen. Ein Keuchen entrang ihr und ihre Hände krallten sich in das Lager. Die Schmerzen waren schlimm aber sie wollte nicht weiter auf dem Bauch liegen bleiben sondern sitzen und unter großer Kraftanstrangung schaffte sie es dann auch schließlich.
    Als Iason seinen Mund auf machte schaute sie in seine Richtung und bedacht ihn mit einem grimmigen Blick. "Ich weiß nicht was es dich angeht, schließlich hast du nur zugesehen." Es ar sicher nicht fair von ihr, aber was war das acuh schon.

    Es war wirklich eine wohltat dieses kühle Tuch auf dem Gesicht zu spüren und Ria hatte Recht, es linderte die Schmerzen um ein Vielfaches. "Danke Ria" flüsterte sie ihr zu und bewegte sich ein bisschen, was die Wunden auf ihrem Rücken zum bersten spannte. Miriam kniff die Augen zusammen und ließ ein kehliges Geräusch ertönen gefolgt von einem leisen Schluchzen.
    Sie merkte nicht, dass Iason auch eingetreten war und hätte ihm eh lieber aus dem Weg gehen wollen. Er spielte sich immer auf als wäre er der Boss hier. Sie hasste sowas und war ihm deswegen auch nicht anders gegenüber, als ihren Herrn. Ria hingegen mochte sie sogar fast. Zu ihr hatte sie ein ganz anderes Verhältnis als zu anderen. "Ich werde es ihnen heimzahlen" flüsterte sie.

    Man hatte sie auf ihr Lager gelegt und die Wunden so weit es ging versorgt. Miriam lag auf dem Bauch und wagte es nicht sich zu bewegen. Die Schmerzen wollten nicht gehen und jede noch so kleine Bewegung schien ihr die Luft zum atmen zu rauben.


    Sie war wach und wieder bei Bewusstsein. Mit ihren Gedanken war sie weit entfernt und dachte darüber nach was sie tun konnte um von hier weg zu kommen. Es machte sie wahnsinnig und sie wollte auf alles Fälle noch Rache für das was man ihr angetan hatte. In ihren Augen loderte es sogar gefährlich auf bei diesen Gedanken.


    Ihr Gesicht sah nicht besser aus, als ihr Rücken. Cinna hatte sehr gute Arbeit geleistet und sie war wirklich grün und blau. Ihre Platzwunde blutete nicht mehr und ihre Lippe war geschwollen an der Stelle wo sie aufgeplatzt war. Vorsichtig bewegte sie eine Hand zu ihrem Gesicht und berührte ganz leicht einige Stellen.

    Ihre Widerspenstigkeit konnte man sogar in ihren Augen lesen und nur zu gerne würde sie hier lieber wieder ihrer Arbeit nachgehen, als weiter mit ihrem Herrn zu sprechen. Mit dem Namen Cinna konnte sie nichts anfangen und lächelte nur darüber. "Wir werden sehen........!" warf sie ein und packte sich wieder ihren Besen. Jedoch hatte sie keine Lust mehr hier weiter zu machen und verlies lieber den Raum und es war ihr wgal was ihr Herr davon halten würde. Miriam wusste, das eines Tages ihr Tag kommen würde und sie würde dann gehen.