Beiträge von Titus Tiberius Flaccus

    Etwas in Gedanken hörte Flaccus seiner Cousine zu, während er eine Traube in seinem Mund verschwinden ließ.
    Jaja..... Aber kommen wir zurück zu den angenehmen Themen. Du scheinst etwas kundiger zu sein, was die Rennen betrifft. Wie sieht das Mitwirken in einer der Factiones aus? Bist du dort tätig? Es war heut mein erster Besuch dieser Wagenrennen, doch scheint es, als hätte mich das Rennfieber gepackt. Die Veneta und die Praesina scheinen gute Lenker zu haben und viele Anhänger. Ich finde den Wettkampf zwischen diesen beiden Factiones sehr interessant!

    Ein Lächeln kommt in Flaccus´ Gesicht. Nach der ganzen Spannung und dem Warten, ob der Priester einen Makel an den Eingeweiden des Tieres findet, fällt ihm nun ein Stein vom Herzen. Apoll nahm das Opfer an und Flaccus fühlte sich bestätigt und gestärkt, dem Gott weiter zu dienen; er war sich sicher, dass Apoll nun auch - zu den Penaten zählend - das Haus der Tiberier schützen würde. So wusste er auch um die Gesundheit seiner Schwester und brauchte nicht besorgt sein.
    Doch Flaccus traute sich nicht, zu reden, um die Zeremonie des Opferns nicht zu stören. So wartete er ab, dass der Priester oder der beistehende Popa die Eingeweide verbrannten.

    Auf dem Tisch lagen einige Papyrusrollen ausgebreitet. Flaccus selbst stand nahe des Fensters und las im Schein des noch einfallenden Lichtes den Text. Gewarnt von dem Klopfen schaut er bereits mit strenger Miene zur Tür, als Livia den Raum betritt, doch erhellt sich diese, sobald er seine Schwester erkennt. Er steht auf, rollt den Papyrus zusammen und legt ihn zu den anderen, bevor er langsam auf Livia zugeht.
    Nein, Sororcula, du störst doch nicht! Komm nur herein, nimm Platz, wenn es dir beliebt! Ich habe mir lediglich einige alte Texte über die Stätten des Apollon angeschaut.
    Er bat ihr an Platz zu nehmen und lächelte leicht.
    Bewegt dich etwas im Herzen? Oder was führt meine Schwester in das Cubiculum ihres großen Bruders?

    Nun musste Flaccus sich konzentrieren, denn die Antwort würde eine längere werden. Er versuchte nun die Collegien nacheinander durchzugehen und zu erwähnen, was ihm wichtig und für diese Collegien charakteristisch erschien.
    Nun, die Auguren stehen den Magistraten zur Seite, und leiten und deuten für diese die Auspicien. Sie stellen ihre Fragen nur an Iuppiter und sehen nicht in die Zukunft, sondern befassen sich mit eienr Frage, die sich auf etwas Konkretes bezieht und in der Regel mit "Ja" oder "Nein" beantwortet wird.


    Die Septemviri organisieren das Epulum Iovis während der Ludi Romani und der Ludi plebei Sie unterstützen und entlasten die Priester und erhalten sakrale Aufgaben insbesondere bei Spielen.


    Die Quindcimviri bestehen aus den Priestern des Apoll. Sie bewahren im Tempel des Apollo Palatinus die Sibyllinischen Bücher und überwachen fremde Kulte. Weiter beschäftigen sie sich mit deren Aufnahme in die Römischen Kulte und mit derer Kult-Praxis.


    Die Haruspices deuten den Einschlag von Blitzen und die Eingeweide der Tiere. Sie werden immer bei schwer ablesbaren und kaum zu deutenden Vorzeichen um Rat gefragt.


    Das Collegium der Bona Dea....hmm. Ein den Matronen der ehrenwerten Häuser vorbehaltener Kult.
    Darüber würde wohl seine Schwester mehr sagen können.
    Nun, sie treffen im Dezember zusammen und opfern im Kriese zusammen mit den Vestalinnen der Bona Dea oder auch Damia genannt. Es ist ein geheimer Frauenkult und ihr Opfer gilt dem Römischen Volk.


    Die Vestalinnen kümmern sich um das heilige Feuer der Stadt, das nicht erlischen darf. Sie nehmen auch an anderen Kultfeierlichkeiten teil, wie z.B. am Fest der Bona Dea. Für die Opfertiere bereiten sie die sakrale Mola Salsa zu.
    Flaccus schaute nun seinen Sacerdos an und wartete auf konkretere Nachfragen.

    Die Organisation der Sponsalia zeigte den guten Geschmack des Hauses der Flavier. Flaccus stand an der Seite und schaute der hübschen Frau beim Flötenspiel zu. Bald würde es schließlich auch Zeit, sich Gedanken für die Nuptiae seiner Schwester zu machen. Doch deren Organisation müsste eh noch mit Livia abgesprochen werden.
    So lauschte er nun vorerst den sanften Klängen.

    Die Reisen durch Italia hätten für Flaccus auch einen Reiz, wo er doch eigentlich nur ungern an einem Ort längere Zeit verblieb.
    Deine Reisen durch die Städte Italias und deine Berichte sind von großer Wichtigkeit, da sie dem kaiser selbst dazu dienen sollen, sich einen Überblick zu verschaffen. Ich hoffe, dass du über dieses Amt einst die Möglichkeit haben wirst, selbst in die Verwaltung einer Stadt einzusteigen, in höherer Position, versteht sich. Oder ziehst du es vor, vielleicht direkt am Kaiserhof tätig zu werden?
    Er wandte sich wieder an den Begleiter seiner Cousine.
    Möchtest du deine Karriere bei den Vigiles fortsetzen oder beabsichtigst du einen Wechsel zu einer Legio oder zu den Cohortes Urbanae? Verzeih, doch kenne ich mich nicht in den Aufstiegsmöglichkeiten der Einheiten aus.
    Er nippte an seinem Becher, um seine Kehle wieder mit etwas gemischtem Wein anzufeuchten.

    Flaccus hörte dem Mann aufmerksam zu. Nachdem Strabo geendet hatte, setzte er das gewohnt freundliche Lächeln wieder auf.
    Nun, wir dienen alle dem Imperium nach unseren Möglichkeiten; so gibt es nichts, dass sich als unehrenhaft bezeichnen lässt.
    Es war also kein Duumvir, kein Politiker, kein Diener der Götter, auch kein Soldat der Legio oder ein Tribun der Praetorianer. Sicher hätte Flaccus gern etwas anderes gehört, wenn der Mann auch keiner patrizischen Familie entsprang. Doch dies sollte vorerst Nebensache sein.
    Ich diene dem Cultus Deorum, konnte aber erst kürzlich aufgrund meiner Reisen dort mein Studium beginnen, oder besser gesagt, fortsetzen. Ich möchte versuchen, bis zum Sommer zum Sacerdos berufen zu werden, um mich dann ganz dem Kult des Apoll zu widmen und eines Tages vielleicht in das Colegium der Quindecemviri berufen zu werden. Doch derzeit diene ich als Popa.
    Als die Speisen nun endlich kamen, nahm Flaccus eine Eierscheibe und legte sie auf das frischgeschnittene Brot, mit einem Löffelchen würzte er dies mit ein wenig Garum. Dann aß er es genüsslich, während er mit einer Handbewegung zu verstehen gab, dass man ihm doch bitte den Wein in den Becher schenke.

    So viele Namen, so viele Gesichter. Weder Furianus noch Flaccus konnten einander erinnern, was angesichts der Menge an Menschen damals auch kein Wunder war. So verfügten die beiden Männer wohl nicht über ein Gedächtnis, das den Frauen eigen ist, sich jeglicher unbedeutender Dinge zu erinnern; ihr Blick schien eher auf das Wesentliche gerichtet.
    (:P)
    Ja, ich bin der Bruder von Tiberia Livia, erst seit kürzerer Zeit wieder in Rom. Es freut mich sehr, dass die Verbindung zwischen dem Flavischen und dem Tiberischen Haus nun eine derartig innige Verbindung erhält.

    Flaccus ließ sich nieder und trug dem Personal die Wünsche auf.
    Bring Wein, den besten. Brot, Eier und Oliven. Dazu wünsche ich für mich und meine Begleitung geräuchertes Fleisch vom zarten Kalb. Als Nachtisch bring Trauben und etwas anderes Obst.
    Dann wandte er sich seiner Cousine und Strabo zu.
    Es freut mich nun wirklich, dass du in der Verwaltung schnell Fuß fassen konntest, ähnlich deinem Bruder. Direkt unter dem Comes zu arbeiten, ist sicher eine große Ehre und wird dich voranbringen.
    Welcher Tätigkeit gehst du nach, Pompeius Strabo? Ihr habt euch in Ostia kennengelernt? Du bist also ein Magistrat oder Duumvir von Ostia? Oder gar der zuständige Priester dort?


    Sim-Off:

    WiSim


    Flaccus schaute Furianus an, den er bisher ja noch nie gesehen hatte und registrierte erst jetzt, dass der Mann, der da stand, also der Verlobte war. Kurz schüttelte er leicht den Kopf.
    Nein, Livia, wir kennen uns noch nicht. Ich wünsche auch dir, Flavius Furianus das Wohlwollen der Götter für eure Verbindung
    Er verneigte sich leicht vor dem Mann und stzte ein freundliches Lächeln auf.

    Flaccus schaute sich um. Er war so gut wie nie auswärts Essen, seit er wieder in Rom war, hatte er sich stets die Mahlzeiten an der Kline servieren lassen. Diese Taberna war allerdings gehobenen Standes und so war es für Flaccus eine angenehme Abwechslung.
    Lasst uns dort drüben Platz nehmen, es erscheint gemütlich
    Nichts anderes gewöhnt winkte Flaccus sgleich dem Personal zu, um die Wünsche der Herrschaften entgegen zu nehmen.

    ...es war aber auch wirklich nicht leicht. Die Ware hier war äußerlich gut, doch wer konnte sagen, wie lange sie halten würde und was sie könnte. Sklaven der verschiedensten Abstammungen wurden angeboten, ob Männer oder Frauen. Flaccus überlegte. Ein Mann könnte seine Schwester sicherlich beschützen und ihr ungebetenes Volk vom Halse halte. Jedoch könnte er selbst zu einer größeren Gefahr werden asl es eine Frau könnte. Diese wäre sicher im Haushalt besser zu gebrauchen; eine schwierige Entscheidung und einige Zeit verging...bis er das Passende fand.

    Livia und Flaccus hatten das Auftreten der Augusta beobachtet und sich solange zurückgehalten. Es wäre zu unpassend gewesen, sich gewissermaßen anzustellen und zu warten. Als sich die Gemahlin des Kaisers nun wieder etwas entfernte, bahnten sie sich ihren Weg weiter, um nun endlich gratulieren zu können.
    Salve, Claudia! Ich möchte dir unsere besten Glückwünsche zu deinen Sponsalia ausrichten. Es erfreut, dass du von einem Mann aus so erlesenem Hause in die Ehe geführt werden wirst.
    Er nickte ihr zu und machte im Ansatz eine leichte Verbeugung, hatte er ihr auch als Flaminca einen Respekt zu zollen, den er aber an dieser Stelle weniger beachten wollte, da es ja eine familiäre Angelegenheit war.

    Flacus schaute wieder auf und nickte bei der Farge.
    Es gibt insgesamt 15 Flamines. 3 derer sind Maiores, der des Iuppiter, der des Mars und der des Quirinus. Die Übrigen sind sogenannte Flamines Minores. Die Flamen stehen ihrem Kult voran und leiten ihn. Den Maiores obliegen hier wieder verschiedene Festtage, an denen sie Opfer abhalten, wobei besonders der Flamen Dialis, der des Iuppiter besondere Aufgaben innehat und sich ähnlich dem Rex Sacrorum in bestimmten Maße an das halten muss, was wir zuvor erwähnt haben.

    Flaccus hörte dem Gespräch weiter zu. Sie ließ sich von einer Sklavin retten? Und schenkte ihr die Freiheit? Er dachte nach. Sicher würde auch er seinen Sklaven einst die Freiheit schenken, denn wenn sie alt waren und zu nichts mehr zu gebrauchen, würden sie einfach unwirtschaftlich und ihm nur Kosten verursachen. Nein, dann könnten sie auch gehen.
    Er selbst hatte nie mit Kindern zu tun, doch wäre es eine Herausforderung, sich mit diesem kleinen Menschen zu beschäftigen und ihn zu formen. Dass Livia diese Sache anders sah, war ihm bewusst. Er seufzte innerlich und dachte an die Sprösslinge, die aus ihrer Beziehung zu Hungaricus hervorgehen würden. Ja, er würde sich im Zweifelsfall auch ihrer annehmen.
    Doch ein Sklave, der die Arbeit mit den Kindern erleichtern würde, wäre kein schlechter gedanke und Flaccus hatte auch so vor, das Personal in der Villa umzustrukturieren und "Neuanschaffungen" zu tätigen.
    Sicher wird deine Tochter auch viel Zeit beim Cultus Deorum verbringen, der sie formen wird. In der Villa Tiberia wird sie ebnso behütet sein.

    Zitat

    Original von Tiberia Honoria


    "Ja, ich favorisiere die Grünen." sagte ich mit glühenden Wangen.
    Ich stellte Flaccus meinen Begleiter vor:
    "Darf ich dir meinen Begleiter vorstellen Cousin? Das ist Decimus Pompeius Strabo und er hat mich in Ostia vor dem Hungertode bewahrt."



    Flaccus hörte zu.
    So, die Praesina also ebenfalls. Es scheint, als hätte der Stall neben der Veneta einige Anhänger hier.
    Dann schaute er zum vorgestellten Begleiter.
    Ostia? Hungertod!? Salve, Pompeius Strabo. Es freut mich, dich kennenzulernen.
    Doch im selben Augenblick gröhlte die Menge. Der Fahrer der Praesina hatte das Rennen gewonnen und damit auch die Equirria.
    Sieh, Honoria! Deine Factio hat es geschafft, auch wenn ihr zweiter Lenker zurückgefallen ist, so tröstet doch der Gesamtsieg darüber hinweg. Bist du aktiv an einer Factio beteiligt?
    Sein Blick wanderte zwischen Strabo und Honoria hin und her, stellte er die Frage doch an beide gleichzeitig.
    Die Rennen gefallen mir. Vielleicht werde ich mich auch einmal beteiligen, im Hintergrund versteht sich. Doch sie sind ein Ausgleich für meine anderweitigen Tätigkeiten. Darf ich euch nach diesem unterhaltsamen Vergnügen noch einladen, etwas zu speisen?

    Flaccus hatte seinen Griffel schon bereit und notierte stichpunktartig einiges auf sein Wachstäfelchen, während der Sacerdos sprach.
    Ein ruhm volles Priesteramt, doch bezweifelte Flaccus, dass ihm das gefallen würde. Er reiste gern und das Amt des Rex Sacrorum klang doch ein wenig nach dem "goldenen Käfig".


    Auch Flaccus schaut sich weiter um. Er erkennt den Senator Quarto und muss unweigerlich an die Häppchen auf diesen Sponsalia denken; ein Mundwinkel zieht sich zu einem Grinsen nach oben. An einer anderen Ecke des Raumes erblickt er schließlich Claudia, seine Cousine.
    Natürlich werde ich dir bei allen organisatorischen Belangen zur Seite stehen und mich um alles kümmern. Ich möchte doch nicht, dass du dich auch noch um alles bei ben Nuptiae kümmern musst. Du kannst dich auf deinen Bruder verlassen.
    Er schenkt Livia ein Lächeln.
    Ah, der Senator ist mit seiner Gemahlin auch eingetroffen. Diese Leute da kenne ich nicht....und dort steht Claudia. Es ist Zeit, zu ihr zu gehen und ihr unsere Glückwünsche zu ihren Sponsalia auszurichten.
    Livia hatte sich in den Arm von Flaccus eingehakt, mit dem er angewinkelt seine Toga hielt. Mit seiner Rechten ergriff er nun noch ihre Hand und drückte sie kurz. Dann gingen sie auf Claudia zu.