Beiträge von Manius Tiberius Durus

    "Ehm..."


    Durus blickte zu Caius Lupus, dem Procurator der Factio. Er hatte genauen Einblick in die Finanzen, die sich ja täglich durch Löhne und Ausgaben veränderten. Er flüsterte ihm etwas zu und Durus wiederholte es laut


    "Dreitausendneunhundert Sesterzen abzüglich der angenommenen Ausgaben für diesen Monat."


    Sim-Off:

    Oh, vergessen, sry

    "Ich darf dich vielleicht darauf hinweisen, dass Vereine keine Spenden entgegennehmen dürfen. Noch nicht zumindest."


    bemerkte der abgehärmte Patrizier, der seit geraumer Zeit ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hatte, sodass sich deutlich ein Wohlstandsleib unter seiner Tunica abzeichnete.
    Dass Durus bereits eine Gesetzesinitiative plante, musste Avarus ja nicht wissen.

    | Syricus


    "Wie viel?"


    fragte Syricus grußlos zurück. Er gehörte definitiv zum Sklavenadel der Villa Tiberia, daher verhielt er sich auch gegenüber einfachen Freien eher herablassend und verzichtete schonmal auf einen Gruß oder ein 'Danke'. Abgesehen davon sah sein Gegenüber zwar gepflegt aus, aber nicht unbedingt so, als wären Förmlichkeiten für ihn wichtig.


    "Und wohin möchtest du dein Mehl bringen?"





    PROCURATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

    | Syricus


    Der Sklave las gerade den Bericht von Caius, dem Vilicus aus Misenum, als es klopfte. Gerade eben hatte noch der Pförtner darauf hingewiesen, dass jemand zu ihm wollte und nun klopfte es schon wieder - vermutlich war es der potentielle Geschäftspartner!


    Rasch ließ er die auf dem Tisch verteilten Rechnungen, Berichte und so weiter unter einer leeren Tabula verschwinden, dann räusperte er sich und rief


    "Herein!"





    PROCURATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

    Der neue Princeps stimmte also dem Vorschlag zu und konnte endlich diesen Fahrer einbringen, den er schon im Rückblick hatte erwähnen wollen. Dies schien auch den übrigen Sodales zu gefallen, sodass auch Durus zufrieden schien.


    "Meinetwegen können wir gern diesen Fahrer kaufen. Allerdings würde ich darauf achten, dass wir beim Einkauf darauf achten, stets ausreichend Rücklagen haben, um auf unvorhersehbare Umstände reagieren zu können."

    Das Gewerbeverbot wurde beibehalten, ansonsten waren die Senatoren offensichtlich Freunde einfacher Regelungen. So schlug Quarto eine Neuregelung vor - eine Neuregelung?


    "Verzeih, Aelius Quarto! Aber welche Neuregelung möchte dieses Haus? Ich dachte eher an eine Streichung betreffender Passagen - obschon es möglicherweise dennoch geschickter wäre, noch einmal ausdrücklich Waren vom Verkauf auszuschließen - wobei wieder die Frage entstehen würde, was mit Sklaven passiert. Etwa könnten Aurigae von Factiones als Sklaven besessen werden und möglicherweise auch verkauft werden - dann wäre er eine Ware. Oder müssten diese dann im Privatbesitz verbleiben und nur angestellt werden?"


    Wenn er diese Dinge zu Hause überlegte, würde bei der nächsten Gelegenheit nur eine ebenso große Debatte entfacht werden, also war es wohl besser, alles hier zu klären und sofort zu einer Lösung zu kommen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Verstanden", antwortete Macer in einem Tonfall, als hätte ihm ein vorgesetzter Offizier einen Befehl erteilt, lächelte dabei aber weiter. Er hatte keinen Grund, nach einem Grund für diese Gestaltung des Opfers zu fragen, noch hatte er einen Gegenvorschlag.


    "Dann können wir ja beginnen!"


    erwiderte Durus, als er feststellte, dass alles vorbereitet war. Sogar die Sklaven, die heute als Opferhelfer fungierten, hatten sich aufgestellt. Auch Durus ließ sich seine Amtstoga über den Hinterkopf ziehen und nickte dem Sklaven zu, der als Herold fungierte.


    "Favete linguis!"


    scholl es durch das Atrium, wo manche Gäste möglicherweise noch gar nicht bemerkt hatten, dass in der Nische des Larariums eine Opferszene aufgebaut worden war.

    | Stesichoros


    Stesichoros kratzte sich am Kopf. Wolkiger konnten sich diese Bittsteller wohl nicht ausdrücken. Aber offensichtlich war er nicht der Sendbote eines mächtigen Handelsherren, folglich war es wohl nicht erforderlich, den hohen Herren persönlich zu stören.


    "Warte, ich sehe nach, was ich tun kann!"


    erwiderte er daher und verschloss die Tür wieder, um nach dem gewerbetechnischen Vilicus von Tiberius Durus zu suchen. Dies dauerte einige Zeit, doch endlich fand er ihn und kehrte zur Tür zurück.


    "Syricus erwartet dich. Aber sei freundlich - der Herr vertraut dem Burschen voll und ganz und wenn du es bei ihm versaust, dann ist das Geschäft futsch!"


    gab er noch als Tip auf den Weg, ehe er den Kelten durch die neue Villa führte, an der hier und da noch immer Arbeiten vollführt wurden.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Syricus


    Syricus war Verna im Hause der Tiberier. Sein Vater hatte den Namen Syrus getragen, da er aus diesem Land gekommen war - daher hatte man ihm einen ähnlichen Namen gegeben. Bereits als Kind hatte er sich als aufgeweckter Bursche herausgestellt, insbesondere beim Kopfrechnen und im Augenmaß. Nach und nach hatte er sich schließlich zum Villicus eines Gutshofes der Tiberier hochgearbeitet, ehe er vor wenigen Jahren zum Procurator aller Finanzangelegenheiten des Senators Tiberius Durus geworden war. Seitdem lebte er wieder in Rom, besaß einen eigenen Amtsraum, von dem aus er alle Handelsbeziehungen der Tiberier im Imperium steuerte.





    PROCURATOR - MANIUS TIBERIUS DURUS

    | Stesichoros


    Das Haus war inzwischen wieder eine richtige Porta und Stesichoros bewohnte endlich wieder sein Pförtner-Häuschen. Von diesem aus erspähte er nach dem Öffnen der Tür einen kleinen, fremd wirkenden Mann. Was der wohl hier wollte?


    "Bist du ein Klient? Dann komm morgens nach Sonnenaufgang?"


    grüßte er ihn. So jemand konnte doch nur ein Klient sein!





    IANITOR – GENS TIBERIA

    "Gut, dann bereiten wir alles vor!"


    meinte Durus fröhlich und blickte sich nach einem Sklaven um, den er dann losschickte, alles vorzubereiten. Unterdessen tauchte noch einmal Arvinia auf und wünschte Albina Glück. Doch dies registrierte der Tiberier nur am Rande, denn schon tauchten zwei Sklaven auf, die einen Foculus hereintrugen und vor dem Lararium aufstellten. Offensichtlich waren die heißen Kohlen bereits darin, denn sie behandelten das Gefäß sehr vorsichtig.


    Gleichzeitig stellten andere einen Tisch für die Opfergaben auf. Man würde Weihrauch, Wein, Getreide und ein Schwein opfern. Letzteres wurde noch in einem Nebenraum zurückgehalten, bis alles andere bereit war. Hoffentlich hatte man es ein wenig mit berauschenden Kräutern vorbereitet, damit es nicht wild wurde!


    "Zuerst wird Tellus und Ceres ein Schwein geopfert, dann bekommen Pilumnus und Picumnus Ähren. Das Voropfer sind Wein und Weihrauch. Verstanden?"


    gab er Macer noch einmal letzte Anweisungen. Er war für das Opfer verantwortlich, also hatte er alles vorbereitet und auch die passenden Gebete vorbereitet, die er dem Bräutigam dann vorlegen würde.

    Wieder einmal brachte Avarus eine Frage ein, die etwas seltsam anmutete. Was Grundbesitz mit Geld zu tun hatte? Eine ganze Menge! Wie sollte Boden denn seinen Besitzer wechseln, wenn nicht durch Kauf? Seine Schlussfolgerung war nicht gerade das, was er von einem Germanicus Avarus erwartete. Oder war die Geldgier, die er ihm stets unterstellte, bereits so weit gegangen?


    "Möchtest du etwa den Pöbel enteignen und ihren Boden dann an Senatoren verteilen? Ich weiß nicht, ob die Volkstribunen so etwas zulassen können."


    meinte er daher und blickte zur Bank der sogenannten Volksvertreter. Dass sie in Wahrheit auch nur Senatoren aus Senatorenadel waren, die sich die günstigere Alternative zum Aedilat gesucht hatten, änderte ja im Grunde nichts an ihren Aufgaben.

    Ein unauffälliger Mann mit einer leichten Weinfahne gab einen Brief ab und zahlte sofort in bar. Die Zieladdresse war auf Hellenisch verfasst.

    Ad
    L Flavios Furianos
    Hygros Flavios pros Alexandreio
    Eparchia Aigyptos



    M' Furiano amico suo s.p.d.


    ich danke Dir für Deinen Brief und habe mich sehr darüber gefreut. Ich hoffe, Deine Gesundheit steigert sich weiterhin in dem Maße, den Du mir geschildert hast. Aegyptus ist eine herrliche Provinz - Du weißt, auch ich habe dort lange gelebt. Meine Mutter ist dort begraben und mein Vater diente bei einer der stationierten Legionen.


    Der Gesundheitszustand des Kaisers betrübt uns alle hier sehr und wir sind untröstlich über sein Verlassen Roms. Aber ich denke, es ist das Beste, denn auch hier kann er wenig am öffentlichen Leben teilnehmen, da seine Krankheit ihn schwächt.


    Ich hoffe, die Auflösung der Verlobung Leukas** hat Dich nicht zu sehr getroffen. Ich bin untröstlich, doch ihr Tutor verlor vermutlich die Geduld und hat sie sehr rasch anderweitig verheiratet, wie Du sicherlich bereits gehört hast. Ich bedaure dies sehr, doch er entschied ohne mein Wissen. Dies sollte unsere Freundschaft jedoch nicht weiter trüben.


    Aber nun zu Dir:


    Wie ich hörte, verehrst Du eine Dame, deren Vater Dir nicht wohlgeneigt ist. Ich empfehle Dir einen Brief. Auch habe ich ein Gedicht gefunden, das ihr zweifelsohne gefallen wird. Es stammt von Ovidius Naso, einem großen Lyriker. Besonders die Zeilen ab dem Vers DCXXXX sind gut gelungen - derartiges schätzt sie sehr. Möglicherweise kannst du sie erproben, damit Du endlich erfährst, was Du wissen willst.


    Nun möchte ich aber enden, denn mein Herr hat mir die lästigen Pflichten seines Ehrenamtes aufgetragen, während er dafür das Lob erhält.



    Vale bene,


    Manius

    Sim-Off:

    * = lat.: Durus
    ** = lat. Alba



    Sim-Off:

    gezahlt

    "Es ist die Ars Amatoria, das dritte Buch!"


    Mit diesen Worten tauchte Lukios einige Stunden später wieder auf. Soeben diktierte Durus einen Brief an den Flamen Dialis, um sich nach dessen Gesundheitszustand zu erkundigen und blickte überrascht auf. Der andere Scriba schien etwas verwirrt, da er selbstverständlich nicht eingeweiht war.


    "Wir machen später weiter - du kannst gehen!"


    befahl er daher und wandte sich, als der Scriba den Raum verlassen hatte, Lukios zu. Dieser hatte eine Buchrolle auf den Schreibtisch gelegt und suchte bereits die Stelle heraus.


    "Ars Amatoria...das klingt ja fast ein wenig anstößig!"


    stellte Durus unterdessen fest und fragte sich, ob Furianus diesen Hinweis verstehen würde oder ihn für verrückt erklärte. Ob er auch seinen Namen nicht angeben sollte?


    "Ja, der Bursche ist auch von Divus Augustus verbannt worden, weil er so obszön gedichtet hat. Aber das ist das einzige, was mir zu Geheimschriften einfällt. Immerhin ist er nicht so übermäßig bekannt!"


    Endlich hatte Lukios die Passage gefunden und begann laut zu rezitieren:


    "Tuta quoque est fallitque oculos e lacte recenti
    Litera: carbonis pulvere tange; leges.*"


    Die Stelle war wirklich gut, allerdings sollte man sie vermutlich im gesamten Kontext lesen. Oder noch besser: Er verwies auf die entsprechende Textstelle - die Bibliothek von Alexandreia hatte diesen Ovidius mit Sicherheit!


    Schließlich hatte er sich überlegt, wie er es anstellen würde und begann, Lukios den Brief zu diktieren:


    Ad
    L Flavios Furianos
    Hygros Flavios pros Alexandreio
    Eparchia Aigyptos



    M' Furiano amico suo s.p.d.


    ich danke Dir für Deinen Brief und habe mich sehr darüber gefreut. Ich hoffe, Deine Gesundheit steigert sich weiterhin in dem Maße, den Du mir geschildert hast. Aegyptus ist eine herrliche Provinz - Du weißt, auch ich habe dort lange gelebt. Meine Mutter ist dort begraben und mein Vater diente bei einer der stationierten Legionen.


    Der Gesundheitszustand des Kaisers betrübt uns alle hier sehr und wir sind untröstlich über sein Verlassen Roms. Aber ich denke, es ist das Beste, denn auch hier kann er wenig am öffentlichen Leben teilnehmen, da seine Krankheit ihn schwächt.


    Ich hoffe, die Auflösung der Verlobung Leukas** hat Dich nicht zu sehr getroffen. Ich bin untröstlich, doch ihr Tutor verlor vermutlich die Geduld und hat sie sehr rasch anderweitig verheiratet, wie Du sicherlich bereits gehört hast. Ich bedaure dies sehr, doch er entschied ohne mein Wissen. Dies sollte unsere Freundschaft jedoch nicht weiter trüben.


    Aber nun zu Dir:


    Wie ich hörte, verehrst Du eine Dame, deren Vater Dir nicht wohlgeneigt ist. Ich empfehle Dir einen Brief. Auch habe ich ein Gedicht gefunden, das ihr zweifelsohne gefallen wird. Es stammt von Ovidius Naso, einem großen Lyriker. Besonders die Zeilen ab dem Vers DCXXXX sind gut gelungen - derartiges schätzt sie sehr. Möglicherweise kannst du sie erproben, damit Du endlich erfährst, was Du wissen willst.


    Nun möchte ich aber enden, denn mein Herr hat mir die lästigen Pflichten seines Ehrenamtes aufgetragen, während er dafür das Lob erhält.



    Vale bene,


    Manius

    Sim-Off:

    * = lat.: Durus
    ** = lat. Alba



    Der Brief wirkte ziemlich verwirrend, doch genau das war Durus' Absicht: Wenn er abgefangen wurde, dann würde er völlig unverfänglich klingen und dazu noch nicht auf ihn zurückführbar sein (zumindest wenn sein Plan funktionierte). Aber Furianus würde bestimmt zumindest nachsehen, was es mit diesen Literaturangaben auf sich hatte. Und dann blieb zu hoffen, dass er die Tips wirklich erprobte - und zwar mit dem Brief. Der Name Manius war zwar sehr verbreitet und möglicherweise pflegte Furianus auch noch mit anderen Manii Kontakte, doch die Inhalte des Briefes würden ihn hoffentlich identifizieren.


    Nun fehlte nur noch die Rückseite. Durus hatte sich Milch bringen lassen und begann nun, mit eigener Hand die Rückseite des Papyrus zu beschriften:


    Furianus!


    Verzeih mir dieses Versteckspiel, doch was ich Dir schreibe, könnte mir große Schwierigkeiten machen und ich muss sichergehen, dass man mich nicht damit in Verbindung bringt. Du hast sehr gute Ideen bezüglich Valerian, doch kann ich Deine Einschätzung nicht teilen: Ich halte ihn auch hier in Rom für zu schwach, um die unterschiedlichen Machthaber zu bändigen. Seit Ewigkeiten hat er sich dem Volk nicht mehr gezeigt und verkriecht sich in seinem Palast. Bei aller Krankheit: Dies ist schlecht für die Stabilität der Res Publica. Dennoch ist seine Abreise besonders gefährlich, denn eine so schlechter Zustand regt zu Spekulationen an. Und besonders diesem Salinator traue ich nicht. Er könnte tatsächlich noch eine große Gefahr werden. Möglicherweise müssen wir zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um der Res Publica ein starkes und vernünftiges Haupt zu geben.


    Du wirst vermutlich bald ein Beispiel aus dem Senat hören, der übrigens inzwischen nahezu alle Kompetenzen im Staate an sich gezogen hat. Nicht, dass dies schlecht wäre, doch es ist bezeichnend, dass der Kaiser von seinem Gesetzgebungsrecht keinerlei Gebrauch macht. Auch anderen ist es aufgefallen: Ich habe bereits mit verschiedenen Senatoren darüber gesprochen und alle sind sehr in Sorge.


    Bezüglich Deiner Idee möchte ich mich ebenfalls äußern: Es ist wahr, dass wir stärker aktiv werden müssen, doch bin ich inzwischen der Meinung, dass wir auch den Schulterschluss mit den traditionellen plebeischen Senatorenfamilien suchen sollten, um zu verhindern, dass wir einen Keil zwischen patrische und plebeische Senatoren zu treiben, die letztendlich das Gleiche wollen. Abgesehen davon bin ich unschlüssig, wen diese Societas unterstützen sollte: Wir einflussreichen Häuser pflegen ohnehin gute Kontakte und auch an Geld sollte es keinem von uns fehlen, um einen Sprössling oder Günstling für den Cursus Honorum auszustatten. Ich denke, dass kein Verein notwendig wäre, sondern vielmehr der persönliche Kontakt gesucht werden sollte.


    Nun habe ich nicht genügend Platz, um das Private aufzusetzen. Ich werde Dir beizeiten einen weiteren, unverfänglichen Brief zukommen lassen. Vale bene - M'


    Ungeduldig wartete er, dass die milchige Schrift in das Papyrus einsog und verschwand. Der Brief war tatsächlich sehr brisant und Durus nahm sich vor, Mercurius als Gott der Diebe zu opfern, dass sein Brief sich durch die Kontrollen stehlen würde.


    Oder sollte er den Brief persönlich zustellen lassen? Aber seine Sklaven würde man vermutlich ebenso kontrollieren. Da war es vielleicht in der Briefflut des Cursus Publicus noch unauffälliger. Also gab er den Brief Lukios, der ihn unauffällig abgeben sollte. Am besten über einen Mittelsmann!


    Sim-Off:

    * "Sicher auch sind und entgehen dem Blick Buchstaben mit frischer Milch; tu' Kohlenstaub drüber, so liest du sie leicht."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Sicherheit, die Durus bei seiner Antwort ausstrahlte, beruhigte Macer ein wenig, auch wenn er ohnehin keinen Zweifel daran gehabt hatte, dass das Opfer gelingen würde. "Auch wenn ich durchaus ein wenig nervös bin, würde ich den Text gerne selber sprechen", antwortete dann. Genaugenommen hatte er bisher erst bei sehr wenigen Gelegenheiten einem Priester das Sprechen des Gebetes überlassen, wenn er ein Opfer abgehalten hat. Gerade bei einer Hochzeit, die wohl so schnell nicht nochmal passieren sollte, wollte er es sich dann nicht nehmen lassen.


    "Bene. Wann wollen wir beginnen?"


    fragte er dann. Es würde sicherlich einen Augenblick dauern, bis das Opfertier herbeigeschafft war, doch wenn das Paar wollte, konnte es doch recht schnell geschehen.

    Wieder einmal war ein Brief von Furianus gekommen, was Durus voller Freude aufgenommen hatte. Rasch las er ihn und war nicht schlecht überrascht, was sein Freund ihm so alles vorschlug. Den Kaiser aufhalten, ihn zu den Arvalbrüdern adlegieren, Solidarität der Patrizier - eine ganze Menge war das! Und ausgerechnet aus Aegyptus, der bestbewachten Provinz des römischen Reiches. Die Post eines Senators mit Sondergenehmigung wurde vermutlich besonders streng kontrolliert - vielleicht war es besser, etwas zurückhaltender über den Praefectus Urbi zu sprechen, solange dieser die Späher und Spione kommandierte...


    Nichtsdestotrotz machte er sich sogleich auf, das Schreiben zu beantworten. Lange blieb er vor dem leeren Papyrus-Bogen sitzen. Er hatte sich zum Kaiser seine eigenen Gedanken gemacht - und diese waren teilweise möglicherweise an Hochverrat grenzend! Wie sollte er seinen Freund davon in Kenntnis setzen, ohne die Spione auf sich aufmerksam zu machen? Eine Geheimtinte? Doch wie konnte er ihn darauf hinweisen? Gedankenverloren blickte er zu dem kleinen Fenster.


    "Wie könnte ich Furianus auf eine Geheimtinte hinweisen? Wie nur?"


    "Geheimtinte, Herr?"


    Sein Sekretär wurde sofort hellhörig. Zwar war er überaus neugierig, doch Durus hatte den Eindruck, dass er zumindest zuverlässig und verschwiegen war. Daher erklärte er


    "Korrekt. Ich muss ihm eine versteckte Botschaft zukommen lassen - aber wie? Er weiß nicht, dass ich eine solche versenden möchte!"


    Langsam nickte der Sekretär und begann, nachdenklich auf seinem Stylus herumzukauen. Eine ganze Weile herrschte Schweigen, während beide versuchten, eine Lösung für das Problem zu finden. Plötzlich hob er den Stylus in die Höhe.


    "Heureka! Kennst Du Ovidius Naso, Domine?"


    "Ovidius was? Wer soll das sein? Ein Bote?"


    "Nein, nein! Ein Dichter. Er hat Liebesgedichte geschrieben!"


    "Ich brauche keine Geheimschrift, weil ich meine Dichtkunst für zu schlecht halte, Lukios! Was soll mir dieser Dichter nützen?"


    "Ich glaube, er hat auch Tips zu Liebesbriefen gegeben. Und da sind auch Geheimschriften erwähnt! Und ich glaube, er ist nicht so bekannt - vielleicht kannst du Furianus auf sein Werk hinweisen - ein ungebildeter Spion wird da kaum etwas vermuten!"


    Ein ungebildeter Spion? Ein Hinweis auf einen Hinweis über Geheimtinte? Lukios war wirklich genial! Er war wirklich jedes As seines Preises wert gewesen!


    "Das könnte funktionieren...hast du dieses Gedicht? Oder kannst du es finden?"


    "Ich muss nachsehen - aber ich kann für nichts garantieren!"


    erwiderte Lukios und schien bereits nachzudenken, wo er dies gelesen hatte. Sicherlich würde er es finden!


    "Dann beschaffe dieses Gedicht und bring es mir! Dafür bekommst du ein bisschen was für dein Peculium! Du bist wirklich Gold wert!"


    freute sich Durus und lehnte sich zurück. Zwar musste er den Brief vertagen, aber sicherlich würden sie dafür eine umso bessere Lösung finden! Und solange konnte er sich ja anderweitig beschäftigen!


    "Hole solange den Scriba für die Cultus-Angelegenheiten! Ziehen wir die Nachfrage des Landtags von Gallia vor!"

    "Das werden sie sicherlich, Purgitius!"


    warf Durus ein. Natürlich konnte man sich nie sicher sein, was die Götter wollten, doch eine Verbindung zwischen einem hochdekorierten Senator und einer Patrizierin war wohl kaum an Würde zu übertreffen. Abgesehen davon würde Durus heute das Amt des Haruspex übernehmen und er hatte eigentlich bereits entschieden, was er aus der Leber lesen wollte (alles andere würde vermutlich ein aufsehenerregender, hässlicher Zwischenfall werden).


    "Ich habe ein Gebet vorbereitet - möchtest Du es ablesen oder soll ich es verlesen?"


    fragte er dann, um auf den Fortgang der Feier zu kommen.

    Noch immer war Durus erbost und wieder einmal musste er sich sehr wundern, dass es niemanden anderes zu stören schien, wenn jemand dieses Haus diffamierte. Dennoch beschloss er, ruhig und beim Thema zu bleiben.


    "Ich stimme Senator Aelius zu. Der Ordo Equester definiert sich über Geld, der Ordo Senatorius jedoch ist als Aristokratie zu verstehen - die Herrschaft der Besten! Sie sollten selbstverständlich einen Lebensstil pflegen, der ihrer Würde angemessen ist, doch ist es in diesem Fall am Censor, den Lebenswandel eines solchen zu bewerten."

    Durus blickte voller Verachtung auf Sedulus und vor allem auf die albernen Jungsenatoren in seiner Nähe. Sehr komisch, wirklich! Wenn er der Censor wäre, hätte er jeden, der im Senat lachte, sofort im hohen Bogen hinauswerfen! Doch leider war er der nicht...vielleicht sollte er sich an den Censor wenden?


    "Ich stimme Purgitius zu. Wenn sie schlecht wirtschaften, können sie das überflüssig Gekaufte noch immer untereinander aufteilen oder noch besser den Göttern opfern. Das kann keinem Verein schaden."