Ich war erstaunt, wie vieles die Anwesenden wussten, und alles würde noch angesprochen werden. Auch das der Senator Humor hatte, ich wollte es ja nie glauben, auch das nahm ich wahr.
Sim-Off:LECTION I - lange vor den Römern:
Rom war seit jeher ein Agrarland, und so wundert es nicht, das noch vor gut 500 Jahren bei uns der Tauschhandel an der Tagesordnung war. Zu einer Zeit, wohlgemerkt, in der unsere Nachbarn in Griechenland schon seit mehreren Jahrhunderten gemünztes Geld prägten. Ich gebe Euch zunächst in kurzen Worten eine Einleitung, von den ersten Anfängen bis zur frühen römischen Geschichte:
Herodot schreibt: "Lydien bietet im Gegensatz zu anderen Ländern nicht viele Wunder, die einer Schilderung würdig wären, außer dem Gold, das vom Berge Tmolus kommt." Die Lydier waren, so wie ihre jonischen Griechen, ein Volk von Händlern, denn ihr Land war wenig geeignet für den Ackerbau. Doch zum Handel lagen die Ländereien ideal, undihr Gold wurde ein ideales Tauschmittel. So also wurden sie - nach Herodot - die ersten Kaufleute.
Doch schon lange vorher spielten im Handel Gold und Silber eine wichtige Rolle. Schon vor 2600 Jahren hatten die Babylonier wahrscheinlich schon ein Gewichtssystem dafür erfunden. Doch erst vor etwa sieben oder acht Jahrhunderten kamen die jonischen Händler auf die Idee, die kleinen Metallbarren, die sie immer aufs Neue zu wiegen hatten, mit einem Zeichen zu versehen. So waren die Stücke stets wiederzuerkennen. Am Anfang war es lediglich eine simple Schlagmarke, Nach und nach kam es dann so, das diese gekennzeichneten Barren auch von fremden handelhäusern geschätzt und verwandt wurden. Im Laufe der Zeit wurden immer aufwendigere und deutlichere Prägungen ersonnen. Den entscheidenden Schritt in Richtung Münzprägung ersannen dann die Könige von Lydien, Gleichschwere Goldstückchen wurden mit dem Löwenkopf, dem Zeichen der Mermnaden-Dynastie, gekennzeichnet und in Umlauf gebracht. Diese "Münzen" bestanden aus "Elektron", einer Goldsilberlegierung, die als natürliche Ablagerung vorkam. Diese Stücke nemmt man "Drittelstater".
Bei dieser Legierung konnte der Anteil von Gold und Silber schwanken, so das im Grunde ein jedes Stück einen anderen Materialwert hatte. Da aber die Königsdynastie das Monopol auf die Herstellung hatte, bestimmte sie auch den Marktwert. König Krösus, der sich intensiv mit dem Geldmarkt befasste, ersetzte das "Elektron" durch Prägungen aus reinem Gold und Silber. nachdem die Perser Lydien eroberten, übernahmen sie das dortige Bimetallsystem und so existierte es noch, als Alexander das Reich dann eroberte. Zum Thema Legierungen werde ich übrigensspäter ausführlicher zurückkehren.
Bevor die Griechen des Mutterlandes Münzen verwandten, da gab es bei ihnen ein Zahlungsmittel aus Eisen- und Kupferspießchen, "Obeloi" genannt. Sechs von ihnen ergaben eine Handvoll, was man "Drachme" nennt. Angeblich war es der Tyrann Pheidon von Argos, der diese Währung abschaffte und durch Münzen ersetzte. Diese ersten Münzen stammten wohl aus "Aegina", einer Handelsmetropole im saronischen Meerbusen. Typisches Erkennungsmerkmal dieser Münzen: die geprägte Seeschildkröte. Nun, ich könnte stundenlang über die griechische Entwicklung reden, doch würde es den Rahmen sprengen. Deshalb fasse ich zunächst einmal etwas zusammen. Bedingt durch die politische Zersplitterung Griechenlands, gab es folglich eine Fülle unterschiedlicher maße und Gewichte, die nicht miteinander harmonierten. Die starken Zentren setzten sich durch. Athens Stärke sorgte dafür, das der "attische Münzfuß" seinen Siegeszug antreten konnte, doch gabe es natürlich noch weitere Münzfuße und Währungsrelationen. Beispielsweise den von Korinth. Durch diew eitere besiedelung des Mittelmeerraumes, breiteten sich die griechischen Münzen immer weiter aus, man fand sie in Ägypten, Syrien, Persien, am schwarzen Meer, im Hindukusch und auch im Süden Italias. Und das vor 600 Jahren.