Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    Ich hatte mich natürlich mit ein paar Wachstäfelchen ausgestattet, aber ich dachte nicht, dass es doch soviel wurde. Ich schrieb schnell und klein, so dass ich alles mitbekam und nickte nach jeder wichtigen Information. Auch wenn das eher zur Ablenkung diente. Eigentlich war mein Kopf viel zu voll mit Informationen. Vielleicht flogen sie ja durch das Nicken heraus auf ein Wachstäfelchen. Auch wenn ich wusste, dass es nicht funktioniert, machte ich weiter. Eine Art Angewohnheit.


    Als die Schatulle mit den Münzen meine Stelle erreichte, blickte ich ein wenig darauf, dann ein wenig genauer, und schließlich hatte ich eigentlich alles gesehen, was man sehen konnte, so gab ich es weiter. Jedoch fragte ich noch: "Ich kann auf der I. Münze nicht erkennen, was es darstellen soll. Ein Löwe, oder etwas anderes?"


    Die anderen leuteten ein: Löwe, Eule, Theater.


    Es ist ein Löwe, das Zeichen der herrschenden Dynastie.

    Mir stockte der Atem, als diese Flitzpiepe die kostbaren Münzen wie wertloses Kleingeld dreinwarf......O tempora, o mores....


    Dann fuhr ich mit meinen Ausführungen fort.


    Sim-Off:

    LEKTION II - die römische Republik:


    Das älteste römische Geld bestand aus Bronze, dem naturgegebenen Metall der italischen Halbinsel. Vor 550 Jahren beginnt UNSERE Geschichte des Geldes, die ich nun erzählen möchte.Die Kaufvertragsformel der "mancipatio" aus der Zeit vor dem ZWÖLFTAFELGESETZ verpflichtet den Käufer, sein Geld auf die Waage zu legen, woraus man schließen kann, das es ungemünztes Geld war - also Barren.
    Vor etwa vierhundert Jahren kamen dann die ersten gegossenen Barren in den Handel, die eine Art "Wertmarke" trugen. Man nennt diese Stücke "Aes signatum", und auf den ersten war ein Ochse zu sehen.
    Vor 392 Jahren in etwa (ca. 289 v. Chr.) bestimmte der Senat dann drei jüngere Magistrate, die für die Geldprägung verantwortlich waren. Diese Männer waren die "tres viri aere ar gento auro flando feriundo". Kurz: "III viri aaaff". Diese Männer rangierten unterhalb des Ranges eines Quaestors. Vor ca. 243 Jahren dann ging man dahin über, das der Ranghöchste von ihnen, das Geld mit seinem Namen signierte. Doch gab es auch die Möglichkeit, das andere Beamte Münzen mit ihrem Namen signierten, was aber stets mit der Billigung des Senates geschah. Hinter dem Namen stand dann auf der Münze ein SC - Senatus Consulto.
    Achja, die Münzstätte steht unter dem Schutz der IUNO MONETA, und früher lag die Münzprägestelle vielleicht sogar innerhalb ihres Tempels.


    Sim-Off:

    (Aes militare (= Sold), Aes equestre bzw. Aes hordiarium (Geld zur Anschaffung von Staatspferden) oder Aerarium (mobiles Vermögen). Die entsprechende Wortverwendung lässt sich bis um das Jahr 100 n.Chr. belegen. Abgekürzt wird Aes mit AE (oder in Lignatur Æ), das auch heute noch in der Numismatik für Münzen aus Kupfer- und Bronzelegierungen verwendet wird.
    Von Moneta leitet sich das englische "money" ab)


    Im Gegensatz zu den künstlerisch hochwertigen Prägungen der hellenistischen Stempelschneider, waren die Münzen der frühen Republik künstlerisch wertlos. Wirtschaftlich und politisch jedoch, waren sie von größter Bedeutung. Und das aus folgendem Grund:
    In früher Zeit gabe es rivalisierende Parteien in Rom, Der Senat, verantwortlich für die Geldprägung, finanzierte seine Staatsschulden, indem der Wer des Geldes verringert wurde. Die Münzen wurden leichter vom Gewicht, sollten jedoch den gleichen Wert haben. Auch wurden plattierte Münzen in Umlauf gebracht.
    Diese Technik des Plattierens - man spricht auch von "gefütterten" Münzen - beherrschten schon die Griechen, ja sogar die Kelten. Eine plattierte Münze wird wie folgt hergestellt. Man nimmt ein Bronzeplättchen und darüber kommt eine hauchdünne Silberplatte. So konnte man natürlich Edelmetall sparen. Vor 233 Jahren fingen die Münzmeister an, diese Technik zu benutzen.
    Diese Inflationspolitikstieß auf starken Widerstand. Weiß jemand, wer sich darüber aufgeregt hatte?



    Widersacher war die Klasse der wohlhabenden EQUITES, die nicht im Senat vertreten waren. Die Inflationspolitik war schädlich für ihre Handelsgeschäfte, für die eine gesunde Währung nötig war. Mehr oder weniger erfolgreich konnten sie sich zur Wehr setzen, bis dann Sulla die Bühne betrat, der senatsfreundlich war. Die Geldentwertung nahm unaufhörlich ihren Fortgang.

    Ich schaute kurz auf, als einer der Verspäteten erschien......


    Die oberste Münze ist ein sogenannter Elektron Drittelstater, der über 800 Jahre alt ist.


    Die mittlere würde unter dem bereits genannten König Krösus in Lydien geprägt, während die beiden unteren die hohe Kunst der griechischen Stempelschneider belegen


    Bevor nun mit unserer Geschichte beginnen würde, wartete ich noch, ob es Fragen gäbe.

    Ich war erstaunt, wie vieles die Anwesenden wussten, und alles würde noch angesprochen werden. Auch das der Senator Humor hatte, ich wollte es ja nie glauben, auch das nahm ich wahr.




    Sim-Off:

    LECTION I - lange vor den Römern:


    Rom war seit jeher ein Agrarland, und so wundert es nicht, das noch vor gut 500 Jahren bei uns der Tauschhandel an der Tagesordnung war. Zu einer Zeit, wohlgemerkt, in der unsere Nachbarn in Griechenland schon seit mehreren Jahrhunderten gemünztes Geld prägten. Ich gebe Euch zunächst in kurzen Worten eine Einleitung, von den ersten Anfängen bis zur frühen römischen Geschichte:


    Herodot schreibt: "Lydien bietet im Gegensatz zu anderen Ländern nicht viele Wunder, die einer Schilderung würdig wären, außer dem Gold, das vom Berge Tmolus kommt." Die Lydier waren, so wie ihre jonischen Griechen, ein Volk von Händlern, denn ihr Land war wenig geeignet für den Ackerbau. Doch zum Handel lagen die Ländereien ideal, undihr Gold wurde ein ideales Tauschmittel. So also wurden sie - nach Herodot - die ersten Kaufleute.


    Doch schon lange vorher spielten im Handel Gold und Silber eine wichtige Rolle. Schon vor 2600 Jahren hatten die Babylonier wahrscheinlich schon ein Gewichtssystem dafür erfunden. Doch erst vor etwa sieben oder acht Jahrhunderten kamen die jonischen Händler auf die Idee, die kleinen Metallbarren, die sie immer aufs Neue zu wiegen hatten, mit einem Zeichen zu versehen. So waren die Stücke stets wiederzuerkennen. Am Anfang war es lediglich eine simple Schlagmarke, Nach und nach kam es dann so, das diese gekennzeichneten Barren auch von fremden handelhäusern geschätzt und verwandt wurden. Im Laufe der Zeit wurden immer aufwendigere und deutlichere Prägungen ersonnen. Den entscheidenden Schritt in Richtung Münzprägung ersannen dann die Könige von Lydien, Gleichschwere Goldstückchen wurden mit dem Löwenkopf, dem Zeichen der Mermnaden-Dynastie, gekennzeichnet und in Umlauf gebracht. Diese "Münzen" bestanden aus "Elektron", einer Goldsilberlegierung, die als natürliche Ablagerung vorkam. Diese Stücke nemmt man "Drittelstater".


    Bei dieser Legierung konnte der Anteil von Gold und Silber schwanken, so das im Grunde ein jedes Stück einen anderen Materialwert hatte. Da aber die Königsdynastie das Monopol auf die Herstellung hatte, bestimmte sie auch den Marktwert. König Krösus, der sich intensiv mit dem Geldmarkt befasste, ersetzte das "Elektron" durch Prägungen aus reinem Gold und Silber. nachdem die Perser Lydien eroberten, übernahmen sie das dortige Bimetallsystem und so existierte es noch, als Alexander das Reich dann eroberte. Zum Thema Legierungen werde ich übrigensspäter ausführlicher zurückkehren.


    Bevor die Griechen des Mutterlandes Münzen verwandten, da gab es bei ihnen ein Zahlungsmittel aus Eisen- und Kupferspießchen, "Obeloi" genannt. Sechs von ihnen ergaben eine Handvoll, was man "Drachme" nennt. Angeblich war es der Tyrann Pheidon von Argos, der diese Währung abschaffte und durch Münzen ersetzte. Diese ersten Münzen stammten wohl aus "Aegina", einer Handelsmetropole im saronischen Meerbusen. Typisches Erkennungsmerkmal dieser Münzen: die geprägte Seeschildkröte. Nun, ich könnte stundenlang über die griechische Entwicklung reden, doch würde es den Rahmen sprengen. Deshalb fasse ich zunächst einmal etwas zusammen. Bedingt durch die politische Zersplitterung Griechenlands, gab es folglich eine Fülle unterschiedlicher maße und Gewichte, die nicht miteinander harmonierten. Die starken Zentren setzten sich durch. Athens Stärke sorgte dafür, das der "attische Münzfuß" seinen Siegeszug antreten konnte, doch gabe es natürlich noch weitere Münzfuße und Währungsrelationen. Beispielsweise den von Korinth. Durch diew eitere besiedelung des Mittelmeerraumes, breiteten sich die griechischen Münzen immer weiter aus, man fand sie in Ägypten, Syrien, Persien, am schwarzen Meer, im Hindukusch und auch im Süden Italias. Und das vor 600 Jahren.

    Auch wenn noch nicht alle anwesend waren, so wollte ich nun keine weitere Zeit verlieren.


    Ich freue mich über Euer reges Interesse. Kann mir einer sagen, woher das Geld stammt?


    Ich war mir fast sicher, das irgendein schelmischer Mensch nun sagen könnte, das es von seinem Vater käme.

    So langsam müssten wir vollzählig sein. Dem Centurio Octavius Sura nickte ich dezent zu. Wir kannten uns schon. Der einzigen Frau im Kurs schenkte ich ein leichtes Lächeln, auch wenn sie andersweitig beschäftigt zu sein schien. Ich war gespannt, wer der letzte sein würde und schloss die Tür, so dass wir nun beginnen könnten.


    Hmmm, Hmmmmm

    Nach und nach füllte sich der Raum. Manch bekannte Persönlichkeit war darunter, auch der EINE oder andere illustre Gesell.


    Sim-Off:

    Ich fange morgen an. Eine kleine Anmerkung. Ich halte soviel wie Möglich aus der Sicht des Jahres 103 n. Chr. Einige Informationen kommen aus der aktuellen Sicht heraus, dieses werde ich dann SimOff schreiben...

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus betrat ebenfalls den Raum und setzte sich in die zweite Reihe. Er war gespannt, was man bei diesem Kurs neues erfahren würde.
    Der Quaestor begrüßte seinen Kollegen und fragte bei der Gelegenheit:
    "Salve, wie läuft es mit Deinen ehrgeizigen Handelsplänen?"


    Ich grüßte meinen Kollegen, der vor kurzem 50 Sesterze von mir gewonnen hatte.


    Ich grüße Dich. In Kürze wird mein Weg mich nach Misenum führen, um dort die nächsten Schritte zu besprechen. Ei, Du nimmst doch wohl nicht an dem Kursus teil, um das gewonnene Geld gut zu vermehren? ;)

    Oh, ein bekannter Schüler ist des Lehrers Stolz


    Ein leichtes Lächeln umspielte meine Gesichtszüge.


    Detritus und ich waren beim Kaiser diesbezüglich, und in Kürze werde ich mit dem Imperator nach Misenum reisen, um vor Ort genauere Details zu besprechen. Ich hoffe, der architectus urbi wird dann auch vor Ort sein. Mein Gedanke ist dabei, den Handel zu stärken

    Bereits früh am Morgen kam ich zur Schola und begutachtete den Raum, in dem einige Änderungen vorgenommen werden müssten. Mehrere Tische wurden aneinandergestellt, auf die ich dann eine Vielzahl kleiner Kästchen stellte. Es waren Schatullen und Kistchen, manche schlicht, andere von filigraner Handwerkskunst. In ihnen befanden sich einige Stücke aus meiner Sammlung, die ich heute für den Unterricht benutzen würde. Jahrelanges Sammeln, und sehr viel Geld, waren für diese Exponate notwendig gewesen.


    Als ich mir die Teilnehmerliste geben ließ staunte ich nicht schlecht. Die Liste las sich wie das "Wer ist Wer" Roms. Einige mir bekannte Römer fielen mir auf, wie Detritus und Callidus. Aber keiner sollte denken, es gäbe Vergünstigungen.....niemals :D


    Sim-Off:

    Danke


    Die Chronicusa bereitet mir derzeit Sorgen. Ich bekomme aus Hispania nicht so rechte Informationen. Doch ansonsten macht es sich recht gut, so das ich sogar in Kürze noch an der Schola einen Vortrag halten werde. Auch stehe ich mit unserem guten Detritus in Kontakt, wir wollen in Misenum den Hafen erweitern.


    Misenum war stets das Steckenpferd des Callidus, soweit ich weiß.

    Meine beiden Pferde schienen zu spüren, das es bald losgehen würde. Eines diente als Packpferd, das zweite, es war das ältere, würde mich tragen dürfen. Für diese Reise ließ ich mir vom Gestüt meiner Nichte extra kräftige, doch dennoch schlanke Pferde geben. In ihnen pochte das Blut der Asilen, doch führten sie auch italisches Blut in sich.


    Ruuuhig, Hector. Sssst, Asilus

    Ein junger Soldat fiel mir auf, auch wenn ich weiter entfernt war, und ich folgte seinem Blick. Auch wenn ich mir nicht sicher war, so reimte ich mir eine kleine Geschichte ein, die seine Mimik erklären könnten, und ich meinte zu wissen, was es war. In einem Augenblick, als er meiner vielleicht gewahr wurde, nickte ich ihm grinsend, wenn auch sehr dezent, zu und schmunzelte.

    Auch ich war schon anwesend, bevor der Kaiser erschien, doch hielt ich mich dezent zurück, um so die Reisegefährten dezent zu studieren. Decimus Maior war mir schon bekannt, der junge Mann hingegen nicht.


    Ich grüßte den Kaiser mit allem gebotenen Respekt.