Ich nickte kurz.
"Dann ist es ja gut."
Einen Stapel Wachstäfelchen hervorholend, begann ich, diese zu studieren. Es gibt noch vieles aufzuarbeiten. Während ich so las, da hallten die Worte meiner Nichte nach.
Ich nickte kurz.
"Dann ist es ja gut."
Einen Stapel Wachstäfelchen hervorholend, begann ich, diese zu studieren. Es gibt noch vieles aufzuarbeiten. Während ich so las, da hallten die Worte meiner Nichte nach.
"Zwar haben meine Kollegen von der Curia mir großzügige Hilfe zugesagt, doch da es sich um Mantua handelt, die Stadt meiner Familie, habe ich beschlossen, die Kosten selber zu tragen."
Doch meine Planungen für Mantua reichten noch um ein Vielfaches weiter.
"Außerdem gedenke ich, gezielt Arbeitskräfte dort anzusiedeln. Die Plakate dafür sind gerade im Entstehen."
Dann stockte ich, denn meinen großen Coup, von dem ich fast erzählt hätte, den wollte ich mir für den Kaiser aufbewahren.
"Im Grunde genommen ist eine Audienz viel zu aufwendig," so beschwichtigte ich mit deutlichem Hintergedanken.
"Ich habe ja nur eine Frage, und die kann er mir mit einem Wort beantworten. Falls er also bei den Ludi Florales zugegen wäre, so könnten wir uns diese Audienz ersparen."
"Ich führe diesbezüglich diverse Gespräche in Rom. Gerade war ich beim Pontifex Minor, man wird uns dort in unserem Vorhaben unterstützen. Es wird eine große Opferzeremonie geben, deren Details ich Dir, leider aus Unkenntnis, noch nicht nenen kann. Auch werden wir einen großen Fackelzzug veranstalten, der dann am pantheon enden wird. Doch soll es auch ein Fest der Menschen, für die Menschen werden.Wir planen eine, den Göttern wohlgefällige Veranstaltung mit Speis und Trank. Und sofern meine Bruder mich unterstützen kann, so wird auch die stationierte Legion uns mit einer Parade beehren. Doch dieses Gespräch steht noch aus.
Fällt Dir noch etwas ein, das ich vergaß, um diesen Anlass würdig zu beenden?"
Ich lächelte leicht und hoffte, die Wahl des Mannes sei wohl getan.
"Wir feiern in Kürze in Mantua die Ludi Florales. Diesbezüglich führe ich derzeit viele Gespräche in Rom. Es wird eine Freude zu Ehren der Götter sein. Und die menschen sollen die gelegenheit haben, sich untereinander auszutauschen und zu erfreuen. Ich wünsche, dass es eine weitere Festigung des Bandes zwischen den Menschen und den Göttern wird.
Neben einer würdigen Zeremonie werden wir aber auch Anlass und Freude haben, uns im Sonnenschein der Götter, menschlichen Genüssen zu ergeben. es werden rechtzeitig Einladungen verschickt werden. Doch möchte ich Dich und Deine Familie schon jetzt besonders darauf hinweisen. Ihr wäret an unserem Tische eine große Freude und Bereicherung.
Meine Nichte spricht so manches mal von Dir. Und ihre Töne sind lobend."
Ich hielt die gesamte Zeit ihre Hand, als sie mir dieses schilderte. Viele Parallelen aus meinem eigenen Leben entdeckte ich, und mir wurde erneut bewusst, dass wir Menschen doch gleicher sind, als wir uns dieses vorstellen mögen.
Kurzfristig, in diesem Augenblick drückte ich ihre Hand unbewusst stärker, da musste ich an meine große Liebe und das Ende selbiger denken. So ein Gespräch hatte ich nicht geplant, ebensowenig gewünscht. Ich verwischte meine innere berührtheit mit einem langjährig eingeschulten Blick, den man als gelassen ansehen konnte.
Viele parabeln fielen mir ein, und ich überlegte, welche wohl die treffenste sein. Und ich wusste, in solch einer Situation trifft keine den Kern, denn wo Gefühle im Spiel sind, da scheitert die Ratio - leider.
"Ich danke Dir für Deine Offenheit und das Vertrauen, mein Liebes.
Du fragst nach einer Erklärung? Soll etwa ich, ich Sterblicher, Dir die Ideen der Götter erklären? Das kann ich nicht.
Wenn Du Dich von Vibullius trenntest, so ist es ein Zeichen Deiner selbst. Äußere Reize trieben Dich dazu. Diese Reize haben Deinen Willen, Deine Seele beseelt. Sie weckten diesen Wunsch in Dir. Manchmal spielt uns unser Wille einen Streich, oftmals aber nicht.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Mensch einen Einfluss auf uns ausübt, dem wir nicht widerstehen können, auch wenn unser Verstand es uns verbieten mag. Ich nenne es den göttlichen Funken.
Doch ob man ihm Vertrauen schenken soll oder nicht, das ist stets die Frage, Denke an die Götter des Olymp. Sie bekämpften sich untereinander und spielten mit den Menschen. Odysseus ist wohl hier das beste Beispiel.
Ob Du nun Deinem Herzen folgst oder dem Verstand, oder beidem, das ist die schwieirgste Frage der Welt. Die kann Dir keiner beantworten, das musst nur Du allein entscheiden."
Mit meiner Hand streichelte ich ihr über den Kopf und küsste sanft ihre Wange.
Meine Gedanken drifteten ab an SIE, meine große Liebe. Es hätte alles so wunderbar und einfach werden können. So geradlinig und rein. Doch das Schicksal hatte leider andere Pläne gehabt. Dieses Schicksal. Hart und unnachgiebig ist es, wenn es die Lust dazu verspürt. Und hart ist der Schmerz, den ein einfacher Mensch dann zu ertragen hat.
ZitatOriginal von Manius Aurelius Eugenius
Spät kam ich zum Wettkampf, in der quälenden Frage ob man nun wohl besser Abschneiden würde als im vorherigen Rennen? Meinen Bruder im Sichtfeld grüßend, gesellte ich mich zu diesem.
"Ave, wie macht sich unser Lenker bis jetzt?"
"Ah, Eugenius, ich grüße Dich. Erwartungsgemäß liegt unser Lenker im Mittelfeld. Wir können nur hoffen, das er das Ziel erreicht. Zufrieden bin ich nicht."
Ich war gespannt, wie mein Bruder sich verhalten würde. Ob ich wohl ein Johlen von ihm hören würde, so wie es aus der Ecke der Plebejer kam? Ich war mir sicher, er würde.......doch, ich lasse mich einmal überraschen.
"Unsere Nichte ist irgendwo dort hinten mit einem jungen Mann, den ich nicht kenne. Auch habe ich bislang noch keinen Bekannten getroffen. Ein Tadel für mich, denn gesellschaftlich bin ich noch ein Fremder in Rom."
Doch genügte mir die Gegenwart meines Bruders bei mir, und die meiner Familie, in meinem Umfeld.
Gespannt hielt ich nach unserem Fahrer, dem Griechen, Ausschau. Jedoch verzichtete ich bewusst darauf, mich diesem Gejohle anzuschließen.
Der erste Teil der Ausführungen meiner Nichte, klang nicht wirklichaufbauend. Es schien mir so, als wenn mein Bruder und ich in unserer Erziehung und dem dazugehörigen Verhalten, etwas zu nachlässig waren. Mein tadelnder Blick traf sie, doch wusste ich, wie sie ihn wahrnehmen würde. Kopfschüttelnd winkte ich sie zu mir her, da ich mich wieder hingesetzt hatte. Ich streckte meine Hand nach ihrer aus.
"Es begann also mit einem Vibullius, doch dann kam Sophus. Ich verstehe gut. Und dann? Erzähle mir mehr von seiner Wirkung auf Dich."
Ich stand auf und stellte mich hinter meine Nichte, um ihr meine Hände auf die Schultern zu legen. Ich hörte ihrer Stimme an, das sie wütend war, mir konnte sie doch nichts vormachen.
"SSSSSSssssst," sagte ich beruhigend und streichelte sie sanft.
"Dein Vater hatte es mir vor langen Jahren selbst erzählt, und ich denke, er hat es voller Stolz getan. Diesen Eindruck hat er immer auf mich gemacht, wenn er von Dir sprach. Und ich bin es auch, aber das weißt Du ja, und ich werde es nun nicht noch einmal sagen. Nachher gewöhnst Du Dich daran und erwartest, Dein Onkel müsse es täglich tun. ;)"
Ich schmunzelte.
Mit einer leichten verspätung erreichte auch ich den veranstaltungsort mit meinem Vertrauten Aristos. Ich grüßte einige der mir nunmehr bekannten Bürger und hielt nach meiner Familie Ausschau. Eigentlich müsste ich zumindest einen meiner Brüder hier treffen.
Vielen Dank. Falls ich Euch irgendwo helfen kann, lasst es mich wissen. Im Augenblick verhandel ich ziemlich viel im SimOff-Bereich, um Positionen abzustecken. Ich hoffe doch, Ihr kommt alle ins schöne Mantua, wenn wir die Ludi Florales feiern.
"Oja, mein Kind. Zu Caesar mag man stehen wie man will. Doch auch er wurde verraten von intriganten Schelmen, die sich Römer nannten. Es sollte uns stets als Mahnung dienen. Doch will ich Dich nicht mit Historie langweilen.
Was Deinen Häuserwunsch anbelangt. Kannst Du mir ein Schriftstück der Gens Vesuvia geben, indem sie sich einverstanden erklären?"
Dem kecken Blick meiner Nichte nach zu urteilen, brütete sie wieder irgendwelche Gedanken aus. Wie zwei kleine Mädchen, die erstmals eine Blumenwiese sehen, dachte ich mir still schmunzelnd.
Da der Weg zu dem besagten bauernhof nicht weit war, benötigten wir gerade einmal fünfzehn Minuten. Die Talsenke würde von sanft aufsteigenden Hügeln gesäumt, und markant stieg der spitze Berg empor, der von den Zypressen gekrönt war.
Ein Weg führte durch das gesamte Tal und durchschnitt die Felder. Leider lag das Land brach und Eile war geboten, um in diesem Jahr noch die Saat zu legen.Auf der linken Seite war das Anwesen zu sehen. Ein übertriebener Name, denn es war lange unbewohnt und in marodem Zustand. Auf der rechten Seite lag eine große Stallanlage, die wesentlich besser in Schuss war.
"Seht her, ihr zwei Hübschen. Meine Überraschung für Euch."
Ich zeigte mit einer ausladenden bewegung auf das, was nun uns gehörte. Ich war mir bewusst, meine vorlaute Nichte würde erneut eine spitzfindige Bemerkung über den Zustand finden.
"Ich danke Dir und wünsche eine gute Reise. behalte Mantua in guter Erinnerung."
Ich führte Honoria aus dem Büro, um mich dann wieder meiner Nichte zu widmen.
"Du weißt, Deandra, welcher Tag heute ist? Die Iden des März."
Ich dachte an jenen Tag zurück, der mich schon in der Kindheit bedrückte.
Meine Zusammenkunft mit dem König wurde von einemKlopfen unterbrochen.
"Ja, bitte? Trete ein."
So machten wir uns also auf den Weg. ich nahm den Platz in der Mitte ein, meine Nichte schritt rechts. Ganz außen trottete das Stutchen mit. An meiner Herzensseite, da ließ ich Licinia gehen. Und es war ein gutes Gefühl.
Innerlich platzte ich förmlich vor Vorfreude, den beiden Lieben an meiner seite meine Überraschungen zu nennen, wobei ich denke, das Deandra sie mehr interessieren würde. So manches Mal wollte ich schon, noch bevor wir unser Ziel erreichten, meiner Spannung Luft bereiten, doch biss ich mir wiederholt auf die Lippen, und ich amüsierte mich köstlich über mein Spiel.
Ich war zwar etwas irritiert, denn wenn so viele beliebige Leute zum Kaiser vorgelassen werden, dann gäbe es keinen triftigen Grund, einen verdienten Patrizier, der einen tadellosen Leumund hatte, nicht vorzulassen. Doch nahm ich zunächst gerne die Möglichkeit an, das Gespräch mit Decimus Major zu führen. Er hätte sicherlich so manch guten Rat für mich.
"Ich habe konkrete Pläne in der Tasche. Ich fange einfach einmal an. Wir werden in Kürze die Ludi Florales begehen. Ich sprach schon mit den hiesigen Priestern und traf auf verständige und engagierte Landsleute. Es wird ein würdiges Fest werden.
Doch Du weißt es selber. Der frömmste Gedanke stirbt im Keime, wenn er nicht an das Tageslicht gelangt. Ich werde in ganz Italia Plakate aufhängen lassen und Einladungen verschicken. Auch arbeite ich mit kompetenten Autoren der Acta, die ich sehr schätze, zusammen.
Doch ein Erfolg wäre es sicherlich erst dann, wenn auch unser Kaiser sich zu diesem Fest und seinem Anlass äußern und es begrüßen würde. Wenn der Kaiser es schätzt, so werden viele, die sonst träge wären, sich von ihm animieren lassen.
Denkst Du, er würde sich dazu äußern wollen?"
Als wenn ich mich mit meiner Nichte langweilen würde
"Nun gut. Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut. Aber ich benötige schon genauere Informationen. Welche Casa habt Ihr Euch denn nun ausgesucht.
PN an mich. Damit Du auch beschäftigt bist
Kopfschüttelnd musste ich erst einmal alles verarbeiten. Die eine Frage brannte mir auf der Zunge, aber ich wollte sie erst im kleinen familiären Rahmen stellen. Was war mit Sophus? Mir schwante ja etwas und so manche Andeutung meiner Nichte nahm dadurch Gestalt an. Weshalb sie nicht eher mit mir sprach, das irritierte mich schon. Ich nahm mir fest vor, einmal mit meinem Bruder, ihrem Vater, ausgiebig in die Thermen zu gehen. Es schien mir, als müsste ich mal alle Informationen erhalten.
Das war der Bruder, den ich kannte. Und ich nickte leicht. Die Schlacht des Varus hatte mich schon als Kind berührt, zeugte sie doch von Verrat und Intrige. Den Geschichten um Varus verdankte ich sicherlich meine geradlinige Einstellung gegen Lüge und Untreue.
"In Judaea sah und sprach ich Christen, nun solange sie nicht uns ihren Glauben aufzwingen wollen, so sollen sie ihren Götzen huldigen. Doch erblickte ich kürzlich in Mantua schon eines ihrer Zeichen. Die Ermittlungen laufen, und ich werde mit ganzer Härte durchgreifen.
Ich höre mit Freude, daß Du der Rhetorik wie eh und je nachgehst. Vielleicht werden wir in naher Zukunft die Gelegenheit haben, dieses noch des öfteren zu tun. Denn auch ich bin min so manchem nicht einverstanden. Anderes muss korrigiert und umgelenkt werden.
Ich werde mich in Bälde nach Mantua begeben. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Du dort zugegen sein würdest. ich plane so manches gute Ding, und alleine ist man stets schwach."
Mit fragendem Blick schaute ich meinen streitbaren, großen Bruder an.
Wo steht auf Deines Onkel Stirn: Ihr Völker der Welt, schaut auf diesen Magistratus?
Den Teil mit Sophus únd Deandra, den würde ich gesondert hören wollen. In Anwesenheit meines Gastes schwieg ich jedoch. Die Jahre der Abwesenheit beinhielten doch so manche Überraschung für mich.
"Nun, wenn die bisherigen Besitzer damit einverstanden sind, warum sollte es nicht eine Möglichkeit geben?"
Mein fragender Blick richtet sich an die Admins. Wenn alle einverstanden wären?!