Beiträge von Tiberia Honoria

Ich klopfte an die Tür des Officiums.

"Sehr gerne." entzückt machte ich mich auf den Weg.

"Dann werde ich gerne schnellst möglich mein Amt antreten. Hast du schon eine gezielte Aufgabe für mich?" fragte ich voller Tatendrang.

Ich nahm einen grossen Bissen von dem Hähnchenfleisch und kaute genüsslich zu ende bevor ich antwortete:
"Ich bin eine grosse Anhängerin der Praesina und überlege der Factio beizutreten."

"Nun, Scribaposten habe ich auch andere in Aussicht und denke eigentlich inzwischen für mehr bereit zu sein, aber da ich gerne in Roma arbeiten möchte, werde ich die Stelle antreten. Vielleicht kann ich durch gezielte Taten überzeugen für den Posten des Magisters bereit zu sein."

"Ich bin auch eine begeisterte Anhängerin. Ich favorisiere die Grünen und werde in den nächsten Tagen der Factio beitreten. Bist du auch in einer Factio?"

"Richtig. Ich war damals Scriba der Regio Italia und arbeitete mit dem damaligen Comes Detritus zusammen. Die Arbeit hat mir grossen Spass gemacht und ich habe viel daraus gelernt, dass ich auch in meiner Quästur umsetzen konnte. Nun wollte ich mich für die meines Wissens vakante Stelle als Magister Scriniorum bewerben."

Ich betrat das Officium und begrüsste den Comes.
"Salve, ich bin Tiberia Honoria."

Ich klopfte erwartungsvoll an die Porta.

"Nun gut, ich bin durchaus gewillt, dir zu verzeihen. Interessierst du dich zufällig für Wagenrennen?"

"Danke, mein Imperator." bedankte ich mich und verbeugte mich verwirrt. Hatte der Senat keine Spione, war nicht von vornherein bekannt, dass beide Kandidaten keinen Rückzug machen würden? Dann ging ich meines Weges, eine Erfahrung reicher, was Politik anging.

Endlich mal ein Mann, der weiss wie man Komplimente macht. dachte ich entzückt.
"Du bist unverschämt, Glabrio!" dozierte ich spüöttisch mit erhobenem Zeigefinger. "Hast du etwa keinen Respekt vor einer Amtsperson?"

Wir bestellten Huhn an dem Stand und während wir warteten flappste ich weiter:
"Warum auch nicht. Löwen- und Krokodilfleisch wird ja auch gegessen. Warst du schon einmal in Germanien?"

Ich lächelte bei den Worten des Aureliers. Seine Wahlniederlage einzugestehen, hatte keine Stunde bei ihm angehalten.
Ich erhob meine Stimme und antwortete:
"Auch ich stelle mich zur Nachwahl, auch wenn ich so keinen Sinn darin sehe. Mein Gegenkandidat hat durch seine Reden und die seiner Gefolgsleute die Wahl von Ihrem eigentlichen Ziel weggeführt, nämlich einen Kandidaten aus einer edlen Familie zu wählen, dem man die verantwortungsvollen Aufgaben des Aedilats, wie die Überwachung des Marktes und wichtiger Bauvorhaben und die Ausrichtung grossartiger Spiele zu Ehren unseres göttlichen Kaisers und unserer Götter. Selbst hier im Senat weicht er keinen Deut von seiner Meinung ab und bringt das ewig leidige Thema, dass so viele Wähler abgeschreckt hat, statt sich einzugestehen, dass er die Wahl verloren hat, da er doch entgegen seiner eigenen Aussagen keine Mehrheit, erst recht keine überwältigende Mehrheit für seine merkwürdige Denkweise gefunden hat. Wäre mein Gegenkandidat würdiger oder besser geeignet für dieses Amt als ich, ich würde das Feld räumen und Ihn sich allein zur Nachwahl stellen lassen. Aber da ein Rückzug meinerseits von meinem Gegenkandidaten als Wahlsieg seiner Ansichten missbraucht werden würde, werde ich nicht nachgeben und stelle mich ebenfalls zur Wahl." antwortete ich zugegebenermassen etwas langatmiger als mir wahrscheinlich erlaubt war.

"Huhn ist in Ordnung. Aber hast du schon mal Bärenfleisch gegessen?" fragte ich neugierig und liess mich mitziehen.

Ich trat in das Senatsgebäude und wartete geduldig, aufgerufen zu werden.

Eine Sklavin brachte dem Herrn eine Nachricht von seiner Schwester:

"So, ich muss jetzt aber dringend los, Bruderherz. Wir sehen uns ja heute abend beim Empfang unseres Verwandten Vitamalacus."
herzlich verabschiedete ich mich von meinem Bruder

"Natürlich." Erleichtert ging ich, um Durus zu benachrichtigen.

"Natürlich, gerne." ich zog mir schnell ein Tuch über und folgte den Praetorianern.