Beiträge von Lucius Redivivus Callidus

    Sie sagte also nichts davon, dass sie ihm das übel nehmen würde, dass er reisen wollte und somit Hispania verlassen würde? Hatte sie wiklich nichts dagegen? Es wäre ihr doch garantiert nicht recht, wenn ihr Bruder einfach so durch die Gegend streifen würde. Ein Rediviva! Auch wenn das Reisen mit dem Nützlichen verbinden wollte. Aber zu etwas anderem fühlte er sich nicht in der Lage. Jetzt, wo seine Familie wieder etwas erreichte. Sie war Priesterin und sein Bruder Duumvir? Und er, was würde aus ihm werden? Nichts, wenn nicht das eine! Händler! Seine Familie war ihm nicht egal und er wollte auf keinen Fall Schande über die Familie bringen. Aber er wollte seine Freiheit auch nur ungern aufgeben. Mit dem Schiff konnte er einen Ausweg finden. Er drehte seinen Kopf zur Seite und schaute sie an. "Du würdest mich also einfach so ziehen lassen? Ich bräuchte also kein schlechtes Gewissen zu haben?" Es musste doch eine Möglichkeit geben, sowohl der Familie, als auch seiner Freiheitsliebe gerecht zu werden. Er seufzte. "Sein oder nicht sein!" murmelte er.

    Callidus träumte weiter. "Ich will nicht eines Tages von dieser Welt gehen, ohne etwas von ihr gesehen zu haben, Schwesterchen!" Er suchte wieder ein paar Steine, die er über das Wasser springen lassen konnte. War er unglücklich? Callidus forschte in seinem Inneren. Ja, irgendwie war er nich mehr so glücklich, seit ihrer Rückkehr aus Germanien. Nachdem er von der Welt wieder etwas gesehen hatte, kam ihm das alles hier recht öde vor. Nicht das ihm Hispania nicht gefiehl, aber es hielt ihn nicht sehr lange an einem Ort. "Ich will die Welt sehen!" Es war ausgesprochen. Sein Wunsch stellte auch eigentlich kein Problem dar. Er könnte gleich losziehen. Wohin, dass war ihm erstmal egal. Doch er war nicht mehr alleine. Er hatte eine Familie und der konnte er sich nicht so einfach entziehen. Das schlechte Gewissen würde ihn ein lebenlang plagen. Er ließ sich neben Helena in den Sand fallen und schaute stumm zum Himmel.

    Irgendwie schien sie zu ahnen, was er sagen wollte und es schien ihr nicht wirklich zu gefallen. Er mochte seine Schwester und wenn sie wollte, dass er bleibte, dann würde er wohl oder übel bleiben. Er war nicht der Typ, der sich nur über den Status quo beschweren würde, nein er würde ihn selber ändern. Es gab genug die sich selber bemitleideten, aber nichts an ihrer Situation änderten. Wenn man auf die Hilfe der Götter wartet, ohne etwas selber zu tun, dann wartet man vergeblich. Dann jedoch drehte sie sich zu ihm um und war anscheinend doch gar nicht so abgeneigt, eher ratlos.
    "Du bist für jede Provinz eine Bereicherung, Schwesterherz! Was man von mir nicht gerade behaupten kann!"
    Das Imperium war groß. Sie konnte kaum alles gesehen haben, daher nahm er ihr Kommentar nicht wirklich für voll. Es gab sicherlich auch noch andere schöne Ecken. Schön ist ein relativer Begriff, den jeder anders auslegt.
    "Nun, Italien kenn ich zu Genüge, Germanien habe ich auch gesehen, nach Britannien zieht es mich nicht wirklich... Griechenland, daran erinnere ich mich immer gerne. Nun den Osten des Reiches kenne ich kaum. Nur die Grenze zu Pathien sollten wir meiden!"
    Ja, wieso eigentlich nicht einfach mal den Osten durchreisen? Am besten wäre, so dachte Callidus, für ihn ein Beruf, der viel mit Reisen zu tun hatte. Nur wer reiste viel? Die Tintenkleckser des Kaisers waren oft unterwegs, aber das war nichts für ihn. Schauspieler, reisten auch von Theater zu Theater. Aber Schauspieler waren ein seltsames Volk. Er hatte schon manches Mal etwas mit einer Schauspielerin gehabt. Gehalten hatte es nie. Außerdem wäre Helena damit garantiert nicht einverstanden. Schließlich gab es da noch den Beruf des Händlers. Händler waren ständig unterwegs oder schickten ihre Angestellten durch die Wüste, während sie sich vor Ort um die Geschäfte kümmerten. Mit Zahlen umgehen konnte er. Und mit Menschen auch. Und wenn er mal keine Lust hatte nur über den Zahlen zu hocken, dann reiste er eben mit seiner Ware mit. Reich werden wollte er nicht. Er wollte Leben, sein Leben! Mehr wollte er nicht. Wieder kam ihm der Gedanke an das zum Verkauf stehende Schiff.

    Nein ganz sicher nicht. Er hatte ja auch nur das Gefühl, dass sie manchmal langweilig, ja nicht sie selbst war. Als ob ihr eine innere Stimme ins Gewissen reden würde, wie eine Anstandsdame. Wenn sie doch ab und zu mehr aus ihr herauskommen würde und ihn für sein Verhalten nicht rügen würde. Er machte sich nur Sorgen um sie. Wenn es ihn fortzog und er sie zurücklassen würde, weil sie seinen Lebensstil nicht teilte, dann wollte er sie zumindest mit einem Lächeln in Erinnerung behalten.
    "Die Reise nach Germanien tat mir gut. Sehr gut sogar und sie hat mir zu denken gegeben! Es tat gut zu sehen, wie die eigenen Beine einen tragen können, nur mit dem nötigsten ausgestattet!" Langsam näherte er sich dem Thema, welches er nicht direkt ansprechen wollte. "Fühlst du dich hier wohl in Hispania? Hier wo du dich nur umschauen brauchst und du jede Ecke mit einer Erfahrung aus deiner Vergangenheit verknüpfen kannst?" Das Leben hier war ihm wirklich auf Dauer viel zu öde. Die jungen Senatorensprösslinge die hier ihren Urlaub auf den elterlichen Landgütern machten, kotzen ihn an. Sie waren jung und überheblich. Man könnte meinen, sie würden ganz gut zu Callidus und seinen Stil passen, aber das taten sie überhaupt nicht. Hinter seinem Handeln steckte eine Absicht, eine Philosophie. Er wusste was er tat, was man von den Jünglingen nicht behaupten konnte. Leider auch nicht, wenn diese später einmal im Senat saßen und dort den Staat lenkten. "Willst du nicht wissen, was da draußen hinter dem Horizont steckt und auf einen wartet?" deutete er an.

    Callidus blieb noch einen Moment stehen und dachte nach. War er zu forsch gewesen? Ja vielleicht war er das. Vielleicht wird man auch ruhiger mit dem Alter. Er konnte sich zwar noch nicht vorstellen, eines Tages in einem kleinen Hasu irgendwo auf dem Lande seinen Lebensabend zu verbringen, aber vielleicht kam dieser Wunsch auch erst, wenn die Beine müde wurden. Er hatte bisher auch noch nicht daran gedacht, eine Familie zu gründen. Familie bedeutete eine Menge an Verpflichtungen und eine starke Einschränkung seiner persönlichen Freiheit. Er war noch nicht bereit, dieses alles zu opfern. Außerdem hatte er bisher kaum die richtige Frau dafür gefunden. Er betrachtete seine Liebschaften als Experimente. Einige dauerten länger an, aber er merkte, dass es nicht auf Dauer funktionieren würde. Den Typ Frau den er so mochte, - fröhlich, frei, für jeden Spaß zu haben - war auch meist der Typ, der für keine Dauerbeziehung geeignet war. Zumindest konnte ihm noch keiner vom Gegenteil überzeugen. So ging er gleich wie ein Abenteurer an die Sache heran und plante nicht gleich weit in die Zukunft bei solchen Fragen.
    "Das Ziel des Lebens ist es nicht, mit so vielen Menschen wie möglich das Lager geteilt zu haben! Vielleicht hast du mich da mißverstanden!" rief er und folgte ihr dann. "Ich habe auch nicht gesagt, dass du die Vergangenheit vergessen sollst. Das kann man nicht, es sei denn man ersäuft sie in Wein, aber spätetens am nächsten Morgen oder wenn der Wein alle ist, hat sie einen wieder eingeholt. Aber die Vergangenheit hindert einen nicht daran, etwas Neues auszuprobieren oder sich von etwas frei zu machen!" sagte er, nur noch wenige Schritte hinter ihr.
    Oft verstanden ihn die Menschen falsch. Callidus war kein reiner Träumer oder ein oberflächlicher Mensch. In ihm arbeitete es ständig. Er wollte so viele Erfahrungen aus dem Leben rausholen, wie er konnte. Sonst würde es ihm in der Unterwelt nach ein paar Jahrzehnten garantiert langweilig werden.

    Er konnte es nicht fassen. Sicher war sie eine Römerin, aber sie war oder zumindest benahm sie sich nicht wie eine einfache Plebeierin. Gut sie war auch keine einfache Plebeierin mehr. Sie hatte es zu ewtas ordentlichem gebracht. Aber wie so oft, vergessen die Leute in hohen Ämtern woher sie kamen, sie wurden blind. Er wollte es nicht glauben, dass sie den Sinn für die Einfachheit des Lebens verloren hatte. "Genau! Es sind nicht alle Frauen so wie du! Manchmal habe ich das Gefühl, du bist langweilig! Aber jemand aus der Rediviva kann doch nicht langweilig sein!" Das er immer diese Predigten halten musste. Wieso verstanden die Menschen ihn nicht einfach. "Du lebst nur einmal Schwesterherz, also genieße das Leben! Das ist gar nicht schwer! Oder hast du das verlernt?" So sehr es ihn auch drängte, weiter zu ziehen. Nein, er konnte nicht von seiner Schwester weg. Nun hieß es Ärmel hochkrempeln und seiner Schwester zeigen, wie man lebt. "Ich sehe schon ich muss dir noch viel beibringen! Kannst du Steine über das Wasser springen lassen?"

    Callidus schaute auf den Apfel, den seine Schwester ihm gab. Es war einer der beiden Äpfel, die er vorhin weggeworfen hatte. So tat er es erneut und warf ihn über seine Schulter hinweg. "Das war kein Essen, dass war eckelig!" Jetzt hatte er weder einen Apfel, noch Wein und es schien so, dass er auch kein Mädchen hatte. So konnte es im Leben geschehen. Aber Callidus gab so schnell nicht auf. Er biß ein paar Mal von dem Apfel, damit er noch was von dem Apfel hatte, bevor sie wieder den Versuch unternehmen würde, ihm den Apfel wegzunehmen. "Deine Gesellschaft reicht mir auch schon!" sprach er nach einer kurzen Pause, in der er die Apfelstücke runterschluckte. Wie immer nahm sie das Leben viel zu ernst. Viele tun es so und mussten an ihrem letzten Tage feststellen, dass sie nie wirklich gelebt hatten. Ihm würde es nicht so ergehen. Außerdem was sollte diese Anspielung von ihr? Das letzte Mal, dass er in 'weiblicher Gesellschaft' war, war in einer Mansio bei Narbo Martius auf der Rückreise von Germanien. Das lag nun eine ganze Weile zurück. Aber das wollte er ihr jetzt nicht auf die Nase binden. "Ich bin ein Römer, falls du es vergessen haben solltest und dazu noch ein Plebejer und ein Mann!" warf er ein.

    Etwas traf ihn am Kopf. "Au! Verflucht!" Allem Anschein nach kam der Apfel nicht von oben, jemand musste ihn geworfen haben. Er drehte sich um, nach den Übeltäter ausschauhaltend. Da erblickte er seine Schwester. Callidus lächelte. Dann wedelte er aber mit einem Finger um sie zu rügen. "Na, na! Mit Essen spielt man nicht, Schwesterherz!" Dann ging er auf sie zu und musste Lachen. "Du hast nicht so rein zufällig eine Karaffe Wein bei dir? Das würde den Moment perfekt machen!" Und bezog sich damit auf seinen Ausruf von vorhin. Seine Schwester war zwar nicht mehr die Jüngste und und mit ihr konnte er nicht das machen, was er normalerweise jetzt mit einem Mädchen gerne machen würde, aber es war zumindest weibliche Gesellschaft.
    Aber es sah so aus, als sei sie nicht besonders glücklich über seine Anwesenheit. Sie war wirklich viel zu ernst. Innerlich legte er den Schwurr ab, dass wenn er im fortgeschrittenem Alter auch so ernst und langweilig werden würde, ihn Jupiters Blitz treffen sollte.

    Callidus Augen strahlten. Da waren einige schöne Äpfel bei. Er sprang vom Baum und wandte sich zum Boden hin. Er hob einen Apfel auf und betrachtete ihn. Dieser sah nicht so gut aus. Mit einem "Bähh!" flog der Apfel in einem hohen Bogen davon. Dann nahm er den nächsten Apfel, der schon besser aussah. Er biß herzhaft hinein, kaute ein zwei Mal und spuckte es wieder aus. "Das soll ein Apfel sein? Da machen ja selbst die Würmer einen Bogen drum!" Auch dieser flog davon. Callidus seufzte und gab den Äpfeln eine letzte Chance. Er hob einen rotglänzenden Apfel auf. Dieser sah wirklich lecker aus. Mit dem Saum seiner Tunika wischte er ein paar mal über den Apfel und biß vorsichtig hinein. Er kaute wieder ein paar Mal und nahm dann einen weiteren bißen. Endlich hatte er seine Mahlzeit gefunden. Jetzt fehlte nur noch der Wein, aber der würde garantiert nicht hier so einfach rum stehen. Aber im Leben konnte man es wirklich einfach haben, wenn man sich mit dem einfachen zufrieden gibt. Callidus fühlte sich in seiner Lebensphilosophie bestätigt und nickte zufrieden. "Jetzt nur noch eine Karaffe Wein und ein hübsches Mädel, dann fühle ich mich wie Jupiter auf dem Olymp!" rief er fröhlich aus.

    Der Sand am Strand war sehr rein, so dauerte es nicht lange, bis Callidus alle Steine ins Meer gefeuert hatte. Eine frische Brise zog auf und brachte seine langen Haare durcheinander, so dass er nichts mehr sah und dahin stolperte, bis er über etwas fiel. Wer hatte denn hier etwas liegen gelassen? Er fluchte in seinem Kopf schon wieder die Götter. Garantiert war es nichts gutes und garantiert hatte er nun seine Tunika eingesaut. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und stützte sich ab. Es war eine Planke. "Poseidon" stand darauf geschrieben in griechischen Buchstaben. Anscheinend hatte es dem Schiffseigner nichts genützt sein Schiff nach dem Gott der Meere zu benennen. Wohl eher im Gegenteil. Wahrscheinlich hatte man den Gott überhaupt nicht gefragt, ob er mit einem Frachtkahn gleichgesetzt werden wollte. Callidus klopfte sich den Sand von der Tunika und warf das Stück Holz zurück ins Meer. Wieso hatte Poseidon ihm die Planke vor die Füsse gelegt? Hatte es vielleicht mit dem Schiff zu tun, welches im Hafen zum Verkauf stand? Er dachte darüber nach. War das der gewünschte Ausgweg, denn er suchte? Aber wieso sollten die Götter ihn helfen? Sogleich stellte sich ein Hungergefühl ein. Callidus seufzte. Er dachte nach. Gab es hier nicht eine kleine Obstplantage? Ja so war es. Es ging doch nichts über einen schönen saftigen Apfel. So stolzierte er los und sah auch schon die Obstbäume. Sein Tag war gerettet. Er sah sich kurz um, ob ihn auch niemand beobachtete und kletterte dann auf einen der Bäume um sich einen Apfel zu holen. Doch er kam nicht an den Ast, so dass er auf dem Baum hin und her wipte um ein paar Äpfel zu Fall zu bekommen.

    Es war früher Abend und Callidus spürte noch die heiße Luft welche vom Boden aufstieg. Auch in der Nacht würde es wohl kaum besser werden, auch wenn die Sonne langsam hinter den Weinbergen verschwinden wird. Er verließ die Stadt und ging hinunter zum Ufer, welches hier nicht mehr durch eine Mauer befestigt war. Außerhalb der Stadt kam es ihm schon viel angenehmer vor. Er blickte hinaus zum Meer wo er am Horizont ein paar dunkle Flecken ausmachen konnte. Der Hafen von Tarraco war fast leer. Die meisten Schiffe sind mit der Flut ausgelaufen und segelten am Horizont dahin. Die See war ansonsten heute ruhig und auch der Wind war kaum zu spüren. Er tauchte seine Füsse in das Wasser, welches nicht gerade kalt war. Seit dem er nach Germanien gereist war um seine Schwester zu suchen, hatte ihn das Reisefieber wieder gepackt. Er war damals nach Hispania gekommen, wie so viele andere Rediviva um die Familie wieder zu einen. Aber nach und nach wurde es ihm langweilig. Tarraco war nicht gerade klein aber doch ein Provinznest.
    Er hob ein paar flache Steine auf, begutachtete sie und ließ sie über das flache Meer springen. Das Imperium war groß und kaum jemand konnte wirklich behaupten, dass ganze Imperium gesehen zu haben. Aber wer wollte das auch schon. Es gab Gebiete, da war es noch langweiiger als hier. Rom, Rom war das Zentrum des Imperiums und des Geschehens. Aber so verrückt war Callidus dann auch nicht, es dort ein Leben lang auszuhalten. Mal war Rom ganz nett, aber auf Dauer viel zu anstrengend. Was wollte er eigentlich oder was wollte seine Familie von ihm? Er wollte gerne wieder weiterziehen, aber er könnte seine Schwester hier nicht zurücklassen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden...

    Sehr, sehr schade... :(


    Aber das Argument mit der Zeit kann ich ganz gut verstehen. Das IR am laufen zu halten und es dabei noch zu verbessern, kostet garantiert einiges an Zeit. Daneben dann noch quasi eine eigene Application zu bauen...


    Aber irgendwann kehrt vielleicht doch das Goldene Zeitalter zurück! :]

    Lang, ist es her, da wurde mal eine WiSim2 angekündigt... Ich bin da momentan nicht auf den laufenden Stand... Gibt es das vorhaben noch? Oder ist das, was wir nun schon haben eine Art WiSim2? ?(


    Ich habe noch vage in Erinnerung, dass durch die WiSim 2 der Beruf der Händler interessanter werden sollte. War da nicht auch etwas mit provinzbezogener Ware und allerlei andere schöne Dinge? ?(


    Vielleicht kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen. Danke :):]

    Alte Dame. Da konnte er nur lachen. Seine Schwester kam ihm gar nicht wie eine alte Dame vor. "Glaub mir, ich weiß wie man mit Frauen umgeht, die behaupten alt zu sein!" Wenn Frauen behaupteten allt zu sein, dann war in ihrem Leben einfach nicht mehr genügend los. Krallten sie sich einen jungen Knabben kamen sie sich auvh gleich wieder 20 Jahre jünger vor. Aber wie kam sie ausgerechnet darauf das er was von ihrer Tochter wollte? "Nein, zu kompliziert!" Dann strich er sich erneut durch seinen Bart. Was hatte sie an seinem Bart auszusetzen? Er konnte Wetten, dass dies zu einer Mode werden würde, wenn der Kaiser selbst so einen Bart tragen würde. "Du hast ja keine Ahnung! Ich bin doch kein griechischer Lustknabe!"

    Anscheinend mochte sie Nero nicht. Nun abgesehen davon dass er paranoid war... Er hatte seine Schwester sellten so lachen gesehen. Es musste wohl daran liegen, dass sie nun wieder zuhause waren. "Du willst wissen auf welche Mädchen ich stehe? Ja das kann ich mir gut vorstellen!" Er grinste. "Aber Schwesterherz! DU musst nicht immer alles wissen, nur weil du älter bist als ich! Vielleicht zeige ich dir ja mal, auf was für Mädchen ich stehe!" Er strich sich durch seinen Kinnbart und blickte sie prüfend an. "Bevor ich dir das aber verrate, hast du noch eine Menge zu lernen, meine Schülerin!"

    Er stellte den Becher wieder ab und fuchtelte mit den Händen herum. "Rom, Rom... Wer will den schon nach Rom? Seit Nero hat es dort keine vernünftigen..." Er suchte nach einem Wort welches für seine Schwester nicht ganz so unzüglich war. "... Bankette!" Er ging auf sie zu und begab sich langsam hinter ihr. Dann gab er ihr einen Klaps auf den Hintern. Seine Schwester hatte sich gut gehalten für ihr Alter musste er dabei feststellen. "Und die Mädchen? Die gibt es woanders auch, besser und ohne dass man sie kaufen muss!"

    Er blickte sie an. Was hatte sie da eben zu ihm gesagt? Er hatte eigentlich nicht vor gehabt seinen Unmut so zu zeigen. Nun war es aber geschehen und er fuhr er im gleichen Ton fort. "Oh es ist doch schön einen Platz in der weiten, weiten Welt zu haben, wo man zuhause ist!" Aber musste es gerade hier sein? In diesem Provinznest war überhaupt nichts los. Es wimmelte nur so von Langweilern. Und auch Mädchen hatte er schon bessere gesehen. Er seufzte ging zu einem Beistelltisch und goß sich einen Becher Wein ein. Zumindest der heimische Wein war ganz gut. Er leerte den Becher mit einem Zug und rülpste laut. Jetzt fühlte er sich schon besser. Ein Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht.

    Callidus folgte seiner Schwester stillschweigend. Seit ihrer Abreise aus Germanien hatte er sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Er befürchtete das sie wieder verschwinden könnte. Auch wenn sie momentan nicht danach aiussah. Er hatte versucht mit ihr zu reden, doch sie wich ihm aus. Er hatte das Gefühl, dass sie nicht ganz offen zu ihm war. Ert wusste überhaupt nicht, was in seiner Schwester vorging. Nun waren sie erst mal wieder in Hispania. Aber er konnte sich nicht so sehr darüber freuen. Die Reise nach Germanien hatte seine Reiselust geweckt. Er wollte etwas neues sehen. Für ihn war dies hier eh nie eine richtige Heimat, wie für die anderen. "Ja, schön wieder hier zu sein!" sagte er trocken. Ihm war warm.

    Callidus folgte Valeria an dem Tempel vorbei in einen wunderschönen Garten. Es war erstaunlich was hier so alles wuchs. Callidus verstand einiges von Pflanzen. Er musste sich eingestehen, dass er wieder einmal auf Vorurteile hineingefallen war. Doch, hier könnte er sich auch wie zuhause fühlen. "Anscheinend mangelt es euch in Germanien auch an nichts!" Dann hörte er ihr aufmerksam zu, wie sie über Hispania berichtete. "Nun, du weißt ja wie das ist, aus einer Mücke wird schnell ein Elephant. Aber ganz so falsch ist das nicht. Ich habe schon immer das Gefühl gehabt, dass in Hispania irgendwie der Wurm drinne ist. Was soll man auch von Personen erwarten, die schon seit Ewigkeiten auf ihrem Amtschemel sitzen? Es ist einfach eine Schande!" Callidus spuckte vor Verachtung auf den Boden. "Klar das dies dazu führt, dass die Gesetze mit Füssen getreten werden. Ich nehme an, meiner Schwester wurde es dort auch zu viel. Diese ganze Willkür...!" Aber irgendwie wurde er den Gedanken nicht los, dass da noch mehr war, wieso Helena verschwunden ist. Callidus nahm zur Kenntnis, wie Valeria jemanden nach Helena befragte. Immerhin würden nun ein paar Augen mehr nach ihr ausschau halten.

    Callidus seufzte entspannt. Sie war wirklich keine 'Germanin' oder sonst was. Nein sie kam aus Hispania. Callidus fühlte sich aber nicht als Spanier, ja was war er eigentlich? Er war Römer und überall zuhause. Wer rastet, der rostet. Gerade deshalb tat ihm die Reise gut. "Ja so ist es. Ich bin ihr Bruder!" Andererseits war er ein wenig enttäiuscht. Sie kannte zwar Helena, aber anscheinend wusste sie nicht, dass Helena hier sein sollte. "Gehen wir ein Stück? Oder halte ich dich von etwas wichtigen ab? Vielleicht interessieren dich Neuigkeiten aus Hispania!" Aber vielleicht auch nicht. Er sah sich um. Provinzstädte sahen sich im Grunde alle recht ähnlich, wenn sie auf römisch Gründung zurückzuführen wahren. Nur die klimatischen Bedingungen waren überall anders. Hier war es ihm ein wenig zu kalt und zu feucht. "Ich nehme also nicht an, dass du sie hier gesehen hast? Aber vielleicht weißt du, wo man sich erkundigen könnte?"