Beiträge von Lucius Redivivus Callidus

    Callidus schüttelte mit dem Kopf. Was war nur mit seiner Schwester los? Sie war so wortkarg.


    "Du solltest wirklich eher zu Bett gehen, Schwesterherz!"


    Sie gingen ein gutes Stück weiter. Callidus sah hin und wieder immer zu seiner Schwester hinüber. Sie war irgendwie abwesend.


    "Wolltest du eigentlich nicht mit mir spazieren gehen?"


    Callidus ärgerte es ein wenig, dass er anscheinend Monologe führen musste. Wollte seine Schwester nicht mit ihm reden? Er fragte sich schon, was er angestellt haben sollte.


    "Was hast du auf den Herzen, Helena?"


    sprach er dann verständnisvoll zu ihr.

    Callidus blickte zu seiner Schwester. Sie sah fertig aus und Callidus fragte sich warum. Er glaubte sich nicht daran zu erinnern, dass in den letzten Tagen viel los war.


    "Schwesterherz? Du siehst fürchterlich aus! Du warst doch nicht etwa die ganze letzte Nacht auf Achse, oder? Das würde deinem Metellus sicherlich nicht gefallen! Hat er sich denn schon bei dir gemeldet?"

    Callidus blickte sich um.


    "Ich bin ein Suchender nach Unterhaltung! Lucius Redivivus Callidus!"


    Callidus blickte sich um.


    "Nein, nein! Langsam finde ich mich hierzurecht. Eigentlich suche ich Ovid und hoffe ihn hier zu finden. Seine Bücher waren nicht von jedem gemocht! Aber sie sind sehr erheiternd! Es ist traurig, dass die Stadt noch keinen Bibliothecarius gefunden hat, der diese Schätze hier verwaltet."

    Zum Teil tun sie das ja schon, weil einfach Priester fehlen! Was die Ausbildung angeht... Da bin ich mal gespannt... Aber es bleibt wohl auch zu befürchten, dass es weniger Sacerdotes geben wird, wenn der Rang Sacerdos keine Bedingung mehr zum aufsteigen ist! Leider geht es ja vielen im IR um die Karierre und der Sacerdos ist eine Sackgasse! :(


    Ich wäre gerne Sacerdos, auch wenn ich wohl irgendwann ein höheres religiöses Amt anstrebe! Aber jetzt, wo ich einfach degradiert wurde, weiß ich auch nicht, wie es weitergehen soll!


    Ich finde es auch nicht gut, dass man extra nach Roma wegen der Prüfung reisen muss! Das ist auch nicht gerade so schön historisch... Das soll man dann doch eher den Provinzpontifices überlassen!


    Und ich bitte nocheinmal darum, den Popae ihre Prüfung anzurechnen und sie zu Sacerdotes zu machen. Ich glaube die alten Popae haben mehr gelernt, als die neuen Sacerdotes!

    Ich finde, dass man Poapae ihren Kurs und Einsatz anrechnen lassen sollte, so dass sie dann auch Sacerdos sind! Alles andere finde ich ziemlich unfair! Da kommt man sich wie ein Trottel vor, weil man vor kurzem befördert wurde, eine Prüfung abgelegt und den Unterricht besucht hat! Und nun wurde man zurückgestuft! :(

    Ich finde es nicht schön, einfach wieder zum Discipulus zurückgestuft zu werden! X(


    Immerhin habe ich den Rangd es Discipulus schon durchlaufen und eine Prüfung zum Popa abgelegt! Ihr nehmt einen wirklich den Spaß! :(


    Erst war ich Priester des Iuppiter und nun bin ich ein Mädchen für alles? Wie soll das sim:on von statten gehen? Ne, nicht mit mir!

    Callidus suchte das Gespräch mit einigen Menschen auf dem Forum. Sie unterhielten sich über die Wahlen, die nun schon länger zurück lagen. Man wunderte sich darüber, dass noch keiner der gewählten ernannt wurde.


    "Soweit ich weiß, ist der Comes doch der Wahlleiter gewesen und da der Proconsul nicht da ist, vertritt er ihn doch! Wieso tut er nichts und benennt die neuen Magistrate?"


    warf Callidus ins Gespräch.


    "Wofür sind wir wählen gegangen, wenn nichts geschieht?"

    Callidus erreichte mit seiner Schwester die Stadttore und verließ mit ihr die Stadt, direkt am Tor schwenkte er nach rechts und ging mit ihr den Weg, einige Fuß von der Mauer entfernt, entlang. Callidus betrachtete die Mauer rechts von ihnen. Sie war stabil gebaut, doch zeigte sich hier und dort, dass die Mauer schon lange nicht mehr wirklich in Benutzung war. Man fürchtete keinen Gegner mehr, weil fast die ganze Welt bezwungen wurde. Zwischen den Fugen wuchs so manches Gestrüpp und renkelte sich die Mauer hinauf. Dann schaute er nach links, streifte kurz mit seinem Blick seine Schwester und richtete ihn dann auf die Häuser vor der Mauer. Es waren kleine Villen, aber auch Kleinbetriebe.

    "Oh ihr Götter!"

    rief Callidus erstaunt aus.


    "Was für ein Körper!"


    Sanft glitten seine Hände über ihren Rücken und massierten sie, dabei glitten seine Hände immer weiter zu ihrer Brust hin, bis er sie schließlich von hinten umarmte und ihren Hals mit seinen Lippen liebkoste.


    "Du hast nicht übertrieben!"


    sagte er zu ihr.

    Callidus überlegte kurz.


    "Nun, von der Stadt habe ich genug, denn wenn wir durch die Stadt latschen, dann stoßen wir auch auf die Baustelle und das verbinde ich für den Moment zu sehr mit Arbeit. Ein Spaziergang vor den Toren der Stadt! Das wäre mal etwas anderes!"


    Er schaute seine Schwester erwartungsvoll an, ob ihr sein Vorschlag gefallen würde.

    Langsam fuhr er mit seiner Hand höher unter ihre Tunika die Oberschenkel hinauf, machte kurz vor seinem Ziel dann aber kehrt und schaute zu ihr auf.


    "Ich wollte deinen Rücken begutachten, stimmts Drusilla?"


    Sicher war es gemein, doch er wollte sie anheizen. Außerdem hatten sie Zeit, genug Zeit, um zu spielen.

    "Nun musst du aber deinen Onkel entschuldigen, denn er hat noch einiges zu tun!"


    Callidus nahm sich vor, ihr Lieblingsonkel zu werden. Er nahm seinen Gürtel ab, an dem ein kleiner verzierter Dolch hing, den man zum opfern nutzte, aber auch zu anderen Taten.


    "Dies gehörte meinem Ohm, der mich in Italia in den Iuppiterkult eingeweiht hat. Er war dort Priester. Ich möchte, dass du es nimmst! Es wird dir als Priesterin, aber auch auf den Strassen Roms von Nutzen sein!"


    Das Messer bedeutete ihm sehr viel, dennoch wollte er, dass Minervina ihn in Erinnerung hielt.

    "Das wäre der nächster Schritt gewesen, meine Liebe! Immerhin muss ich doch wissen, nach wem ich fragen muss, wenn ich dich wiedersehen möchte!"


    Auch wenn noch nicht viel geschehen war, so war für ihn ausserfrage, dass er sie wiedersehen wollte. Dieses Mädchen zog ihn in seinen Bann.


    "Also verrätst du mir deinen Namen, meine Schönheit?"


    Er stand auf und begab sich zu ihren Füssen, wo er sich hinsetzte und sanft über ihre Beine streichelte.

    "Ja, ich bin sehr neugierig, muss du wissen. Ich muss immer alles anfassen und erkunden!"


    Er grinste bei den Worten und folgte ihr. Er schloß die Türe hinter den beiden zu und schaute sich um. Er nickte zufrieden, das entsprach seinen Vorstellungen eher, als eine Seitengasse oder Lagerraum.


    "Hm... Sollen wir uns aufs Bett setzen? Stehen ist so unbequem!"


    Er wartete nicht auf ihre Antwort und setzte sich.

    Er nickte zufrieden mit sich selbt und dem Mädchen vor sich.


    "Sehr gerne! Es soll Stellen geben, da soll die Haut bei Frauen noch viel weicher sein!"


    Er sah sich kurz um.


    "Kennst du ein nettes Plätzchen, wo wir uns weiter unterhalten und austauschen können?"