"Nun, das habe ich doch! Ich vermute, dass es ein weißes Tier ist, auch wenn du mich wohl gleich eines besseren belehren wirst!"
Beiträge von Lucius Redivivus Callidus
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"Nun, hast du schon mal einen blauen Stier gesehen? Ich nicht, vielleicht ein weißes Tier, denn Neptun ist kein Gott der Unterwelt nach meinem entsinnen!"
sprach er etwas ratlos und schaute sie neugierig an.
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"Nun, da ich mich mit dem Neptunkult nie befasst habe, kann ich dir das nicht sagen! Wie ich schon sagte, gibt es nicht immer irgendwelche allgemeinen Regeln, nach der man gehen kann. Oft sind uns doch Bräuche und Riten aus längst vergangener Zeit überliefert, so dass man nicht mehr weis, wieso man das und das tun muss!"
Er hob und senkte die Schultern.
"Vermutlich wird es sich wohl um ein männliches Tier halten und wenn ich an Neptun denke, dann denke ich an Wasser und Luft!"
Auf ihre Anspielung ging er nicht ein.
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Beinahe streckte Callidus Helena gespielt die Zunge heraus. Er ließ es dann aber besser doch.
"Himmelsgottheiten: weiß, Feuergottheiten: rot und Unterwelt: schwarz! Wenn man das denn immer so klar definieren kann!"
sagte er gelangweilt. Er mochte dieses Spiel nicht!
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"Nun, zur Weinernte wird ihm ein Lamm geopfert und an den Iden jeweils ein männlichen Stier!"
sagte er kurz und prägnant.
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"Nun, zur unblutigen Gabe wäre es das, aber dann haben wir ja noch das blutige Opfer. Das Thema ist etwas schwieriger, weil es hier viel zu beachten gibt und man kann das Thema auch nicht völlig verallgemeinern. Je nach Ritus und Gottheit gibt es da bestimmte Vorgaben, so dass ich kaum auf konkrete Fälle eingehen kann, habe ich doch meistens nur Zeremonien zu Ehren Jupiters beigwohnt, wo ich dann auch stärker auf die Handlung geschaut habe. Im Grunde kann mans sagen, dass Geschlecht, Alter, Art und Farbe des Tieres von Bedeutung sind. Bevor das Tier geopfert wird, muss es gereinigt werden und dann hilft ein Opferdiener dem Leiter der Zeremonie. Du weißt schon dieses Age, Agene...!"
Callidus räusperte sich.
"Tja und dann wird die Eingeweideschau zelebriert um zu sehen, ob die Götter das Opfer angenommen haben. Anschließend werden den Göttern die Eingeweide vorbehalten und das Fleisch wird gekocht und es wird das Opfermahl abgehalten!"
Callidus blickte zu Helena, ob ihr seine Antwort reichte.
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'Frage - Antwort, Frage - Antwort...', Callidus seufzte vor sich hin.
"Dann will ich also mit meinem Vortrag anfangen!"
Er räusperte sich kurz und begann dann zu erzählen.
"Nun, das Opfer ist nur ein Teil des ganzen Rituals und steht niemals alleine da. Immerhin will man mit dem Opfer etwas bezwecken und das muss man in Form eines Gebetes verpackt der Gottheit auch mitteilen. Als erstes soll ein Opfer erstmal die Aufmerksamkeit der Gottheit erregen, denn das Imperium ist groß und es gibt viele Tempel. Dazu geeignet sind z.B. unblutige Gaben, die man an einem Altar darbringt, dass kann ein Hausaltar im Wohnhaus sein, ein Altar, wie man ihn häufig an Strassenkreuzungen findet, oder auch ein Altar in einem Tempel. Hier findet man oft die mobilen Altare, die foculi, die man auch vor den Tempel stellen kann, wenn man eine große öffentliche Zeremonie zelebriert. Ich habe das schon oft gesehen und musste ihn meisten heraustragen, weil mein Lehrer nicht mehr so viel Kraft in den Armen hatte. Tja, was sind unblutige Gaben? Nun dies kann viel sein. Ein Opferkuchen oder andere Arten von Speisen, Weihrauch, aber auch kostbare Gegenstände oder Geld. Dann haben wir da noch die Votivgaben. Auch das veschütten von Wein ist sogesehen eine unblutige Gabe, wenn auch nicht immer mit einem Gebet verbunden!"
Callidus blickte zu Helena, ob das bis hier alles korrekt war und er dann fortfahren könnte.
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Callidus dachte an den Gesetzestext. Er mochte Gesetze nicht, waren sie doch oft für normale Bürger unzugänglich in der Art ihrer Sprache und Ausführung und langweilig zu lesen. Auch wenn er nicht bestritt, das manche Menschen Gesetze nötig hatten.
"Ja, den Codex kenne ich! Auch wenn ich ihn dir nicht auswendig herunter sprudeln kann. Meistens lernt man Dinge erst richtig, wenn man sie anwenden darf und die Teil des täglichen Handwerks werden!"
So hoffte er, dass er wirklich bald den nächsten Rang erreichen würde um auch mal etwas produktives zu tun. Er langweilte sich auf diesem Rang und wollte Aufgaben und Verantwortung.
"Die Fibel des Pontifex habe ich auch gelesen udn zum Teil kannte ich die Praxis durch meinen Ziehvater schon!"
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Callidus tauchte im Tempelbezirk zu seinem Unterricht auf. Er fand auf Anhieb die richtige Türe, horchte aber kurz. Da summte jemand ein Lied. Er musste lächeln, dann öffnete er die Türe.
"Hallo Schwesterherz!"
Er sah sie fragend an.
"Bin ich hier im falschen Raum? Musikunterricht steht wohl nicht auf dem Stundenplan?"
Dann musste er an gesungene Gebete denken.
"Oder üben wir Kultgesang!"
Er trat nun völlig ein und schloß hinter sich die Türe, setzte sich dann hin und faltete brav die Hände.
"So, mein Pontifex! Ich wäre dann soweit für meine nächste Lektion!"
Er sprach dies ganz trocken, wusste er doch nicht, ob Helena für ein Späßchen bereit war.
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Zitat
Original von Tiberia Claudia
"Die Gründe für meinen Aufenthalt hier sind sehr privater Natur, daher hielt ich es für durchaus angebracht wenig Aufsehen zu erregen. Wie hätte ich ahnen können, dass man in diesem Hause Gastfreundschaft nur jenen entgegenbringt, die sich völlig öffnen und ihr Inneres nach Aussen kehren." sagte sie mehr zu sich selbst als zu ihm."Führe mich bitte möglichst schnell zu Helena, da diese Angelegenheit keine weiteren Aufschübe duldet."
Callidus seufzte und winkte sie herein.
"Nun unser Haus steht nicht jedem Fremden einfach so offen, wie ein Forum! Ich glaube kaum, dass man einfach in dein Haus so eindringen kann!"
Callidus brachte sie zu Helenas Cubiculum.
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Callidus kam mit der Flaminca bei Helenas Cubiculum an und klopfte an die Türe des Cubiculums. Dann öffente er diese.
"Helena! Da ist Besuch für dich! Eine Person, die kein Aufsehen erregen möchte und es genau dadurch tut. Sie sagt. Es ist die Flaminca Minervae!"
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Callidus traute seinen Augen nicht. Wem sah er da vor sich? War es nicht diese unhöfliche Person aus Rom? Er gab nun jegliche Hoffnung auf.
"Ah! Du bist das also! Reist du nicht etwas unter deinem Niveau oder wirst du verfolgt? Wie dem auch sei, jetzt wo ich weiß, wer du bist, darfst du natürlich eintreten, wehrte Flaminca!"
Er schüttelte nur den Kopf. Daruf wäre er nie gekommen, dass sich eine Würdenträgerin unter dem Mantel verstecken würde. Er machte eine Geste, dass sie eintreten solle und folgte ihr dann.
"Gehen wir doch ins Atrium! Was treibt dich hierher nach Hispania? Suchst du die Ruhe vor dem Pöbel in der großen Stadt?"
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Er schaute das Ding vor der Türe skeptisch an.
"Was fällt dir eigentlich ein? Behaupten kann man viel, wenn der Tag lang ist! Ich stürme weder durch Türen, noch mangelt es mit an Respekt! Es kommt immer darauf an, wie sehr der gegenüber Respekt verdient hat und das hängt von vielen Dingen ab, anstatt von Positionen und Symbolen! Die sagen gar nichts aus! Wenn du hübsches Ding mich freundlich behandeln würdest, bekämmst du auch meinen Respekt zu spüren, merh als vor irgendwelchen Würdenträgern, die mehr damit beschäftigt sind, ihren Schmuck und Wanst vor sich herzutragen. Verantwortung und Arbeit, dass dürfen andere für sie tragen!"
Callidus war sichtlich erregt und spuckte auf den Boden vor Verachtung solcher Personen.
"Was zählt ist der Mensch an sich! Punkt! Lass dich nicht blenden, hübsches Kind!"
Callidus hatte genug. Die Person vor ihm war nicht einsichtig und er hatte das Gefühl, dass er bei ihr nichts erreichen würde. Er seufzte.
"Wieso müssen Frauen immer so anstrengend sein? Also, wenn darf ich melden?"
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Zitat
Original von Marcus Matinius Metellus
Metellus war zufrieden, dass es endlich losgehen würde, blickte dann aber zu Helenas Bruder, der sich anscheinend verschluckt hatte."Alles in Ordnung, Callidus? Vielleicht solltest du nicht so zügig trinken!"
Er zwinkerte ihm zu und wandte sich dann wieder Helena zu.
Callidus antwortete darauf nicht und drehte sich in Richtung Helena, um ihren Worten zu lauschen. Viele Leute waren nicht gekommen. Anscheinend musste man den Leuten hier noch einiges beibringen. Dabei dachte Callidus doch, dass die Bürger Hispanias schon lange zivilisiert wurden.
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Er gähnte, als er dort so an dem Türbalken gelehnt stand.
"Helena? Eine viel gefragte Person! Ich glaube nicht, dass sie einfach jedes Strassenkind empfängt! Da musst du mir schon mehr bieten! Einen Namen oder eine entsprechende Gegenleistung dafür, dass ich dich durchlasse! Immerhin bin ich kein Sklave, sondern römischer Bürger!"
Callidus seufzte. Er schaute an sich herunter. Nein, wie ein Sklave sah er nicht aus. Dies ärgerte ihn dann noch mehr, denn Manieren legte die Frau nicht an den Tag.
"Ein paar freundliche Worte wären für den Anfang gar nicht schlecht gewesen! Vielleicht sollte ich dich in einigen Sachen mal unterrichten... Lektion 1: Man begrüsst die Person freundlich gegenüber und nennt Name und Anliegen! Tja und dann gibt es da noch das Wort 'Bitte', was Wunder bewirken kann! Aber ich kann dir keinen Vorwurf machen, Manieren bekommen nur noch die wenigsten gelehrt! Das liegt zum teil an der Ausstrahlung Roms, das moralische Loch dieses Imperiums!"
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Callidus hörte ein Klopfen an der Türe. Sichtlich genervt ging er zur Porta. Sicherlich wieder irgendwelche Händler, die Helena etwas andrehen wollten, oder Bettler, die Almosen wollten.
Callidus riß die Türe auf und sprach genervt."Wir kaufen nichts und geben tun wir auch nichts, also..."
Dann betrachtete Callidus das Geschöpf vor der Türe genauer. Anscheinend hatte die Person etwas zu verbergen, denn sie hüllte sich in einen Mantel ein, so dass man kaum etwas erkennen konnte. Eindeutig sah er aber, dass es sich um eine Frau handeln musste. Er versuchte noch mehr Eindrücke von der Person aufzuschnappen. Sie musste schön sein... Aber reich wohl nicht, denn Reiche würden niemals alleine ohne ein Herr von Sklaven durch die Strassen ziehen, so wie es Patrizier taten und Helenas Geliebter auch schon. Er lehnte sich an den Türbalken und grinste.
"Verzeih mir, edles Geschöpf! Momentan ziehen seltsame Gestalten herum! Was kann ich für dich tun? Ein warmes Mahl? Du musst dein Gesicht nicht vor mir verbergen, Kind!"
Callidus versuchte etwas mehr von dem Gesicht zu erkennen. Anscheinend war sie doch nicht so jung, wie er erhofft hatte, was man kurz an seinen Mundwinkeln erkennen konnte.
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Callidus hatte sich an einem Stand ein gefülltes Weinblatt als kleine Zwischenmahlzeit gekauft. Allerdings sättigte das gute Stück nicht so lange, wie Callidus gehofft hatte.
Nach kurzer Zeit spürte er den dringenden Drang, etwas los zu werden. Er hoffte nicht, dass es nur heiße Luft sei und suchte eine öffentliche Latrine am Forum auf. Er hatte Glück, es waren noch einige Plätze in der Runde frei. Er grüßte die anderen Anwesenden höflich und nahm Platz.
Nach kurzer Zeit heftigen Kampfes war er erleichtert und konnte sich nun auch Konversation betreiben. Zu seinem Glück war ein Tuchhändler anwesend und so konnte Callidus gleich einige Tuniken für einen besonders günstigen Preis ersteigern. Nun hatte er sein Geschäft erledigt und konnte sich wieder anderen wichtigen Dingen des hispanischen Lebens widmen. -
Callidus kam mit einer Kiste Becher zurück und übernahm die Bewirtung. So saß er direkt an der Quelle dieses herrichen Trankes. Er reichte zuerst Metellus einen Becher und bediente sich dann selbst, bis die ersten Helfer ankamen.
"Zum Wohl!"
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Machte 'Metellus' das mit Absicht? Callidus ärgerte sich, dass er nichts an dem Mann fand, was ihm so störte. Vielleicht seine Selbstsicherheit, seine Abstammung?
"Durstig?"
Callidus sah Metellus an und blickte dann an ihm herunter zum Fass.
"Wie wäre es, wenn du ein Fass spendierst? Ich denke, es haben auch noch andere Durst!"
Und vor allem Callidus.
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Wenn der Duumvir eines konnte, dann gute Reden schwingen, dachte sich Callidus. Aber zugegeben, anscheinend hatte der Duumvir auch kräftig mit angepackt, wenn man sich so seine Tunika betrachtete, sein Toga hatte er wohl schon abgelegt. Es ärgerte Callidus, das er nichts direkt fand, woran er den 'Liebsten' seiner Schwester bemängeln konnte.
Er hatte gerade dabei geholfen, eine Verletzte alte Frau, auf einen Karren zu heben. Ein Balken hatte ihr Knie zertrümmert. Sie würde wohl nun die letzten kümmerlichen Jahre ihres Lebens im Haus verbringen müssen.
Callidus klopfte sich die Tunika ab und rieb sich die Hände, dann machte er sich auf zum Duumvir und lehnte sich an sein Fass.
"Hallo, Duumvir! Scheint, als hättest du die Situation gemeistert. Waren es nicht deine Steine, die hier verladen wurden?"