Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Avitus zog eine Braue hoch. 'Nett'... Hatte der alte Haudegen etwa ein Auge auf Medeia geworfen? Nun ja, es wäre nicht verwunderlich. Sie war eine junge, attraktive Aristokratin, hatte ein verführerisches Auftreten und ausgeprägten Intellekt... er merkte, wie er den Centurio mit einem merkwürdigen Blick musterte und ihm immer noch eine Antwort schudlig blieb. In der Hoffnung, dieser würde seine Gedanken nicht erraten, sagte er nur
    "Ja, Centurio"
    und machte sich an sein Essen ran, das er bisher kaum angerührt hatte. In der Tat rückte der Zeitpunkt der Abreise immer näher und obgleich die Reise nicht allzu lang sein würde, wollte er sich genügend stärken...










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    Avitus hörte genau zu und nickte wiederholt. Er nahm den nächsten Pfeil und legte ihn rein, spannte die Sehne und versuchte, nicht an den verdammten Baum zu denken und die Bewegungen fließend auszuführen. Nachdem er lediglich kurz die Richtung geprüft hatte, ließ er los... ein ganz anderes Gefühl als bei den bisherigen Schüssen. Obwohl er nicht getroffen hatte, sondern das Ziel um Haaresbreite verfehlte, glaubte der Optio, er beginne langsam zu verstehen, was der Offizer ihm zu erklären versuchte. Andererseitszweifelte er daran, dass er gleich nach einem Schuss Verständnis aufbringen konnte, also legte er noch eien Pfeil rein und schoss wieder, ohne sich auf das Ziel zu konzentrieren. Der Pfeil sauste weg und streifte den Baumstamm, wobei etwas von der Rinde 'abgesprengt' wurde und in alle Richtungen flog. Plötzlich fiel ihm auf, dass er bei den letzten beiden Schüssen nicht mehr im letzten Moment verzogen hatte, wie bei allen anderen davor...


    Er legte den letzten Pfeil rein undspannte die Sehne. Nachdem er die Richtung geprüft hatte, schloss er die Augen und überließ alles dem Gefühl. Er wollte den Bogen in seinen Händen spüren. Den Wind, der leicht seitlich kam. Die Spannung des Sehne und die Kraft, die sie dem Pfeil verleihen wollte. So stand er da einige Augenblicke lang, dann öffnete er wieder die Augen... und schoss.

    "Aus dem Gefühl heraus?"
    fragte Avitus leicht stirnrunzelnd nach. Er konnte sich nicht recht vorstellen, was genau der Praefectus damit meinte. Wenn er ein Geschütz abfeuerte, tat er dies mit höchstmöglicher Effizienz. Gefühllos. Wenn er ein Pilum schleuderte, dann um zu treffen. Gefühllos. Er hielt kurz inne. Selbst das Fechten der Legionäre verzichtete auf jedewede Gefühle und Theatralik. Einstudiertes, tödliches, effizientes und kaltblütiges Fechten, gegen das keine Armee der Welt bislang etwas ausrichten konnte... so fragte er sich, was am Bogenschießenanders sein konnte. Was es bedeutete, 'mit Gefühl' zu schießen.


    Er lud nach und fasste wieder das Ziel auf. Doch wieder konnte er nicht umhin, als sich vollends auf sein Ziel zu konzentrieren, das es zu treffen galt... und was er wieder mal nicht tat. Er presste vor aufsteigendem Zorn die Lippen zusammen und verdrehte den Kopf zur Seite, um - wenigstens gedanklich - einen Fluch auszustoßen...

    Avitus nickte. Er fragte sich, was wohl der Grund dafür gewesen sein mochte, dass ein Medicus dem Praefectus Ruhe verschrieben hatte. Allerdings schwieg er sich zu dieser Frage besser aus. Er legte an und nahm das Ziel ins Visier. Einige Momente lang verharrte er, den passenden Augenblick abwartend und den Stamm des Baumes direkt vor der Spitze des Peils wähnend... doch dies erwies sich, wie schon oft an diesem Tag, als Trugschluss, den er verzog mal wieder und der Pfeil jagte an dem Baum vorbei... Ein Pfeil mehr zum Aufsammeln.

    Avitus Augen weiteten sich sichtlich, als er sah, wen er vor sich hatte. Er Legte den Bogen ab und salutierte vor dem Offizier, während er sotternd so etwas wie eine Rechtfertigung auszuplappern versuchte
    "Salve, P-Praefectus. Ich... ich hatte gar nicht gesehen... ich meine... der Mantel verdeckte... ich meine die Uniform"
    dann wurde ihm die Ungehörigkeit seiner Worte bewusst udn er verstummte. Das Angebot des Praefecten, der ihm höchstpersönlich einige Tipps geben wollte, hatte er in der plötzlichen Hitze, die ihm in den Kopf schoss, fast überhört. Er sammelte sich erneut und sprach
    "Danke, Praefectus. Ich hoffe, ich halte dich nicht von Wichtigerem fern."

    Anerkennend stieß Avitus einen leisen Pfiff aus und nickte mehrmals leicht, während er den Kopf langsam zum Reiter drehte
    "Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht"
    sagte er leise. Der Mann hatte vom Pferd aus geschossen und gleich getroffen. Und die Zeit für's Zielen stellte nur einen Bruchteil dessen dar, was Avitus beim jeden Schuss brauchte, bevor er schoss.


    Er lud nach und feuerte seinerseits erneut, doch erneut ging der Pfeil daneben.
    "Ja gibt's denn das?"
    sagte er fluchend und sah zum Reiter.
    "Also irgendwas muss ich falsch machen, denn anders weiß ich mir wirklich nicht zu helfen..."
    er hielt inne, denn ihm wurde bewusst, dass er sich gar nicht vorgestellt hatte.
    "Ich bin übrigens Artorius Avitus, Optio bei der IX."

    Sim-Off:

    Da Medeia ja schon abgereist ist, tu ich so, als hätte ich das einfach gemacht


    Auch Avitus erhob sich, als medeia sich verabschiedet hatte. Er wusste, dass sie den Begleitschutz ablehnen und sich gänzlich auf ihren neuerworbenen Sklaven verlassen würde, was Avitus keinen Moment lang getan hätte. Aber er merkte sich dessen Gesicht... nur für den Fall der Fälle. Man konnte ja nie wissen. Sollte ihr etwas zustößen, würde der Barbar den Geschmack römischer Klingen kennen lernen und Avitus würde ihm das 'Gericht' höchstpersönlich servieren...


    Nachdem er wieder in der Taberna zum Tisch zurückgekehrt war, an dem der Centurio immer noch saß, setzte sich auch der Artorier hinzu.






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    Avitus lächelte
    "So kann man es nennen. Auch wenn ich fürchte, dass ich im Moment hoffnungslos unterlegen bin"
    sagte er und in diesem moment wurde ihm bewusst, dass dieser Satz nach Selbstmitleid klang, also streckte er sich etwas und fügte mit Optimismus in der Stimme hinzu
    "aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen und früher oder später werde ich über dieses Ungetüm triumphieren, wenn du verstehst."


    Er legte wieder an, spannte den Bogen und fixierte sein Ziel, welches er im mittleren Baum der kleinen Baumgruppe, die eher so etwas wie eine Reihe bildeten, aisgemacht hatte. Er versuchte gleichmäßig zu atmen und - als er dachte, der richtige Moment sei da, feuerte den Pfeil ab, der mit einem Pfiff davon jagte ... und sein Ziel knapp verfehlte.
    "Doch ich fürchte, bis es so weit ist, wird es ein verdammt steiniger Weg"
    sagte er leicht kopfschüttelnd, doch mit einem selbstironischem Lächeln.

    Aus den Augenwinkeln sah Avitus den Reiter näherkommen, der bereits durch das Hufgetrappel seines Pferdes deutlich angekündigt wurde. Er versuchte, sich dadurch nicht aus der Fassung zu bringen und ersteinmal ordentlich zu schießen... doch der Schuss ging wiedereinmal gründlich daneben, wieder einmal nach rechts oben verzogen. Avitus schloss kurz die Augen und stieß einen leisen Fluch aus. Er fragte sich, ob es die Ablenkung durch den Ankömmling war oder einfach nur seine Unfähigkeit, mit dem verdammten Bogen umzugehen. Auch die nächsten paar Schuss gingen ins Leere und der Artorier lief zeitweilig etwas rot an. Zum Glück war ein Optio äußerlich nicht von einem Legionär zu unterscheiden und so musste er sich nicht der Schande aussetzen, von den Beobachtern als solcher erkannt zu werden. Ein Unteroffizier, der mit der verdammten Waffe nicht umzugehen vermochte... das würde die Legio nicht gerade ins rechte Licht rücken.


    Er nahm den nächsten Pfeil und legte in in den Bogen, wobei er einen kurzen Blick auf den Reiter warf. Der Mann trug einen Mantel, so dass Avitus ihn nicht direkt einordnen konnte. Seine sichere Haltung auf dem Pferd entging dem jungen Optio allerdings nicht, ebenso der Köcher an der Seite des Pferdes und eine Lederhülle, deren Form verriet, dass die einen Bogen beinhaltete.


    Avitus senkte den Bogen und nahm den Pfeil weg, damit dieser nicht plötzlich abgefeuert wurde und hob kurz die Hand zum Gruß
    "Salve"
    grüßte er und deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf die Lederhülle und den Köcher.
    "Ein Freund der Schießkunst, nehme ich an"
    sagte er und sah den Reiter fragend an. Jemand, der Die Waffe stets bei sich hatte, hatte sie entweder als Trophäe oder er verstand sich tatsächlich auf den Umgang mit ihr. Avitus glaubte bei seinem Glück jedoch nicht daran, dass das Letztere zutreffen würde...

    Mittlerweile war etwas mehr als eine Stunde vergangen, seit Avitus mit seinen Übungen mit dem Bogen begonnen hatte. Die Sonne senkte sich bereits dem Horizont entgegen und die Schatten wurden immer länger. Avitus sammelte erneut einige Pfeile, die daneben gegangen waren und stelllte sich wieder in einer Entfernung von etwa 30 passus auf. Trotz der recht geringen Entfernung für einen Bogenschützen war seine Trefferquote in dieser Stunde nicht wirklich besser geworden. Immer wieder verzog er im letzten Moment nach rechts oben und immer wieder ging ihm dann ein Fluch über die Lippen. So manches Mal wurde dabei der Name so mancher Gottheit erwähnt, die in nicht gerade bestem Licht dargestellt wurde. Mittlerweile musste Avitus den Zorn vieler Götter auf sich geladen haben, aber trotz seiner Gläubigkeit - eher Abergläubigkeit, die vielen Legionären zueigen war - konnte er es nicht lassen.


    Er legte an und schoss. Zu seiner eigenen Überraschung traf der erste Pfeil gleich in den Baum... Avitus lächelte, als er das Geräusch des Auftreffens der mit Widerhaken besetzten Eisenspitze des Pfeils auf dem Holz hörte. Offenbar hatten die Götter genung davon, sich von ihm beleidigen zu lassen und gewährten ihm gleich zu Beginn einen Treffer, um ihn ruhig zu stimmen. So gleich überkam Avitus ein schlechtes Gewissen für das, was er die ganze Zeit abgelassen hatte und er nahm sich vor, während er bereits mit dem nächsten Pfeil anlegte, nicht mehr den Namen der Unsterblichen in den Dreck zu ziehen.


    Er schoss. Und traf schon wieder. Etwas ungläubig starrte er auf den Baum, in dem der Pfeil steckte. Er wusste nicht so recht, ob er gleich zwei Mal Glück gehabt hatte oder tatsächlich den Dreh raus hatte, ohne es gemerkt zu haben. Ein neuer Schuss... der gründlich daneben ging und Avitus setzte bereits zum Fluch an, erinnerte sich aber an seinen Vorsatz, den er eben gefasst hatte und hielt sich zurück, einen kurzen reumütigen Blick gen Himmel gerichtet. Wieder lud er nach und feuerte....


    Die restichen Pfeile gingen allesamt daneben, bis auf den letzten. Etwas enttäuscht ließ Avitus die Schultern sinken und machte sich auf, die Pfeile aufzusammeln... er musste noch eine Menge üben, bis er von so etwas wie Treffsicherheit überhaupt träumen konnte. Doch im nächsten Moment drängte er die Enttäuschung bereoits weg aus seinen Gedanken und machte Platz für Mut und Optimismus. Es wäre lächerlich gewesen, zu erwarten, nach gerade einmal einer Stunde gut zu treffen. Er biss die Zähne zusammen und - nachdem er alle Pfeile aufgesammlt hatte - legte wieder an. Im nächsten Moment sauste der Pfeil weg, die Luft schneidend...

    Avitus verdrehte leicht den Kopf und hielt Medeia beide Handflächen entgegen, während ein etwas schüchternes Lächeln seinen Gesichtsausdruck änderte.
    "Rom ist weit weg, Medeia. Dasselbe gilt auch für seine Politiker. In letzter Zeit spielte sich mein Leben weitestgehend innerhalb der Palisaden des Castellums ab. Und deine Frage ist zu weit gefasst, als dass ein einfacher Plebejer - oder ein einfacher Legionär - sie mit wenigen Worten beantworten könnte."
    Er sah in die Runde, immer noch lächelnd.
    "Und ich möchte das Niveau der Unterhaltung nicht durch unbedachte Worte zu einem empfindlichen Thema wie Politik herabsenken..."

    'Verdammt'
    dachte Avitus laut, als der Auriga der Purpurea seine Spitzenposition an die Praesina abgeben musste. Und das nachdem er sich zu Anfang des Rennens von den anderen sogar etwas absetzen konnte. Aber er kämpfte tapfer weiter um den ersten Platz und das machte das Rennen interessant und spannend. Noch waren einige Runden zu fahren und gespannt verfolgte der junge Legionär das Geschehen unten auf der Fahrbahn...


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    Wieder einmal war der Wagen der Purpurea nicht mehr, als eine Staubwolke, der die anderen Wagen hinterherjagen durften. Dennoch durfte man sih anfangs noch nicht all zu sicher fühlen, denn das Rennen hatte gerade erst begonnen. Alles war drin. Alles war noch möglich und Veneta hatte offenbar nicht vor, es der Purpurea zu leicht zu machen und von den Rängen seiner Factio wurde Dominator Spactatorum angefeuert, sich an die Spitze zu setzen und dieses Rennen zu entscheiden.








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    Zunächst galt es, die Marschbereitschaft herzustellen und Avitus verpackte den Scutum in die Hülle und sein restliches Zeug zusammen, befestigte alles an der Tragestange. Danach half er den Männern beim Abbau des Zeltes, den sie auf den Rücken des Maultiers verstauten. Auch die Zelte der Offiziere wurden schnell abgebaut, da viele Hände zugleich mitanpackten. Die Männer arbeiteten schweigsam, allen war die Unkenntnis dessen, was sie als nächsten erwartete, ins Gesicht geschrieben. Es konnte sein, dass sie zurück ins Castellum marschierten, aber so recht daran glauben mochten nicht viele, zumal seitens der Legio-Führung nichts bis in ihre Ränge durchgedrungen war.


    Anschließend wurden die Männer damit beauftragt, das Lager abzubauen. Sie bauten die Palisade ab und verstauten die Pila muralia auf dem Maultier. Es dauerte nicht lange, dann war die Bereitschaft der Centurie hergestellt. Avitus ging zum Plautius, um diesem die Abmarschbereitschaft zu melden. Als er diesen dabei fand, wie er die Verlegung der Geschütze organisierte, kam er auf ihn zu und sprach ihn an.
    "Centurio. Die Zelte und die Palisade sind abgebaut. Die Männer sind bereit zum Abmarsch"


    Sim-Off:

    Wurde der Graben beim Abbau des Marschlagers damals eigentlich zugeschüttet?

    "Verstanden, Tribun"
    sagte Avitus und wandte sich den Milites zu, die immer noch in Marschformation da standen.
    "Miltes movemini"
    sagte er und löste so die Schlachtordnung mit einer einfachen Linie ab und Avitus ließ bereits den nächsten Befehl folgen.
    "Aciem dirigite"
    sagte er un die Linie auszurichten.


    "Ad dextram"
    sagte er und die Milites machten eine Rechts-um-Bewegung, so dass nun eine Marschkolonne auf dem Exerzierplatz stand. Avitus setzte sich an die Spitze und holte Luft.
    "Miltes"


    "Cursim... Pergite"
    sagte er und die Kolonne setzte sich in Bewegung. Die Männer liefen im Laufschritte um den Platz, ein Trommelfeuer aus aufkommenden Caligae erzeugend. Avitus führte sie zwei Runden um den Platz und ließ sie dann, nachdem der Lauf sich dem Ende neigte, wieder antreten.
    "Milites Consistite"
    sagte er und hielt die Formation an.
    "Ad sinistram"
    Die Männer machten links um und standen nun wieder in Linie.
    "Milites Scuta dorsum"
    sagte Avitus und die Männer setzten ihre Scuta ab.
    "Movemini"
    sagte Avitus dann und schaute in die Gesichter der Soldaten. Zum ersten Mal hatte er als Optio Befehle erteilt und Männer kommandiert. Verschwindend klein war dieser erste Schritt, aber selbst Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.
    "Milites. Die Übung ist beendet. Abite"
    sagte er und entließ die Männer, die sich dann langsam auflösten...


    Avitus selbst begab sich zum Tribun und machte Meldung
    "Tribun. Milites zwei Runden um den Platz im Laufschritt ausgeführt. Milites wegtreten lassen ausgeführt, Tribun"

    Etwas in Gedanken vertieft betrat Avitus die Verpfelungsmagazine und machte sich dann auf zum Waffenampfang. Schweigend nickte er dem Miles zu, de dort Dienst hatte. Irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor.
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    "Salve, Optio? Na, geht's dir besser"
    fragte dieser und nun fiel es Avitus wieder ein. Der glatzköpfige Maro, der ihn vor einigen Tagen dabei erwischte, wie sich Avitus die Seele aus dem Leib kotzte. Der Optio lächelte.
    "Ah, Miles Maro, richtig? Nun, ich brauche einen Bogen und ein paar Pfeile"
    sagte Avitus. Seit seiner Ankunft in der Legio war das Bogenschießen etwas knapp gehalten worden und Avitus musste alleine ausserhalb des Castellums trainieren, um seine Fertigkeiten, die sich wahrlich noch nicht sehen ließen, zu verbessern.


    Maro verschwand kurz in den hinteren Räumen der Waffenkammer und kam dann mit einem Bogen und einem Dutzend Pfeile zurück, die er dem Optio hinlegte.
    "Du musst den Empfang bestätigen, Optio"
    sagte er und legte ihm ein Dokument vor. Avitus nickte nur, nahm eine Feder und tränkte sie in Farbe, bevor er seinen Namen und Rang auf die dafür vorgesehene Stelle am Dokument setzte. Mit einem leichten Nicken bedankte er sich beim Miles und verließ die Waffenkammer in Richtung des Haupttores...


    Sim-Off:

    Diese Zeitebene hat nichts mit der Piraten-Zeitebene zu tun, sondern spielt zu einem anderen Zeitpunkt. Danke


    Die Pfeile waren mit kleinen, kräftigen Widerhaken besetzt, die furchtbarste Verwundungen zufügen konnten, wenn sie einmal ihr Ziel fanden. Doch genau da lag bei Avitus das eigentliche Problem... das Ziel ersteinmal überhaupt zu treffen. Er nahm den Bogen und legte einen Pfeil rein, spannte ihn und zielte auf einen der Bäume, während er versuchte, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Allerdings gestaltete sich dies gar nicht so einfach. Die Hände zitterten und als er abfeuerte und dem dahinsausenden Pfeil hinterher sah, war dieser so weit seitlich vom Baum vorbei geflogen, wie es nur ging. Avitus lächelte und ließ sich nicht entmutigen. Einige weitere Pfeile folgten, die allesamt ihr Ziel verfehlten, wenngleich er sich zumindest damit trösten konnte, wenigstens einmal fast getroffen zu haben... fast.


    Die restlichen Pfeile gingen allesamt daneben und jetzt erst stieß der Artorier seinen langsam aufsteigenden Frust in einem Fluch raus.
    "Verdammt"
    sagte er. Aber bekanntlich konnte man nach ein paar Schuss nicht erwarten, meisterhaft zu werden. Dass er allerdings nicht einen Treffer landete, war doch etwas demotivierend. Er sammelte die Pfeile wieder auf und sah den Baum an... je mehr er traf, um so weniger Pfeile würde er aufsammeln müssen. Erneut legte er an und feuerte die Pfeile einen nach den anderem ab. Seltsamerweise war es gar nicht so einfach, das Zittern der Hände zu unterdrücken oder zumindest in dem Moment abzufeuern, wenn der Pfeil mal auf das Ziel ausgerichtet war. Wenigstens traf er dieses Mal mit einigen Pfeilen ins Ziel, obwohl der Großteil wieder daneben ging und nun wieder aufgesammelt werden musste.

    Sim-Off:

    Wenn jemand mitmachen will, nur zu

    Sim-Off:

    @ Crispus, Fabia: sorry, dass ich hier so quasi reinplatze, aber es bleibt bei diesem einen Beitrag. Es ist aber 'ne andere zeitebene, also lasst euch von mir net stören ;)


    Es ging schon den ganzen Tag so. Als er an diesem Tag früh morgens die Augen aufmachte, spürte Avitus, dass es einfach nicht sein Tag werden würde. Beim täglichen Drill hatte er sich hundeelend gefühlt und musste sich arg zusammenreißen, um sich vor den Männern keine Blöße zu geben. Das Mittagsmahl hatte er - auch wenn die Verpflegung in der Legio durchaus angemessen war - kaum angerührt und musste sich geradezu zwingen, einige Brocken hinunterzuwürgen. Seine Übelkeit musste seine Sinne betäubt haben, denn er konnte sich an den Geschmack nicht erinnern. Hier und jetzt wusste er nicht einmal, was es überhaupt gegeben hat.


    Der Magen fühlte sich schwer an und rebellierte, während Avitus sich zum Fluss schleppte. Etwas abseits der kleinen Docks blieb er stehen und beugte sich leicht vor, während die Übelkeit zunahm. Den ganzen verfluchten Tag hatte er sich zusammengerissen, auch beim Drill am Nachmittag nicht klein beigegeben... doch jetzt war es wohl zu viel. Er übergab sich ohne jede Vorwarnung
    "Oh, scheiße"
    fluchte er wehklagend. Da sein Magen fast leer war, bereitete es eine doppelt so schlimme Qual, sich dann auch noch zu übergeben. Wieder folgte ein Anflug starker Übelkeit, gefolgt von Erbrochenem. Avitus spuckte, als dieser Anfall vorbei war und sehnte sich nach einem weichen Bett, in das er sich würde fallen lassen können und dann am Liebsten mehrere Tage lang durchschlafen. Mehrere Minuten verharrte er dann, leicht vorgebeugt, mit den Handflächen gegen die Knie abstützend und hin und wieder spuckend und fluchend.


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    "Salve. Kann ich helfen, Optio?"
    Avitus fragte sich, woran ihn der Miles wohl erkannt hatte, schließlich unterschied sich ein Optio äußerlich nicht vom einfachen Soldaten. In seiner Übelkeit war ihm nicht bewusst, dass er seinen Optiostab dabei hatte und diesen ein paar Schritt neben sich abgelegt hatte, als er sich übergab.


    Avitus schaute kurz zum Miles, ehe er die Frage stellte.
    "Wer bist du, verdammt?"
    Das klang nicht gerade freundlich, aber in seiner Lage war es dem Artorier ehrlich gesagt egal, ob sich irgendein Miles schlecht behandelt fühlte.
    "Maro, Optio. Miles Maro"
    Den Namen hatte Avitus noch nie gehört, aber dem Äußeren nach kam ihm der Soldat irgendwie bekannt vor.
    "Du hast nicht zufällig deinen Wasserbeutel dabei, Miles Maro?"
    fragte Avitus, sich sehr wohl bewusst, dass der Miles mit einem 'Nein' antworten würde, was dieser auch tat.
    "Halt das mal"
    sagte er zum Miles, während er ihm seinen Helm und gab. Danach ging er zu einer flachen Stelle am Wasser, ließ sich auf die Knie fallen und tauchte den Kopf in die Ströhmung. Avitus spürte die kühle Ströhmung des Rhenus. Er blieb fast eine halbe Minute mit dem Kopf unter Wasser.
    "Du glaubst das hilft, Optio?"
    fragte Maro dann, als Avitus schnaubend wieder aufstand und den Miles mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. Eine Antwort blieb er ihm schuldig und nahm stattdessen den Helm wieder an sich. Erst jetzt entdeckte er den Optiostab und wunderte sich, hatte er doch gar nicht in Erinnerung, mit diesem hergekommen zu sein. Die Übelkeit muss schlimmer gewesen sein, als er anfangs angenommen hatte. Er hob den Stab auf.
    "Du solltest besser..."
    fing Maro an, doch Avitus skeptischer Blick ließ den Miles verstummen. Irgendwie fand Avitus, dass ihm der Miles bereits mehr als genung Frage gestellt und Vorschläge erteilt hatte, obwohl dies sicherlich auch ein Trugschluss sein konnte, welcher in seiner schlechten Laune, bedingt durch seine Übelkeit, ruhte.
    "Nun, Miles... wie war der Name noch gleich?"
    fragte Avitus noch mal nach.
    "Maro, Optio"
    sagte dieser und Avitus nickte
    "Maro... Nun denn, Miles Maro. Was hast du hier eigentlich verloren?"
    fragte er den Soldaten und während dieser ihm die Gründe nannte, merkte Avitus, wie unaufmerksam er diesem zuhörte. Im selben Moment überkam ihn wieder die Müdigkeit und er gähnte.
    "Hör zu, Maro. Du hast das eben nicht gesehen, klar"
    das war weniger eine Frage, denn die feststellung eines - unwahren - Faktes. Der Miles schaute etwas verdutzt rein, sah dann jedoch ein, dass dieser Vorfall besser unter ihnen bleiben sollte. Schließlich ging es auch niemanden was an, wenn es einem der Optiones mal einfach beschissen ging und er sich auskotzen musste. Maro nickte und jetzt erst schaute Avitus zufriedener, weil erleichert.
    "Gut gut. Tja, ich geh dann mal in meine Unterkunft..."
    sagte er müde und schleppte sich, ohne eine Antwort abzuwarten, weg. Es war wirklich nicht sein Tag gewesen und er freute sich bereits auf den Abend und dankte den Laren und den Göttern, dass er diese Nacht wenigstens keinen Wachdienst hatte...