Avitus schaute sich die - zunächst etwas groben und unbeholfenen - Bewegungen der Probati an. Immer wieder ging er dazwischen, korrigierte die Haltung oder gab andere kleine Ratschläge. Nach einer Weile gewöhnten sich die Männer an die Übung und das Gewicht ihrer Übungsgladii aus Holz, die schwerer waren, als echte Gladii. Avitus bemerkte, dass Macro entweder einige Startschwierigkeiten zu haben schien oder aber sich nicht genug Mühe gab, weil ihm das Üben an einem Holzpfahl zu langweilig erschien. Er kam zu Macro, stellte sich neben diesem hin.
"Probatus Iunius state. Probatus Iunius, was ist dein verdammtes Problem?"
ließ er seine mahnende - und vielleicht drohende - Stimme hören. Macro gehörte eigentlich zu denen, die ihre Grundausbildung demnächst abgeschlossen haben sollten. In Kürze würde der Alte wohl eine Stabssitzung einberufen, an der offenbar auch Beförderungen auf der Tageordnung stehen würden.
"Probatus. Du willst Legionär werden?"
fragte er Macro, die Betonung dabei auf Legionär gelegt. Er wartete auf die Antwort des angehenden Soldaten.
Beiträge von Lucius Artorius Avitus
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Avitus nickte.
"Gut Probatus. Regredere" ~ EintretenAvitus ließ die Männer ihre Pila aufsammeln. Fürs erste sollte es genug gewesen sein. In den nächsten Tagen würde das Erlernte ohnehin bis zum Erbrechen gedrillt werden.
"Nun, nachdem wir das Pilum kennengelernt haben, widmen wir uns dem Nahkampf mit dem Scutum und dem Gladius zu. Ihr müsst euch im Umgang mit dem Gladius, dem Schwert der schweren römischen Infanterie, verstehen, als ob euer Leben und der Erfolg einer Mission davon abhinge... denn das wird es eines Tages. Das Schwert wiegt knapp einen scrupulum [ca. 1000g]. Die Klinge ist etwas länger als einen cubitus lang [ca. 55 cm] und ca. 2 unicae breit [ca. 5 cm] und beidseitig geschliffen..."
er machte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr.
"Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Gladius seiner Natur nach kein reines Stichwerkzeug. Es lassen sich mit dieser Waffe auch hervorragend tödliche Hiebe austeilen. Wer schon einmal einem Gladiatorenkampf beigewohnt hat, weiß wovon ich spreche. Mit einem einzigen gut geführten Hieb kann ein Mann sogar enthauptet werden"
wieder schwieg er kurz und sah in die Gesichter der Milites.
"Wir Legionäre benutzen es allerdings als Stichwerkzeug, denn in einer geschlossenen Schlachtreihe ist es die effektivste Art zu fechten. Dabei zielen wir stets auf den Hals bzw. das Gesicht oder den Unterleib des Gegners"
Avitus blieb stehen, den Blick auf die Männer gerichtet."Ihr übt zunächst am Pfahl. Ausfallschritt und Zustechen"
Avitus nahm sich eines der Scuta der Probati, ging rüber zu einem Pfahl und zog sein Schwert. Er machte einen Ausfallschritt und stach nach dem Holzpfahl. Die Spitze bohrte sich ins das Holz, einige Splitter flogen ab. Sogleich zog sich Avitus hinter der Deckung seines Schilds zurück und ging in die Ausgangsstellung, bereit, den nächsten Angriff zu machen.
"Jetzt ihr" -
Avitus runzelte die Stirn. Offenbar besaß Commodus so etwas wie Verhandlungsgeschick.
"24 Tage. Gut, von mir aus. Auf die paar Tage kommt es jetzt auch nicht an"
sagte er und nahm noch einen Schluck von dem Wein. Dann holte er den Brief raus, den er vorhin in seiner Unterkunft im Castellum geschrieben hatte, und übergab ihn dem Sklaven.
"Den letzten Auftrag in Germania hast du zufriedenstellend erfüllt. Das hier ist ein Klacks dagegen. Also dann..."
er nahm noch einen Schluck Wein, leerte damit den Becher und erhob sich, in der Absicht, wieder aufzubrechen.
"Ich bin wieder weg, die Pflicht ruft. Denk daran, ehe du aufbrichst, dass du dich um den Wein kümmerst" -
"Was ist denn heute bloß los mit dir, beim Mars"
brauste Avitus auf, als ihm der Sklave widersprochen hatte.
"Zuerst kommst du zu spät hier an, dann sagst du mir, dass fast kein Wein mehr da ist und dann widersprichst du mir. Ich glaube, du hast schon lange keine Peitsche mehr auf deinem Rücken gespürt"
warf er dem Sklaven vor. Dann hielt er jedoch inne. Womöglich waren zwanzig Tage in der Tat zu wenig Zeit. Zwar war die Reise in zehn Tagen durchaus zu schaffen, aber der Aufenthalt in Rom würde auch seine Zeit, mindestens zwei Tage, in Anspruch nehmen.
"Wie viele Tage wären denn deiner Meinung nach genug?"
frate er nach der Einschätzung Commodus' -
Avitus zog eine Augenbraue hoch, als ihm der Sklave darlegte, dass der Wein fast weg war. Er fragte sich, wie um alles in der Welt da möglich sein konnte. Die Amphore, die sie hier rauf geschleppt hatten, wog einiges und er erinnerte sich, wie sie beide sich abgemüht hatten, sie hier rauf ins Zimmer zu tragen.
"Wie kann denn das sein?"
stellte er dem Sklaven die Frage. Doch an der Tatsache, dass der Wein alle war, konnte auch diese Frage nichts ändern, dass wusste er. So legte er ein paar Münzen auf den Tisch.
"Kauf eine neue Amphore. Aber wie du sie hier rauf bringst, ist dein Problem"
sagte er. Avitus erhob sich, schaute aus dem Fenster und drehte sich dann wieder zum Sklaven um.
"Und zwar heute noch"Damit war auch dieses Thema - für diesmal - erledigt und er kam zum eigentlichen Grund seines Besuches. Avitus nahm einen Schluck Wein, um die Kehle zu befeuchten, ehe er sprach.
"Ich schicke dich nach Rom. Du erinnerst dich noch, wo meine Familie wohnt und lebt? Es gilt, einen Brief zu überbringen. Du brichst morgen früh auf. Sei schnell, ich erwarte, dass du in spätestens zwanzig Tagen zurück bist" -
"Pila aufsammeln und wieder antreten"
befahl Avitus. Ihm war aufgefallen, dass Macro in der letzten Reihe rechts außen stand, in der Position also, wo ein Centurio seinen Optio platzieren könnte und sollte.
"Probatus Caecilius. Angenommen, du bist Optio. Ich bin gefallen oder verwundet... Feind kommt auf die Truppe zu. Es gilt, diesen Ansturm mit einer Pila-Salve zu begrüßen. Wie lauten die Befehle dazu?"
fragte Avitus unvermittelt. Nun oblag es Macro, die Salve einzuleiten... -
Avitus selbst ließ sich in einer Ecke des Exerzierplatzes nieder, neben Centurionen aus anderen Kohorten, die sich um einen kleinen Tisch versammelt hatten, auf dem eine bescheidene Auswahl an Nahrungsmitteln stand. Er aß etwas Brot, welches er in Olivenöl tunkte und spülte es mit stark verdünntem Wein runter. Als Freund des unverdünnten Weins war diese seiner Meinung nach eher als mit Wein vermischtes Wasser zu bezeichnen.
Als die kleine Pause vorbei war, kehrte er zu seiner Gruppe zurück.
"Probati... in duos ordines venite... state... aciem dirigite" ~ Abteilung... In zwei Gliedern antreten... Stillgestanden... Ausrichten"Probati... ich habe gesehen, dass Probatus Iunius - entgegen meinem Befehl - beschlossen hat, dem zu vier Strafrunden um den Campus befohlenen Probatus Plinius freiwillig Gesellschaft zu leisten..."
begann er laut zu reden und nahm dabei wie immer seinen langsamen Gang entlang der Reihe auf.
"Ich habe ebenfalls gesehen, dass er der Einzige war, dem dieser Einfall kam. Alle anderen begnügten sich damit, zu essen und zu trinken, während zwei ihrer Kameraden, einer davon FREIWILLIG, Durst und Anstrengung litten. Ich muss sagen, dass ich mich dieses Verhaltens eurerseits schäme... und ihr solltet es ganz besonders tun"
sprach er vorwurfsvoll.
"Zwei eurer Kameraden, zwei eurer Waffen-brüder..."
sagte er, das 'Waffenbrüder' dabei besonders langsam und betont aussprechend
"... im Stich zu lassen, ist ein schändliches Verhalten und zeugt von mangelndem Ehrgefühl. Ich werde euch dafür nicht bestrafen, denn ihr habt nur einen Befehl befolgt... aber diese meine Worte sollten euch Strafe genug sein"
Damit war dieses Thema erledigt. Avitus ließ die Männer - bis auf Iunius und Plinius, denen er nun die Möglichkeit gab, etwas zu essen - eine Kolonne bilden und um den Exerzierplatz laufen, um sich nach der Pause wieder aufzuwärmen. Er selbst setzte sich an die Spitze und blieb diesmal ruhig. Keine Sprüche, um das Tempo anzuziehen. Keine lauten Bemerkungen. Jeder Probatus sollte in Ruhe über seine Worte nachdenken... -
"Fein"
gab Avitus - immer noch etwas sarkastisch - zurück.
"Ihr beide sammelt die Ausrüstung auf und bringt sie ins Lager zurück. Anschließend kommt ihr zum Fluß. Im Laufschritt..."
sagte - oder besser fauchte - er und winkte den Tesserarius heran, damit dieser wie ein tollwütiger Hund über die beiden herfallen und sie mit wildesten Beschimpfungen zur Eile treiben sollte, was der Tesserarius nach bestem Wissen und Gewissen auch tat. Die restliche Gruppe führte Avitus derweil zum Fluß. -
Avitus schüttelte kaum merklich den Kopf. Er hatte erwartet, dass sich der 'Gegner' Lucullus' all zu schnell verausgaben würde und am Ende fehlte ihm die Kraft, mit dem großen, schweren und irgendwo auch unhandlichem Scutum all zu agressiv zu kämpfen.
"State" ~ Stillgestanden
sagte er, als der kleine Kampf schließlich vorbei war.
"Probatus Iunius. Gut gemacht. Probatus Plinius... lass dir deine Niederlage eine Lektion sein. Vier Runden im Laufschritt und mit voller Ausrüstung um den Campus, damit du Zeit hast, über deine Fehler nachzudenken. Ordate"
sagte er und schickte den Probatus damit durch eine kleine Hölle."Probatus Iunius. Lass die anderen wegtreten. Essen und etwas Ausruhen. In einer halben Stunde stehen alle wieder hier. Und sorg dafür, dass Probatus Plinius auch wirklich vier Runden läuft"
sagte Avitus. -
Zitat
Original von Marcus Decimus Mattiacus
Wenn er etwas mehr Geld mitbrachte, konnte er sich vielleicht eine vergleichsweise teure Rüstung wie einen Schienenpanzer leisten
Ich verfüge zwar über lediglich Halbwissen, meine aber irgendwo gelesen zu haben, dass die Schienenpanzer billiger waren, als die Kettenpanzer. -
Avitus beobachtete das Treiben. Vor einem Paar blieb er stehen, schaute schweigend zu. Der Angreifer machte immer wieder den Fehler, sich zwischen dem Stoß mit dem Schild und dem mit dem Gladius zu viel Zeit zu lassen. Er ging dazwischen und nahm sich dessen Schild und Schwert.
"Ganz ruhig. Schnell und präzise sein. Und konzentrier dich. In diesem Moment, da du einem Gegner gegenüber stehst, gibt es für dich nichts anderes auf der Welt. Nur das Hier und Jetzt. Und den Kampf"
Er machte einen Ausfallschritt, griff den Probatus mit aller Wucht, die er und das Scutum entwickeln konnte, an und stach dann mit dem Schwert zu. Der Mann war allerdings darauf gefasst und konterte souverän, so dass Avitus Angriff verpuffte...
"Schnell... und präzise"
wiederholte er noch mal. Den Probatus, der seinen Angriff so gekonnt abgewehrt hatte, bedachte er mit einem - halbwegs - zufriedenen Nicken, ehe er weiter ging.Er kam bei Lucullus und dessen 'Gegner' an. Auch hier beobachtete er die beiden Männer. Der 'Gegner' Lucullus' schien enorm viel Körperkraft aufbringen zu können. Avitus fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Das konnte spannend werden. Entweder, der Mann würde in ein spätestens zwei Minuten aufgeben oder aber er war tatsächlich einer derjenigen, die über angeborene Bärenkräfte zu verfügen schienen. Avitus musste an die Gruppe in Hispana denken, in der sie den 'Germanen' hatten. Auch der konnte länger fechten, als alle anderen in dem Haufen damals.
"Probati hergehört..."
sagte er zu Lucullus und dem anderen.
"Keine festgelegten Rollen. Freier Kampf. Und ihr da..."
er deutete mit der Vitis auf zwei Probati, die neugierig rüberstarrten.
"Weiter machen. Oder seid ihr heute noch nicht genug gelaufen?" -
"Doch wie, stellt sich die Frage, soll man denn nun alle Pila schleudern?"
warf er die Frage in den Raum bzw. in die Luft, die er selber zu beantworten gedachte.
"Es wirft nur die erste Reihe. Probati... in duos ordines venite" ~ in zwei Gliedern antreten. Dabei achtete er darauf, dass zwischen den beiden Gliedern genügend Raum blieb, um einen ungestörten Pilumwurf machen zu können. Nachdem die Männer in zwei 12 Mann langen Reihen standen, fuhr er fort.
"Auf den Befehl zum Wurf, wirft die erste Reihe ihre Pila. Die zweite hält ihre Pila bereit und gibt sie sofort, nachdem die erste Reihe geworfen hat, an diese weiter. Sobald die erste Reihe die Pila von der zweiten bekommen hat, wirft sie selbstständig"
erklärte er und hob dann den Arm."Parate... pila sursum... tollite pila... mittite" ~ Bereit... Speere hoch... Fertigmachen... Wurf
hallte dann der Befehl zur Salve, von der besten Kasernenhofstimme getragen, die der Artorier aufbieten konnte.Sim-Off: Damit du dir das besser vorstellen kannst:
Laut Junkelmann ist es einer ganzen Centurie, Kohorte oder - je nach Aufstellung - Legion möglich, so alle Pila zu werfen und das innerhalb von max. 25 Sek. So entsteht ein regelrechter Regen aus Pila. So eine Salve kann den stärksten Ansturm aufhalten, was ja dann die Voraussetzung dafür schafft, dass die restlichen Pila geworfen werden können -
Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
... manchmal ist es auch wirklich notwendig gleich, ohne Vorankündigung, neue Regelungen einzuführen
ok, dem kann nur schwer widersprochen werden. -
Zitat
Original von Flavius Aurelius Sophus
Absolut schleierhaft, einen Optio der Legion mit Offizieren moderner Armeen zu vergleichen. Wie kommt er darauf?Nun, um einen Vergleich überhaupt anstellen zu können, braucht es schon zwei Positionen, die sich gegenüber gestellt werden. Die eine wäre dann der Optio und die andere... es könnte natürlich irgendein ähnlicher Rang aus dem Heer Alexanders des Großen oder Rhamses irgendwas sein, was einem Menschen, der kein Militärhistoriker ist und im XXI Jh lebt, aber keine große Hilfe wäre.
Andererseits kann man deine Frage dahingehend verstehen, dass die Betonung auf dem Vergleich mit ausgerechnet Offizieren moderner Armeen liegt. Aber das wurde im Verlauf des threads eigentlich hinreichend geklärt und festgestellt, dass dieser Vergleich, zumindest nach Ansicht der Teilnehmenden, eben etwas hinkt.
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Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
Zum Thema Veröffentlichung:
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Du beschränkst dich in deiner Argumentation allerdings nur auf diesen besagten Einzelfall, wenn ich das mal so sagen darf. Denn nur, weil - vielleicht - tatsächlich keine Spielerin oder Spieler (bzw. ihre IDs) betroffen sind, heißt es nicht, dass es, vorausgesetzt, an dem "Wie" der Verkündung würde seitens der Sl auch in Zukunft nichts geändert (was laut Macer aber nicht der Fall sein wird) auch in Zukunft so sein wird. Nach dem Motto: ist zwar dumm gelaufen, aber da eh keiner betroffen ist, lassen wir es in Zukunft auch weiterhin dumm laufen, bis dann tatsächlich einer betroffen wird...
Kritik geäußert wurde aber an der Art der Verkündung an sich, nicht (unbedingt) beschränkt auf die Besonderheiten dieses Einzelfalls -
Würde mich interessieren, wieviele Spieler, die einen Senator oder verdienten Ritter spielen, diese IDs "killen", nur um noch mal alle Freuden eines - diesmal längeren und fordernden - Aufstiegs zu erleben oder einen "armen Schlucker" in den Gassen Roms zu simmen...
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Gut, dann versuch ich jetzt mal zu verstehen: Es geht also nicht mehr um die "Frauenfrage" (Gott, ich hasse dieses Wort), sondern einfach nur mehr darum, weil SL und Supermods einfach die Rahmenbedingungen festlegen?Nein, es ging darum, dass solche Regelungen, die zum Teil doch massive Konsequenzen für den einen oder anderen nach sich ziehen, so plötzlich vom Himmel fallen, sprich, wie in deinem Fall, in aller Stille ausgearbeitet werden und dann von einem Tag auf den anderen gelten, ohne dass man die Möglichkeit hatte, die Planungen seiner ID und das damit verbundene Verhalten dieser innerhalb der Simulation entsprechend auszurichten, sofern die ID betroffen ist.
edit:
sagen wir so: es ging um diese "Frauenfrage" und das oben Gesagte -
@Strabo:
Was, erlaube die Zwischenfrage, meinst du mit "Zeitstrahl"? -
Zitat
Original von Maximus Decimus Meridius
Hehe, ich wusste, dass man das irgendwann mal ausgräbt.
ausgräbt?
mein Beitrag, auf den du dich da beziehst, war vom 12.07.2006, ist also mehr als 3 Monate altedit:
- was ein Optio ist, weiß ich - mittlerweile - auch schon. Hab einen gespielt und mir ausserdem Junkelmanns Buch angeschafft, wie man aus meinen wiederholten Verweisen und Bezugnahmen auf ihn entnehmen kann. Aber danke für die ausführliche Erklärung.
- btw. hieß es Offiziere und Unteroffiziere. Wenn schon nicht zur ersten, dann zur zweiten Gruppe wird man einen Optio einordnen können. -
"Schon gut"
entgegnete Avitus. Mit einer flüchtigen Kopfbewegung deutete er dem Sklaven an, endlich die Tür zu der Unterkunft aufzumachen, und trat hinein, nachdem dieser der wortlosen Aufforderung Folge geleistet hatte. Er nahm auf einem der beiden Stühle im Zimmer Platz.
"Lass mich nicht vor Durst umkommen, Commodus"
sagte er, seinen Blick über das Zimmer schweifend. Es herrschte zu seiner großen Überraschung eine Ordnung im Raum, die er nicht vermutet hätte. In einer Ecke entdeckte er sogar einen Besen und musterte daraufhin den Sklaven mit überraschtem Gesichtsausdruck. Dass der Mann es verstand, dieses schäbige kleine Loch auf Vordermann zu halten, verblüffte ihn gerade zu. Aber er konnte sich die Lösung dieses kleinen Rätsels denken, die vermutlich darin bestand, dass sein Sklave offensichtlich tatsächlich hin und wieder in den Genuß weiblichen Besuches in seiner kleinen Unterkunft kam, den er kaum mit einer dreckigen und verkommenen Unterkunft würde locken können. Avitus sprach es zwar nicht aus, musste dies dem Sklaven aber hoch anrechnen, dass er es verstand, in einer für ihn fremden Stadt gut zurecht zu kommen.