"Aber gerne. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht besser helfen konnte. Und viel Glück bei der weiteren Suche! Vale bene!"
Glabrio machte sich wieder an seine langweilige Arbeit, als der Mann gegangen war.
"Aber gerne. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht besser helfen konnte. Und viel Glück bei der weiteren Suche! Vale bene!"
Glabrio machte sich wieder an seine langweilige Arbeit, als der Mann gegangen war.
"Doch ich kann auch nicht mehr tun. Hängt einen Aushang aus, vielleicht wird es helfen! Habt ihr denn Anzeichen für ein Verbrechen?"
Glabrio wunderte sich. Wie kam es, dass dieser Mensch gerade ihn benachrichtigte, wenn ein Peregrinus verschwand? Ahnte er nicht, dass auch ihm die Hände gebunden waren?
Glabrio lächelte. Dann sagte er nachdenklich: "Ich habe unter allen Umständen vor den Jetzt-Zustand zu ändern. Jesus von Nazareth hat uns aufgetragen zu predigen, zu taufen und den Glauben zu verbreiten. Daher kann es nicht sein, dass ich hier nur rumsitze und Akten lese. Nein, ich muss von meinem Gott erzählen. Heutzutage kann das sehr gefährlich werden, doch dass ist im Moment nunmal leider so. Das ist noch kein Grund, nichts zu tun, oder siehst du das anders?"
"Nein, hier falle ich nicht auf. Aber es ist ein großes Risiko offen zu sein. Das ist auch der einzige Grund, warum ich noch nie öffentlich gepredigt habe..."
Auch Glabrio nahm eine Olive und freute sich, wie lecker und saftig sie schmeckte, obwohl sie schon eine weite Reise hinter sich hatte.
"Nein, ich will kein höheres Amt. Ich möchte den Menschen von meinem Glauben erzählen, helfen, wo es geht und mich um das Wohlergehen aller kümmern, auch der Sklaven... Das klingt sehr viel und unübersichtlich, doch wenn man nicht anfängt, passiert nichts."
"Das tut mir sehr leid! Hast du schon irgend etwas unternommen um ihn zu finden? Du könntest ein Schreiben am öffentlichen Aushang anbringen. Vielleicht meldet sich jemand, der ihn gesehen hat!"
"Eine Vermisstenmeldung? Na, das ist ja nicht gerade erfreulich! Wer ist es denn?", meinte Glabrio ernst.
"Salve, Mann! Wer bist du und wie kann ich dir helfen?" Glabrio ekelte die Demütigkeit an. Niemandem außer einem gebührte die Ehre so gehuldigt zu werden.
Glabrio war überrascht über die förmliche Höflichkeit seines Gastes. Doch es gehörte sich nunmal so...
"Ich lasse mir gerne noch viele Details erzählen. Doch zu deiner Bemerkung. Ich habe daran gedacht, dir zu schreiben, doch ich wusste natürlich auch nicht, wohin ich es adressieren sollte. Nun, ja, ich bin Duumvir. Doch es ist nicht die Arbeit, die ich eigentlich machen möchte. Ich fühle mich zu etwas anderem hmm, ja, berufen, kann man wohl sagen. Es ist nichts für mich, den ganzen Tag im Officium zu sitzen und Akten durch zu arbeiten. Doch ich weiß weder, wer mein Nachfolger sein könnte, noch, was ich konkret in der Zukunft machen könnte."
"Herein!", sagte Glabrio, nachdem er aufgeschaut und einige Schriftrollen von sich geschoben hatte.
Sorry... Ich war nicht da!
Glabrio lächelte zurück, ließ aber Loki erzählen, falls er wollte.
"Teilhaber der Zucht? Na, wenn das nichts ist..." Glabrio strahlte. Um seine Freunde noch einmal aufzufordern zu essen, setzte er sich selbst nach Eila und nahm sich eine Weintraube und dann ein gekochtes und eingelegtes Ei -- sozusagen aus eigener Zucht.
"Du lernst schreiben? Na, das ist doch wunderbar! Was machst du eigentlich beruflich? Hast du in Mogontiacum eine Anstellung?"
Glabrio lächelte. "Nein. Irdische Werte, wie du sie nennst, sind nichtig. Es geht um etwas anderes! Doch natürlich habe ich etwas Gutes zu essen für uns da. Es geht schließlich nicht darum, dass der Mensch auf Erden leidet..."
Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das Glabrio etwas im Haushalt half, um etwas Geld zu verdienen, brachte warmes Essen sowie einige kalte Sachen herein. "Bedient euch!", meinte er.
"Ihr seid mir sehr willkommen!!! Und die Arbeit kann auch bis morgen warten!"
Glabrio führte die beiden ins Haus und führte sie zu einem kleinen Esszimmer.
Glabrio hatte die ganze Zeit dezent und froh lächelnd dabei gestanden. Es war auch für ihn ein großartiges Gefühl, miterleben zu dürfen, wie glücklich diese Beiden waren, die sich unter so widrigen Umständen verloren und unglaublicherweise doch noch wieder gefunden hatten. Nun musste er lachen.
"Ich hab das Hühnchen ja nicht hergeholt. Es ist ganz von allein zu mir gekommen... Es freut mich sehr, dass ihr euch wiederhabt! Wollt ihr nicht reinkommen? Ich denke, das Essen muss bald fertig sein, wir müssen ja nicht hier draußen stehen..."
Glabrio wusste nicht genau, was er sagen sollte. Doch in seinem Kopf schoßen die Dankgebete nur so hoch zum Erlöser...
Laut klopfte Glabrio an seine eigene Tür. Hinter sich stand Loki und konnte es kaum abwarten.
"Sie ist bei mir zuhause! Wenn du magst können wir sofort dort hin gehen." Schon während er das Angebot machte, nahm Glabrio das Schild "CLAUSUM" und hängte es von außen an die Officiumtür. Dann forderte er Loki auf, ihm zu folgen.
"Loki!!!", rief Glabrio und sprang auf! "Gut, dass du gekommen bist! Wir haben viel zu lange nichts mehr von einander gehört! Doch wir können uns auch noch später unterhalten. Ich bin nicht der Einzige, der dich erwartet..."