Beiträge von Titus Flavius Milo

    Zitat

    Original von Claudia Prisca
    "Zunächst klang alles sehr gut, was mir ausgerichtet wurde. Ich soll nicht erwarten, dass man mir etwas schenkt, ich soll mutig meinen Weg gehen. Aber an einer Stelle wurde ich gefragt, ob nicht nur den Weg, sondern auch meinen Namen kenne. Lange habe ich darüber nachgedacht und nun glaube ich, dass mich die Weissagung darauf aufmerksam machen wollte, dass ich eine Claudia bin und als solche gut überlegen muss, wohin ich meine Schritte lenke. Der Dienst an den Göttern ist sicherlich nicht der ideale Weg, nicht, wenn es sich nicht um Vesta handelt. Und neun, weder mein Vater noch mein Ausbilder wissen davon. Ich wollte nicht mit Zweifeln, sondern mit umgesetzten Entschlüssen zu ihnen kommen."


    Milo nickte ernst und hörte der jungen Frau aufmerksam zu. Er erinnerte sich, dass sie seinem Onkel zweiten Grades zugeteilt worden war.
    "Hat sich ein fachkundiger Priester den Orakelspruch angesehen und bei der Deutung geholfen? Falls dem nicht so ist, würde ich dir sehr empfehlen, einen solchen zu dieser Angelegenheit noch hinzu zu ziehen. Des Weiteren wird ein Gespräch mit deinem Ausbilder unausweichlich sein, da jener sich wohl kaum gerne übergangen sähe. Insofern lassen sich diese beiden Dinge vielleicht gut verbinden, zumal Flavius Gracchus selbst ein Patrizier ist und sicher Verständnis für deine Lage hat. Wie du die Angelegenheit mit deinem Vater handhabst, bleibt natürlich deine Sache."
    Er überlegte kurz, wie das formelle Prozedere in einem solchen Fall ablief.
    "Normalerweise werden solche Abmeldungen durch die Ausbilder übermittelt. Ich werde deinen Namen allerdings schon einmal vormerken. Dann wird es reichen, wenn Gracchus es mir nach Eurem Gespräch nur noch kurz und informell bestätigt."

    Zitat

    Original von Sextus Pompeius Antipater
    "Genau, ich rede nicht von Festen auf denen die Krumen von den Tischen der Patrizier den Göttern geopfert werden sondern von einem großen, allein aus sich heraus leuchtenden, Feste in der Tradition derer de Jahre 355, 537 und den beiden in diesem Jahre an denen ich wegen meiner letzten Orientreise nicht teilnehmen konnte. Allerdings werden wir für das jetzige Statuen der Götter herstellen lassen die wir extra zu diesem Anlasse herzustellen gedenken. Seit der Schlacht am Trasimenischen See gab es so etwas nicht mehr und an diese Tradition sollte angeknüpft werden.


    Darüber hinaus würde ich gerne Sodalis der Luperci. :]"


    "Die Luperci ergänzen ihre Reihen durch Kooptation. Insofern ist hier eine Bewerbung leider nicht möglich."
    Den dezenten Seitenhieb gegen seinen Stand ignorierte Milo geflissentlich.
    "Wie lautet dein Anliegen an den Cultus Deorum im Zusammenhang mit dem lectisternium nun konkret? Was wünscht du diesbezüglich zu besprechen?"

    Zitat

    Original von Claudia Prisca
    Äußerlich ruhig, aber innerlich aufgeregt, betrat ich die Anmeldung, um einerseits dem netten Flavier sicherlich zu enttäuschen und andererseits den Zweck dieses Officiums ins Gegenteil zu kehren.


    "Salve", sagte ich leise, trat einen Schritt näher und blieb regungslos stehen. "Ich habe einen Fehler gemacht, den ich korrigieren muss. Von starken Zweifeln getrieben, habe ich das Orakel befragt, dessen Weissagung ich so gedeutet habe, dass sich mein Name und der Dienst nicht vereinbaren lassen. Ich bitte hiermit um meinen Austritt aus dem Cultus Deorum."


    Ich hatte mir vorgenommen, in aufrechter Haltung sämtliche Bemerkungen, Blicke und Gesten, ohne mit der Wimper zu zucken, über mich ergehen zu lassen. Für das einzustehen, was falsch gelaufen war, gehörte wohl zum Erwachsenwerden dazu.


    Milos Lächeln gewann noch an Wärme hinzu, als er der attraktiven Claudia ansichtig wurde. Er erhob sich, um sie höflich zu begrüßen. Ihr Anliegen hörte er sich mit der berufsgewohnten Aufmerksamkeit an, wobei seine Miene zunehmend ernster wurde. Schließlich nickte er und bot ihr erst einmal einen Sitzplatz an, um sich dann erst weiter zu erkundigen.
    "Wie kam es zu diesen Zweifeln? Gibt es abgesehen von dem Orakel besondere Gründe, weshalb du dich in deiner neuen Position nicht mehr wohlfühlst?"
    Milo wusste nur allzu gut, wie schwer man es im Cultus Deorum manchmal hatte. Dennoch interessierten ihn natürlich genauere Umstände, da eine Verbesserung der Situation immer erstrebenswert war.
    "Wissen dein Ausbilder und dein Vater bereits von diesem Entschluss?"

    Zitat

    Original von Sextus Pompeius Antipater
    "Zu den festgelegten Zeiten und an den dafür vorgesehenen Tagen?" Antipater war verwirrt "Verzeiht einem alten und vielleicht verwirrten Manne eine Frage um zu vermeiden das wir vielleicht von unterschiedlichen Dingen sprechen. Es gibt tatsächlich Lectisternien im Festkalender? Es muss sich einiges geändert haben in der Zeit in der ich nicht in Roma war. Wann waren die letzten? Vielleicht stehle ich ja durch meine Desinformation nur eure kostbare Zeit."


    Milo wölbte irritiert die Augenbrauen. Er hatte durchaus angenommen, dass die stattfindenden Lectisternien sich im Bewusstsein der Bürger befänden. Es bestürzte ihn durchaus, dass dies nicht so zu sein schien. Dennoch nickte er und beantwortete die Nachfrage.
    "Das lectisternium ist fester Bestandteil von vielen der offiziellen und auch großen Feiertage. Erinnerst du dich nicht vielleicht an die ludi apollinaris diesen Jahres? Damals wurde beispielsweise eine eindrucksvolle Zeremonie abgehalten. Ebenso mögen die diesjährigen ludi romani als Beispiel gelten. Aber auch bei den jüngst erst zelebrierten saturnalia gehört eine Speisung der Götter zum traditionellen Ablauf der Feierlichkeiten."

    Interessiert wölbte Milo die Augenbrauen.
    "Sie finden zu den festgelegten Zeiten an den dafür vorgesehenen Feiertagen statt. Oder sind dir Versäumnisse der Priester bekannt, denen ich in unser aller Interesse auf den Grund gehen sollte?"
    Schließlich erinnerte sich Milo noch gut an eine Zeit, in der es um den Cultus Deorum weniger gut stand als heute. Zur Frage nach der Zeitplanung jener hohen Persönlichkeiten musste er dann doch leicht schmunzeln. Er kannte diese Einstellung seiner Besucher nur allzu gut, die sich und ihre eigenen Belange stets für wichtig genug hielten, als dass sie möglichst mit dem Pontifex Maximus höchstpersönlich erörtert werden müssten.
    "Die hohen Herren sind durch ihre umfangreichen Pflichten und Aufgaben immer sehr beschäftigt. Zu den großen Feiertagen nimmt dies selbstverständlich noch weiter zu. Daher ist es wohl nicht ungewöhnlich, dass nicht jeder einfache Fragesteller gleich zu den höchsten Stellen vorgelassen wird. Wie wohl auch jeder andere Scriba habe ich daher die ausdrückliche Anweisung, die diesbezüglichen Anfragen sinnvoll zu filtern und falls möglich ohne zusätzliche Belastung für höheren Priester abzuwickeln. Insofern würde mich natürlich interessieren, was du konkret mit ihnen besprechen möchtest, damit ich den passenden und richtigen Ansprechpartner für dein Anliegen herausfinden kann."

    Milo nahm ebenso Platz und hörte aufmerksam zu.
    "Titus Flavius Milo, sehr erfreut", stellte er sich seinerseits vor.
    "Die offiziellen Lectisternien des Cultus Deorum sind bekannterweise zumeist die Angelegenheit der Pontifices und der Septemviri. Begehrst du einen solchen zu sprechen? Ich bin mir nur nicht sicher, ob einer von ihnen momentan die Zeit für eine solche 'Beratung' erübrigen könnte. Handelt es sich um eine größere Veranstaltung?"
    Die Möglichkeit, über eine gesonderte finanzielle Zuwendung für den Cultus Deorum an einen außerordentlichen Termin zu kommen, brauchte Milo schließlich nicht explizit zu erwähnen.

    Mit beträchtlicher Verspätung betrat Milo schließlich und endlich den festlich geschmückten Raum und grüßte die Anwesenden mit einem breiten Grinsen.
    "Von drauß' vom Markte komm ich her! Bona Saturnalia!"
    Wie immer war er in eine schlichte Toga von kostbarem Stoff gehüllt, die er mit der großen Selbstverständlichkeit des Alltäglichen trug. Ungewohnt war jedoch die Tasche mit den Geschenken, welche der Patrizier am heutigen Tage selber trug. Zumindest dies hatte er sich von Sicas Trägern nicht nehmen lassen wollen.
    Freundlich grüßte er einem nach dem anderen und betrachtete die familiäre Versammlung mit Anerkennung. Tatsächlich schien sich in Rom inzwischen eine ansehnliche Zahl sehenswerter Flavier gesammelt zu haben. Seinem Onkel Gracchus gab er dabei durch ein leichtes Nicken zu verstehen, dass der gewünschte Falerner tatsächlich noch beschafft werden konnte. Nur angesichts Leontias versteinerte sich Milos Miene für einen Moment und eilig wandte er sich von ihr ab. Seine Augen taxierten die noch freien Klinen und erblickten schließlich einen freien Platz in nicht unmittelbarer Nähe zu ihr, auf den er auch sogleich zusteuerte und sich dort niederließ. Die Tasche mit den Geschenken landete vorerst unbeachtet neben ihm.
    "Entschuldigt meine Verspätung. Auf den Märkten scheint der Pluto los."
    Erleichtert sich endlich ausruhen zu können, atmete Milo erst einmal durch und organisierte sich sogleich einen Becher Wein, aus welchem er durstig einen großen Schluck nahm.

    Es war mitnichten Milos Art, sich zu irgendwelchen Terminen zu verspäten. Doch am Tage der Saturnalien schien sich schlichtweg alles gegen ihn verschworen zu haben. Vermutlich hätte er es ahnen müssen, welch ein Ansturm in dieser letzten Sekunde noch auf die mittlerweile gnadenlos überteuerten und stark schwindenden Waren der Händler herrschte. Es war kaum ein Durchkommen gewesen auf den Märkten Roms.
    Milo war nur froh, dass er die Weitsicht besessen hatte, den Vilicus seines Vaters zu den Märkten mitzunehmen. Sica hatte ihnen zuverlässig den erforderlichen Platz zum Gehen geschaffen und schien erstaunliches Verhandlungsgeschick zu besitzen. Milo beschloss sich selbst und vor allem auch den Sklaven nicht weiter zu fragen, wer genau die plötzlich auftauchenden bezahlten Träger waren und woher er die noch hatte organisieren können. Es gab Dinge, die musste man nicht verstehen, die sollten einfach nur funktionieren.


    Mit starker Verspätung kamen sie auf diese Weise endlich wieder bei der Villa Flavia an. Durch all die Verzögerungen und den Stress auf den Märkten war Milos Laune in einem gefährlichen Zustand. Doch er bewahrte seine äußerliche Fassung sorgsam, gab sich den Anschein einer gelösten Feiertagsstimmung und grüßte freundlich das eine oder andere bekannte und auch unbekannte Gesicht. Allein der Gedanke an die gerade eben ausgewählten Saturnaliengeschenke, welche Milo dieses Mal ausnehmend gut gefielen, retteten seine Laune einigermaßen.
    Eine schöne junge Frau fiel ihm vor der flavischen Villa auf. Da sie etwas melancholisch wirkte, grüßte er sie mit einem aufmunternden Lächeln und zwinkerte verschmitzt. Mehr Verzögerungen wollte er sich nicht leisten, so dass er seinen Weg umgehend fortsetzte, durch die von Sica inzwischen geöffnete Tür in die Villa Flavia hinein.

    Milo war gerade in einige Aufzeichnungen eines früheren Scriba vertieft, welche durch Handschrift und Ausdrucksweise nur äußerst schwer verständlich schienen. So dauerte es einige Zeit, bis er sich des Klopfgeräuschs bewusst wurde. Er schreckte aus seiner Konzentration auf und legte das Dokument sorgsam beiseite. Dann atmete er noch kurz durch, um seine Gedanken wieder in der Gegenwart zu sammeln, setzte ein freundliches Lächeln auf und bat den vermeintlichen Besucher einzutreten.
    "Herein, bitte."
    Inzwischen richtete er sich auf seinem Platz am Schreibtisch auf und schuf rasch eine freie Fläche, die er umgehend mit einer noch unbeschriebenen Wachstafel für eventuelle Notizen belegte.

    Zufrieden nahm Milo das Dokument anschließend wieder entgegen, bedankte sich seinerseits für die zuvorkommende Kooperation und verabschiedete die beiden Aurelier daraufhin freundlich. Dann begab er sich zurück an seinen eigentlichen Arbeitsplatz in der Anmeldung der Regia.

    Milo nickte knapp und komplettierte seine Niederschrift, die sich mittlerweile über eine zweite Tafel erstreckte, dem entsprechend. Dann legte er die tabulae den beiden Aureliern zur Kontrolle vor. Es war festgehalten, dass Marcus Aurelius Antoninus und Aurelia Severina am vierten Tag vor den Kalenden des Dezember diesen Jahres den Bund der Ehe nach per usum Art und in rechtlicher manus Form eingingen. Er förderte noch eine Siegelschnur zutage, mit der er die beiden Wachstafeln - sobald die beiden sie sorgfältig gelesen hatten - ordnungsgemäß zusammenband. Dann reichte er ihnen das Dokument erneut, sowie die eigens hier vorgehaltenen Utensilien zum Siegeln.
    "Bestätigt mit euren Siegeln nun noch diesen Vorgang. Anschließend werde ich alle notwendigen Eintragungen veranlassen."

    Zitat

    Original von Aurelia Severina
    "Ja, das möchte ich gern."


    Milo nickte ihr verstehend zu und blickte zwischen den künftigen Eheleuten umher.
    "Wie bereits erwähnt, muss bei dieser Eintragung die Art der Ehe festgehalten werden. Wird es sich demnach nun erneut um eine manus-Ehe halten? Nachdem ihr auf das Durchführen der Zeremonien verzichten möchtet, soll es im Gegensatz zu der vormaligen Verbindung anstatt von coemptio dieses Mal als per usum eingetragen werden?"
    Während er auf die Antwort wartete, zog er sich schon einmal eine freie Wachstafel heran und notierte dort die restlichen Daten.


    Überrascht blickte Milo auf, als sich plötzlich eine Frau im Raum befand. Seit der Aurelier ihn in seinem Officium aufgesucht hatte und sie gemeinsam hierher in die Eheregistratur gekommen waren, hatte er nichts von ihr bemerkt. Milo warf Antoninus einen kurzen Blick zu und vergewisserte sich, dass diese Dame auch tatsächlich zu ihm gehörte. Da dies so zu sein schien, verschob er die Überlegungen auf später, ob sie ihnen schon die ganze Zeit gefolgt war und gelauscht hatte.
    "Die erste Verlobung bezog sich selbstverständlich auch nur auf die erste Ehe. Für eine neuerliche Hochzeit müsste auch eine Verlobung neu ausgesprochen werden. Allerdings ist eine solche nicht zwingende Voraussetzung für den Abschluss einer ehelichen Verbindung, wenngleich es die übliche Verfahrensweise ist. Es gab eine Zeit, zu der dies im Eheregister so gehandhabt wurde und auch die angesprochenen zwei Wochen gewartet werden musste. Faktisch kann ich nun aber auch sofort die Ehe eintragen, mit dem heutigen Datum, ohne eine dem vorausgehende Verlobung. Da in diesem Fall ohnehin auf die traditionellen Zeremonien verzichtet werden soll, sehe ich für diesen rein formalen Aufschub eigentlich keine Veranlassung und könnte die Eintragung also umgehend vornehmen. Wäre dies in eurem Sinne?"

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    "In Ermangelung von Eltern, die während unserer Ehe bereits verstorben sind, habe ich die patria potestas über meine Frau auch nach der Lösung unserer Ehe behalten, auch wenn das nicht unbedingt korrekt gewesen sein mag. Sie stand Zeit ihres Lebens unter einer Gewalt und daran sollte sich nichts ändern. Das war unser beider Wille. Reicht also unser beider Wort, um erneut in den Stand der Ehe zu treten?"


    Milo nickte bestätigend und wiederholte sich noch einmal.
    "So ist es. Wir benötigen allein euer beider Zustimmung, sowie die Angabe der bereits genannten Daten. Die Entscheidung über die Einhaltung der Traditionen liegt ganz bei euch. Die rechtliche Eintragung ist davon unberührt und kann durch mich getätigt werden, sobald die Zustimmung deiner künftigen Gemahlin hier vorliegt."

    Milo blinzelte kurz. Dies war das einzig äußerlich sichtbare Zeichen seiner Bestürzung angesichts dieser Schilderung der Sachlage, welches er sich gestattete.
    "Wenn du bereits einmal verheiratet warst, dürfte du die Vorgänge kennen. So ihr keinen Wert auf den Vollzug der traditionellen Zeremonien legt, ist eine Eheschließung rein rechtlich auch ohne dem möglich. Nachdem eure Ehe zuvor per coemptio geschlossen war, untersteht deine ehemalige oder auch künftige Gemahlin derzeit wohl der Gewalt ihres Vaters. Jener muss auch bei einer neuerlichen Verbindung sein Einverständnis erteilen."

    Aus einem der Regale führte Milo eine unbeschriftete Wachstafel und einen Stilus zu Tage. Anschließend wandte er sich wieder dem Aurelier zu.
    "Zunächst einmal ist natürlich ein Eintrag der zugehörigen Verlobung eine Voraussetzung. Die Eintragung der Ehe an sich folgt im Anschluss an die zugehörigen Feierlichkeiten. Entweder mögen beide Ehepartner persönlich hier vorsprechen oder jeweils eine gesiegelte Einverständniserklärung überbringen. Daraufhin werden ihre Namen, sowie das Datum der Feierlichkeit und die genaue Art der Verbindung eingetragen. Der Eintrag der Verlobung entsteht analog. Sofern das Vorhandensein eines solchen nicht bekannt ist, ließe sich das selbstverständlich auch hier überprüfen."
    Er überlegte kurz.
    "Oder gibt es noch weitere Unklarheiten diesbezüglich? Um welches Paar handelt es sich konkret?"

    Milo wölbte interessiert die Augenbrauen. Den Namen kannte natürlich, war es doch die ihm bis dato unbekannte Verlobte seines Bruders. Er wunderte sich, dass sie ihm so förmlich und distanziert begegnete, sagte aber nichts dazu, sondern beschloss sich vorerst sein eigenes Bild von der künftig Verwandten zu machen. Irgendwie schien sie tatsächlich zu Furianus zu passen.
    "Sehr erfreut. Der Rex Sacrorum ist derzeit tatsächlich zugegen. Er befindet sich im Heiligum des Mars und hält gerade ein privates Opfer ab. Es könnte daher sein, dass du dich einen Moment gedulden musst."
    Er überlegte kurz, war dies doch wohl ihr alter Arbeitsplatz. Der Höflichkeit halber bot Milo sein Geleit trotzdem an.
    "Findest du den Weg allein, oder soll ich dich dorthin führen?"

    Verwundert blickte Milo auf, als eine ihm bis dato unbekannte Dame unverwandt sein Officium betrat. Flüchtig musterte er sie und erkannte dabei ihren Stand. Er entschloss sich zur Nachsicht, legte die soeben noch in Bearbeitung befindliche Wachstafel beiseite und erhob sich, um die Patrizierin höflich zu begrüßen.
    "Salve. Mein Name ist Titus Flavius Milo. Kann ich dir vielleicht weiterhelfen?"

    Milo erkannte den Besucher von seiner Tätigkeit bei den salii und grüßte ihn entsprechend freundlich. Sogleich erhob er sich auch von seinem Platz.
    "Salve. Da bist du hier richtig. Hast du alle dazu notwendige Unterlagen dabei? Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns gleich in die Eheregistratur hinüber begeben. Dort können wir die Daten zusammentragen und aufschreiben. Die Eintragung selbst werde ich im Anschluss veranlassen."