Milo erwiderte das Lächeln.
"Nein, das ist dann vorerst alles. In Bezug auf die Prüfung zur Sacerdos wird dir dein Ausbilder sicherlich noch einiges erklären. Oder hast du jetzt schon konkrete Fragen dazu? Dann kann ich dir natürlich auch schon weiterhelfen. Sonst wären wir hier vorerst fertig. Lege dann nur deinen Eid ab und melde dich bei Sacerdos Flavius."
Beiträge von Titus Flavius Milo
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Milo nickte mit dem Kopf.
"Natürlich, das ist ganz dir selbst überlassen."
Er erhob sich von seinem Platz, um den Besucher höflich zu verabschieden.
"Ich wünsche dir viel Erfolg." -
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Original von Sabbatia Orestilla
Kurz kamen mir Bedenken gegen ein Leben in Rom, der großen Stadt. Dann riss ich mich zusammen. Vielleicht soll es ja so sein." Nein, das ist schon in Ordnung. Mmh,und an wen sollte ich mich denn da dann wenden? "
Milo warf einen weiteren Blick auf die betroffene Liste, nickte kurz zu sich selbst und notierte dann den Namen des künftigen Ausbilders, bevor er sich ihr wieder zuwandte.
"Dein Ausbilder wird der Sacerdos Publicus Caius Flavius Aquilius sein. Ich weiß leider nicht, in welchem Tempel er momentan Dienst tut. Wahrscheinlich wird es am Einfachsten sein, wenn du ihn in der Villa seiner Familie zuerst einmal aufsuchst. Doch bevor du deinen Dienst als Discipula im Cultus Deorum antreten kannst, musst du noch einen Eid ablegen. Wir haben dazu ein kleines Heiligtum, hier in der Regia. Begib dich bitte dorthin und lege diesen Schwur ab."
Er durchsuchte kurz einen weiteren Stafel Wachstafeln, zog dann eine hervor und reichte ihr den Text.Ego, <nomen>, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro. Ego, <nomen>, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.
Sim-Off: Ich, <Name>, schwöre, dass ich die Götter und Göttinnen und den Römischen Imperator (Kaiser) in allen Zeiten meines öffentlichen Lebens verehren und die Römischen Tugenden im öffentlichen wie im privaten Leben verfolgen werde. Ich, <Name>, schwöre, dass ich mich der Römischen Religion hingebe und diese schütze und niemals gegen ihre öffentliche Stellung handle, damit sie keinerlei Schaden nehme.
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Original von Caius Sergius Curio
Ich überlegte ein ganz klein wenig und richtete mich dann auf meinem Platz ein wenig auf. Caius Flavius Aquilius, ein Patrizier also und wahrscheinlich auch mit meinem Gesprächspartner verwandt.
"Ich denke, ich werde ihn selber aufsuchen. Das kann ich gleich hier nach erledigen, das dürfte am schnellesten gehen."
Das dachte ich zumindest. nachrichten würde das doch nur wieder unnötig verzögern und Glabrio sollte schließlich nicht mehr so lange unbeerdigt bleiben, das gehörte sich nicht und war sehr unverantwortlich dem Verstorbenen gegenüber.
"Sehr gut" nickte Milo und legte die eben hervorgeholte Liste wieder beiseite.
"Dann werdet ihr euch über die übrigen Konditionen sicher arrangieren können."
Er gedachte kurz seines durchsetzungsfähigen Vetters und kam zu dem Schluss, dass jener bei derartigen Gesprächen sicher ein souveränes Auftreten an den Tag legen würde und den Ratsuchenden dadurch eine hilfreiche und klare Linie würde vorgeben können.
"Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann?" -
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Original von Sabbatia Orestilla
Ich erwiderte das Lächeln des Scriba, setzte mich auf seine Aufforderung hin nieder und antwortete:
"Nein, ich komme nicht aus Rom, sondern lebe jetzt seit einiger Zeit in Mantua. Aufgewachsen aber bin ich auf dem Land, warscheinlich liegen mir deshalb auch die Göttinnen Ceres und vor allem aber Diana besonders am Herzen. Für den Cultus Deorum interessiere ich, weil es mein Wunsch ist, den Göttern zu dienen..."
Ich hielt inne und sah den Flavier an, abwartend, ob ihm diese Antworten genügten oder ob es noch etwas davon genauer zu klären galt.
Aufmerksam hörte Milo der jungen Dame zu und machte sich dabei ein paar kurze Notizen auf seiner Wachstafel. Nachdem sie geendet hatte, kramte er unter einem größeren Stapel dieser Schriftträger eine weitere Tafel hervor, auf der eine Liste von Namen notiert war. Nachdenklich zog Milo seine Stirn in Falten und schüttelte dann mit Bedauern den Kopf. Er sah wieder zu Orestilla auf und lächelte entschuldigend.
"Speziell in Mantua sieht es momentan nicht so gut aus, was einen Lehrer für dich angeht. Unsere dortigen Sacerdotes sind leider vollauf beschäftigt. Allerdings könnte ich dich hier in Rom bei einem ausgebildeten Sacerdos Publicus unterbringen, der ein wenig mehr Zeit haben dürfte. Wäre das ein großes Problem?" -
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Original von Caius Sergius Curio
"Nunja, wie das genau abgelaufen ist, weiß ich nicht und da der Tod in Misenum eingetreten ist und er aber nun hier in Roma ist ... um es kurz zu fassen: Nein, wie haben keinen Priester."
Soweit ich mich erinnern konnte, hatten wir welche in der Familia, aber die waren entweder verstorben oder sind ausgewandert und ich persönlich kannte keinen 'Freund' der Priester war. Da müsste man wohl eine andere Möglichkeit finden. Ich hatte meinen Halbbruder mitnehmen sollen, er war schließlich beim Tod dabei und überhaupt kannte er Glabrio doch wesentlich besser.
Milo zog eine etwa zur Hälfte beschriebene Wachstafel zu sich heran. Es handelte sich dabei um eine Liste der verfügbaren Sacerdotes Publici, die man ihm von höherer Stelle hatte zukommen lassen. Kurz musste er überlegen, da fiel seine Wahl auch schon auf einen bestimmten Namen.
"Der Sacerdos Publicus Caius Flavius Aquilius dürfte neben seinem Dienst momentan genügend Zeit für eine Bestattung haben. Ich kann ihm eine Nachricht zukommen lassen, wenn du möchtest. Dann würde er dich zur Klärung der Details der Planungen kontaktieren. Oder wünscht du direkt persönlich bei ihm vorbeizuschauen? In dem Fall dürfte er in der Regel in der Villa Flavia hier in Rom anzutreffen sein." -
Nachdem der werte Vater seine Glückwünsche ausgesprochen hatte, war es an Milo ebenfalls an das Brautpaar heranzutreten. Mit freundlichem, etwas zurückhaltendem Lächeln trat er selbstverständlich zuerst auf Gracchus zu und beglückwünschte diesen.
"Salve, Vetter. Gut siehst du aus. Ich wünsche dir alles Gute für den heutigen Tag und natürlich auch für den darauf folgenden Abschnitt deines Lebens. Mögen die Götter mit euch sein."
Anschließend wandte er sich auch der verschleierten Braut zu.
"Salve, Claudia. Es ist mir eine Freude und eine Ehre, dich endlich einmal kennen zu lernen. Herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit. Ich bin mir sicher, dass ihr miteinander sehr glücklich werden werdet." -
Freundlich lächelte Milo der schönen jungen Dame zu und bedeutete ihr einen freien Platz, auf den sie sich setzen konnte.
"Salve. Ich bin Titus Flavius Milo und arbeite hier als Scriba. Selbstverständlich kann ich dir da gerne weiterhelfen. Weshalb interessierst du dich konkret für den Dienst im Cultus Deorum? Gibt es einem bestimmten Gott oder eine Göttin, der deine besondere Verehrung gilt? Stammst du aus Rom selbst, der ewigen Stadt?"
Er zog eine noch leere Wachstafel zu sich heran und legte sie schon einmal für spätere Notizen bereit. während er die hübsche Frau aufmerksam ansah. -
Als es wieder einmal klopfte, war Milo gerade an seinem Schreibtisch mit dem Durchsehen einiger Bestandslisten beschäftigt. Mit einem herumliegenden Stilus machte er ein kleines Lesezeichen an die zuletzt gelesene Zeile und legte die Wachstafeln daraufhin sorgfältig beiseite. Dann erst wandte er sich der Tür zu.
"Herein, bitte." -
Zwei standesgemäße flavische Sänften erreichten die Villa Claudia mit der angemessenen Verspätung. Milo und sein Vater entstiegen jeweils dem bequemen Transportmittel und sogleich eilten Hermes und noch ein weiterer Sklave herbei. Innerhalb kurzer Zeit richteten sie jeweils die Toga ihres Herrn, woraufhin man sich gemeinsam in das Innere der ansehnlichen Villa begab. Während er seinem Vater folgte, sah Milo sich interessiert in den Räumlichkeiten um. Vor allem die sehr außergewöhnliche Gestaltung des Atriums weckte seine Aufmerksamkeit und innerlich gratulierte er dem verantwortlichen Architekten zu diesem gewagten Experiment. Doch der erste Weg sollte die beiden Flavier zum gastgebenden Brautpaar führen. Milo hatte die Braut bis dato noch nie gesehen und war daher einigermaßen neugierig. Enttäuscht musste er dann jedoch feststellen, dass er den traditionellen roten Hochzeitsschleier ganz und gar vergessen hatte. Es war kaum etwas von ihrer vielgerühmten Schönheit zu erkennen, so sie denn vorhanden war. Der eine mehr, der andere weniger geduldig warteten Milo und Felix darauf, dass es an ihnen war das Brautpaar zu begrüßen.
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Wieder hatte dieser verdammte Sklave mit dem Garum zugeschlagen. Milo verzog angewidert das Gesicht, nachdem er einen ersten Bissen von seinen eben frisch ergatterten Hühnchenfleisch genommen hatte. Unauffällig warf er einen misstrauischen Blick in die Runde. Schließlich war seine erste Portion von diesem Teller noch nicht derart verdorben gewesen. Einer der anwesenden Flavier musste die Schuld an dieser Beleidigung eines jeden Kochs tragen. Milo taxierte jeden einzelnen der Anwesenden genau, bis seine Aufmerksamkeit schließlich auf seinem hispanischen Vetter Aquilius verharrte. Es fiel ihm wie Schuppen von dem Augen. Dies war der Schuldige, natürlich, wer sonst sollte es gewesen sein. Milo erinnerte sich nur allzu gut, schon bei der Vorspeise eine gewisse Unzufriedenheit Aquilius' mit seinem Essen beobachtet zu haben. Die Tatsache, dass er ein Hispanier war, ließ letztlich keine weiteren Zweifel offen. Er überlegte, ob er diese Zumutung an seinen Gaumen umgehend ansprechen sollte. Doch mittlerweile war ihm der Appetit ohnehin endgültig vergangen und er entschied sich zu schweigen. Widerwillig schluckte Milo das Garum mit dem bißchen Hühnchengeschmack herunter und ließ seinen noch fast vollen Teller durch einen Sklaven entfernen. Stattdessen begann er sich nun dem Wein zu widmen und nahm dazu eine etwas gemütlichere Position auf der Kline ein.
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Milo kümmerte sich nicht um das ganze Hin und Her im Triclinium. Er kümmerte sich lieber um die Vernichtung des Mahls. Zwar machte sich bei ihm allmählich der Anfang eines gewissen Sättigungsgefühls bemerkbar, doch solange er der Unterhaltung noch nichts beizutragen hatte nutzte er lieber die Zeit. Er war schon immer eher ein effektiver als ein in Ruhe genießender Esser gewesen, auch wenn das seinen Tichmanieren keinen Abbruch tat. Allerdings rechnete Milo auch nicht wirklich damit, dass man seine Meinung noch zu irgendwelchen Themen erfragen würde. Während er sich von einem Sklaven Wein nachschenken ließ, ruhte sein Blick für einige Sekunden auf seinem Vater, oder dem, der es sein sollte. Es war Milo in der Zeit seit seiner Ankunft in Rom nur allzu bewusst geworden, dass jener ihm kaum mehr Unterstützung zuteil kommen lassen würde, als jedem anderen hier im Raum. Einen Sonderstatus als Sohn hatte Milo nie gehabt und er würde einen solchen wohl auch nie haben, im Gegensatz zu Felix Quasi-Erstgeborenen. Während Milo anschließend von seinem Wein trank, erinnerte er sich seines vermeintlichen Zwillingsbruders Furianus. Würde er behaupten, dass diese Gedanken frei von jeglichem Neid gewesen wären, so hätte er lügen müssen. Selbst wenn jener nun im fernen Hispania einer zweifelhaften Arbeit nachging, die er ihm wirklich nicht neidete, so war sich Milo sicher, dass sein Vater sich dazu vorab beim Kaiser selbst für Furianus eingesetzt hatte. Zwar gab es aktuell in seinem Leben nichts, was er sich vom Kaiser gerne erbeten hätte, doch die vermeintliche Ungerechtigkeit wurmte ihn sehr. Stumm zog er eine Platte mit zartem Hühchnenfleisch zu sich heran und bedachte seinen eigenen Teller mit einer ansehnlichen Portion. Er hoffte, dass der ominöse Garum-Sklave hier nicht auch schon zugeschlagen hatte.
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Original von Artoria Medeia
Neugierig sahen sich das Zwillingspärchen, Fausta und Faustina auf dem Innenhof um. Eigentlich hießen sie nicht so, aber der Name war schick und verlieh ihnen etwas Römisches. Fausta murmelte resigniert. "Das gibs doch nicht! Jetzt stehen wir schon eine halbe Ewigkeit hier rum und keiner hat uns bis jetzt angesprochen!" Faustina lächelte und sah in Richtung der Säulen. Ihr Blick ruhte auf Flavius Milo. "Was meinst Du zu dem?" Fausta, die Kalte und Berechnende von den Beiden, nickte zustimmend. "Ja, der sieht reich aus!" Faustina seufzte. "Und so schnuckelig. Der gefällt mir wirklich. Komm, sprich Du ihn an. Ich trau mich nicht!" Fausta rollte mit den Augen und zog ihre Schwester mit sich. Beide, genau gleich aussehend, traten zu Milo. Fausta trug ein dunkelblaues Gewand und Faustina eine tiefrotes, was gut zu ihren braunen Haaren passte. Faustina lächelte Milo an. Fausta ergriff jedoch das Wort. "Salve? Verzeih, wenn wir Dich ansprechen. Aber wir kennen hier niemanden und..die Anderen sehen so bedrohlich aus. Würdest Du uns vielleicht heute etwas gesellschaftlichen Schutz gewähren. Das ist meine Schwester Faustina und ich bin Fausta!" Beide hübsche jungen Frauen strahlten Milo an.
Milo hatte sich, von seinem Ziehbruder so allein gelassen, inzwischen ein Glas Wein organisiert. Doch anstatt zu trinken betrachtete er die dunkelrote Flüssigkeit nachdenklich, während er sie leicht hin und her schwenkte. Er beobachtete die kleinen Wellen, die sie an der Wand des Glases schlugen, und verglich die Farbe gedanklich mit derjenigen anderer Weine. Gerade wollte er doch noch einen Schluck daraus trinken, da standen wie aus dem Nichts plötzlich zwei wunderschöne Frauen vor ihm, von denen die eine der anderen bis aufs Haar zu gleichen schien. Das trieb ihm natürlich sofort ein Lächeln ins Gesicht und Milo richtete sich von seiner lässig an eine Säule gelehnten Haltung etwas auf.
"Salvete, sehr erfreut. Ich bin Titus Flavius Milo und sehr gerne würde ich euch Gesellschaft leisten. Aber sehen die anderen Gäste tatsächlich so bedrohlich aus?"
Sein Blick fiel unwillkürlich auf seinen Onkel-Ziehbruder, der wieder einmal eindeutig auf der Pirsch war, und er musste grinsen. Mit einem Augenzwinkern deutete er zu Aristides und 'beruhigte' die beiden Damen mit gedämpfter Stimme.
"Das ist übrigens mein Onkel. Aber er ist gar nicht so gefährlich, wie er vielleicht aussieht. Oder wer ist es sonst, der es tatsächlich wagt zwei so bezaubernden Frauen bedrohlich zu erscheinen?"
Milo musste schmunzeln und schüttelte innerlich den Kopf über seine eigenen Worte. Er war eigentlich kein großer Schmeichler und konnte mit Frauen längst nicht so gut umgehen, wie Aristides. Und wenn ihm dann doch, so wie jetzt, zufällig ein solches, etwas geschwollenes Kompliment über die Lippen kam, amüsierte es ihn immer wieder. -
Milo nickte mit dem Kopf.
"Dann wird sich der libitinarius, der sich bislang schon um den Leichnam gekümmert hat, normalerweise auch das Weitere organisieren können. Welcher Punkt führt dich nun hierher? Habt ihr keinen Priester unter euren Verwandten und Freunden? In dem Fall könnte ich mich natürlich darum kümmern, dass ein solcher Kontakt hergestellt wird." -
"Oh, mein herzliches Beileid."
Leichte Besorgnis regte sich bei Milo und er verleihte dieser durch eine Nachfrage Ausdruck.
"Vor kurzem? Um seinen Leichnam wurde sich also durchaus schon den Traditionen entsprechend gekümmert?"
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und holte etwas weiter aus, um sich der Einhaltung der Riten im einzelnen zu vergewissern.
"Beim Eintritt oder Feststellen des Todes sollte der nächste Verwandte dem Verstorbenen Augen und Mund geschlossen und gemeinsam mit den anderen Anwesenden die conclamatio begonnen haben. Nach diesem mehrmaligen Rufen des Namens des Verstorbenen dürften die Sklaven des libitinarius, des Leichenbestatters, den Leichnam hergerichtet und mit der obligatorischen Münze versehen haben. Dann wird er für drei bis Tage aufgebahrt. Ist dies der Punkt, an dem ihr mittlerweile angelangt seid?"
Milo hielt kurz inne, um seine Gedanken bezüglich des weiteren Verlaufs einer Bestattung zu sortieren. Es war auch bei ihm lange her, dass er zum letzten Mal einem solchen Ereignis hatte beiwohnen müssen.
"Die Bestattung selbst dürfte dann zwischen dem vierten und achten Tag nach dem Tode erfolgen. Sodann wird die Bahre mit dem Toten, begleitet von Freunden und Verwandten, aus der Stadt hinaus zur Begräbnisstätte getragen. Für gewöhnlich erfolgt dort eine Brandbestattung, so dass der Tote nach einigen priesterlichen Handlungen auf einen Scheiterhaufen gelegt wird. Dann haben die Familienmitglieder eine letzte Möglichkeit, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden und ihm noch rituelle Opfergaben beizugeben. Ist dies abgeschlossen, so werden ihm wieder die Augen geöffnet und die nächsten Verwandten und Freunde setzen den Holzstoß in Brand, während das Trauergefolge zu klagen beginnt, bis das Feuer nicht mehr brennt. Die Asche wird mit Wein gelöscht und die Familie sammelt die verbrannten Überreste des Toten in einer Urne, die anschließend in einem Grab beigesetzt wird. Zum Schluss folgt die rituelle Reinigung aller, die an der Bestattung teilgenommen haben, die Weihung des Grabes und das Totenmahl."
Er überlegte, ob er etwas vergessen hatte, konnte auf die Schnelle jedoch nichts finden. So wandte Milo seine Aufmerksamkeit wieder dem Sergier zu und sah diesen aufmerksam an, ob sie der Beantwortung seiner Frage schon näher kamen.Sim-Off: In der Theoria Romana steht auch etwas dazu. Ein wenig ausführlicher ist diese Seite, doch da weiß ich nicht, wie sehr gesichert die zugehörigen Quellen sind. Für das Rollenspiel dürfte es allerdings problemlos ausreichen.
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Das war wahrlich ein ungewöhnliches Anliegen und Milo hob verwundert die Augenbrauen.
"Salve. Mein Name ist Titus Flavius Milo und ich arbeite hier als Scriba des Cultus Deorum", stellte er sich vor und ging anschließend wieder zu seinem Platz hinter dem Schreibtisch, während er seinem Gast ebenfalls mit einer Geste einen Sitzplatz anbot.
"Was mich angeht, kenne ich mich mit den Bestattungsriten wohl nicht mehr und nicht weniger aus als jeder andere römische Bürger. Um was für eine Frage geht es denn? Bist du auf der Suche nach einem libitinarius?" -
Milo hatte sich gerade in einige Notizen vertieft, die der Septemvir ihm hatte zukommen lassen. Halblaut vor sich hin lesend ging er dabei einige Schritte durch den Raum. Nachdenklich sinnierte er noch über die neuen Anweisungen, als es plötzlich klopfte. Er blickte auf, legte die Wachstafel beiseite und wandte sich der Tür zu.
"Herein." -
Zitat
Original von Helvetia Severina
Milo lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Kaiser. "Was könnte der Kaiser für Ehrungen denn geben?" fragte sie neugierig.
Noch immer versuchte der Patrizier das Geschehen auf der Ehrentribüne besser zu erkennen. Doch ihm schwante allmählich, dass er das meiste von dem wohl erst anschließend in der Acta Diurna würde nachlesen müssen. Er sah den Kaiser vortreten, konnte jedoch weder erkennen noch verstehen, was jener dem scheidenden Praefectus Praetorio mitteilte oder dieser ihm antwortete. Entschuldigend schüttele Milo daher den Kopf und zog die Schultern ratlos nach oben.
"Der Kaiser ist der Kaiser. Im Prinzip könnte er ihm alles mögliche geben. Geld, Ländereien, Diplomae, Statuae oder auch eine Corona. Doch womit wir es in diesem Fall zu tun haben, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Spätestens in der nächsten Ausgabe der Acta Diurna werden wir es wohl erfahren."
Er seufzte und sah sich unter den näher Umstehenden um. Inzwischen war auch auf ihrer Treppe ein ziemliches Gedränge entstanden, so dass es auch nach Abschluss der Parade wohl noch geraume Zeit in Anspruch nehmen würde, sich wieder aus dieser Menge zu lösen. Milo dürstete zunehmend und er begann schon zu überlegen, wie er von hier aus am schnellsten an ein erfrischendes Getränk herankäme.
"Sie lassen sich ganz schön Zeit, dort oben. Ich hoffe, dass es bald etwas voran geht, denn ich bekomme allmählich Durst."
Er warf der kleinen Helvetia einen lächelnden Seitenblick zu, bevor er sich wieder auf die Ehrentribüne konzentrierte. -
Irritiert sah Milo zu seinem Vater. Wahrlich, er war ein komischer Kauz, ein wahrer Flavier. Doch da es sich dieses Mal in keinster Weise gegen ihn richtete, war er zufrieden und nickte ebenso.
"Danke, Vater. Ich werde deinem Namen Ehre machen."
Er grinste etwas und sprach diese Worte bewusst hintergründig aus, wie eine kleine Drohung. Dann erhob sich Milo und verabschiedete sich.
"Vale."
Ohne großes Aufhebens wandte er sich sodann ab und ging zurück in das Landgut, um seine Abreise nach Roma vorzubereiten. -
Die ersten Eier hatten Milo noch wunderbar gemundet. Doch plötzlich schienen sie einen unangenehm starken Geschmack nach Garum zu haben. Bei dem ersten Ei des neu eroberten Tellers verzog er unwillig das Gesicht. Doch der Hunger überwog und so war er anschließend zumindest satt. Er nahm sich dennoch fest vor, demnächst einmal ein ernstes Wort mit dem Koch zu reden. Die stumme Bitte seiner Cousine nahm er mit einem breiten Grinsen hin und zwinkerte ihr nur zu, das Thema damit ruhen lassend. Stattdessen folgte er dem allgemeinen Gespräch mit mäßigem Interesse und sinnierte parallel gedanklich schon über den nächsten Gang.