Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Ein nicht mehr sehr junger und nicht unbedingt attraktiver (geschweige denn intelligenter) Knabe öffnete die Tür und lauschte dann Aculeos Begrüßung.


    "Is es dringnd?" Ein wenig nuschelte der Junge, konnte aber auch daran liegen, dass er gerade noch ein paar Essensreste vom Mittagessen aus den Zahnlücken pulte, während er sprach. Kurz zuzelte er noch etwas, dann sprach er etwas deutlicher weiter. "Der Meister bastelt gerade ein paar Amulette zusammen..."

    Polychares, der Grieche, hörte dem lamentieren des Händlers zwar zu, zuckte aber innerlich ein wenig mit den Achseln. Ihm war es ja egal ob 10 kleinere oder ein großer Händler lieferten, was sie für den Neubau der Straße brauchten, solange es nur der günstigste Preis war.


    Bei den von Aculeo genannten Zahlen konsultierte der Grieche dann erstmal eine Wachstafel wo eine Übersicht mit den berechneten Mengen an Materialien und Versorgungsgütern darauf notiert war.


    "Nun der Schafskäse und das 1 Lamm sind natürlich nicht annähernd genug, um alle Arbeitskräfte zu versorgen," dramatische Pause. "Also würden wir da natürlich alles abnehmen, was du liefern kannst. Das Angebot mit dem Marmor ist alleridngs mher als ausreichend, sodass aller Vorraussicht nach nicht mehr als 2 Wochenproduktionen abgenommen werden würde." Es sei denn natürlich, sein Chef der curator viarum würde soviel Geld auftreiben, dass ein paar Prachtbauten am Wegesrand entstehen konnten. "Könntest du da auch kurzfristig mehr Marmor liefern? Und wie sehen deine Preisvorstellungen aus?"

    Nachdem ihm der Consul das Wort erteilt hatte, erhob sich Victor von seinem Platz. Einen kurzen Moment blieb er noch still, dann begann er zu reden.


    “Danke, Consul! Patres conscripti, vor kurzem berichtete der curator rei publicae Vinicius Lucianus von seinem lobenswerten Einsatz für die Meilensteine an den Straßen in Italia. Davon gibt es, wie ihr wohl alle wisst eine ganze Menge, denn unsere Vorfahren haben uns ein dichtes Straßennetz mit vielen Meilen hervorragender Verkehrswege hinterlassen. Diese Wege zu pflegen ist dabei die Aufgabe der curatores viarum und dieser Aufgabe komme auch ich nach.


    Auch die Soldaten des exercitus in Italia zeigen immer wieder unermüdlichen Einsatz und reparieren Straßen die wichtig sind für das Vorankommen des Militärs, aber auch für den Handel. So erreichen mein officium immer wieder Anfragen von Städten, deren Händler von Beeinträchtigungen durch beschädigte Verkehrswege berichten. Diesen Mangel abzustellen ist die Pflicht meines Amtes und ihr komme ich nach durch die Beauftragung von örtlichen Unternehmern und die regelmäßige Kontrolle der Straßen durch meine Mitarbeiter.“


    An dieser Stelle machte Victor eine kurze Pause, bis hierhin war es nur eine Auflistung bekannter Dinge gewesen, aber er hielt es für angebracht mal darauf hinzuweisen. Die meisten Privatpersonen reisten ja von A nach B und bemerkten unterwegs vielleicht eine überschwemmte Straße, eine unterspülte Böschung oder eine beschädigte Brücke, aber wer diese Schäden bei den Staatsstraßen beseitigte interessierte die meisten nicht, als ob so etwas von Zauberhand geschehen würde. Im Folgenden sollte es aber eh um etwas anderes gehen.


    “Trotz des ausgedehnten Wegenetzes in der Provinz Italia gibt es doch immer noch eine Vielzahl von Städten die gar nicht oder nur kaum an große Straßen angeschlossen sind. Auch diese Städte treten an die curatores viarum heran und bitten darum von der urbs aeterna aus besser erreichbar zu sein. Bei vielen lohnt sich der Aufwand eines Straßenbaues nicht, andere wiederum haben sich in den vergangenen Jahren soweit entwickelt oder besitzen soviel Potential, dass es sträflich wäre sie weiterhin abseits der viae publicae liegen zu lassen.


    Es ist also nicht die einzige Pflicht meines Amtes bestehende Straßen zu verwalten, sondern auch neue zu errichten. So plane ich im Namen des Kaisers eine Straße von Sulmo über Larinum im Gebiet der alten Frentani nach Buca am mare adriaticum. Diese Straße wird ungefähr 123 milia passuum lang sein und durch steiles aber auch ebenes Land führen. Es ist eine malerische Gegend, wie viele von euch wissen, die dort ihre Sommersitze haben, aber auch eine Region in der der Handel gestärkt werden muss und gestärkt werden kann“


    Wiederum machte Victor eine Pause und veränderte etwas seine Haltung, bevor er weitersprach.


    “Nun werden sich vielleicht einige unter euch fragen: Schön und gut, aber was haben wir damit zu tun? Nun zum einen ist es natürlich eine Sache der Höflichkeit, nachdem seinerzeit Appius Claudius Caecus ohne den Senat zu fragen das komplette aerarium für den Bau der via appia plünderte, euch über den Bau zu unterrichten, patres consripti. Allerdings ist dies nicht der einzige Grund. Überall in den Provinzen baut der Staat Straßen und das aus den verschiedensten wichtigen Gründen und obwohl der Großteil der Kosten, wie es sich natürlich gehört, durch die örtliche Bevölkerung getragen wird, reicht dies nicht immer aus. Unser Staat ist groß und mächtig, aber trotzdem können nicht Bauprojekte in unbegrenzter Zahl unterstützt werden, egal wie wichtig sie sind.


    Ist es an dieser Stelle nicht geradezu unsere Pflicht als Senatoren den Staat bei der Erfüllung seiner Aufgaben zu unterstützen? Aber dafür zahle ich doch Steuern, werden nun sicherlich einige unter euch denken,“ vielleicht ein Großteil der Anwesenden auch nicht, weil sie eh von Steuerzahlungen befreit waren. “Aber jenen möchte ich zurufen: Seid ihr zufrieden mit dem status quo? Reicht euch das Bestehende? Wollt ihr nicht, dass das imperium romanum wächst? Mit Steuern erhaltet ihr nur das Vorhandene, aber mit Spenden bringt ihr das Reich voran!“


    Einen Augenblick lang schaute sich Victor die Gesichter seiner Mitsenatoren an, dann fuhr er fort.


    “Vor einiger Zeit erwähnte auch schon mein geschätzter Kollege der curator operum publicum die Möglichkeit seine Arbeit mit Spenden zu unterstützen. Auch ich möchte euch heute darum bitten euer Herz und eure Geldbeutel für die Umsetzung dieses Straßenbauprojektes zu öffnen. Vielleicht fragt ihr euch aber gerade, was ihr persönlich davon hättet den Bau einer Straße zu unterstützen. Bei der Renovierung oder dem Bau eines Tempels lässt sich schnell und einfach eine Inschrift anbringen, die den edlen Spender lobt, aber sieht man einem Pflasterstein oder einem Straßenkiesel an, wer für ihn gespendet hat? Nein, tut man nicht, das gebe ich gerne zu.


    Aber, und damit möchte ich auch wieder zu meinem ersten Thema die Brücke schlagen, euer Name kann über Tunneln angebracht werden, die Bergflanken durchstoßen. Euer Name kann an Brücken und Viadukten stehen, die Zeugnis geben für die Bezwingung der Natur. Und euer Name könnte auch neben der Straße auf einem Meilenstein stehen, wo ihn jeder Reisende zweifellos aufmerksam und dankbar lesen wird. Ich bitte euch daher, patres conscripti: Spendet reichlich und die Kunde von eurer Großzügigkeit wird eure Existenz überdauern.“


    Am Ende seiner Rede angekommen setzte sich Victor wieder auf seinen Platz und hoffte, dass er einige der anwesenden Senatoren überzeugen konnte. Je mehr umso besser natürlich.

    Der Verwaltungsgrieche vershcränkte beide Hände vor sich auf seinem Schreibtisch und blickte Aculeo an.


    "Nun... Voraussetzung für eine Auftragserteilung sind natürlich garantierte pünktliche und vollständige Lieferungen bei einem Vertragsabschluss. Schließlich reden wir hier über ein längerfristiges Projekt bei so einem Straßenbau, da würde es nicht ausreichen nur einmal eine große Lieferung Nahrungsmittel vorbeizubringen, die dann vergamnmelt sind bis sie gebraucht werden."


    Kurz machte Polychares eine Pause, bei Marmor sah das natürlich etwas anders aus, aber bei Lebensmittel war eine regelmäßige Lieferung ja schon besser.


    "Marmor brauchen wir nicht in so großen Stückmengen, wie ihr euch vielleicht denken könnt... zumindest nicht gemessen an den Mengen an Stein und auch Holz." Schließlich war mit einigen Brücken und Viadukten zu rechnen, weniger mit Tempeln am Wegesrand, aber am Beginn und am Ende der Straße sollten auch einige prachtvollere Monumente entstehen. "Lamm ist gut, Schafskäse noch besser, davon würden wir sehr viel abnehmen, für die Versorgung der Arbeiter. Wieviel könnt ihr denn liefern pro Woche?"

    Nachdem der Mann seinen Namen korrigiert und wesentlich glaubwürdiger hatte klingen lassen, öffnete der ianitor die Tür nun ganz und ließ Largus herein.


    "Nun, dann wartet bitte im Atrium, Octavius Largus. Ich werde schauen lassen, ob die Senatoren euch zu sprechen wünschen."

    Der scriba nickte nur, als der Germanicer ihm die Kopie der Ausschreibung unter die Nase hielt. In Zukunft würde wohl einiger Verkehr durch das Büro hier gehen.


    "Nun Essen gibt es bestimmt nur nach erfolgreichem Vertragsabschluss... aber der magister officium wird sich deiner bestimmt sofort annehmen und die Verhandlungen führen." Der curator viarum würde dann nur bei einem beiderseitigem Einverständnis auftauchen um den Vertrag zu siegeln und für die Unterstützung dieses wichtigen Projektes des Vaterlandes danken.


    Aculeo wurde nur eine Tür weiter geführt und dort dann dem Griechen Polychares überlassen, der sich um sein Anliegen kümmerte.


    "Seid gegrüßt Germanicus Aculeo! man sagte mir, ihr seid wegen der Auschreibung hier?"

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Largus
    "Salve! Ich bin Gaius Octavius Victor, Sohn von...


    Etwas verwirrt musterte der Ianitor den Neuankömmling. Er hatte nicht gedacht, dass die Römer jetzt schon sowenig Beinamen hatten, dass sie sogar die schon mehrfach in einer Familie gebrauchen mussten... Vielleicht hatte er sich aber auch einfach nur verhört.


    "Wer bitte?"


    So eine Situation war aber auch immer schwierig, welchen Beweis hatte der Ianitor schon, dass sein Gegenüber die Wahrheit sprach? Schließlich konnte jeder daherkommen und sich einen Octavier nennen.


    "Wünscht ihr wen besonderes zu sprechen?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Das Officium des Curator Viarum gibt hiermit offiziell den Bau einer neuen Straße von Sulmo nach Buca mit einer Länge von 123 milia passuum bekannt!


    Für Vermessungsarbeiten in diesem Zusammenhang werden alle kompetenten Architecten gebeten dem Officium des Curator Viarum ein Angebot für die Inanspruchnahme ihrer Dienste hierfür vorzulegen.


    Für die Versorgung der Bauarbeiten mit Werkzeugen und Versorgungsgütern werden alle Schreiner, Schmiede, Steinmetze, sonstige Handwerker und Händler gebeten dem Officium des Curator Viarum ein Angebot für die Inanspruchnahme ihrer Dienste hierfür vorzulegen.


    Für die Versorgung der Bauarbeiten mit Rohmaterial werden alle Besitzer von Steinbrüchen, Sägewerken und Marmorbrüchen gebeten dem Officium des Curator Viarum ein Angebot für die Inanspruchnahme ihrer Dienste hierfür vorzulegen.


    Die Abnahme großer Warenmengen ist garantiert!


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    Gegen eine Überprüfung und einen Austausch der alten Meilensteine hatte Victor als ein curator viarum absolut nichts gehabt. Der Etat dafür war in diesem Jahr eh schon für andere Dinge verplant, sodass die Initiative des Viniciers vollauf zu unterstützen gewesen war. "Ich möchte den Einsatz des curator rei publicae ausdrücklich loben," kurz lächelte der Octavier zu Lucianus hinüber. "Und sofern gestattet im Anschluss an die weitere Diskussion seines Vortrages gerne noch etwas zum Thema Meilensteine und Straßen vorbringen." Nach diesen Worten setzte sich Victor wieder hin, er wollte ja nicht den Vinicier abwürgen sondern nur dem Consul mitteilen, dass er dann als nächstes das Wort wünschte.

    Die Sonne scheint, der Himmel lacht... Diana schien nicht gerade um ihre gute Laune gebracht. Also insofern war dieses ganze Trara um ein Ewigkeiten zurückliegendes Ereignis, das keine wirklich bedeutenden Folgen nach sich gezogen hatte, ziemlich übertrieben. Trotzdem kam Victor natürlich seiner Bürgerpflicht nach und wohnte dem Ereignis bei. Bei Sonnenschein an der frischen Luft zu stehen, war sowieso eine wesentlich angenehmere Form der Entsühnung, als irgendwelcher Viecher durch die Gegend zu tragen.


    Es schien ein furchtbar langweiliger, aber doch angenehmer Frühlingstag zu werden... zumindest, bis sich der Salinator mit einem Auftritt präsentierte, der eines Kaisers würdig war. Allerdings auch nur eines Kaisers... Am Liebsten hätte sich der Octavier ja darob zwecks Fremdschämung die Hand vor die Stirn geschlagen, aber das Klatschen hätte noch jemand als begeisterten Applaus missverstehen können. So knirschte er nur mit den Zähnen und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob er nicht irgendwann ganz furchtbar den Tag bereuen würde, an dem er um eine neuerliche Anstellung als curator gebeten hatte.


    Nachdem der rex sacrorum auch endlich mit seinem Sermon anfing, lohnte es sich aber auch nicht über verschüttete Milch nachzugrübeln.

    Nach seinem Besuch beim praefectus urbi, hatte sich Victor jetzt wieder in seinem officium eingefunden. Da der Stellvertreter des Imperators keine prinzipiellen Einwände gegen Victors Pläne gehabt hatte, konnte der nun die zweite Phase der Planungen für den Straßenneubau einleiten. Ausschreibungen mussten verfasst und in allen passenden Städten der betroffenen Regionen veröffentlicht werden. Lieferanten für Rohmaterial, Werkzeuge und Versorgungsgüter mussten gesucht und ihre Preise nachgefragt werden. Und vor allem musste auf allen Wegen Geld eingespart und aufgetreiben werden.


    Aus diesem Grund rief der curator viarum auch kurz nach seinem Eintreffen im Offcium seinen Obergriechen Polychares herbei, um die nötigen Anweisungen zu erteilen. Als der hagere, aber unermüdliche Mann erschein, hatte Victor schon einem scriba eine Liste mit Aufgaben diktiert, die er an Polychares übergeben ließ.


    "Der praefectus urbi hatte soweit nichts gegen das Projekt einzuwenden, also kannst du damit beginnen Auftragnehmer zu suchen. Und es sollten die billigsten sein, die du finden kannst... Der Salinator war nicht gerade großzügig, was den Zugriff auf den Staatssäckel für dieses Projekt angeht. Wesentlich mehr als 2 Millionen Sesterzen werden wir nicht ausgeben können. Der Rest muss von woanders herkommen, also müssen wir Geld auftreiben und Kosten sparen wo es nur geht." Schließlich waren die restlichen grob kalkulierten 7 Millionen Sesterzen für den Straßenneubau nicht gerade ein Betrag den Victor mal so eben aus der Toga schüttelte.


    "Du bist doch auch ein kreativer Mann, Polychares, also lass dir mit den anderen etwas kreatives Einfallen, um Geld für den Neubau zu bekommen. Ich denke mal sowas wie einen Teil der Materialkosten allen anderen italischen Städten unterzuschieben, die ihre bestehenden Straßen repariert haben wollten, da blieb ja auch so immer etwas Material übrig, das wir jetzt abzweigen können. Wir erhöhen für die Reparatur bestehender Meilensteine die Preise um das doppelte. Vielleicht auch eine Steuer auf alle leeren Transportkarren zwischen Buca und Roma... irgendsowas in der Art, du weißt schon."


    Der Grieche legte bei diesen Anweisungen nur den Kopf schief, nickte dann aber und notierte sie sich auf einer tabula. Bei seinen Untergebenen gab es so einige die kreativ genug waren, um selbst den Besuch eines lupanars während einer Straßeninspektion noch den betroffenen Städten als Unkosten in Rechnung zu stellen, ohne dass diesen dies auffiel. Ihnen würde da schon etwas einfallen, dass gegen jede gute Beamtenmoral verstieß. Im Übrigen würde dann wohl Victors Aufgabe darin bestehen, das restliche Geld bei allen möglichen Institutionen, Städten und privaten Spendern einzutreiben. Damit fing er aber wohl auch besser gleich an, weil diees bestimmt nicht ein kurzer Prozess sein würde.


    "Du kannst dann gehen, Polychares. Ach und sorge aber auch dafür, dass die Daten aller zu enteignenden Bürger notiert werden, sobald der Verlauf der Trasse feststeht!" Wiederum nickte der Verwaltungsgrieche nur und verließ dann das officium.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus winkte hoheitsvoll ab. "Nein, von meiner Seite wär's das. Halte mich auf dem laufenden. Vale, Octavius." Eine neue Straße. Nach dem Kaiser benannt. Nach Salinator benannt wäre natürlich noch besser! Eine Idee, über die nachzudenken sich echt lohnte.


    "Vale, praefectus!" Da es also nichts mehr zu besprechen gab, hob Victor zum Abschiedsgruße die Hand und verließ dann das officium, um das Besprochene seinen Untergebenen mitzuteilen und umzusetzen.

    Der übliche Postsklave des Octavius Victor gab mal wieder ein Schreiben ab.


    Ad
    Marcus Vinicius Lucianus
    Curator Rei Publicae
    Sedes administrationis Italiae


    Curator Rei Publicae S.


    Der Senator Octavius Victor ersucht den curator rei publicae um einen Termin in den nächsten Tagen. Sofern ein solcher gefunden werden kann, wird um Nachricht an die casa octavia gebeten.


    Vale,


    i.A. des curator viarum G. Octavius Victor

    "Wie du wünscht!" Schon vor einiger Zeit hatte Victor gemerkt, dass Diskussionen mit dem Vescularier weder sinnvoll noch produktiv waren, also ließ er es bleiben. Auch wenn er eine andere Position vertrat. "Nun, sofern, du nicht noch einen Auftrag für mich hast, würde ich deine Zeit nicht länger in Anspruch nehmen wollen, praefectus. Sobald die Finanzierung steht, würde ich dir dann auch eine Nachricht zukommen lassen." Der Octavier erhob sich schonmal von seinem Platz und machte sich bereit zum Abschied zu grüßen.

    Nunja, wenigstens legte der praefectus urbi Victor keine Steine in den Weg bei der Erfüllung seiner Voraussetzungen für den Bau der Straße. "Ich danke dir für dein... Vertrauen, praefectus."


    Blieb nur noch ein Punkt, der nicht sonderlich entscheidend, aber interessant war. "Da wäre noch eine Sache, die Straße betreffend: Wenn der genaue Verlauf geklärt, alle finanziellen Dinge bereinigt, Unternehmen und Lieferanten und Arbeiter besorgt sind und die Arbeiten beginnen können, müssen einige Privatleute enteignet werden. Also zumindest der Teil ihres Landes über den die Straße dann laufen werden. Das kann ich als curator viarum nicht veranlasssen, das müsste schon jemand mit imperium tun. Also der Kaiser zum Beispiel... wobei Enteignungen ja immer etwas unschön sind, auch wenn es nur um wenig Land geht. Allerdings könnte das ja auch wie in alten Zeiten ein consul übernehmen. Wenn du verstehst, Patron..."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus runzelte die Stirn, als er die Schätzung des Octaviers hörte. Sein Blick war unverkennbar unfroh! "Mag sein, dass all diese Leute sich diese Straße wünschen. Dann sollen sie auch mehr dazu beitragen. Mehr als ein Viertel wird vom Staat nicht finanziert! Sieh zu, dass Du weitere private Spender findest oder mehr aus den vorhandenen herausquetschst. Sie wollen eine Straße, also sollen sie auch etwas dafür tun. In der Gegend sollte durchaus etwas zu holen sein." Sein Blick war dem Finger des Octaviers gefolgt. Es ging bisher ohne diese Straße, es würde auch weiter ohne sie gehen, sollte der Octavier das Geld nicht auftreiben können.


    Ein wenig verzog Victor die Mundwinkel schon nach unten, bei den Worten des Stadtpräfekten. Früher hatte der Staat bei Neubauten von Straßen komplett die Finanzierung übernommen und jetzt sollte er es mit einem Viertel der Kosten schaffen. War ja nicht so, als ob sich der curator viarum reiche Spender aus den Rippen schneiden konnte... nunja, musste er nötigenfalls den Händlern in Buca, Sulmo, Larinum und den anderen betroffenen Städten Druck machen, damit die ihre Magistrate überredeten das Stadtsäckel zu plündern. "Wenn es möglich wäre, Teile der Legion aus Mantua und den anderen militärischen Einheiten in Italia zur Arbeit hinzu zu ziehen, dann würde das die Kosten für den Staat wohl ziemlich senken, weil weniger Unternehmen beschäftigt werden müssten. Wenn zudem der Kaiser oder du als sein Stellvertreter auch noch die Gerichte anweisen könnte, während der Bauzeit vorrangig Straftäter zur Zwangsarbeit zu verurteilen würde auch das noch mal die Kosten senken, wenn weniger normale Arbeiter bezahlt werden müssen."


    Eine kurze Pause machte Victor und fuhr dann fort. "So du nichts dagegen hast sollte es auch wie gesagt möglich sein Meilensteine zu verkaufen und darüber mehr private Spender zu erreichen. Ich würde dann auch den curator rei publicae bemühen die Finanzen der betroffenen Städte gründlich zu prüfen, um auch das letzte As, das sie entbehren können, aus ihnen rauszupressen." Und dann konnte man vielleicht noch einen Teil der Materialkosten allen anderen italischen Städten unterschieben, die ihre bestehenden Straßen repariert haben wollten, da blieb ja auch so immer etwas Material übrig, aber über solche Tricksereien, würde Victor mit seinen Mitarbeitern in seinem officium sprechen, damit musste er jetzt nicht den Vescularier langweilen.