Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Ein wenig musste Victor schon schmunzeln, als Maro meinte, dass er nicht nein zu einer Beförderung sagen würde. Das war ja schon mal eine gute Einstellung, wenn man noch höher hinaus wollte. Dann musste er sich bei den weiteren Worten aber doch ein wenig am Kinn kratzen. "Hmm... also wenn du noch über den Rang des Centurio oder auch des Praefectus Castrorum hinaus willst, wirst du wohl irgendwann einmal in eine Einheit an der Grenze müssen. Das wird ja eigentlich schon erwartet." Dann zuckte Victor mit den Schultern und grinste kurz vor sich hin. "Außerdem lässt sich die Schönheit Roms ja auch viel mehr genießen, wenn man mal die schattigen Seiten des Imperiums gesehen hat. Ansonsten... ich glaube als Offizier brauchst du bei der Flotte wohl keine Kenntnisse der See. Die liegen doch eh alle nur auf Deck herum und saufen Wein, während sie ihr Schiff an der nächsten Kaimauer zerschellen lassen." Ging doch nichts über ein wenig Lästerei über die anderen Einheiten beim Exercitus Romanus. "Aber ich will dich auch gar nicht drängen, Rom zu verlassen. Vielleicht interessieren sich ja auch tatsächlich noch die Prätorianer mal für dich."


    Kurz darauf musste Victor erst mal kurz nachdenken und verbarg sein zögern hinter einem Schluck aus seinem Weinbecher. Er konnte sich noch an seinen letzten Versuch erinnern zum Consul gewählt zu werden. 'Suboptimal' traf es ganz gut. Das hatte ihn schon viele Jahre davon abgehalten es noch mal zu versuchen, aber natürlich war das trotzdem etwas, was er seit Beginn seines Cursus Honorum angestrebt hatte. "Hm, ja schauen wir mal." Auch wenn er nicht abweisend klang, machte der Tonfall des Senators doch deutlich, dass er hier und jetzt nicht weiter über das Thema Konsulat reden wollte. “Vielleicht, sollte ich auch beim Augustus nach dem Posten des Praefectus Urbi nachfragen, wenn der jetzt frei ist. Dann könnte ich dich herum scheuchen.“

    Gebannt lauschte der Senator den Worten seines jüngeren Verwandten und nickte an gegebener Stelle. Nur einmal kurz hoben sich seine Augenbrauen, als Victor hörte, dass Claudius Menecrates nicht mehr Praefectus Urbi sein sollte. Eine offizielle Verlautbarung dazu hatte er noch gar nicht mitbekommen. An dieser Stelle war das aber auch gar nicht so wichtig und auch wenn das interessante Neuigkeiten waren, so war die Erzählung des Maro doch noch interessanter. Einiges kam ihm aus seiner eigenen Zeit im aktiven Einsatz noch zu bekannt vor. Insbesondere das Verhalten der Leute in der Subura. Da gab es eindeutig angenehmere Einsatzorte, selbst in Germanien.


    Auf die näheren Details des Endes der Geschichte konnte Victor dann auch in der Tat verzichten. Die konnte er sich tatsächlich auch so ausreichend dazu denken. "Das klingt nach ganz hervorragender Arbeit, die ihr da erledigt habt. Meine aller herzlichsten Glückwünsche dazu und darauf können du und deine Männer auf jeden Fall stolz sein!" Auch wenn es ja ein Vorrecht der Alten war auf die Verkommenheit der heutigen Jugend zu schimpfen, so war Victor doch mehr als froh zu hören, dass das Niveau bei den Cohortes Urbanae immer noch so hoch zu sein schien, wie zu seiner Zeit.


    "Dein Dienst als Centurio bei den Stadtkohorten sagt dir auch immer noch zu?" Das der leichte Themenwechsel vielleicht etwas abrupt kam, war auch dem Senator klar, aber oftmals konnte ja gerade das Ende eines anstrengenden Einsatzes jemanden zum Nachdenken bringen und so häufig hatte Victor ja nicht die Gelegenheit mit seinem jüngeren Verwandten zu sprechen. Eigentlich wollte er auch nur hören, ob Maro zufrieden war mit dem Dienst den er leistete und dem Rang in dem er dies Tat.

    "Besser... für alle... wäre das." Bei aller falschen Bescheidenheit, aber es war doch besser die wertvollen Gedanken von echten Philosophen zu lesen, als die nur halb richtig erinnerten Geschichten eines semi-wichtigen Senators. Die waren eher was, um die Enkelkinder damit in langen Winternächten ins Bett zu nerven, aber aller Voraussicht nach, würden sie selbst dafür nicht benötigt werden.


    "Ha, na einige Dinge werden sich wohl nie ändern, aber das ist auch gut so und hält die Männer auf Trab," bemerkte Victor dann bei dem Kommentar von Maro zu dem Nervenkostüm der Soldaten vor Paraden. Leider konnte er sich selbst nur zu gut (wirklich, viel zu gut) an das Gefühl erinnern. Das war auch etwas, was mit zunehmendem Rang nicht besser geworden war. Eher im Gegenteil, denn später musste man sich nicht nur Sorgen um das eigene Auftreten machen, sondern auch noch um das seiner Untergebenen. "Aber natürlich werde ich beim Armilustrium vorbeischauen. Keine Frage." Das war definitiv eine gute Gelegenheit sich mal wieder vor die Türen der Casa zu zwingen.


    Bei dem Bericht zu den Ermittlungsergebnissen hob Victor seinen eigenen Becher und prostete dem jüngeren Octavier mit einem strahlenden Lächeln zu. "Bei den Göttern, das sind gute Nachrichten! Meine Glückwünsche dir und euch zu diesem Erfolg!" Selbstredend freute sich der Senator immer sehr, wenn er gute Neuigkeiten über die Cohortes Urbanae hörte und wenn noch dazu ein Verwandter daran beteiligt war, freute er sich natürlich umso mehr. "Wie habt ihr sie denn letztendlich bekommen? Und wie viele waren es? Details, mein Bester."

    Bevor Victor noch gänzlich in seinen Gedanken versinken konnte, riss ihn eine bekannte Stimme aus eben diesen. Mit einer kurzen Handbewegung schickte der Senator den extrem geduldigen Sekretär - der ihm die ganze Zeit über beim Grübeln stille Gesellschaft geleistet hatte - hinfort, bevor er sich dem Neuankömmling zuwandte.


    "Salve Maro. Also wenn ich jemals versucht sein sollte unter die Philosophen zu gehen, dann halte mich bitte davon ab. Ich möchte nicht als eifriger Verfechter der Philosophie der Langeweile in die Geschichte eingehen." Mit einem selbstironischen Lächeln winkte Victor ab. Soweit würde es sicherlich niemals kommen, dass er seine Gedanken niederschreiben (lassen) würde. Eine solch grausame Bestrafung hätte kein möglicher Leser verdient gehabt. "Aber danke, mir geht es gut. Wie läuft es bei dir und den CU, Centurio?" Etwas über das Leben jenseits der Mauern der Casa Octavia zu hören, war deutlich spannender, als über die eigene trostlose Gedankenwelt zu reden.

    Schon ungezählte Male war Victor, so wie jetzt, schon mit einem seiner Freigelassenen oder dem maior domus schon die Berichte aus dem Haushalt und von den Verwaltern des verstreuten Grundbesitzes durchgegangen. Immer gab es irgendwelche Probleme, die ihrer Aufmerksamkeit bedurften. Sicherlich, das war wichtig! Ohne die Entscheidungen des Senators wäre in kurzer Zeit der gesamte Besitz verkommen und wertlos geworden! Und wenn er sich das nur stark genug einredete, würde Victor das sogar irgendwann mal glauben... vielleicht.


    Immerhin hab ich noch kein Bedürfnis die Rosenbüsche zu schneiden, wie Onkel Anton. Ein Gedanke, der durchaus ein kleines Schmunzeln auf die Lippen des Octaviers trieb, aber der zugleich auch einige wehmütige Reminiszenzen hervorbrachte. Erinnerungen an zurückliegende, glücklichere Jahre. Vor allem spannendere Jahre... Aber vermutlich war das auch das Problem. Er war viel zu sehr in Erinnerungen verhaftet und hatte schon für eine viel zu lange Zeit nicht mehr voll im Hier und Jetzt gelebt. Wahrscheinlich hatte er schon mehr Jahre erlebt, als noch vor ihm lagen, trotzdem fühlte Victor sich noch nicht bereit dazu den Rest seiner Lebenszeit mit der Pflege von Vorratslisten oder irgendwelchem stacheligen Grünzeug zu verbringen. Das war vielleicht sowas Ähnliches aber kein wirkliches Leben.

    Zitat

    Original von Appius Furius Cerretanus
    Gibt es. Ja. Problematisch ist der Zugang zu diversen Foren mit Unterrichtsmaterial. :D


    Bisher war es mir zb. nicht möglich in das Forum der Urbaner zu kommen da mir das Passwort nicht bekannt ist. Und es auch niemand anderer kennt der involviert ist.


    Hat die Technik da die Möglichkeit?


    Es gibt noch Menschen mit diesem uralten und beinahe verlorenen Wissen... wenn es noch gebraucht wird ;)

    Salve, also prinzipiell spricht von meiner Seite her nichts gegen eine Aufnahme in die gens Octavia. Möchte allerdings darauf hinweisen, dass ich nicht wirklich Zeit habe, um Hilfestellung beim Einstieg zu geben, falls das gewünscht wäre. Wenn das egal sein sollte, dann herzlich Willkommen.

    Salve, also prinzipiell spricht von meiner Seite her nichts gegen eine Aufnahme in die gens Octavia. Möchte allerdings darauf hinweisen, dass ich nicht wirklich Zeit habe, um Hilfestellung beim Einstieg zu geben, falls das gewünscht wäre. Wenn das egal sein sollte, dann herzlich Willkommen.

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    Original von Lucius Octavius Sagitta
    Man möge mich bitte als Sohn des Caius Octavius Sura und der Claudia Olympias (pleb. NSC) eintragen. Victor reicht seine Bestätigung nach.


    :dafuer:

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Muss mich schon wieder mal für die Abwesenheit entschuldigen, war leider Arbeitsbedingt in einer Internetmäßig eher prekären Situation. Da es morgen dann auch in den Urlaub geht werde ich wohl erst wieder Dienstag in eienr Woche zum Schreiben kommen, tut mir leid.


    Sorry muss mich noch mindestens bis zum Wochenende abmelden... :|

    Muss mich schon wieder mal für die Abwesenheit entschuldigen, war leider Arbeitsbedingt in einer Internetmäßig eher prekären Situation. Da es morgen dann auch in den Urlaub geht werde ich wohl erst wieder Dienstag in eienr Woche zum Schreiben kommen, tut mir leid.

    Auf streng gesprochene Worte reagierte der Torwächter natürlich nicht so schnell, (warscheinlich als einer der wenigen Sklaven im Haushalt) schließlich war er gerade dafür da unliebsame Besucher abzuwehren, die immer etwas ganz ganz dringendes zu besprechen hatten und bei denen sein dominus ihn unbedingt einen Kopf kürzer machen würde, wenn er nicht sofort die Tür freigab. Dementsprechend lange musterte der Ianitor den Mann vor sich bevor er eine Entscheidung traf. Viel mehr als sein Tonfall sprach die Aufmachung, der genannte Rang und insbesondere die Begleitung des Petroniers für diesen, sodass der großgewachsene Mann einen innerhalb des Hauses vorbeikommenden anderen Sklaven anwies den Hausherrn herbeizuholen.


    Währenddessen gab der Ianitor auch die Tür frei. "Komme rein! Der Senator Octavius Victor ist hier dominus..." Dass Victor aber auch tatsächlich mit dem Tribun würde sprechen wollen, konnte der Türwächter natürlich nicht versprechen.

    Von einem Sklaven über die Ankunft eines Tribuns der Urbaniciani mit einigen seiner Männer und dem Wunsch desselben Tribuns nach einem Gespräch unterrichtet, war Victor in das Atrium gekommen und erwartete dort die unerwarteten, aber angesichts der Lage in der Stadt erst einmal nicht unerwünschten, Gäste.

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    Maiordomus Praxitas


    Bei den ersten Worten des Sitznachbarn brummte Praxitas nur ein unverbindliches "Hmmm..." In dem Moment musste er sich tatsächlich selber gerade erstmal auf das anstehende Geschäft konzentrieren, dann widmete er sich aber auch kurz darauf wieder mit deutlich weniger verkniffenem Gesicht seinem Sitznachbarn. "Puh... jetzt geht es besser. Und selbst? Ein erfolgreicher Tag bisher?"

    Das letzte Mal, als der große und schwere Ianitor der Octaviers die Tür öffnen musste, als sich draußen Soldaten angekündigt hatten, war nicht so gut gelaufen, für die Bewohner der casa octavia. Dementsprechend unerfreut war er gewesen, als nun mehr oder minder direkt vor der Haustür ein ganzer Haufen bewaffneter Männer einen Posten bezogen.


    Noch viel unerfreuter wurde der Mann jedoch, als er plötzlich ein heftiges Klopfen an der Tür hörte und nicht gerade freundlich um Einlass gebeten wurde. Mit grimmigem Gesichtsausdruck öffnete der Ianitor die Tür im Tor jedoch und baute sich dann zu seiner ganzen Größe davor auf. "Was du wollen?"