Von Innen hörte man die Schritte eines herbeieilenden Sklaven, der kurz darauf den Sklaven vor der Tür musterte, nachdem er diese geöffnet hatte.
"Was gibts?"
Von Innen hörte man die Schritte eines herbeieilenden Sklaven, der kurz darauf den Sklaven vor der Tür musterte, nachdem er diese geöffnet hatte.
"Was gibts?"
Da er Sulla nicht gerade freundliche Gefühle entgegenbrachte, fragte sich Victor schon, was dieser Auftritt sollte. Er zeigte zwar nicht direkt, dass er genervt war, aber sicherlich war sein Tonfall eher höflich abweisend, als freundlich.
"Jaja, mir geht es gut. Dir auch? Schön, was führt dich nun hierher. Sergius Sulla?"
Über den Themenwechsel war Victor schon etwas überrascht, vor allem da er langsam in ein Alter kam, wo man mit Sehnsucht an die vergangenen Tage zurückdachte... und dann fühlte er sich schon immer älter als er eigentlich war.
"Du kannst dich noch daran erinnern, dass ich bei der I. war? Damals muss ich dein Alter gehabt haben... Aber ja es stimmt unter dem jetzigen Curator Aquarum Spurius Purgitius Macer war ich bei der Legio I. Eine unvergessliche Zeit. Allerdings war ich dort nicht sonderlich lange, denn kaum Optio geworden bin ich hierher nach Roma zu den Cohortes Urbanae gewechselt."
Und dann ging es los mit dem Cursus Honorum, aber bevor Victor davon erzählen konnte erschien auch schon ein Sklave und brachte zwar nicht die Schlüssel, aber immerhin den Wein und schenkte den beiden Octaviern ein. Den Becher in der Hand prostete Victor seinem Neffen zu, bevor er einen kleinen Schluck trank.
"Hier hat mich dann dein... äh, naja mein Onkel Cicero Octavius Anton unter seine Fittiche genommen. Für ihn war es selbstverständlich, dass man den Cursus Honorum bestritt, was ich dank ihm dann auch getan habe. So wird man dann Senator."
Zwar schon in seine Toga gehüllt aber noch nicht endgültig mit dem Faltenwurf zufrieden eilte Victor in die Empfangshalle, von seinem Sklaven alarmiert.
"Was gibt es denn für einen Notfall...?"
Dann erblickte der Octavier Sulla und blieb abrupt stehen. Bevor er den Sergier begrüßte warf der Senator noch einen ziemlich bitterbösen Blick zu seinem Sklaven, der sich vorsorglich unsichtbar machte. Dann drehte sich Victor wieder seinem Gast zu.
"Salve, was führt dich denn hierher?"
Nachdem er die Principia erreicht hatte, liess sich Victor auch gleich beim Praefectus Urbi anmelden. Ein bisschen fragte er sich schon, wie das Gespräch, so es zustande kam, verlaufen würde, hatte er doch bis jetzt nur relativ widersprüchliche Gerüchte über Salinator gehört.
Schneller als die Münze aufblitzen konnte, war sie auch schon aus der Hand Sullas verschwunden und der Sklave grinste breit.
"Ich werde schauen, was sich machen lässt."
Sprachs und verschwand in den Tiefen der Casa Octavia bis er kurz darauf auch schon wieder erschien und den Sergier zur Seite führte.
Knapp nickte Victor dem Miles zu, bevor er durch das Tor durchschritt und den Weg zur Principia einschlug. Unterwegs verfluchte er allerdings, dass er eine dämliche Toga tragen musste und keine Uniform, bei der man wenigstens auch ohne Spiegel und Ankleidesklaven wieder die Falten in Form brachte.
Nachdem der Consul ein paar Ewigkeiten später endlich geendet hatte und Victor im Geist zumindest die wichtigsten Änderungen rekapituliert hatte, erhob er sich. An und für sich fand er den Vorschlag gut durchdacht, nur beschäftigte ihn eine generelle Frage.
"Tatsächlich stellt sich mir vor Erörterung dieser Gesetzesvorlage eine Frage: Mit der Abschaffung der Advocatio Imperalis würde der Senat ja umfassend in eine Organisation des Palastes eingreifen. Da frage ich mich doch, was der Kaiser von diesem Vorschlag hält."
Natürlich hatte Victor keine Ahnung ob Quarto mit seinem Bruder darüber gesprochen hatte oder nicht und vielleicht war es Valerianus auch egal, aber nachfragen wollte der Octavier trotzdem.
Auch wenn es dem Flavier und dem Aurelier etwas unfair gegenüber war, weil für sie keine Beurteilung eingefordert worden war, der ihre Leistungen nochmal ins Gedächtnis rief, so haftete Victor jedoch nichts im Gedächtnis, was in der vorangegangenen Diskussion erwähnt worden wäre und eine Auszeichnung gesondert rechtfertigte.
Flavius Gracchus:
Aurelius Corvinus:
Germanicus Sedulus:
Der Sklave zuckte nur mit den Schultern. Was sollte ihn auch so ein blöder clavus angustus interessieren, wenn das Gesicht seines Trägers nicht zu den Klienten seines dominus zählte?
"Keine Ahnung ob er Zeit hat."
ZitatOriginal von Faustus Octavius Macer
Ehm was... entschuldigung Onkel, ich war gerade geistig nicht anwesend. Naja ich bin erst seit kurzem Magistratus, jedoch habe ich jetzt mit meiner Arbeit begonnen. Ich möchte Ostia wieder etwas mehr beleben. Ich werde eine eine Versammlung einberufen. Ich bin schon ziemlich nervös vor der Stadtverwaltung zu sprechen. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es mir unheimlich Spaß macht, Städte mit zu leiten und verändern...
Leider konnte Victor niemanden empfehlen an den sich Macer wenden konnte um vielleicht noch ein bisschen was über die Tücken der ostischen Stadtverwaltung zu erfahren. Zwei der drei Octavier die dort tätig gewesen waren, hatten die Gefilde der Lebenden verlassen und der dritte hatte sich zurückgezogen.
"Es ist begrüßenswert, dass du dich so für Ostia einsetzen möchstest... und was die Stadtverwaltung angeht, lass dir versichert sein: Man wächst an seinen Aufgaben. Solltest du Hilfe brauchen zögere nicht, mich darum zu bitten."
Der Schlüssel wurde immernoch nicht gebracht, weshalb Victor den nächsten Sklaven aufhielt und etwas Wein in Auftrag gab.
ZitatOriginal von Tiberius Octavius Dragonum
[...]
Angesichts des vorangegangenen Gesprächs überhörte Victor einfach freundlicherweise mal die letzten Worte, die man ja auch recht schnell hätte gegen Dragonums Pläne verwenden können. Oder sollte das jetzt der Hinweis sein, dass der junge Octavier doch lieber in Rom bleiben wollte? Schlussendlich entschied sich der Senator doch für das Ignorieren.
"Nun hoffen wir, dass in Zukunft deine Pläne und die der gens sich überschneiden. Bis dahin erinnere dich von Zeit zu Zeit an unser Gespräch und deine letzten Worte. Von Herzen wünsche ich dir nochmals den Segen der Götter bei deinen Entscheidungen, Dragonum."
Bei der Ankündigung einer Durchsuchung hob Victor nur ergeben die Arme und wartete dann darauf dass der Urbaner die Abwesenheit von Waffen feststellte.
"Nur zu. Tu deine Pflicht, Miles."
Victor hatte vollstes Verständnis für so eine Sicherheitsmaßnahme, allerdings bedauerte er schon, dass darunter vermutlich der Faltenwurf seiner Toga leiden würde.
Lange Zeit hatte Victor mit Crassus zusammengearbeitet und das in seinen Augen auch ziemlich zufriedenstellend, deshalb war es auch eine Ehrensache für den Octavier an diesem Ereignis teilzunehmen. Unter den bereits anwesenden Senatoren und Würdenträgern erblickte er auch Spurius Purgitius Macer auf den er auch sogleich zu hielt.
"Salve, Curator. Wie geht es dir?"
Mit einer neuen Toga bekleidet, frisch gewaschen und rasiert kam Victor nach langer Zeit mal wieder vor das Tor zu seiner langjährigen Wirkungsstätte und meldete sich bei der Wache an.
"Salve, ich möchte zum Praefectus Urbi."
ZitatOriginal von Faustus Octavius Macer
Danke Onkel, da hast du mir ein sehr großen Gefallen getan. Ich bin froh so eine angesehene Person als Patron gewonnen zu haben. Allderdings bin ich noch wegen einem anderen Thema hier. Ich habe mitbekommen, dass unsere Gens eine Villa Rustica nahe Ostia hat. Ich würde gerne dort ein eigenes Zimmer haben, um dort zu wohnen. Weißt du an wen ich mich richten muss?
Nachdem nun das erste Thema erledigt war, schaute Victor beim zweiten etwas verwirrt. Lebte zur zeit noch ein Octavier in Ostia? Ihm fiel keiner ein.
"Ähm, gute Frage. Ich habe keine Ahnung wer einen Schlüssel für die villa rustica hat."
Mit einem Fingerschnipsen rief er daraufhin einen der umherwuselnden Sklaven herbei und trug ihm auf sich auf die Spur nach dem Schlüssel zu suchen. Während der Sklave verschwand, wandte sich Victor wieder an Macer.
"Und hast du schon erste Eindrücke in deinem neuen Amt gesammelt?"
... kam ein Sklave herbeigetapst der die Klienten von den üblichen Bettlern trennen sollte. Sich Gesichter zu merken, war so ziemlich auch das einzige, was er gut konnte.
"Heh, du da! Was willst du hier?"
ZitatOriginal von Tiberius Octavius Dragonum
"Ich werde nach Germanien gehen und in ein oder zwei Jahren kehre ich zurück! Dann werden wir sehen ob es mich wieder zu den Vigilen zieht oder doch woanders hin!"
Damit neigte sich das Gespräch wohl dem Ende zu und Victor erhob sich. Das war nun nicht so produktiv gewesen, wie er anfangs geplant hatte, aber schlussendlich war es natürlich um Dragonums Lebensweg gegangen.
"Nunja, trotz allem wünsche ich dir viel Glück und den Segen der Götter, Dragonum. Auf das sie dich bald hierher zurückführen mögen."
Na gut, einmal kurz nachsticheln musste erlaubt sein.
ZitatOriginal von Faustus Octavius Macer
Danke für deine Glückwünsche. Ich freue mich auch zu hören, dass du mich unterstützen wirst. Mir wäre es lieber wenn wir trotz der Verwandschaft eine Patron/Klient-Verbindungen machen könnten. Aber nur wenn es dir genehm ist....
Eigentlich war es Victor nicht ganz recht, nicht wegen Macer als Person, sondern weil sich dieser damit natürlich vorerst die Möglichkeit verbaute von einer weiteren angesehenen Person gefördert zu werden. Aber vielleicht war es auch besser, dass er sich erstmal eine Grundlage schuf für den weiteren Karriereweg.
"Wenn dir soviel daran liegt, dann nehme ich dich als Klient auf."
ZitatOriginal von Tiberius Octavius Dragonum
"Hmm wie immer ein guter Einwand ... was würdest du mir denn Vorschlagen, immerhin hast du es ja selbst gemeistert das Soldatenleben!"
Victor ließ seinen Becher jetzt dauerhaft stehen, ihm war der Durst vergangen. Stattdessen überlegte er sich, was er wohl Dragonum antworten sollte. Er selber war ja auch nicht gerade ein Musterbeispiel für den Weg nach oben.
"Als Senator würde ich dir raten: Bleib hier, schluck die bittere Pille und versuch Subpraefectus zu werden. Als Mensch sage ich: Geh nach Germanien, setzt dir eine Grenze bis wann du dortbleibts und komm dann wieder zurück nach Rom. Mehr kann ich auch nicht empfehlen."