Beiträge von Marcus Flavius Aristides

    Es waren an jenem Tag Soldaten aus der vierten Zenturie, erste cohors, die an dem Tor Wache zu stehen hatten, einige Kameraden waren zwar zur Patrouille ausgerückt, manche trainierten auf dem campus, aber diese Handvoll Soldaten - auch probati darunter - hatten hier hora für hora ihre Beine in den Bauch zu stehen und zu warten, ob jemand die castra betreten wollte oder ein Anliegen an die CUler hatte. Auf seine hasta gestützt seufzte Sosius Sulla leise auf, eigentlich mochte er die Dienste am Tor sehr gerne, es ließ sich dabei so herrlich Gedichte reimen, wenn man nichts zu tun hatte und die Gedanken schweifen ließ, aber er verzweifelte momentan auf einen Reim, der sich seinem Wortschatz entzog und ihm einfach nicht die paßenden Ausdrücke einfielen. Der schlanke, etwas schlacksige Soldat kratzte sich an seinem bartlosen Kinn, aus dem selten wirklich viel heraus sproß. Obwohl Sosius Sulla schon weit über dreißig war, wirkte er immer noch durch seine schmale Statur wie ein Jüngling, selbst das Leben eines Soldaten hatte das nicht geändert.
    „Äh...“
    , gab Sulla von sich als plötzlich was unter seiner Nase gewedelt wurde.
    „Wie...waf...hä? Mord?“
    Es dämmerte dem Soldaten, der Mann wollte einen Mord melden und die Täter gleich dazu!! Na, das war doch mal was anderes! Sulla entriß dem Mann die Papiere, die völlig zerknautscht wirkten.
    „Waf ift daf?“
    , fragte der Soldat.
    „Und wo ift der Mord geschehen? Wer ift daf Opfer?“




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    Es war heute Asinus, der hagere optio des Rekrutierungsbüro, der seinen Dienst schob und sich um eventuelle Bewerbungen zu kümmern hatte. Asinus saß über einem Knobelspiel, was ihm Porcus zurück gelassen hatte; es ging darum einen Knoten aus einem Seil zwischen zwei Klötzen heraus zu bekommen, ohne das Seil zu zerschneiden. Grübelnd musterte Asinus das ganze Gebilde als es klopfte; fast schon erleichtert legte der Soldat das Teil hinfort und rief:
    "Herein!"






    Obwohl Gracchus sein Vetter und wohl der engste Vertraute aus seiner Familie war, empfand es Marcus dennoch als Ehre, daß Gracchus an diesem und heutigen Tage die Opfer bestritt und um die Gunst der Götter bat; ein Lächeln erschien auf Marcus' Lippen und er wartete ruhig die Zeremonie ab, seine Augen verfolgten den Weg der Götterstatue, die des Iuppiters. Ob Iuppiter in seiner Ehe zufrieden war? Marcus würde sich mit einer derart launisch-mächtigen Frau wohl immer in Acht nehmen, aber welcher Mann mußte das nicht bei den Frauen? Als er das Nicken von seinem Vetter sah, erhob sich Marcus wieder, immer noch die Hand seiner Braut haltend, und folgte dem Weg, den schon so viele Brautpaare gegangen waren, um den Altar herum. Seine toga rauschte bei jedem Schritt und hing schwer auf seinen Schultern, während Marcus den Weg rechts um den Altar wählte, suchte er danach, seine Gestalt gestraft und würdevoll zu halten, obwohl langsam, nachdem nun die Sorge, Angst und Aufregung verschwand, die üblen Kopfschmerzen zurück kehrten, die er seit dem Morgengrauen und dem Erwachen in der subura hatte. Mit Schritt für Schritt umrundete Marcus den Altar und lauschte dem Gebet, gesprochen durch den Herold. Als die Gaben verteilt wurden, blieb Marcus stehen und drehte sich zu den Götterbildern um, als ihm Gracchus auch den Anteil an das Opfer reichte. Eine Pflaume in der Hand trat Marcus nach vorne, immer noch die Hand seiner Braut haltend, und fügte das Opfer den Gaben an Iuppiter bei. Er schickte zudem noch ein inbrünstiges Gebet mit, daß ihr Pfad nicht zu steinig sein sollte und ihrer Ehe doch Glück und Freude beschert wurde...die ab jenem Zeitpunkt vor den Augen der Götter geschloßen war.


    Es war wohl soweit, Marcus sah von den Götterstatuen zu seiner nun frisch angetrauten Ehefrau und schenkte ihr ein warmes Lächeln ehe er schon den ersten Ruf vernahm – wie konnte es anders sein? Von seinem Vetter – das Lächeln wurde sogar noch etwas breiter auf dem Gesicht von Marcus und er wandte sich Gracchus zu. Nicht weniger herzlich erwiderte Marcus die Umarmung von Gracchus.
    „Aber, Vetter, was denkst Du von mir? Natürlich paße ich auf sie auf und werde Deinen Rat natürlich mir zu Herzen nehmen.“
    Was er sich auch fest vor genommen hatte.
    „Ich danke Dir, Manius, was Du für uns heute getan hast.“
    , fügte er an.
    „Es bedeutet mir sehr viel, daß Du heute den Ritus geleitet hast.“
    Und somit obließ er seinen Vetter seiner neuen Ehefrau, Epicharis.


    Bereits im Hintergrund begann das emsige Treiben der Sklavenschaft, die die Speisen auftrug, die das Mahl einläuten sollten – gefüllte Eier – vom Rebhuhn, Pfauen bis zu den Gänsen, die Eier wurden auf Tabletten heran getragen, in deren Mitte eine Henne aus Bronze saß, deren Flügel mit echten Federn kreisförmig ausgebreitet waren. Moretum mit zahlreichen Brotvarianten wurde gereicht, Oliven aufgespießt auf Eselsfiguren herangetragen, zudem gefüllte Weinblätter mit Koreander gewürzt; Meeresfrüchte in einer deftigen Knoblauchsoße und in silbernen Fischschalen angeboten. Zudem würde es schon bei den Vorspeisen auch lucanicae, circelli und funduli, verschieden geformte Würstchen, angeboten, serviert auf einem silbernen Grill, darunter syrische Pflaumen mit Kernen des malum punicum, Granatäpfeln. Außerdem Siebenschläfer, in einem tönernen Topf gebacken, und mit Mohn und Honig bestrichen. Durch den lauen Sommerwind wurden die Düfte der Speisen schnell zu den Gästen getragen. Das Purpursegel wurde etwas aufgebauscht als der Wind darüber hin weg strich, die Klinen standen für die Gäste bereit und auch die Sklaven warteten schon, um den Gästen die Schuhe abzustreifen und ihnen die Hände zu waschen, damit sie es sich zum Mahl auf den weichen Klinen gemütlich machen konnte. Sklaven setzten sich an die Seite der Terrasse und legten Instrumente zwischen ihre Beine, damit sie mit dem Spiel beginnen konnten, sobald die Gäste sich zum Essen begaben.

    Schlangen, würgende Schlangen wanden sich in einem Knäuel um Marcus herum, schuppige, lange Leiber raschelten aneinander als ihre Häute sich berührten, streiften und liebkosten. Immer tiefer wurde er unter den Leibern begraben; blitzende Lichter tanzten vor seinen geschlossenen Augenliedern, mal fiel er, dann flog er wieder empor, verließ das Nest der windenden Leiber, um sich mit einem Jauchzen wieder dahin hinein fallen zu laßen. Die Schlange glitt über seinen Arm, fasziniert beobachtete Marcus ihre Bewegungen, die langsam bis zu seinem Hals hoch wanderten und dort zudrückte. Der Atem wollte nicht mehr über seine Lippen gehen, Marcus seufzte zufrieden, dann war die Schlange wieder hinfort und Marcus spähte in einen Nachthimmel, an denen sich Satyren und Nymphen tummelten, gebadet in goldenem Sternenlicht. Sanft weht der Odem des Himmels über sein Gesicht und liebkoste seine Augenlider, die sich wieder geschloßen hatten. In einem harmonischen Reigen bettete ihn die Musik einer hypnotischen tibia in Wogen des Behagens, die ihn immer tiefer in das Reich der Seligkeit hinfort trugen. Ganz langsam versank Marcus in einer tiefen, dunklen Schwärze, das Flüstern einer dunklen Frauenstimme folgte ihm, dann die Stille...


    ...bitter schmeckte es auf Marcus' Zunge und pelzig fühlte sie sich an, ganz ausgedörrt, als ob er einen langen und anstrengenden Marsch durch die sengende Wüste im Orient hinter sich gebracht hatte. Der Kopf dröhnte und er war ganz benommen. Mühsam versuchte er die Augen zu öffnen, doch es gelang ihm nur teilweise. Durch den schmalen Schlitz seiner Fensteraugen drang das blaugräuliche Dämmerlicht, der erste Vorbote, der anzeigte, daß die Nacht nun langsam, aber sicher vertrieben wurde. Durch hohe und enge Fenster drang das bläuliche Schimmern in den düsteren Raum, in dem nun schon seit einer Weile kaum noch Licht vorherrschte. Nur noch eine einzelne Öllampe brannte, doch ihre Flamme war mehr kläglich und flackerte immer wieder. Mit einem Knistern erlosch sie und eine letzte Rauchfahne stieg an die dunkle Decke, die schon viel Ruß abbekommen hatte. Poch! Poch! Es klopfte an Marcus' Schläfen und in seinem Schädel brummte es immer noch gehörig. Er öffnete etwas weiter die Augen und regte sich wie ein Scheintoter, der gerade erst in seinem Sark erwacht war, sein Körper fühlte sich völlig ausgelaugt an, seine Glieder erstarrt und verkrampft. Es fröstelte ihn als die kühle Brise des Morgens über seine bloße Haut hinweg strich. Nur an manchen Stellen schien ein warmer Körper die Kälte abzuhalten...Einer?


    Ganz langsam registrierte Marcus ein Arm, der über seine Taille geschlungen war, selber seine Hand auch auf etwas Warmen ruhte...oder mehrerem Warmen? Irritiert hob Marcus den Kopf und sah in das Gesicht der schlafenden Rhea, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, gleichwohl er keine Ahnung mehr hatte, was nach dem letzten Zug an der Pfeife in der Nacht geschehen war. Ein Kuß? Oder doch nicht, mehr, ja oder nein...? Oh, dachte sich Marcus, dann blinzelte er als er seinen Sklaven erkannte, den Parther. In einem seltsamen Knäuel waren die Drei verhakt, mit Armen und Beinen, den ganzen Gliedmaßen. Marcus gerötete Augen weiteten sich verdutzt. Himmel und alle Götter, was war nur geschehen? Marcus hatte nicht mehr den blaßesten Schimmer und eine völlige Leere in seinem Kopf. Das Knäuel aus menschlichen Leibern, römisch, parthisch und syrisch, schien für Marcus undurchschaubar zu sein; nur bemerkte er plötzlich, wo sich seine eigene eine Hand hin verirrt hatte, nämlich auf den Hintern des Parthers. Schnell zog Marcus die Hand hinfort und wußte nicht recht, was er davon halten sollte. Nein, lieber nicht darüber nachdenken. Ach herrje, und die Beine waren auch verknotet...Marcus versuchte ganz langsam sein eines Bein weg zu ziehen, während er merkte, daß die Verlegenheit in seinem Nacken hoch krabelte. Hoffentlich wachte der Parther jetzt nicht auf und...oh bei den Göttern, wahrscheinlich wußte Cassim noch alles, oder nicht? Und die junge Frau? Ganz langsam bewegte Marcus sein Bein aus dem Knäuel...

    Dem Mann, Octavius Pictor ( ;) ), nickte der Soldat zu, als dieser zum zweiten Mal grüßte. Doppelt hielt wohl besser, schien der Octavier zu meinen.
    "Durch das Tor zur principia und dann in das Rekrutierungsbüro, Octavius!"
    , gab der Soldat zur Antwort und ließ das Tor öffnen, damit Pictor hinein konnte.





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    Die Zweige der Oleanderbüsche in seiner Nähe neigten sich als der warme Sommerwind mit ihnen spielte und auch Marcus' Gesicht bestrich; hier oben auf dem Aventin war die Hitze des Tages nicht ganz so schwer zu ertragen, wenngleich die togaträger wohl eher anderes sagen würden. Ganz langsam schlich sich etwas mehr Ruhe in Marcus ein, er war den Schritt gegangen, den er auf dem Pfad seines Lebens wandeln mußte. Als er dann auch noch die Tränen in den Augen der jungen Frau sah, die bald seine Ehefrau sein würde, schmolz jeglicher Fluchtimpuls vor dem Hafen der Ehe hin weg und wurde überschwemmt von einer Hilflosigkeit, die er immer verspürte, sobald eine Frau anfing zu weinen, aber auch dem Bedürfnis, die junge Claudia zu schützen. Ein warmherziges Lächeln streifte seine Lippen, die von der Hitze und Aufregung ausgetrocknet und spröde wirkten. In diesen Herzschlägen hatte Marcus das Gefühl, es würde doch alles gut werden und er begann keinen schrecklichen Fehler, im Gegenteil. Ihrer beider Einverständnis war gesprochen und es fiel Marcus durchaus die Last der Entscheidung von den Schultern. Nun würde nur noch der kleine Rest der Zeremonie folgen, ehe es zum Mahl und eher dem illustren Teil des Tages gehen würde, dem Feiern und dann dem Hochzeitszug, spätestens, wenn der Abendstern sich am Himmel zeigte.


    Marcus hielt die kühle Hand seiner Braut sanft weiter in der Seinen, als er auf die Sitzpodeste zu ging, die von einem flauschig weichen Fell bedeckt waren. Es war das helle und leuchtende Fell eines Schafes, das über beide Sitze ausgebreitet war und das sie im Angesicht des nächsten Opfers, einem Unblutigen, vereint halten sollte, als Symbol, daß ihre Ehe vor den Augen der Götter verbunden wurde. Marcus führte Epicharis bis dort hin und wartete, bis die Claudierin darauf Platz genommen hatte, ehe auch er sich darauf setzte. Ein Knabe, dessen Eltern auch an diesem Tag auf der Hochzeit anwesend war und der sie auch auf dem Brautzug begleiten würde, trat mit einer bronzenen Schale heran, die im Sonnenlicht goldrot schimmerte. Seine schlanke und schmale Hand zog ein besticktes Tuch beiseite und er reichte dem Brautpaar das farreum libum, den noch warmen Speltkuchen. Marcus griff danach und hielt ihn seiner Braut entgegen, damit sie den Kuchen zusammen mit ihm brach. Bröselig und trocken schmeckte der Kuchen in Marcus' Mund, nachdem er einen Bißen genommen hatte. Er lächelte noch mal seine Braut gutherzig an und ließ einige der Krümel aus seiner Hand gleiten und auf den kiesigen Boden der Terrasse. Dann wandte er sich um, damit auch noch das unblutige Opfer seinen Anfang nehmen konnte.

    Der erste Gang versprach schon einiges, das bemerkte Marcus als er mit einem herzhaften Appetit den gefüllten Teller leerte, er hatte ja auch einiges von den letzten Tagen nach zu holen. Mit vollem Mund nickte Marcus auf die Antwort des Orestes. Ja, letztendlich würde nun die Familie dafür Sorge tragen müssen, was sie mit Sicherheit auch tun würde, erschien ihm die Erschütterung des Vaters doch sehr echt und tiefgehend. Marcus hörte einen Moment auf zu kauen und dachte darüber nach, das war kein guter Tag gewesen, Marcus schluckte runter und nickte.
    „Ich glaube!“
    , erwiderte Marcus auf die Frage hin. Er hatte es nur kurz in den Aufzeichnungen gelesen, die Angelegenheiten der Politik verfolgte Marcus nicht ganz so genau, zumal vieles ja im Senat ausgefochten wurde und er selten mit seinem Vetter über solche Dinge sprach. Eben weil Marcus dazu auch der Bezug fehlte und er selten irgendetwas schlaues dazu sagen konnte. Am Rande hörte Marcus auch, daß es wohl bei den anderen Gästen um das Thema Senat ging; irgendetwas mit den Märkten und Gesetzen, ein Thema, wo Marcus wohl nur dumm aus der Wäsche gucken konnte.
    „Der Octavier wollte wohl gerade vom Militär in die Politik einsteigen.“
    Zumindest hatte Marcus die Worte seines Vaters so gedeutet.
    „Er war vorher bei den Vigilen und dann der Legion bei Alexandria.“
    Das Leben spielte manchen Menschen wirklich übel mit.


    Verstehend nickte Marcus, die Politik, ein Traum von wohl den meisten Patriziern, oder zumindest der sehnlichste Wunsch, nur von solchen seltsamen Exemplaren wie ihm wohl nicht. Daß Corvinus – der wohl mit dem Großvetter gemeint war – in dem cultus deorum tätig war, war Marcus neu, aber er verfolgte solche Dinge genauso wenig, nur, wenn seine Verwandten damit zu tun hatten, wie eben seine beiden Vettern – Aquilius und Gracchus.
    „Die Götter gewogen zu machen und in ihren Diensten zu stehen, kann sicherlich auch hilfreich für Deine weitere Zukunft sein.“
    , erwiderte Marcus; für die Politik brauchte man schon eine gehörige Portion an Götterhilfe, um in dem Knäuel aus Intrigen und Machtklüngeleien bestehen zu können, zudem einen scharfen Verstand – die solche Menschen wie Gracchus eben besaßen und mit Sicherheit auch der Aurelier neben ihm, so zumindest Marcus' Eindruck von dem Mann bisher. Marcus spähte an Orestes vorbei als er die Frage von Corvinus vernahm; ach je, eine Leichtere hätte der Mann ihm wohl nicht stellen können? Ratlos und zögernd zuckte Marcus mit der Schulter.
    „Ich weiß es noch nicht, ich hoffe immer noch, daß die Götter mir einen anderen Weg offenbaren als den eines Politikers.“
    Marcus lächelte schief.
    „Ich glaube, ich tauge eher für praktischen Angelegenheiten des Militärs als die scharfen und eloquenten Reden, die im Senat ausgetauscht werden.“
    Da sein Teller bereits leer war – ein wirklich unerträglicher Zustand – ließ sich Marcus von einem Sklaven gleich nachfüllen.
    „Du dienst auch im cultus deorum?“
    , fragte Marcus den anderen Aurelier – Corvinus.

    Achaiische Wurzeln? War es vielleicht eine ganz andere Decima-Familie, aus der der Mann kam; doch wirklich eine Ahnung von den Verwandtschaftsbeziehungen hatte Marcus bezüglich der Decimer auch wieder nicht, er wußte nur, manche kamen aus Hispania und man traf sie überall im römischen Reich an, egal ob bei Feiern oder im Militär.
    „Ah so, dann bist Du nicht mit Decima Lucilla verwa...?“
    ,wollte Marcus gerade fragen als die Tür sich öffnete und das Licht des Tages breit und sonnig in den Raum hinein fiel. Marcus blinzelte und spähte gar nicht zu der Tür, denn im Grund erwartete er den Schreiber aus den Arbeitsräumen, erst als er das Salve, centurio vernahm, sah er dorthin; ein Herzschlag verging, dann erkannte er den curator und blinzelte verblüfft. Schnell und aus einem tief in ihm verwurzelten Reflex stand Marcus auf, denn schließlich war Macer nicht nur der Leiter der Militärakademie, sondern auch ehemaliger Statthalter von Germania, also eine bedeutende, militärische Persönlichkeit, selbst wenn er jetzt mehr im zivilen Sektor sich betätigte. Die Faust gegen die linke Brustseite getippt, grüßte er Macer höflich und respektvoll.
    Salve, Senator Purgitius.“
    Ach ja, der Senator hatte auch was mit dem Waser von Rom zu tun gehabt, langsam dämmerte es Marcus wieder. Marcus sah von dem aquarius zum curator, und obließ es erst mal dem jungen Decimer, sich mit seinem Vorgesetzten auszutauschen.

    Des Zornes wegen, den ein Vater über den Verlust seines Sohnes empfand, nahm Marcus die Worte des Octaviers nicht übel, natürlich würden die CUler ihr Bestes geben, damit der Mörder gefaßt wurde, doch die Spurenlage war einfach mehr als dürftig. Ruhig wartete Marcus ab und nickte geduldig bei jedem Satz. Ja, es war schon bitter, einen ehemaligen Soldaten durch die Hand eines gedungenen und gemeinen Mörders sterben zu sehen, nicht auf dem Felde der Ehre – was in Marcus' Augen zwar einen Unterschied machte, aber er dennoch das Schlachtfeld mittlerweile anders sah. Er nickte.


    „So es die Götter wollen, werden wir versuchen, der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen, Octavius. Aber vielleicht kannst Du uns dabei auch behilflich sein...denn die Umstände des Mordes sind sehr seltsam. Hatte Dein Sohn Feinde, die ihm mit dem Tod gedroht haben?“

    Molo runzelte die Stirn, daß probati Besuch bekamen, war ungewöhnlich und zudem gar nicht gerne gesehen, schließlich durften sie auch in der Zeit ihrer Grundausbildung nicht die castra verlaßen.
    "Hm!"
    , murmelte Molo und beäugte die Frau hinter dem Sklaven.
    "Eigentlich dürfte ich euch nicht rein laßen, aber gut, ich mache mal eine Ausnahme. Deine Herrin soll mir folgen, aber in die Unterkünfte der Soldaten darf sie nicht mit und ich bleibe dabei, anders kann ich das vor meinen Vorgesetzten nicht rechtfertigen. Grmpf..."
    Molo drehte sich um und winkte, daß das Tor geöffnet wurde, mit zügigem Schritt marschierte Molo hinein.







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    Zielstrebig marschierte Molo durch das Lager und auf die Baracken der vierten Zenturie der ersten cohors zu. Davor blieb er stehen.
    "Einen Moment bitte!"
    Dann marschierte Molo in die Unterkünfte der Einheit.
    "Wo ist Artorius Menas?"
    "Da hinten!"
    Molo lief bis zu der gezeigten Kammer und machte einen Schritt hinein.
    "Menas, Besuch für Dich vor der Unterkunft. Mitkommen!"
    Molo drehte sich um und ging zu dem Besuch zurück, der Dame, um in einigen Schritten Entfernung sich aufzubauen, breitbeinig und die Arme vor der Brust verschränkt.





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    Ein Soldat, geben wir ihm mal den Namen Lucius Prontius, stand am Tor und kratzte sich gerade ausgiebig das Kinn als er den Mann auf das Tor zu kommen sah, den Octavier. Missmutig starrte er ihm entgegen und wartete ruhig, aber scheinbar wollte der Octavier wirklich zum Tor und nicht nur daran vorbei gehen.
    Salve!"
    , grüßte Prontius zurück und sah den Mann fragend an.





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    Hm, ja, ich mein, die Erklärung von Dir davor war ja schon sehr verständlich, ich wollte nur schaun, wo es denn jetzt genau hakt :D Aber wenn Du es per PN schon versucht hast, dann scheint mir Hopfen und Malz doch verloren zu sein ^^

    *hust* Naja, Orthographie, Diskussions- und Postingsverhalten können nur den Rückschluss bieten, dass es ein- und dieselbe Person ist, noch nicht mal Brüder :D Und da würde ich doch meinen, daß das hier greift ;)


    Zitat

    Auszug aus den Regeln


    In einer Sim-Off-Diskussion darfst du nicht mehrere eigenen IDs einsetzen, um dich selbst in deiner Meinung zu unterstützen, verschiedene Meinungen zu vertreten oder ein Thema künstlich aktiv zu halten.


    Wie dem auch sei, was ist denn nun mit dem Bildern einfügen für ein Problem bei Dir noch? Bekommst Du eine Fehlermeldung, wenn Du es nach dieser Anleitung versuchst? Das ist mir jetzt mit der ganzen übrigen Diskussion nicht klar geworden.


    Aber vielleicht dann wirklich Schritt für Schritt:
    1. Speicher ein Bild Deiner Wahl auf deinem Computer ab. Dann lade es bei imageshack (http://img1.imageshack.us/) hoch. Geht das?

    Du lädst das Bild bei einem Anbieter (wie hier: http://img1.imageshack.us/) oder deinem eigenen Webspace hoch. Dann nimmst Du den Direktlink dazu (oder Rechtsklick auf das Bild --> Bildadresse kopieren) und fügst es mittels den Imagebutton (Bild einfügen) oben in der Buttonleiste (das sind die Knöpfe unter Schriftart und Schriftfarbe, etc; 10. Button von links) in Deinem Beitrag ein.

    Die Tatsache, daß es doch kein Irrtum war, als der Octavier seinen Sohn wieder erkannte, war erdrückend; Marcus konnte sich eben gut in den Octavier hinein versezten, es war einfach ein Schlag, sein Kind zu verlieren auf so eine Weise. Marcus schwieg für einige Herzschläge lang betreten und ließ dem Mann Zeit, sich zu sammeln und die schlimme Nachricht und Erkenntnis in sich aufzunehmen. Als dieser die Frage an Marcus richtete, war er nicht überrascht. Auch Marcus würde wißen wollen, was mit dem eigenen Kind paßiert war. Marcus erhob sich und suchte nach den paßenden Worten, die er jedoch nicht fand und es so ausdrückte, wie er es einigermaßen konnte.
    „Ich möchte Dir mein Beileid aussprechen, Octavius.“
    , sprach er zuerst, ehe er zu dem Wie kam.
    „Er wurde ermordet, Octavius. Auf dem Heimweg wurde er von einem oder mehreren Männern erstochen. Wer es war, vermag ich Dir zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, denn die Ermittlungen sind noch im Gange. Aber ich versichere Dir, wir werden dies verfolgen und wenn wir den Mörder finden, es Dich wißen laßen.“

    Einer Schlange ähnlich kroch der Weihrauch in die Luft und kitzelte an Marcus' Nase, er unterdrückte den Impuls zu niesen und sah in den gräulichen Rauch, der Wirbel bildete, sich zerfaserte und dann wiederum verdichtete, um mit der Statue der höchsten Göttin sein Spiel zu treiben; Marcus meinte in dem Dunst des Weihrauches mal das Gesicht einer Ziege erkennen zu können, dann schimmerten die majestätischen Züge der Göttin hervor und wurden im nächsten Zug von dem Rauch wieder verdeckt. Immer wenn er die Augen der Statue sah, schauderte es Marcus, denn Iuno war für ihn ein unverständliches und machtvolles Mysterium, das er als Mann nicht zu durchschauen vermochte; Götter wie Mars lagen Marcus' Natur näher. Schweigend richtete Marcus seine braunen Augen auf seinen Vetter und verspürte ein wenig Wehmut, gleichsam auch bei diesem Opfer sein Vetter wie die Verkörperung von gravitas wirkte, so war doch ein himmelweiter Unterschied zu früher, als er mit seiner Stimmgewalt und der Kraft seiner Worte die Gunst der Götter zu gewinnen vermochte. Marcus' Augen gewannen wieder jenes traurige Mitgefühl, mit dem er seinen Vetter gedankenlos bedachte, obwohl Marcus es selber gar nicht bemerkte. Und doch war Gracchus wieder in der Wahl seiner Worte unvergleichlich, was ein Lächeln bei Marcus verursachte, ehe er wieder ernst wurde, dem Opfer wegen und der Wichtigkeit dessen für das Wohl der Familie und dem jungen Flavier, der gerade das Licht der Welt erblickt hatte.


    Ernsthaft und im Kreise der Familie verfolgte er auch die Opferhandlung von Antonia und nickte unaufällig; sie war wirklich würdig, die Ehefrau seines Vetters zu sein und mit Sicherheit würde Antonia das Wohlwollen der Göttin erwecken können mit ihrer eleganten und eloquenten Art, das Opfer an Iuno dar zu bieten. Dem Winken von Gracchus folgte Marcus natürlich als sie zum Tieropfer schritten. Einige Schritte entfernt vom Opferaltar blieb Marcus stehen, als einer, der zwar am Opfer teilnahm, aber nicht das Opfer vollführte. Er spürte, wie die reinigenden Tropfen auch auf sein Gesicht fielen oder auf dem dicken Stoff der toga versickerten. Der laue Wind strich um seine Wangen und trocknete jene wenigen Tropfen in seinem Gesicht. Aufmerksam verfolgte Marcus die so sicheren Handlungen der Beiden, die das Opfer harmonisch und vereint wie eine melodische Musikkomposition vollführten.

    Für einen Soldaten doch recht behutsam, tastete Ovius Molo den Decimer nach Waffen ab und war heilfroh, daß er keine bei dem Mann fand. So trat Molo ein paar Schritte zurück und nickte.
    „Ich danke Dir, procurator. Und bitte Dich noch mal um Entschuldigung für die Unanehmlichkeiten!“
    Molo drehte sich um und deutete einem Soldaten, das Tor zur castra zu öffnen.
    „Wenn Du mir bitte folgen würdest?“
    Molo ging voran und auf die Arbeitsräume des PU zu. Bis zur Tür des PU brachte Molo den Mann.





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    Ovius Molo hatte einfach das Pech, in den letzten Tagen ständig zum Torwachdienst abgestellt worden zu sein, leider hatte er nicht genug Sesterzen übrig gehabt, um sich einen angenehmeren Dienst, nämlich eine Patrouille, zu ergattern, der Dienst, der ihm mehr lag. Aber immerhin hatte er so die Gelegenheit, die vorbei laufenden Passanten neugierig zu mustern und zu wißen, wer im Lager ein oder aus ging. Er richtete sich auf als Macer heran kam. Oh, der curator aquarum! Molo nickte respektvoll und war sich unschlüßig, eigentlich mußte er den curator auch durchsuchen, aber war der nicht der Leiter der Militärakademie? Und wahrscheinlich ein ständiger Gast im Hause des Kaisers, mit dem wollte es sich Molo doch nicht verscherzen.
    „Aber natürlich, curator. Wenn Du mir bitte folgen würdest?“
    Molo ließ das Tor öffnen und ging voraus, bis zu der Tür des Hauses der diensthabenden Wache.
    „Ich glaube, ein centurio ist schon hier, curator! Um ihn zu befragen!“
    Wie bereits erwähnt, Molo verfolgte, wer kam und ging. Molo salutierte andeutungsweise und marschierte dann davon. Eintreten würde Macer ja schon selber können.




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