Beiträge von Marcus Flavius Aristides

    Ein Sklave klopfte an der Tür von Serenus und dann trat er auch schon hinein, gewappnet darauf, gleich etwas an den Kopf geworfen zu bekommen. Doch die Anweisungen von Marcus Flavius Aristides, dem Vater jenes Jungen, waren mehr als klar gewesen und noch fürchtete er den Mann mehr als den jungen Flavier. Die Arme hinter dem Rücken und mit ausdrucksloser Miene wandte sich der Sklave an Serenus.


    “Salve, dominus. Verzeih die Störung. Dein Vater schickt mich, Dir eine Botschaft zu überbringen. Bitte verzeih, aber ich werde die Worte genau wieder geben müssen.“


    Er holte tief Luft, ließ Serenus dabei keine Zeit, etwas zu erwidern.


    „Lucius Flavius Serenus, Du wirst sofortig, gewaschen und in Deiner besten toga praetexta gekleidet, in das peristylium kommen und an der Verlobungsfeier teilnehmen. Des Weiteren wirst Du Dich wie ein Musterbild eines patrizischen, höflichen und liebenswürdigen Jungen benehmen, der sehr erfreut sein wird, der zukünftigen Frau von Deinem Vater zu begegnen. Dein Hund wird zudem in Deinem Zimmer bleiben, wenn er nicht schon heute für das Opfer enden soll.“


    Noch eine kurze Pause, damit Serenus das gesagte einen Moment verdauen konnte, ehe er zur Drohtirade kam.


    “Solltest Du Dich in irgendeiner Weise schlecht benehmen, Grund zur Empörung oder Schande bieten, dann wird Dein Vater dafür sorgen, daß Dein Hund die letzten, sehr wenigen Tage seines Lebens in einem Zwinger verbringen, Dein Taschengeld bis zum Ablegen der bulla an Deinem siebzehnten Lebensjahr radikal auf nihil gekürzt wird, zudem die Spinat- und Gerstentage auf das ganze Jahr ausgeweitet werden. Außerdem wird er Dir Deinen Rennwagen wegnehmen und Dir jegliche Aktivitäten auf Rennbahnen und sonstigen factioangelegenheiten in Zukunft verbieten. Die Aussicht jemals aus seiner patria potestas jedoch entlassen zu werden, werden zudem auch auf gänzlich Null sinken.“


    Jetzt machte der Sklave einen schnellen Schritt zurück.

    “So, die Worte Deines Vaters, der sehr entschlossen war und die erste Konsequenz wäre wohl eine ordentliche Tracht Prügel für Dich, dominus, und nicht für Deine Leibsklavin. Vale!“


    Und schon stürzte der Sklave hinaus. Erst einige Minuten später würde wohl ein Sklave herein kommen, um beim Einkleiden zu helfen. Aber erst, wenn der junge Mann seinen Zorn genug ausgetobt hatte.

    Die ersten harmonischen Laute der griechischen Sklaven klangen durch den Innenhof und die Rosen hinweg, ließen auch Marcus angespannte Stimmung in eine Gelöstere hinweg gleiten. Verschmitzt lächelnd ließ er Epicharis mit dem, für ihn liebreizenden und schon fast mädchenhaften, Kuss gewähren. Einen Moment erinnerte ihn das an seine Tochter, ein dann doch unbehagliches Gefühl schlich in ihn hinein und er schob jegliche Gedanken daran weg, verbot sie sich genauso wie im Garten. Dennoch musste er zwei Mal blinzeln, um jene wieder zu verscheuchen und wieder den Anblick seiner Verlobten genießen zu können, ohne Tochterassoziationen zu bekommen. Aber Epicharis war schließlich dennoch einige Jahre älter als sein kleiner Sonnenschein. Obwohl das Fest doch eine recht spontane Angelegenheit geworden war, die Einladungen erst im letzten Moment verschickt worden, so hoffte Marcus indes auf einen gelungenen Abend. Schließlich war es wohl das letzte Mal, daß Marcus vor dem Krieg in Parthia noch einmal eine derartige gepflogene Feier, und ganz besonders die eigene sponsalia, begehen konnte.


    „Leider werde ich wohl schon übermorgen wieder nach Mantua abreisen müssen, nachdem der saliifeiertag zelebriert wurde. Aber mehr konnte ich von meinem Vorgesetzten nicht heraus schlagen. Überhaupt hat er mir damit einen großen Gefallen getan, daß er mir die Tage gewährt hat. Aber der praefectus ist ein anständiger Mann.“


    Wenn auch mit einem Humor versehen, der Marcus oftmals einfach zu hochgestochen war und den er nicht verstand. Aber das tat der Sympathie, die Marcus empfand, keinen Abbruch. Gracchus war schließlich auch ein seltsamer Kauz und Marcus mochte seinen Vetter nicht nur, weil dieser sein Verwandter war. Gerade wollte Marcus noch etwas anfügen als ein Sklave an ihn heran trat und eine kleine Schriftrolle reichte. Verwundert sah Marcus hinab und rollte sie auf, erblickte die Kinderhandschrift seines Sohnes darin. Verblüfft sah er auf die Rolle, dann zu Epicharis und lächelte entschuldigend.


    „Verzeih, wenn Du mich einen kurzen Moment entschuldigst?“


    Marcus ging einige Schritte in das peristylium hinein und las leise die Nachricht, denn ohne einen Laut von seinen Lippen zu geben, konnte Marcus nicht lesen. Er brauchte sowieso schon immer länger für eine Nachricht als die meisten seines Standes. Leise flüsternd ließ er die Worte in seinen Geist rieseln, wölbte ungläubig die Augenbraue in die Höhe und las es abermals. Kein Zweifel, was das Geschriebene betraf. Marcus Mund öffnete sich einen Augenblick sprachlos und er atmete tief ein. Dann rauschte der Zorn mächtig wie eine Springflut in ihm hoch, seine Nasenflügel erbebte und der Impuls, in das Zimmer seines Sohnes zu stürmen, ihn zu packen und eine Tracht Prügel zu verpassen wurde schier übermächtig. Dieser ungezogene kleiner Lausbengel!! , dachte sich Marcus und konnte dennoch nicht glauben, was ihm sein eigener Sohn dort geschrieben hatte. Mal abgesehen davon, daß sein Sohn seine eigene Mutter niemals gesehen hatte, geschweige denn sie kannte, so konnte er ein derartiges Benehmen ihm- Serenus Vater- gegenüber nicht dulden. Irgendwie beschlich Marcus das Gefühl, er war in der Vergangenheit zu nachsichtig mit seinem Sohn gewesen. Herrisch winkte er einen Sklaven an sich, beugte sich vor und flüsterte ihm einige Anweisungen mit rauer Stimme zu, so sehr belegte die Wut diese. Marcus atmete zwei und noch ein drittes Mal tief ein, bis er sich einigermaßen wieder im Griff hatte und wandte sich um.


    „Entschuldige noch mal, Epicharis. Eine kleine unliebsame Störung. Wo waren wir stehen geblieben…?“


    Marcus wußte es nicht mehr. Die Flut seiner Wut hatte alles hinweg geschwemmt.

    Die bunten Marmormosaike auf den flavischen Boden glänzten im Schein der Öllampen, die an vielen Stellen der villa aufgestellt worden waren. Die Vorhänge vor den geöffneten Fenstern zu dem Gartenteil wogten im sanften Abendwind hin und her, bauschten sich für einige Herzschläge zu prallen Segeln auf und fielen dann sachte wieder hinab als einige Hände sie zur Seite strichen und sorgfältig mit einem goldenen Band am Rande des Fensters befestigte. Blumen schmückten die Gänge vom Eingang bis zu dem peristylium, aber auch der große Innenhof- mit dem Garten und dem Säulengang- selber war mit Blütenkränzen geschmückt, geflochten aus weißen Rosen mit blauen Strahlenanemonen. Disharmonische Klänge tönten durch das peristylium, was noch heute Abend mit den patrizischen und anderen Gästen aus einigen römischen Familien gefüllt werden sollte. Die Musikanten, griechische Sklaven, die für die Verlobungsfeier für den Hörgenuß sorgen sollten, stimmten eifrig und sorgfältig die Seiten ihrer Instrumente, von der Kithara bis zur Chelys und der Barbiton. Wenn auch alles sehr kurzfristig organisiert werden musste, so waren viele Sklavenhände fleißig gewesen, damit ein exquisites Mal und die Dekoration in die villa gezaubert werden konnte.


    Die Sonne stand schon tief über Roms Firmament und Marcus am Eingang zu dem hortus. Noch vor wenigen Stunden hatte er die Rüstung und tunica eines centurio getragen, nun, frisch gebadet, immer noch vom dem Ritt erschöpft, der ihn eilends nach Roma gebracht hatte, war er in eine violettblauen toga gehüllt, die die elfenbeinfarbene tunica darunter größtenteils überdeckte. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt und gab sich noch den letzten Momenten von Ruhe und der Stille des Gartens hin, bis ihn ein weiterer disharmonischer Ton marginal zusammenzucken ließ. Er wandte sich ab und ging zurück in die Festräumlichkeiten. Zufrieden betrachtete Marcus die elegant geschwungenen Klinen aus tiefdunklem Zedernholz, die passend zu der Blumendekoration in Blautönen erstrahlten mit silbrigweißen Zierbändern. In der Mitte erstrahlte der flavische Garten in einem Meer aus Farben- in Hauptsache durch die prachtvollen Blüten der Rosen des Hausherren, Flavius Felix. Marcus betrachtete die dunkelhaarigen Männer, die zwischen den Rosen saßen und sich noch weiter mit ihren Instrumenten beschäftigten. Es würde vielleicht nicht mehr allzu lange dauern, bis die ersten Gäste eintreffen würden. Dennoch trieb Marcus die Rastlosigkeit immer wieder zwischen den Säulengang, der von der Wärme des Tages noch angenehm temperiert war, und den restlichen Räumen der villa hin und her.


    Grübelnd stand Marcus nun am Rande des Säulenganges und betrachtete einige Sklaven, die noch die letzte Blumendekoration auf den Tischen- mit den hellen und dunklen Holzverzierungen und den Mosaiken auf der Oberseite- zu Recht rückten. Schon vernahm Marcus hinter sich leichte Schritte, die womöglich von einem bedachtsamen Sklaven stammen konnten oder einer Frau. Es konnte durchaus schon ein Gast sein, der von einem der bereit stehenden Sklaven in das Innere des Hauses geführt wurde. Das kaum hörbare Klimpern von Schmuck verriet ihm dann doch: Es konnte nur eine Frau sein. So wandte sich Marcus um und lächelte breit, trat auf die junge Frau zu, neigte den Kopf zum Gruße und ergriff, da er in dem Abendlicht nur die Sklaven von Epicharis sonst ausmachen konnte, sanft ihre Hand.


    „Salve Epicharis. Wie schön, daß doch ein Bald aus dem Wiedersehen werden konnte. Ein wundervolles Strahlen erfüllt die villa im Glanze Deiner Schönheit. Aber meine belanglosen Worte können Deinen Liebreiz und Deine Anmut kaum beschreiben. “


    Marcus Augen füllte ein warmer Glanz als er Epicharis Hand hob und sachte ihre Fingerspitzen küsste und dann wieder die zierliche Hand der Besitzerin überließ.




    Sim-Off:

    Auch die Nicht-Flavischen Gäste dürfen mit Umgehung der Tür hier einfach schreiben.

    Zitat

    Original von Nordwin
    Ohne Pugio, dafür aber mit seiner Tasche über der Schulter folgte Dexter dem runden Mann, der trotz seiner Körperfülle doch erstaunlich schnell an den vielen kleinen und großen Zelten vorbei...


    Verblüff blinzelte Marcus als der Bote den Namen von Epicharis erwähnte. So schnell hatte er nicht erwartet, von ihr Nachricht zu erhalten. Das schien ihm ein böses Zeichen zu sein, so nickte er nur stumm, presste seine Lippen fest aufeinander und wartete bis der Bote ihm den Brief überreichte. Das claudische Siegel prangte auf dem Band und Marcus atmete tief ein. Einige Herzschläge sah Marcus auf dieses und überlegte, ob er den Boten nicht erst weg schicken sollte und später einen Eigenen schicken. Doch die Entscheidung vertagte er bis er wußte, was der Brief enthielt. Mit einer Hand winkte Marcus in Richtung des nächsten Lagerfeuers.


    „Warte dort. Und lass Dir von den Soldaten ruhig etwas Proviant geben.“


    Ohne den Mann noch weiter zu beachten, wandte sich Marcus um und schlug den Eingang seines Zeltes zur Seite. Das Licht von einer Öllampe mit vier Löchern für die züngelnden Flammen drang aus dem schmalen Durchgang bis der Stoff wieder zurückfiel und den Blick in das Innere versperrte. Es blieb eine Weile ruhig dort drinnen, bis schließlich die dunkle Stimme von Marcus nach draußen drang.


    „Naevius!“


    Einer der Soldaten am Lagerfeuer der Männer, die auch Dexter einen Napf mit Weizenbrei rüber gereicht hatten, stand auf und griff nach einer Leinentasche mit der er eilends zu dem Zelt schritt und hinein trat. Der Soldatenschreiber von Marcus fand diesen auf seinem Schemel an einer kleinen Kiste sitzend vor. Marcus hatte das papyrus vor sich liegen und sah nachdenklich auf die Zeilen hernieder. Er hatte lange gebraucht um den Brief zu lesen. Zwar war Epicharis Handschrift klar und schön, aber dennoch verschlungen genug, um ihm Kopfzerbrechen über manche Formulierungen zu machen. Das Salutieren seines Soldaten bemerkte Marcus nicht, starrte weiterhin Gedanken verloren auf die Schrift seiner Verlobten. Er würde einige Zeilen schreiben müssen, die die Gefahr verharmloste und Epicharis womöglich die Sorgen zu nehmen weiß. Das würde sehr schwierig werden, konnte schließlich ihr Vater ihr schnell die Illusionen rauben, die Marcus ihr angedeihen wollte. So seufzte er leise und meinte schließlich:


    Setz Dich und nimm ein papyrus. Es wird nur ein Brief, aber gib Dir Mühe mit der Schrift. Korrigiere auch bitte meine Wortverdreher. Aber dennoch nicht zu langsam schreiben. Der Bote soll noch heute zurück reiten.“
    - „Jawohl, centurio! Ich nehme mal an, der Brief geht an die Claudia?“
    „Woher weißt Du…? Ach egal, ja, genau. An Epicharis. Also, Feder bereit…dann los…


    Es verging dann noch mal eine gute Weile ehe dann Marcus mit dem Brief, der von den groben Sandkörnern des Schreibers getrocknet, von seinem Ring gesiegelt und in eine Wachsbeschichtete Hülle gesteckt worden war. Marcus trat auf den Boten zu und reichte ihm die Nachricht.


    „Die Nachricht an Deine Herrin. Hast Du alles, was Du für die Rückreise brauchst?“


    Einen Moment sah Marcus zum Himmel, um zu sehen, wie viele Stunden noch blieben, bis die Nachtwache beginnen würde. Es verstand sich freilich, daß auch Marcus bei der Wache auf war und er wollte noch einige Stunden vorher schlafen, sollte er dazu noch kommen.


    Sim-Off:

    Brief kommt noch per PN...

    Zitat

    Original von Nordwin
    Dexter begann diesen Menschen noch weniger zu mögen als das Dickerchen....


    Grummelig sah Bruseus zu seinem centuriokollegen, kratzte sich am Kinn und zuckte mit der Schulter. Mehr als ein müdes Grinsen konnte Bruseus nicht zusammen bringen, denn der Tag war lang gewesen und der Marsch saß ihm immer noch gehörig in seinen alten Knochen. Mit einem Kopfnicken deutete er Cicero an seiner Seite dem Boten den Dolch abzunehmen.


    „Ich glaube, Beus, das mit dem Ausziehen können wir uns heute mal sparen. Sollte der praefectus mal auf den Gedanken kommen, seine lupae zu einem Manöver heran zu ziehen und als Attentäter zu schicken- was bestimmt höchst effektiv wäre- dann überleg ich mir das noch mal. Und versuch’s mal mit der Eibisch.“


    Schwer seufzend wandte sich Bruseus zu dem Boten und winkte ihm, zu folgen.


    “Hier entlang. Das Pferd bleibt hier. Cicero, binde das Pferd an und lass es nicht aus den Augen.“


    Der centurio drehte sich um und stapfte dem Boten voraus in das Lager hinein. Schnurstracks lief er durch die vielen Zeltreihen, wo an mancherorts noch die kleinen Soldatenfeuer brannten an denen sie ihr Abendessen einnahmen. Wo die erste cohors lag, wußte Bruseus natürlich ganz genau, war seine centuria doch ebenso darunter. Und die zweite centuria da zu finden war auch nicht schwer. Mit wenigen Worten wies er einen der dortigen Soldaten an, Dexter weiter zu führen. Ein schlaksiger Soldat, kaum dem Knabenalter entwachsen und mit einem leichten Flaum auf der Oberlippe, salutierte müde und führte Dexter bis zu dem doch größeren Zelt des centurio, verschwand darin und kam einen kurzen Augenblick später schon wieder hinaus, im Schlepptau Marcus Flavius Aristides, der nur seine rote centuriotunica trug und den dazu gehörigen cingulum militare umgeschnallt.


    „Salve, Du bist ein Bote? Wer schickt Dich?“

    Zitat

    Original von Nordwin
    Mit aufkeimendem Muskelkater ritt der junge Sklave Dexter seinem Ziel entgegen, dem Marschlager der Prima....


    „Junge, Junge, sach mal, lernt man heutzutage als Kind nicht mehr einen Nagel ins Holz zu schlagen?“


    Kopfschüttelnd starrte centurio Bruseus nach oben und stemmte die Hände in seine massigen Seiten. Die Fünfte von der ersten cohors kommandierte er und war gerade damit beschäftigt dem Lager ein Tor zu verpassen. Ein Soldat, der Holzmaterial heranschleppte, blieb stehen und sah zu dem ankommenden Reiter, ging schnell zu dem centurio und deutete auf den Ankommenden. Bruseus wandte sich um und hob den Blick zu Dexter, den er im ersten Moment nicht ganz einordnen konnte. Mit einer Handbewegung deutete er den Soldaten wachsamer zu sein, wenn er auch in einem einzelnen Reiter keine große Gefahr sah. Aber wenn man mal anfing während des Lagerbaus den Schlendrian hinein zu lassen und nur, weil sie im Heimatland waren, die Sache zu laxer zu sehen, dann würde das auf dem Felde nicht besser werden. Zumal wollte sich der centurio keine Rüge einhandeln. Ernster Miene stapfte der centurio, den ein Soldat begleitete auf den Reiter zu.


    “Salve, wer bist Du und was willst Du?“


    Bruseus hatte eine tiefe Baßtimme, eine dicke, rötlichen Nase und ein breites Äußere, war jedoch aufgerichtet und mit seinem Zentruiostab sich seiner Autorität sehr wohl bewusst.


    Es war am Abend vor dem Manöver noch am Tag, wo die Ausgangssperre verhängt wurde und Marcus einige Briefe an seine Familie und seine Verlobte verfasst hatte. Die Sonne war schon tief gesunken, die Musik der Soldaten, die schon ihr Marschgepäck gepackt hatten, drang bis in die Räume von Marcus hinein. Ein Soldat lachte dröhnend als ein Anderer mit seiner quäkenden Stimme zum Singen anhob. All das drang durch die Mauern und bis zu Marcus, der am Fensterrahmen gelehnt stand und nachdenklich in das Abendrot hinaus spähte. Einige Vögel schwangen sich in dem tiefen roten Licht über den Himmel, ob das nun ein gutes oder schlechtes Omen war konnte Marcus nicht benennen, er hatte die Mysterien der Auguren oftmals nicht verstanden, wenn das auch zu seinem Lernplan in der Kindheit dazu gehört hatte. Schließlich gehörten solche kultischen Angelegenheiten auch zu den Pflichten eines Patriziers. Dennoch war er versunken in seinen grüblerischen Gedanken, seitdem er erfahren hatte, daß die Legion bald in den Krieg ziehen würde. Noch war die Nachricht zu den Meisten im Lager nicht durchgedrungen, noch schien die Welt für die meisten Soldaten völlig in Ordnung zu sein. Marcus haßte es, in solch nachdenklicher Stimmung zu sein, schließlich war er mehr das Handeln gewöhnt. Die dem Rang zugeordnete Abgeschiedenheit vermochte ihm jedoch in solche grüblerische Momente hinein zu stoßen, aus denen er sich gewöhnlich mit einem Besuch in der taberna oder bestenfalls im lupanar heraus schwang. Heute war Beides nicht möglich. Die Tore waren verschlossen, kein Soldat würde das Lager nun mehr verlassen dürfen.


    Abrupt wandte sich Marcus um und ging zu dem Tisch, ergriff eine verschlossene Karaffe mit Wein und zog den Korken hinaus, der mit einer Wachsschicht die Karaffe versiegelt hatte. Gluckernd ergoß sich der Wein in einen tönernen und schmalen Becher und Marcus leerte den Wein in einem Zug. Den Abend alleine in seiner Unterkunft mit trüben Gedanken wollte er nicht verbringen, ebenso wenig hatte er Lust den drolligen centurio von der Fünften zu besuchen, der ihn immer wieder einlud und mit dem er sich eigentlich sonst sehr gut verstand. Ihr Humor lag auf derselben Wellenlänge und er war nicht so hochgestochen wie manch einer der centuriones, der glaubte, jetzt etwas Besonderes zu sein. Nachdenklich kaute Marcus auf seiner Unterlippe herum und goß sich mit dem Wein nach.


    „Nortruna!“


    Marcus Ruf schallte bis zu der Unterkunft, wo er seine Sklaven untergebracht hatte. Hannibal war natürlich nicht dort, der war in Rom und wohl bald auf dem Weg nach Hispania. Aber die letzten Wochen hatte er dort Nortruna untergebracht, für die er zwar wenig Zeit hatte, aber die alle möglichen Dinge für ihn tätigen musste und sonst viel Müßiggang im Lager von vielen tausend Soldaten hatte. Marcus stellte den Becher zur Seite und ging zu einer Kiste und öffnete diese. Vorsichtig hob er einen Gegenstand heraus, der in ein dunkelrotes Tuch geschlagen war. Als die Tür aufging, sah Marcus auf…

    Die Hand des Soldaten sank wieder herunter und er kratzte sich am Nacken, dachte angestrengt darüber nach. Daß der Standort des Lagers geheim war, wäre Pastor neu, schließlich konnten sich fast sechstausend Mann kaum ungesehen in den Ebenen bei Mantua aufhalten. Es gab immer Schäfer, Bauern, Sklavenarbeiter, die den ganzen Zug bemerkten und bei einem kurzen Plausch an der nächsten Tränke oder beim Abladen ihres Wagens weiter gaben. Somit zuckte er marginal mit der Schulter und spähte mit ein wenig zusammen gekniffenen Augen- die Sonne blendete ihn und stand im Rücken des Reiters- zu dem jungen Mann.


    “Hmm…nun, die Boten bringen die Nachrichten direkt an den praefectus castrorum und die tribuni, somit ist es sehr sicher, daß der Brief auch den centurio erreichen wird. Aber wenn es Dir lieber ist, den Brief persönlich vorbei zu bringen, ist das auch kein Problem. Wo ganz genau das Lager ist, weiß ich nicht. Aber bis auf eine halbe hora kann ich es Dir schon sagen.“


    Er deutete auf die Strasse, die hinter Mantua und dem castellum entlang führte und begann dem Reiter genaustens den Weg zu erläutern, der ihn in die Nähe des Marschlagers führen würde.


    „Nun, willst Du dorthin oder mir doch die Nachricht geben?“


    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Am Abend hockte Priscus mit seinen Kameraden im Kreis um das kleine Lagerfeuer vor seinem Zelt .....


    Obwohl es schon am Abend war, schaffte die Hitze des Tages Marcus immer noch als er auf das kleine Fleckchen Erde zuging, wo die hundertundsechzig Mann seiner centuria untergebracht waren und ihre Zelte säuberlich in Reih und Glied aufgestellt hatten mit einem gut begehbaren Weg in der Mitte. Abwesend wich Marcus einem Graben aus, der an der Seite für Abfälle, Regenergüsse und sonstige Dinge ausgehoben worden war und beobachtete noch einige Männer, die gerade dabei waren eine Latrinengrube in einiger Entfernung in das Erdreich zu graben. Froh, solchen Tätigkeiten nicht mehr nachgehen zu müssen, schritt Marcus auf sein bereits aufgebautes Zelt zu. Am Rande eines Lagerfeuers blieb Marcus stehen und sah auf die würfelnden Männer, die zufrieden und scheinbar ohne große Sorgen sich eine wohlverdiente Pause gönnten. Früher hatte Marcus mit den Männern gewürfelt, noch die späten Abendstunden mit einem Plausch und Witzen verbracht, doch seitdem er centurio war, hatte das ein jähes Ende. Sicherlich pflegte er den Kontakt mit seinen Kollegen und unterhielt dort seine sozialen Belange, aber dennoch keimte ein wenig Melancholie in Marcus auf. Wie das wohl erst auf dem Feldzug werden würde? Dennoch war Marcus sehr gespannt auf diesen, würde es sie doch womöglich weit in das fremde Reich der Parther bringen.


    Optio!“


    Marcus nickte Priscus zu und wartete bis dieser an ihn heran getreten war.


    „Wir haben leider die Hundswache bekommen. Die Zweite. Teile die Männer für die mittleren und südlichen Wallabschnitte ein und behalte bitte die neuen Soldaten, die gerade erst ernannt wurden, in Deiner Nähe. Dadurch, daß sie doch recht kurz erst bei uns sind, müssen sie noch eine Menge lernen. Wenn etwas ist, ich bin in meinem Zelt.“


    Marcus nickte ihm zu und ging auf das Zelt am Ende der centuria zu und trat hinein. Einen Moment später war dort schon Licht zu sehen.

    Das Lager der legio prima war nur spärlich bemannt, die meisten Soldaten waren im Manöver, dennoch stand der Soldat, Turrius Pastor war sein Name, aufmerksamen Blickes am Tor und spähte dem Reiter entgegen. Ein Vorbote von der kleinen Streitmacht, die durch das Feld zog, schien das nicht zu sein. Der Mann mit den unzählige Narben im Gesicht und mit nur einem Ohr- er war eine Zeitlang in Dacia früher gewesen und hatte schon unzählige Kämpfe erlebt- sah aufmerksam den Reiter an und hielt seinen Wurfspeer fest in der Hand. Missmutig hustete Pastor als der Staub ihn einhüllte und er zog ein gelblich verblichenes Tuch hervor, schnäuzte kräftig und sah den jungen Mann fragend an.


    “Aha, salve, eine Botschaft? Nun, die centuria des Flaviers müsste auch bei dem Manöver sein, aber ich lasse ihm die Nachricht mit einem der Boten, die heute Nachmittag noch raus gehen zukommen, junger Mann. Ansonsten kannst Du es mir auch geben und ich lasse es in seine Unterkunft bringen. Wie es Dir lieber wäre oder Deiner Herrin.“


    Der Soldat streckte die Hand aus und sah den Mann abwartend an.



    Einer trägen Schlange gleichend zog der Rauch der kleinen Opfer der Soldaten gen Himmel. Die Beutel und Gaben wurden von der rot glühenden Kohle umschlungen, flammten auf und entließen ihre Gaben in Form des Rauches, um damit den göttlichen Willen von Mars als erstes zu besänftigen. Do ut des! Auch Marcus warf ein kleines Bündel zu den Opfern, was genauso von den gierigen Flammen der Feuerschale ergriffen wurde und nur noch als schwarzes Rest übrig blieb. Der Niesreiz war wieder hinfort, der Weihrauch schien in eine andere Richtung zu wehen. Marcus sah einen Herzschlag zu Cunctator und nickte. Dann drehte er sich um und deutete Priscus, der Einzige wohl, der mit dem störrischen Ochsen umzugehen vermochte, heran. Dieser rieb seinen Kopf mit den weißen und scharlachroten Wollbinden an Priscus Oberarm und mampfte wiederkäuend zufrieden das Mahl des Vormittages, war gänzlich friedlich geworden, immer noch Dank der Kräuter, und schien seinem Einsatz entgegen zu harren. Während Marcus darauf wartete, ob das Vieh tatsächlich sich an seine Aufgabe hielt und Priscus ihn zum Altar führte, sammelte er seine Gedanken und versuchte sich noch mehr auf das Opfer einzustimmen. Es bedeutete ihm doch recht viel, schließlich war es ein altes Versprechen an Mars gewesen, als dieser ihm im fernen Germania im Wald der Chatten das Leben gerettet und ihm eine Rückkehr zur Legion ermöglicht hatte. Während einer der Soldaten auf das Zeichen von Marcus hin kräftig: Favete linguis!“ rief, die soldatischen Musikanten kräftig und mit Herzenlust in die Flöten und das Horn bliesen, ergriff Marcus einen Pinsel, tauchte ihn in das Wasser und spritzte es über die Soldaten, um sie wenigstens rituell noch mal zu reinigen.


    Darauf vertrauend, dass Priscus sich um das Heranführen des Ochsen kümmert und ihn vor dem Altar zu halten vermochte, griff Marcus nach der mola salsa und streute, nachdem er sich zu dem Tier umgesehen hatte, das Schrott auf den Kopf des Tieres und zog dabei die Binden herunter. Mit dem Opfermesser strich Marcus dem Tier am Wrist entlang und über den Rücken. Dann legte er das Messer zur Seite, denn Priscus hatte eine kleine Axt und Cunctator das Beil. Das Messer war nur für den Ritus notwendig gewesen.


    „Mars Pater, Deine Söhne rufen Dich an und erbitten Deine Gunst in künftigen Schlachten und im Krieg, den wir gegen die Feinde Roms und Deiner Kinder ausfechten werden. Gewähre den Männern den Mut und die Kraft stets standhaft zu bleiben und Dir mit dem Schwert und ihrem Leben dienen zu können. Stehe ihnen bei, wenn sie das Gladius ziehen und sich mit Leib und Seele in den Kampf stürzen, um die Heimat zu verteidigen. Und gewähre ihnen in Deiner Gnade den Sieg, für den Kaiser und das römische Volk.“


    Mit dem Blick auf die eingeölte Statue fügte Marcus noch leise hinzu.

    “Zu dem danke ich Dir für Deinen Schutz in der Vergangenheit, Deinen Segen, dem ich mein Leben verdanke und entbiete Dir das Opfer als altes Versprechen, Mamerce.“


    Mit beiden Händen umgriff Marcus einen Pokal mit edlem flavischen Wein aus Baiae und goß ihn in die Flammenschale, die laut aufzischte und einige Flammen schlugen hoch. Erst dann wandte sich Marcus um, sah zu Priscus und Cunctator, die ihren Part mit der rituellen Frage einleiten müssten.

    Eindringlich dachte Marcus über die genannte Frau nach, doch er kannte sie nicht. Dessen war er sich so gut wie sicher, wenngleich er auch die Tendenz hatte schon nach wenigen Minuten den Namen vieler Frauen wieder zu vergessen, besonders, wenn sie ihm nicht durch besondere Umstände im Gedächtnis haften blieben wie die Namen von Lucilla oder Epicharis. Selbst die lupa, die er schon seit vielen Monaten immer wieder besuchte, vergaß er stets vom Namen her, sah er doch keinen sonderlich wichtigen Grund, diesen zu behalten. Dennoch grinste Marcus breit, denn so wie Plautius sprach, musste dieser verliebt sein. Keine Frau konnte wahrlich solchen Lobeshymnen standhalten, die Plautius von sich gab. Mal abgesehen womöglich von seiner eigenen Mutter.


    “Nun , praefectus, dann hast Du wohl einen großen Venuswurf gelandet. Mein Glückwunsch und natürlich komme ich gerne zu der Hochzeit. Wo soll sie denn stattfinden?“


    Doch das Lächeln schwand von einem Moment zum Nächsten. Marcus starrte Plautius erst entgeistert an und dann stieg unbotmäßiger Zorn in Marcus auf. Die üblichen Scherze von Plautius waren Marcus kein Dorn im Augen, fand er sie doch selber oftmals witzig- vorausgesetzt er verstand sie auch, was nur bei der Hälfte der Bemerkungen der Fall war- aber hier hatte Plautius eindeutig sich einen Scherz erlaubt, der ihn sehr wütend machte, fast so zornig als ob Plautius seine Mutter beleidigt hätte- nur in der möglichen Konsequenz, daß er Ersteren vielleicht noch verzeihen konnte, bei einem Scherz seine Mutter betreffend wäre das unmöglich gewesen. Einen Atemzug lang verschmälerten sich Marcus Lippen und er richtete sich auf. Der Zorn war durchaus in Marcus Stimme zu hören, aber er hatte noch nie das Talent gehabt, seine Gefühle anderen gegenüber zu verbergen.


    Praefectus! Die salii hüpfen nicht durch die Gegend und führen eine Schildparade auf!! Das ist unerhört und da gehst Du zu weit…Die salii sind eine alte und wichtige kultische Vereinigung, die noch auf die Zeit der Könige zurückgeht. Wir salii tragen das heilige Schild von Mars und ehren ihn mit unseren Riten und den Waffentänzen, die älter sind als…als, nun sehr alt zumindest.“


    Marcus Augen funkelten wütend und seine Hand umgriff fest den Tonbecher in der Hand.


    „In Zeiten, wo Krieg auf uns zukommt, praefectus, solltest Du nicht die Männer beleidigen, die schon über Jahrhunderte hinweg in der Gunst des Kriegsgottes stehen und eines seiner heiligsten Gegenstände in ihren Hallen bewahren. Zumal es ein wenig unverfroren von Dir ist, Mars Willen derart zu interpretieren.“


    Marcus stellte den Becher zur Seite und hatte nicht übel Lust aufzustehen und einfach raus zu gehen. Denn wenn man es genau nahm, konnte sich Marcus jederzeit auf seinen Dienst bei den Saliern berufen, um sich Privilegien heraus zu nehmen, die Andere nicht hatten. Schließlich erfuhren die sodales große Ehrungen vom Kaiser und galten als Unantastbar. Zumindest glaubte Marcus das zu wissen. Doch mühsam beherrschte sich Marcus. Doch nachdem er schon so zornig war, wollte sich Marcus bestimmt nicht dazu hinreißen lassen, die gesamten Details der Ehearrangement zu erläutern. Einen Moment schwieg Marcus, um seiner Stimme wieder einen normalen Tonfall zu geben.


    “Claudia Epicharis ist die Frau, die ich gedenke zu heiraten. Und nein, es ist kaum möglich, daß ich die Verlobung hier in der castra feiere. An so eine Feier ist immer eine gewisse Erwartung geknüpft und diese werde ich nicht übergehen können. Das ist nun mal das Los meiner Herkunft, praefectus.“


    Manchmal- eigentlich oft- beneidete Marcus die Plebejer, die nicht das ganze Zeremoniell machen mussten, wie er. Obwohl damit aufgewachsen, wurde es selbst Marcus manchmal zu viel.

    Ein uneloquentes, unpatrizisches: „Ähm ja?“ entrann Marcus Mund als er die Antwort von Plautius vernahm. Der heiratete? Noch vor dem Krieg? Marcus Hand ging zu seinem Nacken und er rieb diesen in einer Geste der Verwunderung. Marcus nahm Platz, ergriff einen Becher, goß sich Wein ein und starrte den praefectus unverwandt an. Von dessem Privatleben hatte Marcus auch nicht so viel Ahnung. Ja, er hatte den praefectus hin und wieder in Frauengesellschaft gesehen, aber nicht gewusst, ob das jetzt was ernsthaftes, ob es dieselbe Frau oder gar einer der vielen lupae des praefectus war. So grübelte Marcus nach und kam zu dem Schluss: Er kannte die Frau bestimmt noch nicht oder es war gar ebenso arrangiert wie bei ihm. Marcus lehnte sich zurück und war noch für einige Herzschläge von der plautischen Neuigkeit überrascht, trank dabei einen Schluck Wein und nickte schließlich, wobei er erst jetzt merkte: Er hatte den Wein nicht verdünnt, aber das konnte er durchaus gebrauchen und er mochte das so viel lieber.


    “Herzlichen Glückwunsch, praefectus. Wer ist denn die Glückliche, wenn ich fragen darf?“


    Marcus lächelte ein wenig, denn auf Hochzeiten ging er gerne- wenn es nicht die Eigene war. Da konnte man sich so herrlich ungebunden und frei vorkommen, das Fest genießen und sehen, wie ein weiterer Mann in die Fänge einer Ehefrau kam. Was ihn dann doch wieder schleunigst zu der eigenen Angelegenheit brachte.


    „D, praefectus. Denn zum einen stehen noch saliifeiertage an, zum Anderen…nun, wollte ich noch meine Verlobung feiern. Heiraten geht bei mir schließlich noch nicht! Es sei denn, Du beförderst mich noch schnell zum Tribun!“


    Marcus grinste breit, meinte das in keinster Weise ernst, denn das war ja auch ein ritterlicher Posten und Marcus glaubte nicht daran, daß er diesen noch erreichen würde. Zum einen, was es unpassend und zum anderen seine Dienstzeit nicht lang genug. Und zudem wußte er ganz genau: Avitus wäre ein sehr viel besserer Tribun als er.


    „Dafür bräuchte ich schnell noch ein paar Tage frei, praefectus!“

    Marcus schluckte! Eine junge Frau, nein ein Mädchen hatte ihn durchaus mit wenigen Worten etwas aus der Fassung gebracht. Denn manches mal ist es besser, Antworten im Verborgenen zu lassen, als nach ihrer Enthüllung zu trachten! Fürwahr, so sah Marcus das auch. Nur mit Mühe unterdrückte Marcus den Impuls Hilfe suchend zu seiner Verlobten zu sehen. Doch ein Teil seiner Selbstbeherrschung war noch vorhanden und er sah die Priesterin starr und mit verschmälerten Lippen an, eh er sich leise räusperte um ein wenig Zeit zu schinden. Denn die junge Frau stellte eine nicht unbedeutende Frage. Nämlich die Frage um ihre Frage und ihr Anliegen. Wird sie mit Tellern nach mir werfen? Nein, das war wahrlich keine richtige Frage, denn dann würde Epicharis- ob sanftmütig oder nicht- wohl doch zu derartiges gereizt werden. Wird die Ehe eine Tartarusfahrt werden? Doch eigentlich war Marcus nicht so ein Pessimist. Im Gegenteil, frohen Mutes und doch recht entspannt hatte er den Anfang ihrer Verbindung erlebt und alle schlimmen Erinnerungen an seine erste Frau verdrängt. Zumal war er immer mehr positiv von Epicharis überrascht gewesen. Sie war weder übertrieben schüchtern, verbiestert oder affektiert.


    So bestimmt das Mädchen den Blick auf ihn- Marcus Flavius Aristides- richtete, erwartete sie wohl durchaus von ihm die Frage. Marcus dachte nach, legte eine Hand- die Rechte- auf den Rücken und mit der Linken trug er sein Gewand- was in den letzten Jahren immer öfter statt der toga getragen wurde- auf der richtigen Höhe um nicht würdelos vor einer Priesterin oder dem Ohr des Orakels zu wirken.


    „Wir gedenken zu heiraten. Und wir möchten- voller Ehrfurcht vor den Göttern- um ihre Gunst bitten, ob sie uns einen Blick auf unsere Zukunft gewähren mögen. Wird unsere Verbindung unter einem guten Stern und sie vor den Göttern und den Augen der Menschen wohlgefällig sein, dabei lange währen?“


    Jetzt sah Marcus doch zu Epicharis, denn er wollte nicht die Frage an die Götter- die vor einem Orakel seine Erste war- gar noch vermasseln. Herrje, vielleicht hätte er Hannibal noch vorher um eine kluge Frage bitten sollen? Doch jetzt war es zu spät zu seinem Sklaven zu spähen und zu erfahren, was er hätte besser sagen können.

    Etwas unschlüssig sah Marcus dem davon eilenden scriba hinter her und zögerte einen Herzschlag lang. Denn im Angesicht des Manövers hatte der praefectus wohl, wegen all der anfallenden Arbeit, wohl weniger Zeit. Sollte er da persönliche Belange vorbringen? Nun, in das passende halboffizielle Gewand gekleidet war das eventuell noch besser möglich. So straffte Marcus sich und trat entschlossen auf die Tür zu, klopfte kräftig und trat erst nach einer kurzen Pause hinein. Sein erster Blick fiel auf einen Turm von tabulae. Ein leichtes Schaudern rieselte über seinen Rücken, nein, den Posten des praefectus strebte Marcus wahrlich nicht an. Viel zu viel Schreibarbeit und das ständige Hocken hinter einem Tisch. Marcus räusperte sich leise und salutierte vor Plautius.


    „Salve, praefectus. Hast Du vielleicht einige Minuten Zeit für mich, praefectus?“


    Etwas unschlüssig, ob er gleich das Anliegen vortragen sollte, dachte Marcus darüber nach. Und da Marcus schwer gleichzeitig reden und denken konnte- solche Höchstleistungen überließ er lieber seinen klugen Verwandten- verstummte er für einige Herzschläge ehe er dann entschloss: Nein, erst mal anfragen. Denn wenn der praefectus schlecht gelaunt war, war es besser etwas später damit anzukommen. Schließlich war das Anliegen von Marcus- für ihn- sehr wichtig.

    Ein breites Grinsen huschte über Marcus Gesicht bei Cunctators Worten. Nun, Männer mit Humor fand er meist auf Anhieb sympathisch, bei dem Claudier war das sowieso schon der Fall gewesen. Zufrieden nickte Marcus und sah in Richtung des Stalles, wo das Rindvieh auf seinen letzten Gang wartete und derweil schon sein Futter mit den Kräutern mampfte, die es noch ein wenig ruhiger stellen sollten, damit es nicht während des Opfers dumm zuckte.


    “Gut, dann in einer halben hora in der principia und am Altar des Mars. Die Männer sollen sich zu dem Zeitpunkt dort einfinden.“


    Marcus reichte jedem der Beiden sein Bündel, mit der jeweiligen Ausstattung, die sie für das Opfer noch brauchen würden, für Cunctator das Beil und für Priscus die Opferaxt, neben den aufwendig verzierten Schürzen, die die beiden Männer dazu erhielten- sie stammten ebenfalls aus den flavischen Heim- und Hofpriesterbeständen und da in der Familie fast nur Priester oder Politiker waren, was fast dasselbe war, hatte die villa einen guten Bestand an solchen Dingen. Marcus wandte sich um und verschwand noch mal im Stall, um sich abermals das Tier- das Respektlose- genauer anzuschauen.


    Eine halbe hora später…


    Schräg fielen die Sonnestrahlen auf das Bildnis des Mavors, des Gottes des Krieges und Stammvater der Römer. War doch Mars ein bedeutender Gott für die Soldaten, auch der legio prima, so hatte er durchaus einen prachtvollen Altar in der principia, der sorgfältig gepflegt und gehütet wurde. Vor dem Beginn der ganzen Zeremonie wurde Mars sorgfältig mit Zedernöl abgerieben, so dass die Oberfläche frisch glänzte. Einige Schritte vor dem Altarplatz standen zwei Tonbecken an denen sich die Soldaten waschen konnten- und dazu auch angehalten wurden- ehe sie vor die Statue des Mars traten. Aus einem Kohlebecken glühte es heraus und von dort stieg der duft nach harzig und würzig duftenden Hölzern hervor, die langsam zwischen der dunklen Kohle verbrannten und den Platz mit ihrem Odeur erfüllten. Als die Soldaten angetreten waren, ein wenig von einem Bein auf das Andere traten, manche ihre Musikinstrumente hervor holten und auf den Altar sahen, der mit einigen Schalen und Blumen geschmückt war, war ein leises Muhen zu vernehmen von der Seite, wo der jetzt lammfromme, geschmückte Ochse mit glasigen Blick- die Kräuter hatten ihre Wirkung voll entfaltet- auf seinen großen Augeblick wartete. Marcus trat von dort heran, er trug eine toga über seiner roten Militärtunika, und stellte sich vor den foculus.


    Mit einem marginalen Kopfnicken deutete Marcus Cunctator ebenso nach vorne zu schreiten, um sich um das Anzünden des Weihrauches und den unblutigen Teil zu kümmern. Denn zuerst sollten die Soldaten die kleinen Opfergaben ins Feuer werfen können, die ihnen zum Teil gegeben wurden- so was wie Dinkelkekse, Gerste und Weizen, dazu noch die persönlich mitgebrachten Dinge der Soldaten. Erst als alle Männer verstummten und bereit schienen, wandte Marcus ihnen den Rücken zu und sah zu der Statue des Mars hinaus.


    “Mars Pater, wir, Deine Söhne und Soldaten Roms, rufen Dich an und bitten Dich um die Gunst Deiner Aufmerksamkeit. Wir sind gekommen, um Dir, Mamerce, Gaben zu vollbringen, auf daß Du unsere Bitten und unsere Wünsche erhören magst und uns die Gunst deines Segens gewährst.“


    Erneut ein Neigen des Kopfes, damit Cunctator verstand, daß es nun Zeit für die Weihräucherung war. Marcus ergriff einige Dinkelkekse und legte sie auf der mensa ab, goss dazu etwas vom Wein, damit vielleicht schon mal ein wenig der Aufmerksamkeit von Mars für die Zeremonie herbei gelockt wurde. Dann hob er die Arme, die Handflächen nach oben.


    „Mögen die Geschenke der Soldaten an Dich, oh Marmarce, Dein Wohlwollen für sie erringen. Auf daß Deinen Söhnen in der Schlacht und im Kampf der Mut und die Tapferkeit gegeben wird, damit sie wie aufrechte Römer kämpfen und siegen vermögen. Diese Gaben für Dich, Mars Pater.“


    Erneut nickte Marcus Cunctator zu, damit er den Soldaten deutete, nach vorne zu treten und ihre Gaben in den Kohlebecken zu werfen, dabei unterdrückte er das heftige Verlangen zu Niesen wegen dem Weihrauch.




    SimOff: Es sind auch Soldaten aus anderen centuriae eingeladen.

    Der actaauschnitt, der sich mit dem drohenden Krieg beschäftigte, war völlig zerknittert, weil Marcus ihn immer und immer wieder gelesen hatte, so was war noch nie mit einem Text passiert, vielleicht ein Brief seiner Mutter, aber niemals die acta- die Marcus doch sonst ungeniert verschmähte. Doch heute hatte es ihn bewogen, seinen Stab zur Seite zu legen, aufzustehen nach einem guten Mahl und vielen schwerwiegenden Briefen und schnellstens in das officium des praefectus zu marschieren. Denn er hatte eine dringliche Angelegenheit mit diesem zu besprechen, mehr noch ein Gesuch, was er vortragen wollte. Darum trat er in das Vorzimmer des praefectus, sah zu dem scriba und grüßte ihm mit einem marginalen Kopfneigen.


    “Salve! Centurio Flavius, erste cohors, zweite centuria. Hat der praefectus vielleicht einen Moment für mich Zeit?”

    Einen kleinen Hügel erklomm Marcus, spähte über die Bäume, Hügel und den Bach hinweg ehe er schnellen Schrittes weitermarschierte und den Männern ihren Platz in dem Lager, was erst noch entstehen musste, zuwies. Erst dann ging er nach vorne zum primus pilus, nickte zweien centuriones zu, die er doch schon besser kannte. Sie hatten ab und an mal zu Abend gegessen, sich ausgetauscht und auch mal den einen oder anderen Mann getauscht, wenn es Probleme gab. Schweigend und mit verschränkten Armen lauschte Marcus den Worten des ersten centurio und nickte wie die meisten anderen Soldaten, die dort versammelt waren, auch. Nachdem die Anweisungen ergangen waren, wandte sich Marcus um und marschierte wieder zurück zu dem Platz, wo seine Soldaten mittlerweile ihr Marschgepäck abgeladen hatten und schon ihre Schaufeln und Hacken hervor kramten. Auch Marcus ließ sich eine Schaufel reichen und marschierte mit einem doch gewissen- für ihn untypischen- Impuls den Soldaten voran, um auch bei der Schanzarbeit zu helfen.


    Die ersten Vermessungen wurden gemacht, Marcus verließ sich da völlig auf die Arbeit des optio, und dann gruben sich Schaufeln und die Hacken in das Gras und die darunter liegende Erde. Vorsichtig trugen die Soldaten zuerst die obere Schicht, die Grasmatten ab, dann ging es ans Erdreich. Während einige Soldaten als Wache abgestellt waren- schließlich übte man hier für den Ernstfall und da musste man immer mit einem Angriff rechnen-, gruben die Anderen in einer sorgfältig bemessenen Linie in das Erdreich. Auch Marcus grub einige Alibispartenstiche, ehe er den aufgekommenen Elan verlor und einen anderen Soldaten auf seinen Platz beorderte und nun nur noch beaufsichtigte.

    Finster starrte Tius noch dem Tier hinter her und zuckte mit der Schulter. Daß Luchse in der Gegend vorkamen, war Tius genauso neu, aber er glaubte mehr, daß der Tiberier- Patrizier, so seine Meinung, waren bestimmt alle ungeheuer reich- sich den hat einführen lassen. Doch schon tönten die Hörner und Tius hob seufzend sein Schild, noch nicht mal zu einem Happen zu Essen war der Soldat gekommen.


    „Eine Patrizierspielerei…aber komm, Sparsus, es geht weiter. Aber ich sag Dir, ich bin froh, daß es mal endlich wieder aus Italia rausgeht und in den Kampf.“


    Schon reihten sich die Soldaten wieder in die Marschkolonne und hoben ihr Marschgepäck, wenige von den Soldaten ächzten, manche murmelten jedoch leise Flüche, dann standen sie bereit. Marcus Flavius Aristides nickte zufrieden Priscus zu und hatte sich in der kleinen Pause den Magen etwas gefüllt ehe es schon wieder losging. Und so marschierte auch die kleine Kolonne in der riesigen Masse von Soldaten los.


    Während Marcus vor seiner centuria marschierte und die Schritte seiner Männer laut hinter sich vernahm- das Rasseln der Kettenhemden, das Klirren des Marschgepäcks bei jedem Schritt, die sich zu einem unvergleichlichen Choral des Marsches vereinten- ließ Marcus seinen Blick über die grüne Landschaft um sich herum gleiten, betrachtete in der Ferne das blaue Band des Flusses und wischte sich immer wieder über seine Stirn. Gestern Abend hatte er noch alle Briefe an seine Verwandten geschickt, auch an Epicharis und er war immer noch von dieser düsteren Stimmung ergriffen. Seine Gedanken drehten sich schon den ganzen Tag um Mut und Tapferkeit, wie viel trug man in sich, und vermochte man einzuschätzen, ob man genug für einen Kampf und eine Schlacht hatte? Es war nicht so, daß Marcus noch nie an Kämpfen beteiligt war, im Gegenteil. Immer wieder, aber eine riesige Schlacht hatte er noch nicht erlebt. Doch im Grunde wußte Marcus, die düsteren Wolken um seinen Geist, das Grübeln verschwinden würde, sobald es zum Ernstfall kam, denn dann kam die Klarheit und die Kraft des Kampfes. Doch nach einer Weile schob er alles von sich weg und spähte immer wieder zu den Männern zurück, betrachtete die Landschaft herum und kämpfte einfach damit in steten Schritt und unermüdlich weiter zu marschieren.

    Kein Soldat, sondern ein Bote, der öfters die Post von den Soldaten aus Mantua nach Rom brachte, kam bei der villa vorbei und hinterließ den mit einem flavischen Siegelring verschlossenen Brief für Epicharis.


    An Claudia Epicharis
    Villa Claudia
    Roma


    Liebe Epicharis,


    nun scheint es tatsächlich so gekommen zu sein, wie ich befürchtet habe. Ein Schatten legt sich über das Imperium und die legio prima ist die Erste, die sich der Bedrohung entgegen stellt. Die Legion wird in den nächsten Wochen ausrücken und in den Krieg ziehen. Die Gerüchte, die sich immer mehr unter den Männern aufgetan haben sind somit nicht an den Haaren herbei gezogen. Und mir ist es daher im Moment nicht möglich die Legion zu verlassen und meinen Dienst aufzugeben. Denn in jener Zeit, wo der Kaiser in den Krieg zieht, wie meine Männer, die ich schon seit einer Weile befehlige, kann ich nicht meinen centuriostab an den Nagel hängen und meine Pflichten hier aufgeben. Es wäre meinen Männern und auch meinem legatus gegenüber ein schändlicher Zug, den ich damit täte, und würde mich auch als einen Feigling darstellen, der ich hoffe, nicht zu sein. Doch wer ist schon gewiss, wie viel Mut man im Herzen trägt, wenn man diesen noch nicht in einer wahrhaftigen Schlacht erprobt hat? Aber damit möchte ich Dich nicht langweilen, sind das doch wohl eher die Gedanken eines besorgten Soldaten, der im Angesicht des Krieges steht.


    Aber verschweigen will ich Dir meine Gedanken diesbezüglich auch wiederum nicht, batest Du mich doch im Garten, Dir gegenüber freimütig meine Angelegenheiten in der Legion zu erzählen, was ich auch gerne tun möchte. In den nächsten Tagen werden wir Soldaten das Lager auch nur noch verlassen dürfen, wenn es zu einem Übungsmarsch geht. Wir werden dort wohl für einige Tage durch die Gegend um Mantua marschieren, Marschlager aufstellen und vielleicht auch noch einige Kampfübungen vollziehen. Leider hat unser Legat außerdem eine Ausgangssperre über alle Soldaten und die Offiziere verhängt. Ich weiß noch nicht mal, ob es mir, sollten wir da noch nicht aus dem Land gezogen sein, möglich sein wird, zu den saliifeiertagen nach Rom zu kommen. Der Krieg, der schon seit langem als Damoklesschwert über der Legion ruht, scheint mir alle Fäden, was die Zukunftsplanung betrifft, mit einem Hieb durchgeschnitten zu haben.


    Und mit diesem Hieb haben sich auch alle Klarheiten, was die nähere Zukunft angeht, aber auch die Entfernte wie mir scheint, aufgelöst. Wie lange der Feldzug geht, wann er anfängt und wie er verläuft werden wohl nur die Parzen und die Götter wissen, womöglich noch unser göttlicher Kaiser. Doch ich vermag es nicht abzuschätzen. So könnte es durchaus sein, daß ich für Jahre in der Fremde sein werde, im Kampf gegen die Parther und die Feinde Roms, gebunden und unfähig nach Italia zurück zu kehren. Und mir ist klar, daß das für Dich ein sehr schweres Los ist. Ein Los, was Du vielleicht nicht willends bist, zu ertragen. Denn dies verlangt viel von Dir und ich ahne, dass es womöglich auch zu viel ist. Deswegen möchte ich Dir auch die Freiheit lassen, Dich anders zu entscheiden, einen Weg mit einem Ehemann zu wählen, der an Deiner Seite sein und Dich mit Glück erfüllen kann. Solltest Du Deine jungen Jahre und Deine Schönheit nicht vergeuden wollen, das Lösen unserer Verbindung Dir wünschen, würde ich Dir das nicht übel ankreiden oder schlecht von Dir denken deswegen. Im Gegenteil, ich würde Dich verstehen und Deinen Entschluss unterstützen, Epicharis.


    Dennoch sei auch gewiß, ich möchte Dich nicht damit von mir schieben oder eine Verbindung des Krieges wegen lösen. Ist es für mich doch etwas gänzlich anderes, in der Fremde zu sein und eine bezaubernde, bildschöne und kluge Frau in Rom zu wissen, die auf meine Rückkehr wartet. Doch ist es für die, die zurückbleiben viel schwieriger das Warten zu ertragen. Womöglich zu schwierig, um das zu verlangen, wenn die Bande noch frisch und zerbrechlich sind.


    Nun, mir scheint, schwierige Zeiten brechen für uns herauf. Dennoch hoffe ich gerade in Diesen, daß die Götter gut auf Dich achten und Du Rom in vollen Zügen genießen kannst.
    [Blockierte Grafik: http://img394.imageshack.us/img394/8427/marcusunterschrift2xq4.jpg]