Beiträge von Marcus Flavius Aristides

    Ein Soldat kam in die Unterkunft gelaufen. Suchend sah er sich um und ging schnell zu einem der Lager. Dort salutierte er vor Priscus.


    „Salve Optio. Optio Flavius bittet Dich darum ins Valetudinarium zu kommen. Er meinte, dass es dringend wäre!“


    Noch mal schnell salutiert und der Soldat wandte sich dem Probatus zu.


    „Probatus, Optio Flavius befiehlt Dir, Dich im Valetudinarium zu melden. Unverzüglich!“


    Der Soldat salutierte noch mal vor Priscus...alle guten Dinge waren drei und verschwand wieder.

    Gerade als Marcus mit den Pollinctores aus dem Libitinarius (Angestellte eines Bestattungsunternehmens) zurück kehrte, kam der Legionär mit einem älteren und leicht schlurfenden Mann heran. Marcus musterte die Aufmachung jenes, er trug ein etruskisches Gewand, und nickte verstehend. Ein Tempelangestellter, der sich um die Reinigung der Leiche kümmern würde.


    „Salve, Optio. Der junge Mann sagte mir, daß es einen Todesfall gab. Wo ist die Leiche?“


    Marcus nickte und trat auf die Tür zu. Der dort wachhaltende Legionär trat zur Seite und ließ die Männer in das Valetudinarium.


    “Salve! Der Tote ist hier drin!“


    Der Tempelangestellte nickte und schlurfte zu dem Tisch. Dort zog er sich den Zipfel seines Gewandes über die Halbglatze und das Tuch von dem Leichnam. Marcus wandte sich um, dem wollte er dem nicht zuschauen. Er winkte einen Soldaten heran.


    “Geh und hole...den Probatus Macro und den Optio Priscus. Aber hurtig!“


    Der Soldat lief schnell hinaus. Hinter Marcus erhob sich ein altlateinisches Gemurmel von dem Priester oder Tempelsklaven, etruskische Worte vermischten sich mit der alten Sprache und ein unheimlicher Singsang begann. Marcus schauderte und trat sicherheitshalber aus dem Valetudinarium heraus. Dort wartete er auf die beiden Soldaten.

    Der Inhaber des Libitinarius führte Marcus an einer Tür vorbei, die halb aufstand. Einige Leichenbahren standen hier bereit und intensiver Geruch nach Balsam und Ölen drang aus dem Raum hervor, gemischt mit dem leicht süßlichen Gestank einer Leiche. Abergläubisch murmelnd wandte Marcus schnell den Blick davon ab und trat an die Sitzgelegenheiten heran, die ihm der Mann anbot. Marcus ließ sich niedersinken und sah sich etwas unbehaglich um. Der Mann nahm ihm gegenüber Platz.


    „Nuuuun mein Heeeeerr, wer ist denn der Verstorbene und ist er Dein Verwaaaaandter?“


    Marcus riß sich von dem Anblick einer schauerlichen Wachsmaske ab und schüttelte schnell den Kopf.


    “Nein, es handelt sich um den Medicus der Legio Prima. Er ist kürzlich verstorben und wir wollen ein Begräbnis organisieren. Man sagte mir, Du kannst mir dabei helfen?“


    Der Mann nickte und rieb sich freudiger Erwartung die Hände. Schnell zog er etwas zum Schreiben hervor und sah Marcus aufmerksam an.


    “Guuuut, mein Heeeerr. Wenn Du es ganz unseren Händen überläßt, wird das eine Bestattuuuung die niemand in der Legio vergeeeessen wird, positiv gesehen natürlich. Wenn ich mich erst mal vorstellen darf, Vulpius Homicidus! Gut, dann beginnen wir doch am Anfaaaang. Wurde die Conclamatio schon gesprooochen? Die Einbalsamierung durchgeführt? Sind denn Familienangehörige in der Stadt? Wie sieht es mit der Totenwache aus? Was wird von der Legioooon übernommen und was soll mein Bestattungsunternehmen maaaachen? Etwas Wein vielleiiiiicht?“


    Etwas verblüfft über all die Fragen lehnte sich Marcus zurück. Beim Weinangebot schüttelte er jedoch sofort energisch den Kopf. In der Umgebung wollte Marcus bestimmt nicht etwas zu sich nehmen.


    „Conclamatio? Nein, es gibt aber auch keine Angehörigen. Einbalsamierung? Auch nicht. Ich habe nach einem Priester geschickt, damit er die Leiche rituell reinigt. Ansonsten wäre es mir recht, wenn Du den Leichenzug und das gesamte drum herum der Leichenwache unternimmst, genauso all die späteren Schritte!“


    Vulpius schrieb hastig die Wünsche seines Kunden auf.


    „Gut, dann das Nächste. Leichenzuuuug sagtest Du? Durch Mantuaaa oder durch das Kaaastell? Und was für eine Art der Bestattuuuung? Feuerbestattung? Wenn ja, mit welchem Sarkophaaag. Fichte ist natürlich billiger, Zeeeedernholz edler und wohlgefällig fürs Augeeee, wenn er verbrennt. Und wie sieht es mit der Grabesstätte auuus? Ein Familiengraaab? Und die Urne, aus Stein wie Marmor oder aus Toooon?“


    Überfordert ließ Marcus sich das durch den Kopf gehen. Nach einigen Momenten nickte Marcus schließlich.


    „Kastell! Feuerbestattung! Ton! Für das Holz mach mir einen Kostenvorschlag. Kein Familiengrab, sondern in einem...wie heißen die noch mal?“


    Er sah Vulpius fragend an, der sah von seinem Gekritzel auf.


    „....Columbarium?“


    Marcus strahlte auf. Der Mann konnte ja Gedanken lesen. Hervorragend, da wird es bestimmt noch was werden.


    „Genau!“


    Vulpius lächelte zufrieden, schrieb das nieder.


    „Guuuut, dannn zur Bestattuuuung. Wieviele Klaaaageweiber und wie inbrünstig. Das ist natürlich eine Koooostenfrage! Und wer hält die Laudatio funebris? Du? Und wie sieht es mit den Ahnenmasken auuus?“


    Grübelnd kratzte sich Marcus am Nacken.


    „Ein paar reichen, aber sie werden nicht ins Kastell dürfen...die Klageweiber und sie sollen schon zeigen, was für ein Verlust der Tod des Medicus für die Legio bedeutet. Er war vielen wohl ein guter Kamerad. Die Laudatio? Ich weiß es nicht...wahrscheinlich! Ich muss mich da noch weiter informieren! Ahnenmasken? Ich hab keine Ahnung, ob er überhaupt welche hatte, Ahnen meine ich natürlich!“


    Vulpius winkte ab.


    „Das ist nicht soooonderlich schlimm. Gut, dann gröbste haben wir aaaaabgeklärt. Ich laaasse Dir eine Liiiste mit den Kooosten zuschicken und Vorschläge bezüglich der Ausstattung. Billig wird es nicht, aber ich nehme an die Legio trägt die Kosten? Gut! Dann werde ich als erstes Pooollinctores mit Dir schicken. Sie werden die Leiiiiche vorbereiten und auch die Tooootenwache mit Dir beginnen. Du musst nur dafür sorgen, dass auch Männer bei dieser koooommen werden. Noch Fraaagen, mein Heeerr?“


    Marcus schüttelte den Kopf und war noch mal froh hierher gekommen zu sein. Das ging doch schneller als er gedacht hatte. Vulpius stand auf und rief nach einigen seiner Angestellten, den Pollinctores. Zwei Männer kamen nach vorne. Ohne viel Worte verlieren zu müssen, wies Vulpius diese ein, sie nickten verstehend. Marcus verabschiedete sich von Vulpius und verließ sehr erleichtert mit den Männern das Bestattungsunternehmen.

    Prüfend musterte Marcus das Salutieren, daran konnte eindeutig noch gearbeitet werden. Doch Marcus grimmiger Ausdruck löste sich ein wenig wieder. Marcus verschränkte die Arme hinter dem Rücken und sah Lucullus ernst an. Zum ersten Mal konnte Marcus das Verhalten von Artorius Avitus in Germania verstehen. Kameradschaftlichkeit zu vorgesetzten Offizieren war eine schwierige Materie, wenn nicht sogar fast unmöglich. Zumindest wenn die Untergebenen noch Probati waren. Fast hätte Marcus geseufzt, war er doch ein Mann, der lieber schnell Freundschaften schloß.


    „Probatus, hier denkst Du nicht mehr, hier gehorchst Du! Ich habe Dir vorhin ein Befehl gegeben und keinen guten Ratschlag. Aber gut, Dein erstes Salutieren war gar nicht mal schlecht. Darauf kann man aufbauen! Dann folge mir, das Schwert kannst Du hier lassen!“


    Marcus wandte sich um und marschierte mit Lucullus aus dem Raum hinaus und zum Fahneneidplatz


    Sim-Off:

    Wo Du nur alleine posten wirst ;) Sonst spamme ich nur!

    Marcus lehnte sich ein wenig zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine Falte und er sah den Präfekt unverwandt an. Gerade wollte er einen Sklaven rufen, ihnen etwas Wein zu bringen, doch der letzte Satz, diese ominöse Andeutung ließ ihn zögern. Seiner Tochter Arrecina wegen war er hier? Seltsam, äußerst seltsam. Ob Arrecina was ausgefressen hatte? Nein, dafür müßte der Präfekt nicht selber kommen. Marcus schwieg und sah den Präfekten fragend an, aber er schien wohl die Verzögerungstaktik vorzuziehen.


    „Wegen meiner Tochter? Vielleicht erklärst Du mir das ein wenig genauer?“

    „Ja, gute Idee! Na ja, Caius, ich dachte, Du kommst am besten mit diesem kleinen Gauner klar! Wem hätte ich ihn sonst geben können?“


    Letzter Blick auf den etwas empörten Marcus, der Aquilius nach draußen folgte. [Schnitt auf den Innenhof] Eine fette Taube hatte sich aufgeplustert und umgurrte heftig eine deutlich grazilere Schönheit seiner Art. Die kümmerte sich jedoch keinen Deut um den Werber, sondern pickte nur suchend zwischen dem ausgestreuten Sand nach Körnern, welche von der Küchenmagd nach draußen geworfen war. Zwar waren die Körner brandig, aber die Taube kümmerte sich nicht darum. Marcus trat direkt vor sie, scheuchte das Viech auf und sah sich suchend um. Ein Sklave führte gerade ein nachtschwarzes Pferd aus dem Stall und band es mit dem Strick an einen hölzernen Pfosten. Mit einer groben Bürste bewaffnet, strich er über das Fell des Rappen. Es staubte ordentlich auf und das Pferd stapfte unruhig hin und her. Erst dort angekommen widmete sich Marcus Aquilius Fragen.


    „Was los ist? Bei allen Göttern, meine Kleine ist meiner Mutter abgehauen. Und all die Tage log sie mir was vor, daß meine Mutter sie hierher geschickt hat. Ich leg sie übers Knie, das sag ich Dir! Und solche Jungenflausen, wie wir sie gemacht haben, steht einer Flavia außerdem nicht zu. So ist es nun mal so! Das Mädchen treibt mich noch mal in den Irrsinn, sag ich Dir, Caius. Gehen wir in den Stall!“


    Ohne eine Antwort abzuwarten, stapfte Marcus in den Stall hinein. Der übliche Pferdegeruch schlug ihm entgegen, unter seinen Füßen raschelte das frische und goldene Stroh, was erst vor wenigen Wochen auf den Feldern eingebracht worden war. Eigentlich bekam Marcus in Ställen sonst immer sentimentale Anwandlungen. Auf dem Landgut bei Baiae hatte er so manch eine Liebelei im Stroh gehabt. Hach! ....Die Suche! Hastig schob Marcus die Gedanken zur Seite und sah sich suchend um. Er entdeckte einen anderen Sklaven. Den am Eingang zu befragen kam Marcus wohl nicht in den Sinn.


    „Du da! Komm her!“

    Marcus hatte gerade angefangen, den Dreck unter seinen Fingernägeln weg zu pulen. Ob er einen Dolch zu Hilfe nehmen sollte? Nein, das wirkte vulgär. Seine Gedanken strebten zu seinem Weinschlauch, den er immer unter seiner Pritsche versteckt hatte und zu einem guten Mahl. Ein saftiges Hähnchen, gut gebraten und mit Garum übergoßen. Dazu warmes und frisches Brot, einige Eier und Oliven, ein wenig Fisch und Wild. Er sollte mal wieder in eine Taberna in die Stadt marschieren. Als Lucullus an ihn heran trat und ihm die Frage stellte, musterte Marcus ihn stumm. Seine Augenbrauen wanderten hoch. Marcus hob sein Kinn und starrte Lucullus fest an.


    „Ist das etwa Deine Vorstellung von Antreten und Salutieren, Probatus? Miles veni! Saluta! Miles sta!“ [Antreten, Salutieren, Stillgestanden]


    Marcus Stimme dröhnte laut durch die Unterkunft. Einige Soldaten schreckten auf und sahen erstaunt zu. Irgendwie tat es Marcus ja leid, den Probatus so anfahren zu müssen. Aber er wollte ihn nur auf seine Ausbildung vorbereiten. Aber auch diese Schludrigkeit nach Marcus ersten Befehl wollte er ihm nicht durchgehen lassen.

    Den ganzen Tag faul zu verbringen, das war ein Luxus, den Marcus nur hier in der Villa und fern der Legion frönen konnte. So genoß er den sonnigen Tag in dem Garten mit einem Krug Wein und viel Sonne auf seinem Gesicht. Dort fand ihn dann auch Sica. Marcus öffnete blinzelnd die Augen und stützte sich von der Kline ab, auf der er sich geflenzt hatte. Erstaunt sah Marcus Sica an und nickte dann. Zeichen, daß Sica seine Aufgabe getan hatte und gehen konnte.


    “Ja, ich komme sofort! Hat er gesagt, was er will? Na, egal. Ich komme!“


    Marcus rappelte sich auf und fuhr sich durch die Haare. Was wollte der Praefectus Praetorio bloß von ihm? Ob er vom Kaiser geschickt worden war? Vielleicht wegen dem Angebot der Garde beizutreten? Das war das einzig Vernünftige für Marcus. Nur mit einer dunkelblauen Tunika und Sandalen bekleidet, wollte Marcus schon zum Atrium laufen. Doch er besann sich anders und schickte einen Sklaven eine Toga zu holen, die er sich dann überstreifen ließ. Schließlich galt es auch ein wenig Würde auszustrahlen. So gewappnet machte sich Marcus auf ins Atrium. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt trat er auf den Präfekten zu und nickte freundlich, dennoch durchaus reserviert. Sein Erstaunen wuchs dabei als er das ganze Gefolge von Crassus bemerkte.


    “Salve, Praefectus! Dein Besuch erstaunt mich doch ein wenig, wenn ich das sagen darf. Nimm doch bitte Platz! Was führt Dich zu mir?“

    Ein Anverwandter heiratete? Und dann sogar sein Vetter Gracchus? Da konnte doch die Familie und auch Marcus nicht fehlen. Schließlich würde Marcus bald wieder nach Mantua zurückreisen und somit würde er diesen Abend als einen letzten Familienabend nutzen. Gut gelaunt machte er sich früh, er hatte den ganzen Tag faul in den Thermen verbracht, auf zu der Hochzeit seines Vetters. Für den Anlaß war er natürlich noch mal zu einem Barbier gegangen, hatte sich der schmerzhaften Prozedur des Rasierens erneut unterzogen und sich die Haare schneiden lassen. Eine dunkelrote Tunika war sein gewähltes Gewand, darüber eine weiße Toga mit einem breiten, roten und dunkel bemusterten Rand, der durch den Wurf interessante Linien zwischen dem weißen Stoff bildete. So ausgestattet kam er mit einem Flaviasklaven, der den Weg durch die dunklen und dreckigen Gassen Roms leuchtete, dort an. Frohgemutes ließen er und seine Anverwandten, die Gracchus ebenfalls den Weg leichter in die Ehe machen wollten, sich in die Räumlichkeiten führen. Er sah sich zu den wenigen Gästen um, nickte ihnen freundlich zu und trat zu Gracchus.


    „Salve Vetter. Dein großer Tag und wahrlich bin ich froh, daß ich diesen miterleben darf!“


    Marcus zwinkerte ihm verschmitzt zu, sparte es sich jedoch ihm jovial auf die Schulter zu klopfen. Stattdessen sah er zu der Braut und sein Gesicht zeigte Verblüffung. Sein Mund öffnete sich leicht, welchen er jedoch sofort wieder schloß. Was für eine Schönheit! Und was für eine Anmut! Marcus sah zu Gracchus und wieder zu Antonina. Was für eine Schande, dachte sich Marcus. So eine liebreizende Frau! Aber vielleicht würde sie Gracchus noch die wahre und schönere Liebe zeigen. Die zwischen Mann und Frau. Marcus lächelte, straffte sich ein wenig und setzte sein Charmeurlächeln auf. Er trat auf Antonia zu.


    „Du musst sicherlich die schöne Claudia und die bezaubernde Braut sein, von der mir mein Vetter schon so viel berichtet hat. Und er hat wahrlich nicht übertrieben in seinen Schilderungen von Deiner Grazie und Schönheit! Wenn ich mich Dir vorstellen darf? Schließlich werden uns bald die Familienbande verknüpfen! Marcus Flavius Aristides!“

    Die eigene Wortkargheit war nun entgültig verschwunden. Der Kaiser schien in der Tat nicht von seinen Worten beleidigt zu sein und Marcus freute sich darüber. Dementsprechend aufmerksam lauschte er den Worten des Kaisers und ließ sie auf sich wirken. Eigentlich hatte Marcus hauptsächlich daran gedacht, wie schön es doch war wieder nach Italia zurück zu kommen durch die Versetzung. Auch fühlte sich Marcus geehrt, daß der Legat ihn in seinem ‚Gefolge’ haben wollte. Keine Probleme? Hmm...na ja, eigentlich gab es da schon welche und Marcus hatte geglaubt sie genug angesprochen zu haben. Aber was soll es? Vielleicht war das in den Augen des Kaisers einfach keine Probleme. Und daß es Gerüchte von unguten Worten gegen den Legat gab, maß Marcus auch keinerlei Gewicht bei. Schließlich gehörte er nicht zu jener Sorte Soldaten an, die eher Marktweiber waren. Alle, die er gesprochen hatten, waren schließlich stolz unter diesem Legaten dienen zu dürfen.


    „Den Rat möchte ich gerne annehmen, werter Imperator. Ja, uns war durchaus bewußt, daß es ein anderer Dienst in der Prima sein wird und jeder Einzelne von den Offizieren ist gewillt, sich den Hürden und auch Problemen zu stellen, die auftauchen sollten. In dieser Hinsicht können wir aber auch sicherlich darauf vertrauen, die Erfahrungen der alt gedienten Offiziere dort nutzen zu dürfen, um das Einleben einfacher zu machen. Und natürlich wird uns unser Legat in dieser Hinsicht führen!“


    Marcus hoffte das mit den Alteingesessenen, wenn auch die Hoffnung mit jedem Tag etwas schmaler wurde. An manchen Stellen zeigte sich doch eine rosige Dämmerung in der Dunkelheit der Mißverständnisse. Marcus, unerschütterlich in seinem Optimismus, glaubte auch daran. Mit den Meisten kam Marcus persönlich auch ganz gut aus inzwischen.


    „So möchte ich mein Bestes geben, Deine Worte in der Legion zu bringen und dort umzusetzen. Ich hoffe auch bald darauf, in der Ausbildung der jungen Rekruten tätig zu werden. Das wird für mich genauso eine Hürde werden für sie und wir werden wohl alle daran wachsen. Warst Du nicht auch einst Tribun der Legio Prima, Caesar? Hast Du damals auch die Rekruten auf ihren ersten Kampf vorbereitet, werter Augustus?“


    Redete er schon wieder zuviel? Fragte er gar zuviel? War es anmaßend den Kaiser über seine Vergangenheit etwas zu fragen? Marcus grübelte kurz darüber nach, schob es jedoch schnell zur Seite.

    Von dem kleinen Manöver mit dem Wein bemerkte Marcus nichts. Nur flüchtig hatte er seinen Blick der Bühne zugewandt und schaute den eleganten Bewegungen der schönen Tänzerin zu. Als er sich einige Herzschläge später wieder der schönen Frau an seiner Seite widmen wollte, war er nur erfreut, daß sich wohl ein Sklave um das Auffüllen seines Bechers gekümmert hatte. Er trank einen tiefen Schluck und fand immer mehr Gefallen an der Feier. Gutes Essen, eine wunderschöne Frau, schöne Unterhaltung, was wollte eine geschundene Legionärsseele mehr? Gebannt und interessiert hörte Marcus Lucilla zu. Selbst Marcus fühlte sich meist bei einer schönen Frau anfangs etwas befangen, doch die Scheu verschwand je mehr er von Lucilla erfuhr und hörte. Bei ihren Schilderungen über Ägypten lachte er und nickte zustimmend.


    “Oh ja, ich hörte auch von den Geschichten. Männer, die aussehen wir Horus mit dem Falkenkopf oder Frauen wie die Katzengöttin Sachmet. Die Sphinx hätte ich auch gerne besuchen wollen, aber ehrlich gesagt hab ich mich nicht getraut sie nach meiner Zukunft zu befragen. Außerdem hätte ich nie und nimmer ihr Rätsel lösen können. Mir wurden aber gar schauerliche Geschichten von schlimmen Flüchen erzählt, die die Menschen dahin raffen, die zu nahe an die legendären Pyramiden heran kommen. Oder die Katzen, die sich nachts in Löwen verwandeln und manchmal einen in der Gestalt einer schönen Frau in den Tod führen. Ersticken würde man grausam unter dem Sand der Höhlen, die ihre Verstecke sind. Oder die Krokodile, riesige Ungeheuer, sollen die Kinder eines Flußgottes sein. Auch sie bestrafen die Menschen. Gesehen habe ich all die Wesen, bis auf die Krokodile und Katzen jedoch leider, oder eher den Götter sei Dank, nicht!“


    Bedauern lächelnd hob Marcus die Schultern Das mit den Krokodilen erinnerte ihn daran, daß seine Tochter damals auch ein Krokodil haben wollte. Wenn ein Tier gefährlich aussah, gefiel es seinem kleinen Sonnenschein besonders. Gut, daß sein kleiner Junge damals noch nicht solche Flausen im Kopf hatte. Herrje, an dieser Stelle sollte man lieber nicht über die eigenen Kinder nachdenken.


    “Ägypten ist wunderschön. Goldener Sand in sanften Hügeln geformt, so weit man sieht. Die Sonnenaufgänge in der Wüste sind besonders betörend. Aber auch die nächtlichen Sternenhimmel, so klar und rein wie...nun völlig klar auf jeden Fall!“


    Bei der Erwähnung, daß sie bald nach Germania wollte, wurde sein Lächeln etwas wehmütig. Bei Mars abgetretenen Absätzen, da kam man schon von Germania wieder nach Italia und wo wollte diese Schönheit hin? Nach Germania!


    „Germania? Oh, das ist natürlich schade. Ich hoffe sehr, daß Du jedoch nicht Gefallen an jenem kalten und etwas rauhen Land findest. Ich würde Dich nämlich sehr gerne wieder treffen!“


    Marcus stützte sich auf seiner Hand ab und sah Lucilla warm lächelnd an. Für einen Moment schwieg er. Denn ihre darauffolgenden Fragen würde eine Antwort erzwingen, die er ihr ersparen wollte, um die Verlegenheit zu umgehen.Doch erstmal, ehe es zu deiesen Fragen kam, lächelt er über ihren letzten Worte und freute sich daran, wie sie lachte. Und ihr Lachen steckte ihn auch an. Vergnügtl erwiderte er das. Die Vorstellung barg durchaus Komik in sich, wenn er sich vorstellte wie entsetzt seine Familienangehörigen bei einer solchen Karriere wären. Marcus rutschte etwas nach weiter nach oben und drückte eine Kissen in seinem Rücken zurecht..


    „Du hast ein wunderschönes Lachen, Decima Lucilla. Eines, was das Herz eines Betrübten wieder aufhellen könnte. Was ich mache? Ach, ich bin privat herum gereist, als ich noch Zeit und bedeutend mehr Geld hatte. Nun hat mich leider die Legion in ihren Krallen. Und Du? Arbeitest Du? Bei der Poststelle? Leitest Du sie?“


    Marcus stützte sich wieder auf seiner Hand ab, mit deren Ellbogen er sich gegen die Klinenrückwand lehnte und dabei bequem, aber nicht zu lässig auf dem Sofa lag.

    „Verschwunden? Nun, ich habe sie heute Morgen zuletzt gesehen. Eigentlich erwähnte sie nicht, daß sie in die Stadt oder sonst wo hin wollte. Rutger? Meine Tochter und Rutger? Nein, das ist doch undenkbar. Immerhin weiß meine Tochter doch, was für ein gefährlicher Kerl dieser kleine Germane ist...oder?“


    Marcus kratzte sich verwirrt am Nacken und grübelte darüber nach. Daß Rutger sogar etwas größer als Marcus war, erschien ihm wie eine Nebensächlichkeit. Rutger und Arrecina? Nein, das glaubte er nicht. Wahrscheinlich war Arrecina unerlaubterweise, sprich sie hatte nicht gefragt, in die Stadt gegangen um seinen letzten Lohn sinnlos mit süßem Obst, Stoffen und Puppen [in Marcus Gedanken spielte seine Tochter noch damit] auf den Kopf zu hauen. Marcus grummelte leise vor sich hin und seine Gedanken arbeiteten etwas langsam. Warum hatte er noch mal in dem Atrium nach seiner Tochter gesucht? Ach ja, der Ianitor! Marcus sah sich suchend um und winkte herrisch den Ianitor heran. Dieser schlürfte langsam zu den beiden Flavia und verbeugte sich.


    „Hast Du meine Tochter heute rausgelassen? Und wenn ja, wann?“


    Der Ianitor richtete sich ächzend auf und sah Marcus verwirrt an. Scheinbar mußte er scharf über die Fragen nachdenken, schüttelte dann langsam den Kopf.


    “Nein, Dominus! Heute war es ruhig an der Porta. Keine junge Flavia, die hinaus wollte!“


    Marcus hob erstaunt die Augenbrauen und sah zu Aquilius. Dabei fiel Marcus auch dessen Frage ein. Warum den Ianitor nicht auch gleich danach befragen, wenn der Alte schon hier her geschlurft war.


    “Und was ist mit dem Germanensklaven Rutger?“


    Erneut ein Kopfschütteln.


    „Nein, Dominus. Aber der müßte doch im Stall arbeiten, Dominus!“


    Marcus schickte den Ianitor wieder mit einer herrischen Handbewegung fort. Marcus grübelte, wo er schon nach seiner Tochter gesucht hatte. Garten, Zimmer, Flure...auch das Triclinum? Die anderen Zimmer? Na, was sollte sie denn bei den Verwandten wollen? Waren doch alle bestimmt langweilig für sie. Ratlos sah Marcus zu Aquilius. Wenn sein kleiner Junge noch hier wäre, hätte Marcus natürlich sofort den Verdacht, daß beide zusammen eine Dummheit aushecken würden. Wer der Rädelsführer war, konnte immer unterschiedlich sein.


    „Suchen wir mal im Haus?“

    Scytus wirkte ein wenig unstetig. Immer mal wieder sah er sich nervös in der Unterkunft um und ging von einem Ende zum Anderen. Sorgsam sah er aus dem Fenster heraus, strich an anderer Stelle das Lacken über einem Strohlager glatt und ging dann wieder zu Kadmos zurück. Erneut rümpfte er die Nase und betrachtete den Sklaven aufmerksam.


    „Ich? Ich komme aus Rom! Ich entstamme einer alten Sklavenlinie, die schon über mehrere Generationen den Flavia dient. Es gibt ein paar dieser Sklaven bei den Flavia. Wird sind ganz besondere Sklaven und wir kennen die Flavia gut. Besser als sie selber. Deswegen kann ich Dir ein paar Ratschläge geben. Du mußt die Flavia behandeln wie rohe Eier. Und das sind sie auch. Nur hast Du dann nicht Eigelb in der Hand, sondern Prügelstrafe und einen kostenlosen Auftritt in der Arena des flavischen Theaters. Vor wenigen Jahren ist eine Sklavin, die aufmüpfig war, den Löwen zum Fraß vor geworfen worden. Die Flavia geben nicht viel auf das Leben eines Sklaven. Bedenke das bei jedem und allem, was Du tust. Die Flavia sind nun mal wahre Patrizier und wir sind nur Insekten in ihren Augen. Wir können ihnen wie ein schöner Schmetterling erscheinen, wie eine fleißige Biene oder aber auch wie einer Kakerlake, die sie mit ihren Sandalen zertreten. Such Dir Deine Rolle aus! Denn es liegt in unserer Hand, was die Domini mit uns machen!“


    Ein fanatischer Glanz war in die Augen von Scytus getreten. Gemischt mit dem Hauch von Wahnsinn vielleicht? Seine Finger fuhren sorgsam über ein Brett, auf dem einige Becher standen und kontrollierte, ob dort Staub drauf lag. Zufrieden verschränkte er die Hände hinter dem Rücken und grinste breit.


    „Baden? Ja, gut...komm mit!“


    Er winkte Kadmos ihm zu folgen und brachte ihn zu einem hinteren Raum wo ein hölzerner Zuber stand. -Badevorgang übersprungen, sauberer Kadmos, wieder zurück in der Unterkunft- Scytus sah nun sehr viel zufriedener aus. Gerade da kam eine anderer Sklave hinein. Er sah sich suchend um und blickte zu Kadmos und Scytus.


    „Der Dominus wünscht den neuen Sklaven zu sehen! Er ist im Garten!“


    Scytus holte tief Luft und sah zu Kadmos.


    „Also, bereit? Glaubst Du, Du traust es Dir zu? Ich könnte behaupten, Du wärst noch im Bad! Der Flavia ist ein bisschen tumb im Kopf!“


    Erneut sah sich Scytus hastig um. Nicht auszudenken, wenn Sica das wieder gehört hätte.

    Zwei der Soldaten starrten sich wütend funkelnd an und wären wohl aufeinander losgegangen, doch der Sanitäter durchbrach ihren Streit, in dem er einfach zwischen ihnen hindurch eilten. Starr vor Entsetzen hatten die Soldaten den Abtransport ihres Kameraden verfolgt. Jeder von ihnen wußte, daß es genauso sie hätte treffen können. Als der Optio dann auch noch die Würfel in die Hand nahm und sie so anklagend präsentierte, wurden sie leichenblaß. Doch trotzdem fielen ihre Reaktionen unterschiedlich aus. Der eine hatte Mühe und Not das Bewußtsein zu behalten, der Andere preßte seine Lippen fest aufeinander und schien nicht gestehen zu wollen. Der Dritte verlor jedoch schnell die Nerven und es brach stotternd aus ihm heraus.


    "Ich...ich..ha...hab...gleich ge..gesagt, Opptio, daß...wir d..das nicht dürfen. Optio,bb...bitte, ich hab....zwei....Schw...Schwerstern zu versor...sorgen!"


    Panisch sah er den Optio an. Die Stumme rollte verärgert mit den Augen und der Dritte sank auf den Wachstuhl zusammen. Alle Drei sahen auf jeden Fall wie ein Häuflein Elend aus.

    Jovial lächelnd beobachtete Marcus die Einrichtungsarbeiten des Probatus, doch er verlor schnell das Interesse daran. Stattdessen sah er sich in der Unterkunft um, ging auf und ab, wieder auf und ab. Gedanken verloren sah er in Richtung seiner Unterkunft. Wieder auf und ab gehen. War der Probatus schon fertig? Nein, na gut! Weiter das auf und ab tigern. Was wohl seine Mutter gerade machte? Wie sehr er sie doch vermißte. Das nächste Mal, wenn er Urlaub nehmen würde, muss er unbedingt nach Baiae reisen. Grübelnd dachte er über seinen Nachwuchs nach und ob es seiner kleinen Familie in Baiae gut ging. Vielleicht sollte er mal wieder einen Brief schreiben? Marcus beherzte den guten Vorsatz und wollte das wirklich tun, vergaß es im nächsten Moment jedoch wieder. Stattdessen spähte er erneut zu Lucullus, ob er nun fertig war.

    Leise prustend wandte sich Titus Crassus um und winkte einen Soldaten heran. Der schlängelte sich an den Kisten vorbei und trat mit einer Tabula zu Ahala, Marcus und Titus. Hoheitsvoll deutete Titus Crassus dem Soldaten alles sorgfältig mitzuschreiben. Gewichtig, nicht nur metaphorisch gesehen, verschränkte er die dicken Arme vor seinem enormen Bauch. Grob schätzte er die Maße des neuen Probatus ab und nickte dann zufrieden.


    „Probatus! Heute bekommst Du Deine erste Lektion! Immer mal wieder sind die Soldaten gezwungen ihr Lager abzubrechen und ein oder mehrere Tage weiter entfernt ein Neues aufzuschlagen. Für den Marsch wirst Du alles mit Dir tragen, was ich Dir gleich reichen werde. All das Marschgepäck UND Proviant dazu wirst Du mehrere Tage durch Sümpfe, Wälder, unwegsames Gelände und Gebirge tragen müssen. Dabei darfst Du nicht zurück fallen, mußt jedoch jederzeit Kampf bereit sein. Denn die Feinde der römischen Legionäre lauern überall.“


    Titus Crassus trat einen Schritt nach vorne und sah dem Probatus fest in die Augen, um seine letzten Worte mehr Gewicht zu verleihen. Marcus lehnte sich derweil gegen eine Kiste und grinste verhalten. Eigentlich hätte Marcus jedoch nicht viel zu grinsen, wenn er mal die Strapazen eines wirklichen Marsches miterlebt hatte. Titus winkte dem Soldaten zu und der griff in eine Kiste. Während Titus wieder sprach, legte der Soldat dem Probatus ein Ausrüstungsteil nach dem Anderen vor.


    „Hier ist erst mal ein Leinensack! Dort wirst Du Deine Sachen gleich verstauen können. In der Ledertasche wirst Du deine Paradeuniform packen können. Also fangen wir mal mit der Rüstung an. Die Lorica Segmentata, mit den Riemen unterschiedlich verstellbar. Der Helm, der Paradehelm....pack' den schon mal in die Ledertasche. Dann dazu deine Waffen, Gladius (Kurzschwert), Pilum (Wurfspeer) und hier das...na, was meinst Du ist das?“


    Er deutete auf eine breiten länglichen und leicht gebogenen Gegenstand, der mit Leder umzogen war und vorne nett bemalt. Und schon wurden die nächsten Gegenstände herangetragen.


    „Hier Deine sonstige Ausrüstung, Töpfe, Kochgeschirr, Essbesteck und Trinkgefäß...das sind alles Sachen, die Du nicht vernachlässigen solltest. Wenn Du Tage unterwegs bist und der Hunger Dich plagt, wirst Du froh um dieses klappernde Zeug sein. Dann natürlich die Tunika für unter der Rüstung, dazu noch eine Ersatztunika, die Soldatenstiefel, schön genagelt, der Winterumhang und das, das und jenes...Du hast wirklich Glück, daß wir gerade neu ausgestattet wurden. Na, kannst Du kochen, Probatus?“


    Der Haufen wuchs immer mehr an, bis es sich zu einem kleinen Berg türmte. Marcus musterte den wachsenden Haufen und sah genauso wie Titus zu Ahala.




    Sim-Off:

    (Und hier ein gesponsorter Link von Plautius-- Dein Marschgepäck im IR-Wiki aufgelistet. Gewicht um die 40 kg)

    Zitat

    Original von Flavia Arrecina
    Auch Arrecina kam vorbei und trug sich in die ewiglange Liste des Kurses ein.


    Wenn sich das Töchterlein schon einschreibt, muss der Vater wohl dem gutem Beispiel folgen. Also ließ Marcus einen Sklaven von der Villa Flavia schicken, der das selbige tat.

    *reibtsichdieAugen* Als Atheist sollte ich ja fast schon schweigen...hmmm.doch nicht!


    Herrje, wo steht denn in der Bibel, daß die Römer die Vorwarnung über die Auferstehung Jesu erhalten haben? Übrigens ist in der Bibel, meines Wissens nach, nichts von Wachen erwähnt worden. Wenn man der Bibel nun als 'historisches' Dokument glaubt, war es halt so. (Mehr sag ich nicht dazu, man weiß ja wo religiöse Diskussionen enden ;))

    Marcus Schultern zuckten als er die Antwort hörte, Zeichen für sein unterdrücktes Lachen. Offen, ehrlich und frei heraus. Das gefiel Marcus natürlich, der für subtile Botschaften, intrigante Nachrichten oder geheime Verschlüsselungen in Aussagen keinen Sinn hatte. Es war nicht so, daß Marcus sie nicht immer verstand. Dazu war er einfach zu sehr in einer solchen Umgebung aufgewachsen, aber er schätzte Männer mehr, die ehrlich sprachen. Marcus nickte knapp und klappte die Tabula zusammen. Nachdenklich stand er auf. Er sollte sich mal eine Liste machen, was er mit den Anwärtern alles durchgehen musste und wo die einzelnen Stationen bis zum Fahneneid waren. Ein anderes Mal, beschloß er und nickte Ahala zu.


    “Gut, ich werde Centurio Artorius Avitus einen Hinweis diesbezüglich geben. Wird sich wahrlich zeigen, ob Du gut genug bist...für die Reiterei! Dann gehen wir mal! Du brauchst erst mal eine anständige Ausrüstung. In dem Zeug hier wirst Du wohl kaum vor den Kaiser treten können und den Eid schwören!“


    Marcus grinste breit, was seinem zweiten Satz ein wenig die Härte nahm und die Aussage im letzten eher unterstrich.


    „Natürlich nur vor sein Abbildnis. Aber wer weiß, vielleicht hast Du eines Tages die Ehre dem Imperator selber zu begegnen, wenn wir mit ihm in die Schlacht ziehen!“


    Mit der Tabula in der Hand bewaffnet, marschierte Marcus auf die Tür zu, um den Probatus zur Ausrüstungskammer zu bringen.