Beiträge von Hannibal

    Geisterhaft löste sich eine Silhouette aus einem der vielen düsteren Schatten des verkommenen Tempels. Eine schmutzige kleine Gestalt, ein Junge mit blassem Gesicht, aber vielen Sommersprossen um die Nase, trat auf Serapio zu, musterte ihn mit unverhohlenem Misstrauen. Mit seinem mageren Arm deutete er ins Innere. „Dort drinnen…komm!“ Mit einer Hand spielte der Junge mit einem Messer unter einem groben, mehr löchrigen Tuch, was er sich zur Tarnung über die Schulter geworfen hatte und wandte sich um, ging voraus in den Tempel hinein. Bei jedem Schritt humpelte der Junge, zog dabei sein rechtes Bein hinter sich her, dessen Fuß seltsam deformiert wirkte.


    Wenig Licht fiel hinein und beleuchtete die plump wirkenden dicken Säulen am Rande des großen dämmergrauen Tempelsaal, unter den Füßen von dem Jungen zerbrachen alte Tonscherben, Dreck und Staub wurden aufgewirbelt. Die wenigen Sonnenstrahlen glitten wenig schmeichelhaft über die rissigen Wände als sich aus der Schwärze eine riesige Gestalt heraus schälte. Mit drohender Faust ragte sie über einen steinernen Altar, der in der Mitte zersprungen war und tiefrot verfärbt. Das Gesicht der Statue war von dem Regen, der durch das löchrige Dach in den Tempel drang, zerfressen und nur noch eine Maske des Nichts. Dennoch trug er den Ausdruck eines zornigen Gottes, der sich jeden Augenblick auf die Gläubigen oder Frevler dieses Templers stürzen wollte. Ein schwerer Geruch nach Feuchtigkeit und Moder lag in dem Tempel, eine bedrückende Stille, die von der Gröbe der Urtümlichkeit noch untermalt wurde. Der Regen hatte auch auf dem Boden tiefe Spuren hinterlassen, wenn auch die tiefe Rinne in der Mitte, rostrot verfärbt, mehr wie ein stummes Zeugnis vieler Füße von früher wirkte und die Spuren alter, unaussprechlicher Kulte zu bekräftigen schien.


    Ebenso versteinert, wie es schien, stand noch eine zweite, kleinere Gestalt neben der alten Götterstatue, dessen Namen schon vor vielen Generationen vergessen wurde und nur noch von den, des Nachts herumstreifenden, Lemuren bezeugt werden konnten. Halb im Schatten stand Hannibal, die Hände neben den alten roten, womöglich blutigen, Spuren auf dem grauen Altarstein abgestützt. Das wenige Licht beschien seine dunkelblaue Tunica und den fast taubengrauen Überwurf, unter dem sein Caestus und sein Sica, wie oft, gut verborgen lagen.


    Hannibal sah nicht auf als er die schlürfenden Schritte des Jungen vernahm, war jedoch bis zur letzten Faser seiner Körpers angespannt, schließlich war das Treffen hier im Tempel nichts, was er mit freudiger Erwartung entgegensah. So waren seine Hand nicht weit von seinem Dolch entfernt als er der Beiden gewahr wurde. „Besuch!“, gab der Junge von sich. Hannibal sah mit düster umschatteten Augen auf, war schon bereit seinen Dolch zu ziehen, doch schon einen Atemzug entspannten sich seine Gesichtszüge abermals, mehr noch, ein wenig Überraschung war ihm anzusehen. „Flosculus?“ Hannibal löste seine Hände von dem Stein neben dem Riss, wo einiges trockenes Moos sich nach oben rankte. Für einen Atemzug überlegte Hannibal, ob Flosculus von Nerva geschickt worden war, verwarf dies jedoch, da er Flosculus für nicht so einen abgebrühten Attentäter hielt. Hannibal trat einen Schritt auf ihn zu und legte eine Hand auf dessen Schulter, strich mit einem Daumen über seinen Nacken. Mit einer Hand deutete er dem Jungen, sich wieder zum Eingang zurück zu ziehen, was dieser, leise Schlürfend auch tat. „Hast Du nach mir gesucht?“

    Schwarze gusseiserne Kettenringe schabten aufeinander, schwere Schritte mischten sich mit diesem unheilvollen Geräusch, welches die Stille der Nacht, noch vorherrschend in der Villa Flavia, zu durchbrechen suchten. Schwarze Schatten näherten sich mit einem schlürfenden Gang durch die Villa, wurden von einigen wenigen Öllampen nur schwach bekämpft und in dem Moment als das Feuer aufflammte, traten sie in das Peristylium. Das goldene Licht spiegelte sich sanft auf dem Gesicht von Hannibal wieder, der in eine ebenholzfarbene Tunica gekleidet am Rande des Perystils stehen blieb. Hinter sich die drei Männer wissend, große und bullige Sklaven, die für die Grobarbeit in der Villa genutzt wurden.


    Zwischen den drei Männern wurde der germanische Sklave, mit kalten Ketten gebunden, mitgeschleift. Hannibals Mundwinkel zuckten verächtlich einen Atemzug als er an den Augenblick im Carcer zurück dachte. Mit Mordlust in den Augen, so schien es Hannibal, hatte der Sklave ihn beinahe angegriffen. Aber die Übermacht hatte einen langen Kampf verhindert und Rutger war gnadenlos durch die Gänge in die finstere Nacht gezerrt worden. Nicht ein Mal hatte Hannibal ihn berührt, hatte sorgfältig darauf geachtet, nicht mit etwas Unreinen in Berührung zu kommen, für den Fall, dass er während des Ritus anwesend sein sollte. Dennoch regte sich in Hannibal mittlerweile Zorn gegen den Germanen, hätte er sogar sich noch für eine mildere Strafe bei seinem Herren für den Mann ausgesprochen, so war jetzt jedes Bedürfnis dahin gehend entschwunden. Einen Augenblick schwieg Hannibal, dann trat er, als er den Eindruck gewann, dass Gracchus nicht in religiöser Andacht versunken war, sondern ansprechbar, auf den Flavier zu, blieb in respektvollem Abstand stehen und verbeugte sich. „Dominus, der Germane ist hier.“

    Betont uninteressiert tat die Frau und wandte den Blick von dem kleinen Würfel ab. Sie tat so, als ob sie die Durchsuchung des Raumes durch die Urbaner nicht sonderlich interessieren würde oder sonst etwas, was sie taten. Bei Metellus Worten sah sie ihn nicht an, sondern stierte stur auf die dunkle Wand vor ihr. „Pff…“ ertönte leise aus ihrem Mund und sie presste die Lippen fest aufeinander. Erst als sie glaubte nicht mehr direkt beobachtet zu werden, schloss sie mit einem schmerzhaften Ausdruck im Gesicht die Augen und lehnte sich gegen die Wand.


    „Dicke Staubschicht?“, tönte es empört von Richtung der älteren Frau im Nachthemd. „Das ist eine Rumpelkammer und trotzdem fege ich die ein Mal im Monat aus. Das kommt alles vom Dach, jawohl!“ , sprach die Frau und hob zornig die Faust, beherrschte sich jedoch im Angesicht all der bewaffneten Männer und wandte sich schnaubend ab. Dennoch glitt sie mit ihren Augen immer wieder zur Rumpelkammer, ihr Herz machte einen Sprung als die Männer zu den Fässern traten und sie atmete erleichtert auf, dass diese nicht die kleine sehr gut versteckte Luke entdeckt hatten.

    Aufmerksam verfolgte Hannibal die Bewegungen des Angestellten und wartete ruhig. Mit einem feinen Lächeln um die Lippen nahm Hannibal den kleinen Beutel entgegen, der doch so viel Gewicht hatte, was die Bedeutung anging. So nickte Hannibal. „Aber natürlich passe ich auf ihn auf. Mein Herr würde es mir sonst sehr übel nehmen.“ Hannibal neigte höflich den Kopf vor dem Mann. „Dann bin ich Dir zu tiefsten Dank verpflichtet und ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag. Vale!“ Erst dann wandte sich Hannibal um und verließ den Raum, mit einigen Schritten dann auch das Praetorium und er trat auf das Pferd zu. Sorgfältig verstaute er den Orakelbeutel in seiner Satteltasche, band das Pferd los und schwang sich auf den Rücken des Wallachs. Und schon trabte er mit dem Ross von der Residenz der Tylaner fort und in Richtung des Stadttores nach Roma hin.





    Sim-Off:

    An meinen Herren. Ich habe ja kein Konto.

    Ärgerlich presste Hannibal die Lippen zusammen, nicht ärgerlich wegen den weiteren sechs Sesterces, sondern weil ihm der Sklave in der Villa Flavia, den er extra gefragt hatte, wohl offensichtlich den falschen Preis genannt hatte. Entschuldigend neigte Hannibal den Kopf. „Verzeih, da bin ich wohl einem Irrtum aufgesessen. Natürlich, noch weitere sechs Sesterces, einen Moment.“ Erwiderte er und zückte seinen eigenen Beutel, um noch die anderen Sesterces dazu zu bezahlen. Ohne länger zu zögern, reichte er das Geld an den Vertreter des Praetorium der Tylaner weiter. Ob weitere sechs, sechzig oder hundert Sesterces, es hätte ihn nicht gestört, gute Ware hat nun mal ihren Preis und die Flavier waren mitunter nicht knausrig, besonders nicht bei religiösen Angelegenheiten.

    Erleichtert sah Hannibal aus, als er das hörte. Denn wie die Saison und der Verkauf von Weihrauch war, von Weihrauch dieser Art, das wusste er auch nicht. Und immerhin war die Chance, dass nach einem Winter die Vorräte arg zur Neige gegangen war, durch den verminderten Handel, nicht unbedingt schlecht. Und sein Herr wäre 'not amused' gewesen, wäre er ohne Weihrauch wieder zurück gekommen. Seine Hand griff zu einem ledernen Beutel, den er an seinem Gürtel trug und er löste ihn. „Natürlich habe ich das Geld dabei. Dreißig Sesterces, nicht wahr?“ fragte er sicherheitshalber noch mal nach und reichte den Beutel an den Mann weiter.

    Die Frau presste ihre Lippen fest aufeinander und starrte die CUler, aber besonders Metellus, mit unverhohlenem Hass an. Ihre Nasenflügel erbebten und ihre Lippen pressten sich zu einer weißen Linie zusammen. Doch sie konnte nichts gegen das Öffnen ihres Beutels ausrichten. Einige Münzen klimperten hell in dem dunklen Stoffsack, dazu eine kleine elfenbeinerne Figur, die schon ganz abgegriffen wirkte und mehr wie ein Glückssymbol wirkte. Daneben war ein kleiner tönerner Würfel in dem Beutel, auf dem ein grob geformter Hundeschädel als Stempel darauf prangte, die gefletschten Zähne konnte man nur mehr erahnen. Einem normalen Römer wäre das vielleicht nicht sonderlich aufgefallen, dieser kleine Würfel. Doch wer sich mit den Verbrechern und dem Abschaum der Stadt auskannte, würde darin gleich das Zeichen der Canes, der Hunde, erkennen, die eine nicht gerade harmlose Bande in der Subura waren. Nicht groß genug, um wirklich viel Einfluss zu haben, aber genug, um Ärger zu machen.

    In einem schnellen Ritt war Hannibal nach Ostia gekommen, mit den eilenden Worten seines Herren noch in den Ohren, denn schon am nächsten Tag wollte er mit seiner Zukünftigen das Orakel in Roma besuchen. Fast schon wünschte sich Hannibal, dass sein Herr endlich wieder nach Mantua zurück kehrte, denn mit dem ganzen Aufwand um die Einfädelung der Ehe hörte der Stress schon seit Tagen nicht mehr auf. Huf klappernd erreichte der braune Wallach, den er sich aus dem flavischen Stall genommen hatte, das Praetorium des Ausländers. Er entsann sich an die Worte von seinem Herren: „Hol das Kraut von diesen seltsamen Griechen!“ Dass Tylus nicht in Griechenland, sondern am roten Meer lag, hatte Hannibal ihn natürlich nicht aufgeklärt. Stattdessen hatte er stumm genickt und war gleich aufgebrochen. Geschmeidig glitt Hannibal von dem Rücken des Pferdes und band es an einem Pfosten fest und strebte auf den Eingang zu. Nach einigem Herumfragen kam er schließlich zu den Räumlichkeiten, wo das Orakelweihrauch verkauft wurde. Höflich neigte er vor einem Tylaner, wie Hannibal vermutete, den Kopf. „Salve. Ich bin hier, um im Auftrag meines Herren, Flavius Aristides, Orakelweihrauch von euch zu erwerben.“

    „Bucco!“ zischte die Frau, doch im nächsten Moment wurde schon ihr Arm auf den Rücken verdreht. Sie stöhnte leise vor Schmerz auf, versuchte sich immer noch nicht sonderlich sinnig gegen die Kraft des Soldaten zu erwehren, doch ihre Bemühungen erbrachten nichts. Ihre Nasenflügel erbebten ein wenig als die Scherbe aus ihrer Hand gezogen wurde. Das herannahende Fackellicht spiegelte sich einige Atemzüge in den dunklen Augen der Frau wieder, ehe sie den Blick von den eintretenden Soldaten abwandte. Zwischen zwei Amphoren sah die Frau ihren Dolch dazwischen gerutscht, sah jedoch schnell davon weg, in der Hoffnung, die Soldaten würden ihn nicht entdecken. Auch den Beutel, der ihr mit abgerissen wurde beim Aufprall auf dem Boden. Ihre Augen hefteten sich wie hypnotisch auf die Scherbe in der Hand von Metellus.

    „Huch, oh je!“ gab die Frau in Nachthemd von sich, trippelte einige Schritte zur Seite damit die Urbaner ungehindert in ihren Laden hinein konnten, denn wie es schien, waren sie doch nicht wegen der Weinamphoren da. Etwas irritiert starrte sie von einem Soldaten zum Anderen und nickte zuerst, schüttelte dann aber sofort den Kopf danach. „Nein, kein anderer Zugang. Das ist nur meine Abstellkammer und dort gibt es nur ein Fenster, aber das ist weit oben. Ich komme da auch immer nur mit meinem Schrubberstil und einem Hocker dran. Unpraktisch ist das…jawohl…“ plapperte die Alte schon drauf los. Nun, wo der erste Schreck verflogen war, keimte in ihr das auf, was jedem Bürger in der Subura von Rom, vielleicht ganz Rom zu Eigen war- Neugier und Sensationslust. „Was ist denn da los?“ Sicherheitshalber stellte sie sich hinter einen besonders großen Miles und spähte unter seinen Armen hervor.


    Von innen war abermals ein lautes Poltern zu hören. Denn die Frau, verletzt und benommen wie sie schon war, zudem körperlich durchaus dem Urbaner und Princeps Prior unterlegen, wurde von ihm herumgerissen und fiel zurück, riss eine leere Tonamphore um, die dann laut klirrend auf dem Boden zersprang, eine Scherbe bohrte sich in die Hand von der Frau, sie stöhnte leise auf und schlug kraftlos, den Dolch beraubt, gegen Metellus Rüstung, versuchte mit ihren Zähnen nach ihm zu beißen. „Lass mich los…“ zischte sie, unsinnigerweise.




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    Während noch der junge Herr sprach, Hannibal mit den Händen hinter dem Rücken den Jungen musterte, fiel Hannibal abermals die familiäre Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn auf. Erstaunlich, dachte sich Hannibal und lächelte kurz, während er Dido einen schnellen Seitenblick zuwarf, aber sich anstrengte, sie nicht weiter zu beachten, obwohl er ihren bohrenden Blick sehr deutlich verspürte. Hannibals Augenbrauen zuckten nur schnell nach oben und er nickte langsam. Dabei warf er dann doch Dido einen prüfenden Blick zu, die diesen doch, ohne zu blinzeln und weg zu schauen, erwiderte. Dass sie dem jungen Herren ein blaues Auge geschlagen hatte, missfiel Hannibal gehörig. Zumindest nahm er an, dass dieses von ihr stammte. An Serenus gewandt, meinte Hannibal schließlich: „Nun, Dominus, es kann sicherlich nicht vollends verkehrt sein, wenn Du die Grundlagen der Verteidigung und des Nahkampfes beherrscht. Ich denke, dass Dein Vater nichts dagegen einzuwenden hätte.“ Insbesondere da Hannibal wußte, wie oft sich Aristides in seiner Kindheit geprügelt hatte, Hannibal hatte alle miterlebt. „Und ich bin durchaus in dem Kampf mit der Sica, der Waffe und nicht dem flavischen Sklaven, und dem Caestus geübt. Ebenso im Ringen und Faustkampf.“


    Und da endete auch das Repertoir, was Hannibal beherrschen durfte. Das mit dem Dolch war schon mehr als grenzwertig, schließlich durfte er keine Waffe besitzen als Sklave, aber es war seinem Herrn das ein oder andere Mal durchaus nützlich gewesen. Dass er sich auch rudimentär mit einem Stock verteidigen konnte, ließ Hannibal unerwähnt, denn es war nicht sonderlich berauschend, wie er diesen zu führen vermochte. Auch hatte er mit Aristides früher ab und an mit den Holzschwertern geübt, aber nie so ein Händchen dafür gehabt wie sein Herr.


    „Nun, Dominus, wenn ich euch darin unterrichte, dann kann ich Dir auch schon gleich eröffnen, dass Dein Vater mich dafür auserkoren hat, den Unterricht in den geistigen Künsten zu beginnen, bis Du einen griechischen Hauslehrer hast.“ Hannibal musterte Serenus dabei aufmerksam und hoffte inständig, keinen so rüpelhaften zukünftigen Schüler vor sich zu haben, wie es Aristides als Junge stets gewesen war, vielleicht war dieses Mal der Apfel doch weiter vom Stamm gefallen. Dido derweil setzte sich noch weiter auf und legte das Spielzeug, was sie gerade heimlich in die Einzelteile zerlegen wollte, zur Seite.„Darf ich auch kämpfen lernen? Dann kann ich ja eine Amazone werden...“ Hannibal sah sie nur beiläufig an, schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre nicht adäquat!“ gab er brüsk zur Antwort und beachtete das lange Gesicht des jungen Mädchens nicht. „Wenn das die erste Aufgabe ist, Dominus, was wünschst Du noch?“

    Eine dicke Staubwolke umhüllte den Urbaner in dem sticken kleinen Raum, der kaum von dem Sternenlicht und dem Mond beleuchtet wurde. Eine schemenhafte Gestalt rollte sich mit einem schmerzhaften Stöhnen von den Säcken, ein Poltern als die Gestalt halb über eine, von der Dunkelheit verborgene Kiste stolpert und dann kam schon etwas auf den Urbaner zugeflogen als der Verletzte im Zwiellicht mit einem harten Gegenstand nach ihm warf und dabei hastig nach einer Tür suchte.


    Ein kurzer Blick nach draußen. Schon kurz nachdem Lupus an der Tür geklopft hatte, öffnete sich die Tür. Eine ältere Frau in einem langen grauweißen Nachthemd und mit einer Nachtmütze auf dem Kopf, eine Öllampe in der Hand, sah ihn verschlafen an. „Was, bei den Göttern, wollt ihr mitten in der Nacht?“ keifte sie schon los, riss jedoch erstaunt die Augen auf als sie die Uniformen der Urbaner wiedererkannte. „Oh...“ murmelte sie, dachte an die Schmuggelware in ihrem Keller, die sie für ihren Bruder aufbewahrte und wurde leichenblass. Sie war entdeckt worden. Doch ein Poltern zu ihrem Rücken ließ sie erschrocken herumwirbeln, offenbarte den Blick in einen großen Raum, eine Taberna, die jetzt jedoch dunkel und ohne Gäste sich den Urbanern eröffnete. „Was ist denn da los...?“ murmelte sie und sah zu dem Poltern in ihrer Rumpelkammer.


    Wieder in der Rumpelkammer. Die Gestalt wich hastig von Metellus weg und in dem Moment brach ein einzelner Mondstrahl durch die zerbrochenen hölzernen Fensterläden und strahlte der Gestalt ins Gesicht und auf das Antlitz einer....Frau. Ihr Gesichtstuch war herunter gerutscht, eine einzelne Blutspur rann ihr an der Schläfe entlang und sie sah mehr als blass aus. Dennoch spiegelte sich in ihren dunklen Augen Hass und Entschlossenheit wieder als sie sich suchend nach einer Waffe umsah.

    ~Mir scheint den Göttern gleich der Mann, der dir gegenüber seinen Sitz hat und ganz nahe dich süß reden hört...~


    Unvermutet drangen die Worte in Hannibals Geist, als er Nadias Worten lauschte, ihr zärtlich mit seinen Fingerkuppen über die warme und samtige Haut entlang glitt, und immer wieder die Momente des Lauschens für Zärtlichkeiten nutzte, sie an der Grube am Hals küsste, mit seinem, durch den Bart kitzelnden, Kinn an ihrer Schulter entlang fuhr und sie mit seinen Lippen am Halsansatz liebkoste. Sinnend betrachtete er ihr Profil und ihre zart geschwungene Kinnlinie.“Du bist eine kluge Frau, Nadia. Ich bin mir sicher, Du wärest auch in der Lage gewesen, Dich selber stets zu retten.“ schwächte Hannibal ihre ersten Worte ab, sah sie ernsthaft und doch dabei lächelnd an. In einiger Entfernung, im Innenhof der Insula keimte Kinderlärm auf, ein Mädchen plärrte laut, ein Junge keifte wütend zurück. Während sich Hannibal wieder zur Seite rollte, ließ er einen Finger an Nadias Bauch entlang gleiten und umkreiste ihren Bauchnabel, seufzte leise und zuckte mit der Schulter. „Ich glaube, ich habe mir ins eigene Fleisch geschnitten mit dem Kauf der Germanin. Es war auch eine törichte Idee, ich weiß noch nicht mal, ob sie meinem Herren überhaupt Gefallen wird. Weißt Du, er hat ein Faible für dunkelhäutige Sklavinnen.“ Und darum war Hannibal sehr froh, denn er war sich sicher, Aristides würde ihm bestimmt mit Nadia nicht in die Quere kommen oder gar sie für sich selber beanspruchen, und Hannibal das Verhältnis zu Nadia verbieten. Nein, die Gefahr bestand weniger und sonst hätte Hannibal niemals den Vorschlag gemacht, seinen Herrn in die ganze Angelegenheit zu involvieren. „Aber ich bring sie erst mal zu Aristides. Dann kann er schließlich entscheiden, was mit ihr passieren und ob sie bestraft werden soll.“ Hannibal wusste, dass er es sich damit einfach machte, aber eigentlich war es auch nicht seine Aufgabe. Er war weder der Vilicus, noch war er der Besitzer der Sklavin.


    Doch damit wollte er das Thema abschließen, denn viel mehr interessierte ihn Nadia und ihre Zukunft, und alles was um Nadia herum war. Schließlich war er gerade in jenem Moment erfüllt von ihr, wollte sie nur nahe an sich spüren, sie nie wieder los lassen und jeden Augenblick mit ihr verbringen, was er durchaus sich schon lange gewünscht, aber sich verboten hatte. Sprich, er war einfach verliebt in sie, wenn das nicht noch ein zu zahmer Ausdruck für seine innige Liebe und seine große Verehrung für sie war. So spiegelten sich in seinen Augen, dem Tor zu seiner Seele, welches er schon aus gewissen Notwendigkeiten heraus anderen Menschen gegenüber verschlossen hielt, seine Empfindungen wieder. Dennoch weckten ihre Worte mehr Besorgnis in ihm und er schüttelte schnell den Kopf. „Nadia, ich halte das auch für eine sehr riskante Rache. Sciurus und Sica sind nicht nur in den Kanälen oder in der Villa sehr gefährlich. Nein, sie haben sich hier in der Subura eine zweite Existenz aufgebaut, wie mir scheint. Sie arbeiten, so wie ich das erfahren habe, für einen der gefährlichsten Männer hier und ihr Einfluss sollte nicht unterschätzt werden, dabei wissen ihre Herren wohl nichts davon, glaube ich zumindest bei Sciurus Herrn nicht.“ Es war nur eine Vermutung aus dem Wenigen, was Hannibal erfahren konnte, Sciurus hielt er für einen gefährlichen Widersacher in der Villa, was auch die Begegnung in der Sklavenunterkunft nur unterstrich. Aus dem Grund versuchte Hannibal schon seit einiger Zeit mehr über Sciurus zu erfahren, was sich als sehr, sehr schwierig erwiesen hatte. Es war, als ob er mit einem Griffel seinen Namen in Granit schreiben wollte, fast unmöglich. Dass er das Ganze überhaupt Nadia erzählte: damit sie sich keine Illusionen bezüglich der beiden Sklaven machte, aber auch, weil es sonst niemanden gäbe, dem Hannibal so sehr vertrauen würde. Noch nicht mal seinem eigenem Herrn würde er davon berichten. Aber ihr Verhältnis – zwischen ihm und Aristides- schien auch schon seit den Saturnalien mehr als zerrüttet zu sein.


    So lächelte er aber dennoch als sie so von seinem Herrn sprach und nickte. „Dann mag er es gewesen sein. Ich werde mich mit meinem Herrn darüber unterhalten und die Bedenken ihm auch vortragen, sollte er sich an Furianus wenden, werde ich mitunter ihm auch den Brief dazu schreiben, also werde ich auch Sorge dafür tragen können, dass Furianus nicht gleich erfährt, wo Du Dich aufhälst. Nun, in einer der nächsten Tage werde ich auch nach Mantua reisen müssen, wegen der Belange meines Herrn. Seine Mutter hat mich darauf angesetzt, dass er eine Claudia heiratet und ich soll da mit wirken, damit mein Herr es nicht in den Sand setzt. Dann werde ich ihn auch wegen Furianus fragen und ihn darum bitten, dass er sich darum kümmert.“ Dann doch etwas nachdenklich, vielleicht besorgt, strich er Nadia zärtlich über die Wange. „Aber würdest Du denn in die Villa Flavia zurück kehren wollen?“ Außerdem kam ihm dabei noch ein anderer Gedanke. „Möchtest Du vielleicht nach Mantua mitkommen?“

    „Aaaaaaaahhhhh!“


    Der durchdringende Schrei von Arrecina tönt durch das Studio.


    „Er gehört mir!“ schreit sie und wirft sich mit rot lackierten, spitzen Fingernägeln auf Gracchus.


    Aquilius springt ebenfalls auf.


    „Oh Gracchus, jetzt lass uns unsere Liebe schwören!“


    Gracchus, weiß vor Zorn entgeht grade noch dem Angriff von Arrecina, tritt schnell auf die Leinwand zu und reißt sie herunter. Erschrocken hebt dahinter Sciurus die Hände hoch.


    „Auch Du, Sciurus?“ flüstert Gracchus enttäuscht.




    Tosender Jubel, Buhrufe und schallendes Gelächter. Grinsend dreht sich Spammer um und hebt die Hände.


    „Schockierende Enthüllungen aus dem Leben der „Reichen und Schönen“, nach der Werbepause werden wir mehr erfahren.“


    Abblendung, ein Mercedes donnert über die Strassen und kündet vom ersten Werbespot…

    Doch schließlich verstummen die Beiden und Spammer dreht sich zu der schattenhaften Gestalt um.


    „Willkommen, Mister X. Stimmt es, daß Sie schon seit Jahren den Geheimnissen der Familie auf der Spur sind und sie kennen, wie sonst keiner? Was können Sie uns denn über…Gracchus erzählen?“


    Die Gestalt krümmt und windet sich hinter der Leinwand.


    „Ja...“ dröhnt seine Stimme undeutlich. „Alle in der Familie haben ihr Geheimnis. Auch…Gracchus hat ein Dunkles.“


    Mister X verstummt, Spammer sieht triumphierend zu Gracchus, der seine Finger in die Lehne seines Stuhls krallt und scheinbar ganz woanders sein will.


    „Hat jemand meine Fische gesehen? Ich suche meine Fische?“


    Ein verirrter Lucullus spaziert auf die Bühne, Aquilius starrt kurz entsetzt auf Lucullus, sieht in einen Korb mit aufgespießten Fischen. Doch Lucullus blickt sich verwirrt und ahnungslos um, winkt ins Publikum und tritt ab.

    "Traurig, so was." , stellt Spammer heuchlerisch fest. "Aber das ist noch nicht alles…-"

    Gracchus schneidet ihm schmallippig das Wort ab: "Das Maß ist voll."


    Er erhebt sich und rafft würdevoll seine Toga.


    "Ihren im höchsten Maße mediokren und unbotmäßigen Enthüllungen noch weiter beizuwohnen halte ich nicht für adäquat."


    "Hiergeblieben."


    Böse grinsend verrät Spammer dem Publikum: "Wenn der wüsste, wen wir da hinter dem Schirm haben, würde er nicht so große Reden schwingen!"


    Er zeigt in eine Ecke der Bühne. Schwups, Scheinwerferlicht. Auf einem Schirm zeichnet sich der Schattenriss eines zusammengekauerten Mannes ab.


    "Applaus für unseren ersten Überraschungsgast!"

    Spammer schüttelt 'bekümmert' den Kopf.


    "Wer würde in dieser zerrütteten jungen Frau hier noch die frühreife Lolita wieder erkennen, deren immer neue Party-Eskapaden uns noch im letzten Jahr ständig in Atem hielten…? - Mäuschen, bitte."


    Nadja drückt einen Knopf, und über der Bühne wird eine schnelle Sequenz von Paparazzi-Fotos eingeblendet: Arrecina in kurzem Kleidchen schlürft einen Cocktail; Arrecina tanzt in einem Nachtclub eng mit einem undeutlichen Mann in Schwarz; Arrecina im scharfen Bikini am Strand von St. Tropez, ein undeutlicher blonder Mann cremt ihr den Rücken ein; Arrecina im Whirlpool in den Armen eines - sehr deutlichen - dunkelhaarigen Mannes. Es ist… AQUILIUS!


    Johlen und Buhrufe im Publikum.

    Zoom auf Arrecina, die ganz weiß im Gesicht ist und nervös auf ihre Lippe beißt.


    Zoom auf Aquilius. Er springt wütend auf.


    "Verleumdung!"


    Die Security-Männer gehen in Position. Spammer lächelt überlegen.


    "Aber, aber, Aquilius. Heute ist Tag der Wahrheit, da kommt nun mal alles ans Licht. Heute liebe Gäste, liebes Publikum, da wird alles offenbar. Sagen Sie, Aquilius, was empfinden Sie für Ihre Nichte?"


    Er droht ihm schelmisch mit dem Finger.


    "Aber keine Ausflüchte. Kommen Sie mir bloß nicht mit ihrer…" - er winkt pompös zum Publikum, das reagiert prompt.


    "AMNESIE!" schallt es durch das Studio.

    Applaus, Jubel! In grellen Farben blinken über den Zuschauern die versteckten Regieanweisungen, das Publikum applaudiert brav.
    Die Kamera saust hautnahe an den dick gepuderten Gesichter der Familie entlang, Felix, Aristides, Gracchus, Aquilius, Furianus, Milo, der kleine Serenus und natürlich auch die weiblichen Gensmitglieder, von Arrecina, Leontia, zu Minervina und Calpurnia. Einige Stühle sind jedoch noch leer.

    „Flavius Felix, hallo und willkommen in der Spammer Show."

    Felix hebt die Hand, blinzelt zum Publikum und sieht ungnädig zu seiner Familie. Seine Augen sagen so etwa: Wehe einer von euch packt aus!

    „Sei mir gegrüsst, Spammer. Es ist schön hier im Studio sein zu dürfen!“

    Ein aalglattes Lächeln huscht über Gerrys Gesicht.

    „Sardinien ist Ihr Rückzugsort, vielleicht verständlich bei der Familie. Doch, Felix, man sagte mir, Sie malen. Ist das so?“

    Entsetzen auf Felix' Gesicht, prüfend sieht er zu seiner Familie, wer ihn verraten haben könnte.

    „Nein! Ausgeschlossen! Niemals!“


    Spammer feixt und zeigt triumphierend auf einen bunten Kleks auf Felix' Händen.


    "Nein? Und woher stammt die Farbe da, Felix?"


    Er wendet sich zu seiner Assistentin.


    "Mäuschen, sei so lieb..."


    Nadja, die gerade abwechselnd mit Furianus und Aquilius flirtet, merkt auf. Sie schwingt ihr blondes Haar, und bückt sich zu einer Kiste. Die Kamera verhaart derweil auf ihrem Hintern. Mit einem zahnweißen Lächeln zieht Nadja ein Gemälde hervor, und präsentiert das bunte Blumenidyll strahlend den Zuschauern.


    Hämisches Gelächter.

    Zitat

    Original von Felicia Scintilla
    Es war noch früh am Morgen, ein leichter Dunst lag über den Wiesen und Feldern vor der Stadt, als sich eine malerische Gruppe von fahrendem Volk vor dem Stadttor sammelte. Struppige kleine Pferdchen zogen die buntbemalten Karren, auf deren Seiten in riesigen Lettern die Aufschrift "Larinus' Wandertheater" prangte. Die Schausteller, die teils schon auf den Kutschböcken saßen, teils noch die Tiere einspannten oder das Gepäck verluden, sahen allesamt übernächtigt aus, und viele fröstelten in der frischen Morgenluft - was kein Wunder war, hatten sie doch am Vorabend ihren Aufbruch gründlich gefeiert, einige gar die Nacht durchgezecht.


    .....Rest findet sich hier: Am Stadttor


    Überrascht wölbte sich Hannibals Augenbraue nach oben. Er und zu gut für die Welt? Ein Lächeln huschte über seine Lippen, aber er wollte keine Illusionen zerstören. Darum nickte er ein Wenig. Doch Fabus war weit weniger zurückhalten mit seinem Innenleben. „Oh Scintilla, Schönste aller Frauen, wie soll ich Dich je vergessen können?“ Heftig klammerte sich Fabus an Scintillas schlanke Waden, küsste immer wieder ihre Beine und auch ihre Füße, Tränen rannen ihm bitterlich über die Wangen. „Und doch kann doch auch ein bunter, schöner Vogel in einem Land, einer Stadt bleiben, Liebste…ich flehe Dich an. Ohne Dich vergehe ich wie die Blume ohne Sonne, der Baum ohne Wasser oder der Fisch an Land…“ Fabus verstummte einen Augenblick, überlegte, ob das Letzte auch wirklich poetisch klang. Denn nur mit Poesie konnte man solche Frauen wohl noch erreichen. Doch die Liebe seines Lebens entrann sich seiner verzweifelten Umarmung und ehe er noch einmal aufschluchzen konnte, war sie schon auf dem Wagen. Trübe starrte Fabus auf das rote Band, wischte sich damit die Tränen von der Wange, presste es an seine Brust und seufzte schwermütig auf. So ein „prachtvolles Weib“, wie Decius sie stets genannt hatte, würde Fabus nie, nie wieder im Leben abbekommen, so schwante ihm.


    Hannibal hob die Hand, lächelte und wartete bis die Wägen aus dem Tor entschwunden waren. „Jetzt steh auf Fabus. Sie ist weg. Du brauchst Dich nicht mehr zu einem Possenreißer degradieren.“ Fabus sah verwirrt zu Hannibal hoch. „Possenreißer! Das ist wahre Liebe!“ Doch Hannibal lächelte nur andeutungsweise. Schon waren beide Männer auf den Weg zurück in die Subura. In Sichtweite des Tores fing abermals die bitterlicheTirade von Fabus an, begeleitet von einigen halbherzigen Sätzen von Hannibal.


    „Ich bring mich um…!“
    - „Komm, Fabus, es kommt schon bald die Nächste…!“
    „Nein! Sie war unvergleichlich, grandios, fulminant, Venus, die mich mit ihrem Kuss und Leib berührt hatte, berauschend, göttlich, eine Muse…“
    - „Ja, sie war schon eine ganz Besondere. Und wie beherzt bei dem Ex-ex-ex- Aedil…“
    „Niemals, werde ich eine solche Frau treffen, sie war einzigartig.“
    - „Das mag durchaus sein…“
    „Ich bring mich um…“
    - „Und wie?“
    „Ich springe in den Fluss!“
    - „Weißt Du wie ekelhaft es ist, zu ertrinken? Keine Luft zu bekommen, herab gerissen zu werden und qualvoll zu sterben?“
    „Dann erdolche ich mich!“
    - „Weißt Du überhaupt, wo Du hin stechen sollst, dass der Tod nicht eine Hora auf sich warten lässt?“
    „Ich erhänge mich…“
    - „Ich kenne einen, der hat das versucht. Der läuft immer noch mit einem schiefen Hals herum…“


    An der Subura dann angekommen, seufzte Fabus bitter. „Frauen! Sie wissen gar nicht die Liebe eines Mannes zu schätzen.“ Hannibal nickte andeutungsweise und ging schon auf das Lupanar zu. „Das stimmt schon…hab ich auch oft erlebt.“ Fabus blieb stehen und sah Hannibal ernsthaft an. Die Tränen waren mittlerweile getrocknet. „Und was hast Du getan?“ Hannibal verharrte einige Schritte vor dem Lupanar und zog schon den Schlüssel aus seiner Tasche. „Ich habe sie umgebracht…“ Fabus starrte Hannibal entsetzt an. „Wirklich? Ah nein, Du scherzt nur, oder?“ Fabus lachte gekünstelt auf. „Ich geh mal.“ Mit hängenden Schultern schlürfte Fabus von dannen. Hannibal sah ihm hinter her und zuckte mit der Schulter. „Das war kein Scherz!“ murmelte Hannibal und verschwand im Lupanar.


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    Und der werte Leser wird es mir nicht verübeln, noch einige Abschiedsworte an die rothaarige Tänzerin zu richten: Adios, Scintilla. Es war wirklich schön Deinem Lebensweg in Roma zu verfolgen und im höchsten Maße vergnüglich. Fabus hat vollkommen recht in seiner Schilderung der unvergleichlichen Scintilla.