Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Immer wieder linste der Artorier aus den Augenwinkeln zu seiner schönen Gattin, welche behutsam mit der Hand über ihren Bauch strich. Verlegen lächelte er, als sie seinen Blick erwiderte. Zärtlich drückte er ihre Hand und löste sich lachend, um mit den Anweisungen aufzuhören, während er die ersten Schritte in die Insula eintrat, um die Treppe, welche etwas massiver und breiter gemacht worden war, hinaufzusteigen.


    "Liebste, du weißt schon, dass dies nur die Insula ist? In Kürze werden wir in eine Villa am Stadtrand ziehen, wie es sich für einen Stadtbeamten gehört."


    So begann er sie langsam durch die Insula Artoria zu führen, beginnend mit dem großen Hauptzimmer, von welchem die Schlafgemächer getrennt waren...

    Bei den Göttern, bei den Laren, wie konnte man nur so ein zickiges Wesen besänftigen? Hera und Iuno waren friedliche Lämmchen neben dieser kleinen Griechin! Prüfend sah er ihr einige lange Augenblicke in die Augen, ehe er lächelte und ihr zustimmend zunickte.


    "Ohja, das haben wir. Ach, wenn du Decken benötigst, sie sind in der Truhe hier."


    Mit einer saloppen Geste der rechten Hand wies er sie auf eine kleine Truhe hin, die an der Wand stand. Der Deckel stand offen und recht warm aussehende Decken "lachten" Cine entgegen.

    Auch der frischgebackene Duumvir Misenums war zugegen und neigte dem Aurelier sein Haupt entgegen. Wie uneigennützig, sein Familienmitglied vorzuschlagen, Corvinus musste sich unbedingt etwas von dieser Art der Familienpolitik abgucken. Dass dem Claudier der Aurelier als Comes zusagen würde, verwunderte ihn auch nicht wenig. Er behielt sich aber vor, vorerst zu schweigen, lehnte sich etwas zurück, richtete ein paar Falten seiner Toga und hielt so manches auf seiner kleinen Wachstafel fest.

    Zurückgekehrt von den Märkten, strebte Corvinus mit Cicinne in der Casa schließlich zu den Unterkünften der Sklaven. Mittlerweile war es spät geworden und es roch seltsam frisch in der Nacht. Unterwegs hatte er ihr eine leichte und eine dicke Tunika gekauft, dazu ein schlichtes Kleid - falls Besuch da war und sie besser aussehen sollte - und ein neues Paar Sandalen. Er wusste zwar, dass er sie damit nicht glücklicher machen konnte, er war einfach zu... gutmütig? Nein, das konnte es nicht sein. Wenn er wollte, konnte er ein Löwe sein, stark im Gemüt und tatkräftig.


    So schob er den blauen Vorhang zur Seite, der das kleine einfache Gemach verdeckte und deutete auf die Liegestatt. "Hier wirst du heute nacht schlafen, bis wir abreisen nach Misenum. Falls du Durst hast, kannst du im Atrium trinken, aber pass auf - Rufus, unser Wachhund, irrt hier irgendwo herum."

    Er nickte leicht und schenkte dem Volkstribun ein bekömmliches Wein-Wasser-Gemisch ein.
    "Dem ist so. Mir ist lieber, meine Stadt ist sauber und frei von Verbrechen, als dass man wegen Nichtigkeiten angeklagt wird. Jeder, der spielt, spielt freiwillig."

    In der Natur des Gastgebers lag es, dem Besuch eine Kanne anbietend hin zu halten.
    "Salve Sergius Curio. Möchtest du vielleicht etwas trinken? Nein, von den Mitgliedern des CP ist mir nichts bekannt, rein gar nichts. Weder wurden Anfragen gestellt, noch Verbesserungen gefordert."

    "Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Nun, mit dem Glücksspieldekret verhält es sich so: Ich weiß, dass es existiert. Es soll hier irgendwo sogar angeschlagen sein, aber es ist ein Witz, denn ich weiß genau, dass mindestens neun Zehntel der Wachmannschaften ihre Würfelspiele betreiben. Und solange es niemandem schadet, werde ich auch niemandem verbieten, zu würfeln." Der Artorier faltete die Hände und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch an, den Pompeier musternd.

    "Ahh, der kampanische Boden ist zumindest fruchtbar. In Mantua hingegen zum Beispiel ist der Boden so trocken, dass nicht nur die dortigen Trauben sauer sein sollen, nein sogar die dortigen Offiziere." schmunzelte der Magistratus und aß eine Traube, die er sich auf dem Rückweg zu seinem Stuhl aus einer Schale stibitzte.
    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    "Es ist eine Ehre, dich hier zu empfangen, Tribun. Dein Name ist mir durchaus bekannt, schließlich habe ich dich gewählt."
    Mit einer einladenden Handbewegung deutete Corvinus auf den Sessel vor seinem Schreibtisch, dass der Tribun doch setzen möge.
    "Ich bin Decimus Artorius Corvinus, der magistratus miseni. Was führt dich in meine beschauliche kleine Stadt?"

    "Tritt ein!", tönte es von innen, während der Magistratus anscheinend mit Marktrecht beschäftigt war. Vor ihm standen viele Becher selber Größe und er besah alle mit kritischem Blick, um immer wieder einen anzuheben und zu verkosten. Wie bekömmlich der Mulsum wohl war? Hatte der Wein das richtige Mischungsverhältnis? Fragen, die die Welt bewegten.
    "Salve Sergius Curio! Was führt dich zu mir?"

    Warum wird der eigentlich als Importprodukt gehandelt? Warum sollt mein Char Zölle usw kaufen, wo der Wein doch aus Kampanien stammt? :D


    Also, zumindest, was ich herausgefunden habe:
    Falerner stammt aus Kampanien und der Preis betrug das Vierfache dessen, was normaler Land- und Tafelwein kostete.

    Der Herbst war ja sooo schön. Es war warm und windig, die Sonne lachte und wärmte das kleine Misenum. Corvinus mochte den salzigen und frischen Geruch des Meeres, in Verbindung mit den Winden der See. Heute war einer der monatlichen Hauptmarkttäge und auf dem Forum bauten sich viele kleine Stände auf. Nicht, dass es etwas anderes gewesen wäre als sonst immer, weil Stände auf dem Forum fanden sich tagtäglich - aber an den Hauptmarkttägen versuchte so ziemlich jeder namhafte Handwerker auf dem Forum seinen Stand zu errichten und seine Ware anzupreisen. Leider ohne seine Gattin, sondern ganz alleine, schlenderte er über das Forum Miseni, um sich vielleicht etwas schönes für Hypathia heraus zu picken und seiner eigentlichen Haupttätigkeit, dem Inspizieren des Marktes, zu widmen.


    Irgendwo im Hintergrund musste auch sein Sklave seinen Stand aufgebaut haben, mit den vielen Weinsorten - Vinum Vesuvio - der sich mittlerweile schon einen kleinen Namen zu gemacht haben schien. Es war ihm nur recht, wenn sich sein Wein und seine Trauben gut verkauften. Einer der Händler bot ihm eine seiner Spezialitäten an, Wurst mit etwas Zwiebel und Brot, was er dankend annahm. Er machte sich Sorgen, wie es nun weitergehen sollte, unter anderem mit Cicinne. Sie war bockig und sie würde weglaufen, würde er sie unbeaufsichtigt lassen, das wusste er. Aber verschenken wollte er sie nun auch nicht.





    Etwas weiter hinten stand der alte Cillian und kostete gerade vom Wein seines Herren. Sehen durfte er es zwar nicht, er wollte nicht, dass Cillian etwas während seiner Arbeit trank, aber er war ja nicht da. Das Schildchen schaukelte leicht im Wind.



    Misstrauisch sah er zu den spielenden Mädchen hinüber, die ihn immer wieder kichernd musterten. Nein, an seinem Charme konnte das nicht liegen. Eher am Alter und dass er vielleicht ein wenig schief drein sah, obwohl er kaum etwas getrunken hatte.


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus notierte sich eifrig und sah dann auf.


    "Ja - gab es sonst irgendwelchen bemerkenswerte Ereignisse? Oder sind welche in diesem Jahr* geplant?"


    "Eigentlich nicht wirklich, nein. Ich werde die Pläne für ein paar Tempel entwerfen, die ich errichten werde. Vielleicht wird auch noch der Grundstein gelegt, aber das lasse ich dich dann ohnehin wissen. Ah, die Villen bei den Höhen von Bauli sind fertig gestellt worden."

    Zitat

    Original von Caius Didius Octavianus
    Octavianus trat ein und sprach zum Magistraten :


    "Draußen ist ein Tribun der mit dem Magistraten sprechen möchte soll ich ihn herein lassen?"


    "Ein Tribun?" Was wollten eigentlich diese ganzen Militäroffiziere von ihm? Sah er aus wie eine Kriegsrentenkasse oder Invalidenversicherung? Nun egal, er hob die Hand und nickte ihm zu. "Natürlich, lass ihn herein."

    Zwei Herzschläge lang sah Corvinus den Comes ruhig an, ehe sich seine Mundwinkel hoben. Man konnte von ihm sagen, was man wollte - er war ein sehr sozialer und gerechter Mann. Die Stadt hatte derzeit keinen Duumvir, da ihr der letzte gestorben war. Corvinus selbst mochte das kleine Misenum und wollte es aufbauen - es würde wahrlich niemandem schaden, würde er nun Duumvir werden. Und dafür diese kleine Gegenleistung.. nun ja, er hatte ohnehin nichts anderes vorgehabt, als Callidus zu wählen.


    "Ich bin mir sicher, die Zusammenarbeit wird lang und äußerst erfolgreich sein, Aelius Callidus. Die Stadt wird wachsen, der Winter mag kommen, aber Misenum wird erblühen. Und so auch unsere Arbeit.. in der Kurie."